Alle 4 Jahre findet die Kompositionsweltmeisterschaft WCCT statt. Unsere diesmalige Studie des Monats war Sieger der siebten Ausgabe dieses Turniers von 2001-2004. Wenn ich das Thema des Turniers nenne, verrate ich zu viel, aber man kann zumindest sagen, dass bei dieser Materialverteilung Weiß etwas großzügiger sein darf. Er hat auch guten Grund dazu, dies zu sein. Glücklicherweise eignet sich das Stück zur Anschauung recht gut, da es kaum Verzweigungen gibt. So lenkt nichts vom Thema ab und der Löser kann den Verlauf mit nach meinem Dafürhalten durchaus machbaren Löseaufwand genießen.
Es sieht gut aus für Weiß, aber die schwarze Dame droht zum rasenden Roland zu werden. Wie muss Weiß spielen, um den ganzen Punkt einzufahren? Ideen und Anmerkungen wie immer als Kommentar.
Kommentare
Der Bauer a7 und die später auftauchende Dame werden aus Pattvermeidungsmotiven aktiv geopfert, der Turm wird entsorgt, um das Feld c7 freizugeben.
Das Ganze ist auch deswegen besonders elegant, weil die Entsorgung jeweils durch zweizügige Manöver erfolgt, nach denen exakt die gleiche Stellung ohne die geopferte Figur wieder erscheint . Das bedeutet, dass diese Züge auch wirklich nur den einen Zweck verfolgen, den Stein loszuwerden und keinen anderen. Diese Zweckreinheit als Komponist sicher zu stellen, ist alles andere als einfach und wird daher in Schachkompositionskreisen entsprechend gewürdigt.
Meines Erachtens eine hervorragende Konstruktionsleistung und ein verdienter Weltmeister.
Auch mir gefällt die Konstruktion sehr gut. Kaum zu glauben, dass der Weg zum Sieg (bis auf unbedeutende Zugwiederholungen) derartig eindeutig bestimmt ist.
Alle Kommentare dieses Beitrages als RSS-Feed.