Diese Wüllenwebers (Folge 18 – Nico „Schmidtchen“ Schleicher)
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Nach den frühjährlichen Turbolenzen um Abstammung und Vaterschaft kehrt in der Vorweihnachtszeit wieder Ordnung, Ruhe und Verlässlichkeit in der hanseatischen Telenovela „Diese Wüllenwebers“ ein. Obwohl manche dachten, dass es längst an der Zeit für eine Tochter wäre, erblickte nun Fritz der 18. Sohn unter dem Namen Nico „Schmidtchen“ Schleicher das Licht der Welt. Mit ihm verabschiedet man sich von den brutalen FAT Versionen und besinnt sich wieder an die niederländischen Wurzeln der Fritz Dynastie und schlägt auch sehr weiche Töne an. 

Dieses namensgebende Lied – wer es nicht aus Jugendtagen noch auswendig kennt –
sollte man sich anhören, um den Text etwas besser zu verstehen zu können ?

Es sind keine Superrechner mit Grafikkarten mit Wärmeabstrahlung von mittleren Atomkraftwerken mehr nötig und ebenso findet man keine protzigen Sprüche über die Spielstärke in den Werbeaussagen, denn dieser Fritz will weichgespült und mit einer väterlichen Wärme die Herzen der User berühren. Und so nennt sich auch die wichtigste Neuerung „GEFÜHRT – BERÜHRT“

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Mit dieser Funktion kann sich der User vom Programm durch die Partie gegen die Engine von Frank Schneider führen lassen. Es sind mehrere Spielstärken wählbar und die Maschine baut dann Fehler ein und hilft mit Tipps - zuerst allgemein und auf Wunsch dann immer konkreter werdend - dem Spieler auf die richtige Fährte. So entstehen oftmals schöne und spannende Angriffspartien, denn die Fehler sind nicht mehr so plump wie in früheren Abspeckversionen, sondern eher subtil schmeichlerisch und führen den User mit elastischen Kombinationen in doch sehr scharfe Stellungen, die meist sehr gut enden.

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Unterwegs wird dem User auch berührend geschmeichelt, was er denn für ein toller Tiger sei und als beispielsweise obige Nachricht das Auge der Krennwurzn erreichte, war diese so umschmeichelt und griff elastisch zur Kreditkarte um den schmeidigen Kaufprozess in Gange zu setzen und hinterher zu seufzen: JA den Fritz 18 Nico „Schmidtchen“ Schleicher muss man sich sofort kaufen: berührt und zum Kauf vergeführt. In der Gewinnabwicklung verzichtet die Funktion dann auf die computertypischen sinnlosen Verlustverzögerung, sondern wählt den klaren menschlichen Weg in die Niederlage.

Einen Nachteil möchte ich nicht verheimlichen – nach einigen geführten Partien wähnte sich die Krennwurzn in großmeisterlichen Höhen und als sie dann wieder alleine – ohne schmeichelnde Unterstützung – am Brett saß, machte sich doch ein wenig Frust breit, weil es nun doch niemanden gibt, der einem ins Ohr flüstert und den Tiger in der Krennwurzn weckt. So schmeichelnd elastisch wie Nico ist die Krennwurzn im Solobetrieb dann doch nicht, aber vielleicht muss ich noch mehr üben.

Optisch wurde mit Türkis eine schmeichlerische Farbe gewählt und Fritz hat sich von den grellen Vorgängerfarben verabschiedet. Unter der Haube wurde auch so manches verändert. Die Bretter sind in Direct2D-Technik mit frischem Look und verbesserten Animationen überarbeitet worden und sollten geschmeidiger laufen, da ist aber noch Luft nach oben und auch die finale Version braucht da noch ein wenig Nachbearbeitung – vor allem bei den 3D-Brettern schaut das nicht sehr geschmeidig aus. Ein kleines Detail für Insider: Fritz ist jetzt eine vollständige Unicode-Version und kann damit leichter in diverse Sprachen übersetzt werden, ob die Krennwurzn eine Übersetzung ins Oberösisische machen wird, ja das steht in den Sternen – in den weichen.

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Dazu kommen noch neue Analysefunktionen im Enginefenster. Im Multivariantenmodus gibt es anfangs Antworten auf „wieso geht denn nicht...?“ und auch Drohungen werden explizit aufgeführt. Neu ist die visuelle Bewertung für die Figuren auf einer Farbskala von Rot (schlecht) über gelb bis Grün (gut). Auch wenn Königssicherheit und Bauernstruktur darin enthalten sein sollen, so wirklich angetörnt hat die Funktion die Krennwurzn nicht, die auch hier ein paar Schwächen bei Tablebaseabgleichen gefunden hat.

Was ist sonst noch neu? Auch wenn es der Krennwurzn schwerfällt, lassen wir mal dem Hersteller das letzte Wort.

Außerdem neu in FRITZ 18:

• Intelligente Tipps: Fritz liefert subtile Hinweise in komplizierten Stellungen
• Visuelle Bewertung: Bauernstruktur, Königssicherheit, Figurenaktivität und Schärfe der Stellung.
• Neues Schachbrett in Direct2D-Technik mit frischem Look und verbesserten Animationen.
• Neue Engine-Analyse für Drohungen, Verführungen und die Partiefortsetzung.
• Animierte Engine-Varianten: Intuitive Anzeige der besten Fortsetzung.
• Verbessertes Rechentraining für schnellen Elo-Boost.
• Stärkere Fritz 18-Engine von Frank Schneider, optimiert für kurze Bedenkzeiten


SYSTEMVORAUSSETZUNGEN FRITZ 18 (Herstellerangaben)

Minimum (ohne Raytracing):
PC Intel i3 oder i5 oder Ryzen 3, 4 GB RAM, Windows 8.1 (32- oder 64-Bit), DirectX11, Grafikkarte mit 512 MB RAM, DVD-ROM-Laufwerk, Windows Media Player und Internetzugang.

Empfehlung:
PC Intel i7, i9 oder Ryzen 7/9, 8 GB RAM, Windows 11 oder 10 mit 64-Bit, Windows Media Player, Grafikkarte mit 1 GB RAM, RTX Grafikkarte für real time Raytrace board, (DVD-ROM Laufwerk) und Internetzugang.

Systemvoraussetzungen für ChessBase Account:
Internetzugang und aktueller Browser, z.B. Chrome, Safari. Für Windows, OS X, iOS, Android, Linux.


Offenlegung:

Danke an ChessBase Hamburg für die Zurverfügungstellung der Betaversionen! Das finale Fritz 18 Paket habe ich mir dann selbst gekauft.

Play Magnus Group kauft ChessBase
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Donnerstag, 01 April 2021 00:00

Play Magnus Group kauft ChessBase

Gemäß dem Motto „Growing chess to make the world a smarter place“ wollte die Play Magnus Group schon im Herbst 2020 die ChessBase GmbH Hamburg kaufen und die Geschichte rauschte schon durch den virtuellen Blätterwald, aber eine Sekunde vor der Unterzeichnung am 11. 11. 2020 um 11 Uhr 11 und 10 Sekunden trat ein schier unlösbares Problem auf, das erst nach langen und zähen Verhandlungen gelöst werden konnte und zur heutigen Unterschrift am 1. 4. 2021 führte.

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Gut informierte Quellen zwitscherten es schon von den herbstlichen Bäumen,
bevor noch viel Wasser die Elbe hinuntergeflossen ist.

Aber bevor wir zu dem einen entscheidenden Problem kommen, schauen wir was da im Herbst 2020 bereits ausgehandelt und fix paktiert wurde. Und da kommt ein anderer Hamburger Jung mit ins Spiel: Großmeister Jan Gustafsson, der schon 2009 im Interview mit ChessBase sagte: "Ich glaube, ... dass sich harte Arbeit immer gegen ... Talent durchsetzt.“ Und dieser Grundsatz sollte aufgrund der beiderseitigen Krise – ChessBase hat die Marktführerschaft an lichess, chess.com, etc. klar verloren und auch Magnus Carlsen spielt schon einige Zeit unter seinem Zenit und gewinnt keine Turniere mehr – in die Realität umgesetzt werden. Durch harte Arbeit sollte dem Talent die Rückkehr an die Weltspitze ermöglicht werden. Magnus soll wieder Turniere am Fließband gewinnen und auf den vereinten Plattformen von Play Magnus, Chess24 und ChessBase sollen die Millardenmitgliedergrenze noch im Sommer 2021 durchbrochen werden und bei Übertragungen von Spitzenturnieren möchte man in Superbowl Dimensionen vorstoßen.

Daher wurde folgender Geheimplan zur Erholung und damit Stärkung der jeweils eigenen Position erarbeitet. Jan Gustafsson wird die beiden ChessBase Programmierer Matthias Wüllenweber und Mathias Feist – beide gute Amateurschachspieler die das MAT(T) in ihren Vornamen tragen – in einem harten Trainingssommer so auf Vordermann bringen, dass sie beim verschobenen Norway Chess 2021 im September Magnus Carlsen am Brett vertreten können. Die Weißpartien wird Mathias Feist spielen und die härte Aufgabe mit schwarz gegen die Weltklasse muss der Chef Matthias Wüllenweber persönlich übernehmen.

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Die schwarze Gefahr - das MATT klar im Auge ...

In der Zwischenzeit wird Magnus Carlsen, der wesentlich jünger und damit belastbarer sein sollte als die beiden Herren von ChessBase nach Hamburg übersiedeln und dort vormittags die Programmierarbeit am für die Weihnachtszeit anberaumten Erscheinungstermin von Fritz 18 in Angriff nehmen, darf aber am Nachmittag doch etwas Schach spielen und am Fritzserver, der auf „C24-Magnus-Powerplay-Server“ umbenannt wird, zocken bis die Schaltkreise glühen. Nach dem Abendessen um 22 Uhr steht dann noch eine Stunde WM-Vorbereitung mit dem Trainer Jan Gustafsson am Programm, bevor es am nächsten Morgen mit dem Programmieren neuer Ideen weitergehen wird.

Ziel ist es einen Algorithmus zu entwickeln, der für jeden legalen Zug einer Stellung einfach eine Bewertungszahl errechnet aufgrund dieser man den besten Zug unter drei Minuten finden kann ohne endlose Varianten oft bis ins Endspiel abschätzen zu müssen. Dies sollte zuerst für die Maschine umgesetzt werden und dann so optimiert werden, dass Rechenkünstler wie Magnus das am Brett ohne Hilfsmittel jeglicher Art selbst in dieser kurzen Zeit schaffen können. Eine Rapid-, Blitz- oder gar Bulletversion ist dann für die Jahre ab 2025 geplant. Sollte die Turnierversion allerdings wie geplant vor September gelingen, dann kann man dem noch unbekannten Gewinner es bald fortgesetzten Kandidatenturniers schon jetzt zum Vize-Weltmeistertitel gratulieren.

Das und auch das genauere Prozedere standen schon vor dem 11. 11. 2020 fest, doch wie schon gesagt, kam es in allerletzter Sekunde noch zu einem Stopp, weil es gab ein wesentliches Problem das die Unterschrift unter den fertigen Vertrag verunmöglichte. Rainer Woisin, der zweite vertretungsberechtigte Geschäftsführer von ChessBase – dort für die wirtschaftlichen Belange zuständig –, wies darauf hin, dass es einen wesentlichen Grund gibt, warum ChessBase nicht so einfach in die Play Magnus Group integriert werden kann.

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Quelle: Präsentation Play Magnus Group

Eine potentielle Tenbagger-Aktie wie eben jene der Play Magnus Group darf in der Wachstumsphantasiephase eines nicht aufweisen: beständige Gewinne!! Denn dies würde die Phantasie der Börsengemeinde sofort lahmlegen und blitzartig einschlafen lassen, wie es sonst nur so manche Kommentatoren auf ChessBase mit seinem Publikum gelingt. Gewinne sind für junge aufstrebende Börsenstars ein NOGO. Interessierte Leser können sich bei „Aktien mit Kopf“ ein Video über die Hintergründe anschauen.

Und daher wurde aus logischen Gründen der Vertrag am 11. 11. 2020 um 11 Uhr 11 eben nicht unterschrieben und von nun an rauchten die hellsten Köpfe in Oslo und Hamburg wie man dieses Dilemma aus der Welt schaffen könnte. Denn ein Blick in die Bücher ergab Schreckliches: die ChessBase GmbH neigt dazu beständig Gewinne auszuwerfen, Verluste vor allem wirklich ordentlich hohe findet man in den Büchern nicht. Der von allen Seiten gewünschte Deal schien nun endgültig geplatzt zu sein und die Schachwelt um eine Story ärmer zu sein.

Auch die kreativsten Finanz- und Beratungsexperten auch aus nicht so gut beleumundeten Hafen- und anderen Vierteln von Hamburg konnten keine Lösung für das Problem finden und so wandte man sich an einen „Experten für eh alles“ im Nachbarland Österreich und tatsächlich die Krennwurzn fand nach kurzem Nachdenken eine elegante Lösung für das Problem.

ChessBase hatte ja in den Nullerjahren – sic!! null Gewinn - mit Fritz 8 die erste Charge als sogenannte „Ewige Accounts“ verkauft und diese mit 2040 befristet. Natürlich ist 2040 noch nicht mit dem Ende aller Tage zu rechnen und daher kann diese Frist extrem gedehnt werden. Allen Inhabern eines „Ewigen Accounts“ steht ab nun ein Betrag von 10 Mio. Euro bei Rückgabe des „Ewigen Accounts“ zu und ChessBase muss für diesen Fall Rücklagen bilden und diese werden auch nachträglich in die Abschlüsse der Vorjahre eingetragen und so ist auch ChessBase buchhalterisch ein Unternehmen mit einer hohen Verlustphantasie geworden, welches sich nahtlos in die Tenbagger-Phantasie integrieren lässt – ach was schreibe ich Tenbagger?? beim Schach natürlich Sixtyfourbagger!!

Somit stand der heutigen Vertragsunterzeichnung in der Märchenwelt der Grottenbahn in Linz nicht einmal die strengen Coronaregeln im Wege. ChessBase Hamburg wird Teil der Play Magnus Group und Wüllenweber und Feist spielen das Norway Chess 2021 und Magnus programmiert den neuen Fritz für das Weihnachtsgeschäft 2021!!

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Nicht nur Kinder sind vom Drachen „Lenzibald“ begeistert!

Sollten Sie als Besitzer eines „Ewigen Accounts“ jetzt noch auf die abwegige Idee kommen diesen trotz strahlenden Aussichten zurückgeben zu wollen, so sollten Sie das Kleingedruckte ordentlich lesen: eine Rückgabe ist nur dann möglich, wenn das Datenprogramm ChessBase und Fritz zu einem Programm mit einer Oberfläche vereint werden, wie dies die Krennwurzn schon lange fordert. ABER glauben Sie wirklich, dass die Hamburger nach der Pfeife der Krennwurzn tanzen, nur weil diese ihnen ein einiges Mal aus der PATTsche geholfen hat???

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Diese Wüllenwebers: Folge 17 FF2-Brasiliano – Unklare Vaterschaft?!
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Normalerweise kommt alle zwei Jahre in der Vorweihnachtszeit in der hanseatischen Telenovela „Diese Wüllenwebers“ ein Sohn namens Fritz auf die Welt und bekommt einen Rufnamen damit man die Söhne unterscheiden kann. Obwohl Corona die Schachwelt in ihrem Bann gezogen hat, kam gerade in der Karnevalszeit eine Nachricht aus der Hochburg desselben nämlich Rio de Janeiro in Brasilien, dass dort außerhalb der üblichen Geburtszeiten der möglicherweise größte aller Fritzsöhne geboren worden sein soll.

Den Älteren unter den Lesern ist sicherlich bekannt, dass die neugeborenen Fritzsöhne schon immer vor oder nach der Geburt von zahlreichen Patenonkeln und -tanten mit viel Vorschusslorbeeren bedacht wurden und dann im realen Leben an diesen zerbrochen sind. Sicherlich waren es gute Söhne mit einer soliden hanseatischen Lebenseinstellung und Arbeitsmoral, aber die gewünschten Superstars waren dennoch die Ausnahme.

Als dann der brasilianische Karnevalssohn in Hamburg ankam, gab es Gerüchte, dass mit seiner Herkunft etwas nicht in Ordnung sein könnte beziehungsweise im Dunklen liegen könnte. Böse Zungen behaupteten, dass der Brasiliano

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hanseatische DNA nur in homöopathischen Dosen enthalten würde und auch der böse Verdacht einer Kindesentführung kam in gewissen Kreisen auf. Jedenfalls waren die Reaktionen in der Schachwelt sehr heftig. Kann es sein, dass der Brasiliano in Wirklichkeit ein Norweger sein könnte, der in einer Ladung Stockfisch versteckt in die Glitzerwelt des Karnevals entführt wurde? Die Wüllenwebers haben bisher die Niederkunft ihrer Söhne immer in die Vorweihnachtszeit gelegt, damit auch viele Weihnachtsgeschenke unter dem Christbaum liegen können. Ein derartig verspäteter Geburtstermin kam dann doppelt überraschend, denn eigentlich wurde die Geburt des neuen Wüllenwebers für die Vorweihnachtszeit oder die WM 2021 erwartet – ob das mit der Niederkunft im Karneval im fernen Rio de Janeiro in Einklang zu bringen ist?

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Jedenfalls war die Aufregung riesig und eines ist klar, wenn auch nicht die Nummer 1 Position der Elolisten dauerhaft erreicht werden kann, der Brasiliano stürmte die Shitstormlisten der Schachwelt mit Lichtgeschwindigkeit und sichert sich dort wohl lange die TOP 1 Position. Der Pate Don Frederico – ein philosophisch verträumter getreuer Geburtshelfer vieler Fritzen – ließ anklingen, dass – ich weiß nicht wie man das so sagen kann und darf – naja nach so vielen Jahren das erotische Feuer bei den Wüllenwebers nicht mehr so hell lodert wie in den Jugendjahren. Nicht das sie jetzt denken, dass da jemand in tropischen Gefilden sich mit anderen einer Liaison hingegeben haben könnte – nein, nein und wieder nein: das würden Hanseaten niemals machen. Aber es bestünde die Möglichkeit, dass ihnen in der verträumten Bucht von Rio aus dem norwegischen Kamasutra der Schachprogrammierung monatelang vorgelesen wurde und es dadurch zu einem außerterminlichen Sohn dem Brasiliano kam, der zwar traditionsgemäß in der Vorweihnachtszeit – wenn auch ein Jahr zu früh – das Licht der Welt erblickte. Aber wie wir alle wissen, ist es in der Coronazeit nicht alles so einfach wie früher und der neugeborene Sohn Brasiliano konnte aufgrund von Quarantänebestimmungen erst im Februar in Hamburg einer überraschten Öffentlichkeit präsentiert werden.

Jedenfalls wurde dem Brasiliano eine hanseatische Geburtsurkunde erstellt und wir dürfen gespannt sein, wie er sich entwickeln wird und was wir noch für Überraschungen in der Telenovela „Diese Wüllenwebers“ erleben werden dürfen. Vielleicht erblickt in der Vorweihnachtszeit 2021 erstmals eine TOCHTER der Wüllenwebers das Licht der Welt und stellt alle 17 oder 18 Söhne in den Schatten.

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Logo ChessBase 16
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Montag, 16 November 2020 22:59

ChessBase 16 – im Norden fast nichts Neues

Das war der erste Eindruck der Krennwurzn als sie die erste Beta zu Gesicht bekam, aber der erste Eindruck kann manchmal schon ein wenig täuschen, dazu etwas später mehr. Vorab ein Tipp an Leute, die keine Zeit oder vor allem keine Lust auf das Gesülze der Krennwurzn haben:

Niemand braucht ChessBase 16 also kaufen Sie es sich sofort!!

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Die Krennwurzn ist auch Jahre nach der Erstentdeckung dieser Idee ganz entzückt von ihrer unfassbaren messerscharfen Unlogik - etwas was man nicht braucht unverzüglich zu kaufen – noch dazu wo ja „fast nichts Neues“ im Titel steht. Nun am Anfang war der Titel und dann entstand erst der Artikel. Dass sich die Krennwurzn irren kann, ist Ihnen liebe Leser ja nicht wirklich fremd und es gilt uneingeschränkt:

Corona nervt und Weihnachten steht vor der Tür,
also gönnen Sie sich was für sich und Ihr Hobby!

Verschwenden Sie keine wertvolle Zeit mit der Lektüre des „fast nichts“, sondern kaufen Sie das Programm und machen sich selbst ein authentisches Bild. Bedenken Sie, dass Corona auch in die Programmentwicklung ungeplante Verzögerungen gebracht hat, weil Onlineturniere und -meisterschaften viel Zeit in Anspruch genommen haben. Auch wenn nicht alles gleich auf Anhieb perfekt funktioniert hat, so haben die Hamburger – wie auch andere Anbieter – hier viel Arbeit und Ressourcen für uns Schachspieler investiert. Danken wir es Ihnen ein wenig durch Kauf.

Der allgemeine Coronafrust hat sich wohl auch ein wenig auf die Krennwurzn übertragen und zuerst wollte ich gar nicht viel Betatesten und schon gar nicht wollte ich einen Artikel schreiben, weil irgendwie fand ich, dass nicht wirklich was Neues im Programm geboten wird und außerdem wann wird es wieder echte Liveturniere geben, wann der Weltmeisterschaftszyklus fortgesetzt werden, wann man selbst wieder real am Brett sitzen. Irgendwie war die Schachlust verschwunden, aber dann nach und nach fand ich doch ganz interessante Neuerung in der neuen ChessBase 16 Version und manche haben sogar Suchtpotential – diese Warnung möchte ich schon aussprechen – manche sind ganz ok und manche waren schon lange überfällig.

Die Eröffnungsübersichten

Gleich die erste Neuerung ist eine mit potentiellem Suchtpotential für die Krennwurzn, denn zu jeder beliebigen Eröffnungsstellungen lassen sich mit etwas Geduld Eröffnungsübersichten (Repertoirevorschläge) erzeugen. Eine beinahe unendliche Spielwiese für wohl viele User und natürlich auch ein ernsthaftes Werkzeug für Profispieler – die Idee entspann sich aus der Zusammenarbeit mit Fabiano Caruna für den "Navigating the Ruy Lopez" FritzTrainer.

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Die Übersichten werden am Server gespeichert – wer seine Eröffnungsgeheimnisse nicht teilen will, kann mit OFFLINE aber auch ganz geheim arbeiten. Für vieler User aber wird das Schmökern und Verfeinern der online verfügbaren Übersichten den Hauptpart einnehmen. Das Programm will einem nicht DIE Lösung aufs Auge drücken, sondern es ergeben sich eine Vielzahl von Möglichkeiten, damit der Benutzer seine persönlichen Vorlieben in die Suche einfließen lassen kann.

• „Traditionell“ - wählt streng die auf GM-Level gespielten Hauptvarianten
• „Modevarianten“ - in der modernen Spielpraxis dominierende Züge werden ausgewählt – möglicherweise die interessanteste Option der Funktion
• „Nebenvarianten“ – für Praktiker ohne viel Zeit ein Thema und schlecht sind diese auf keinen Fall
• „Gambit“ – soll jedes halbwegs spielbare Opfer berücksichtigen
• „Angriff“ - führt teils zu sehr aggressiven Nebensystemen
• „Positionell“ – für alle, die es etwas ruhiger und übersichtlicher wollen
• „Vereinfachen“ – extra für Feiglinge wie die Krennwurzn ?

Die Variantentiefe ist in den Schritten „Einstieg – Klub – Turnier – Meister – Enzyklopädie“ wählbar und verkürzt oder verlängert die Suche. Falls zu einer Stellung Übersichten auf dem Server bereitstehen, werden Stil, Tiefe und Farbe mit einem „*“ markiert. Aber lassen wir das Matthias Wüllenweber in einem Video selbst erklären.

Video „Die Eröffnungsübersichten“
Sprache Deutsch – Dauer 7:57

Neuerungen schürfen (Novelty Mining) im LiveBuch

Daten sind schon lange das neue digitale Gold und danach wird weltweit heftig gesucht. Warum sollte man dies auch nicht im Schach nutzen und Arbeit durch die Maschinen leisten lassen? “Neuerungen schürfen” oder wie es neudeutsch heißt „Novelty Mining“ ist nun mit ChessBase 16 möglich ohne dass man in die schmutzige Unterwelt hinuntersteigen muss:

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In einem zusätzlichen Dialog werden noch einige Einstellungen möglich, um rascher an die gewünschten Informationen zu kommen.

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Um das Schürfen effizienter zu gestalten bedient man sich ein paar Tricks, so werden häufig gespielte Varianten von der Suche ausgeschlossen, so dass mehr Rechenkraft in die Nebenvarianten fließen kann. Nach einiger Zeit meldet die Maschine dann:

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einen Erfolg oder wie bei der echten Schatzsuche realistischerweise oftmals ein „leider NEIN“. Ob die Krennwurzn schon ein Goldnugget gefunden hat? Naja man muss ja nicht alles preisgeben ?

Stellt man Tiefe = “0” ein, dann erfolgt eine Daueranalyse der aktuellen Stellung, welche die gespielten Hauptvarianten ausschließt.

Auch diese Funktion erklärt Matthias Wüllenweber in einem Video selbst:

Video “Neuerungen schürfen”
Sprache Deutsch – Dauer 7:07


Die neue Partienotation: Faltung und Partieverweise

Wer sich schon mal von Robert Hübner kommentierte Partien angeschaut hat, der hat sich diese Neuerung schon lange gewünscht. Endlich bekommt man ein Werkzeug an die Hand um große Variantenbäume beherrschbar und übersichtlich zu halten. Aber wie so oft sagt ein Bild mehr als tausende Worte …

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So sah das alt aus und das kann natürlich weiterhin so haben, wenn man möchte, aber mir gefällt das neu wesentlich besser:

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Aber nicht nur beim Nachspielen ist das sinnvoll, sondern auch wenn man später einmal eine kommentierte Partie überarbeiten möchte. Zudem kann man in der Eröffnungsphase Partiereferenzen einfügen lassen. Diese Funktionalität hat wohl nicht nur der Krennwurzn schon lange gefehlt bei ChessBase!

Benachrichtigungen zur Eröffnungstheorie (live) und neue Eröffnungskommentare

Jede Partie enthält per Definition eine Neuerung – naja fast jede, denn es gibt gewollte und ungewollte Zugdubletten. Wirklich interessant ist aber oftmals gar nicht die Neuerung an sich, sondern die Genese derselbigen. Kann eine Neuerung eine Änderung der Zugfolge einer Eröffnung beeinflussen? Wird ein Nebensystem durch die moderne Top-GM Praxis plötzlich zur eigentlichen Hauptvariante? Warum ist die am häufigsten gespielte Variante nicht die stärkste und auch nicht zwangsläufig jene mit dem besten Score, usw… Dies will ChessBase 16 nun erkennen und kommentieren – lassen wir hier wieder Matthias Wüllenweber selbst zu Wort kommen.

Video “Eröffnungskommentare”
Sprache Deutsch – Dauer 8:24

Zugang zu dieser Funktion findet man via Taktische Analyse, Brettfenster -> Report -> Neuerung markieren, Partienliste -> Analyse -> Neuerung markieren und etwas nervig, aber trendig und absolut aktuell als Benachrichtigungen im Windows 10 Info Center.

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Hier weist ChessBase darauf hin, dass Schwarz in letzter Zeit mit 6... De7! Wesentlich erfolgreicher ist als mit dem weitaus häufiger gespielten 6... Ld6. Da ich mir sicher bin, dass manche allergisch auf sich öffnende Fenster reagieren, sollte ChessBase diese Benachrichtigung deaktivierbar machen.

Livedatenbanken: Theorie, Taktik, laufende Turniere

In der Ordneransicht links im ChessBase Hauptfenster gibt es einen neuen Eintrag „Live“.

CB16 09„Taktik“ liefert einfache Taktikaufgaben aus den laufenden Livepartien – oft unmittelbar nach Partieende. „Neuerung“ liefert serverseitig aktuelle theoretische Trends aus den Livepartien der letzten Tage. Rechts von diesen beiden gesetzten Datenbanken findet man die aktuell am Server übertragenen Liveturniere. Eine sehr gute und schnelle Zugriffsmöglichkeit, der aber noch ein paar Killerfeatures wie Livetabelle oder Spielersuche fehlen – aber was nicht ist, kann ja noch werden.


Suche nach typischen Taktikstellungen in einer Eröffnungsvariante

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Geht man im Brettfenster auf Report, so ist wie bisher auch „Ähnliche Taktik“ etwas stiefmütterlich ohne eigenes Icon wie in den Vorversionen auch, aber doch mit einer verbesserten Funktion zu finden. Der User kann nun umfangreichere Einstellungen treffen und das Suchergebnis wird dann in eine Datenbank als Trainingsstellungen geschrieben. Allerdings ist die Suche nach Taktik sehr langsam, weil die Ergebnisse noch mit der Engine kontrolliert werden müssen. Hier zeigt sich allerdings eine generelle Schwachstelle von ChessBase: man setzt vielleicht aus Angst vor dem Fortschritt immer auf Neuberechnung und lässt das Rad immer wieder neu erfinden. Das vergeudet Zeit und auch reale Energie!! Bei „Let’s check“ sind Unmengen an Informationen mit unterschiedlicher Rechentiefe gespeichert, werden aber nicht genutzt. Denn eine minutenlange Suche vor ein paar Monaten mit einer entsprechenden Tiefe ist mit hoher Wahrscheinlichkeit besser als eine Maschine wenige Sekunden oder noch kürzer neu rechnen zu lassen – da könnten noch viele kostenfreie Synergienuggets gehoben werden und das nicht nur bei dieser Funktion.

Neuer Chat auf Playchess inklusive Video/Audio für Vereins- und Turnierräume

Der Chat auf Playchess war anfangs eine sehr beliebte Funktion, denn das gab es damals anderswo nirgends in dieser modernen Form. Allerdings gab es anfangs viele technische und moderatorische Einschränkungen, welche die User nicht goutiert haben und es wurde dann lange still im und um den Chat – fast glaubte man er sei seitens der Programmierer in einen Dornröschenschlaf gefallen. Nun mit Version 16 startet nach langer Zeit ein zaghafter Versuch den Chat wieder wachzuküssen. Er wurde optisch modernisiert und klarer strukturiert, wie wir es vom Smartphone kennen. Zudem werden Chats vor dem Einloggen nachgespielt, damit man sich schnell ein Bild machen kann, was aktuell gerade diskutiert wird. Zusätzlich wurden zwei interaktive Funktionen neu eingefügt: Man kann Stellungen und Varianten zu einer laufenden Partie chatten, was die gemeinsame Analyse erleichtern soll.

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Hat der Zuschauer ebenfalls das neue Programm gekauft – haben Sie das schon getan oder lesen Sie immer noch – dann kann er auf diese Stellung oder Variante im Chat klicken und diese dann Zug für Zug auf einem Hilfsbrett nachspielen. Außerdem kann man via Rechtsklick im Chatfenster die Hintergrundfarbe ändern.

In privaten Vereinsräumen oder Turnierräumen, kann man mit entsprechender Hardwareausstattung Audio- oder Videochat verwenden – eine nette Alternative zum Vereinsabend in Coronazeiten bietet sich hier an.

Dazu gibt es ein Video vom zuständigen Programmierer Jeroen Van Den Belt

Video “Neuer Chat”
Sprache Deutsch – Dauer 6:35

Spielstärkeeinschätzung mit der Zentibauernverlust-Analyse (CPL)

Zur Messung von taktischer Genauigkeit und als Indiz möglicher Computerhilfe hat sich die Zentibauernverlust-Analyse CPL (centipawn loss) eingebürgert und wird von vielen Seiten verwendet. Der Zentibauernverlust wird folgendermaßen ermittelt: Wer aus Sicht einer Engine einen Zug macht, der schlechter als der beste Enginezug ist, erleidet mit diesem Zug einen Zentibauernverlust. Das ist der Abstand des gespielten Zugs zum besten Enginezug gemessen in Zentibauern, weil Enginebewertungen bekanntlich in Bauerneinheiten dargestellt werden. Mittelt man diesen Verlust über die gesamte Partie, so erhält man eine Abschätzung für die taktische Präzision der Züge. CPL weist zwar eine gewisse Korrelation mit der Spielstärke auf, schwankt aber doch sehr, sodass auch Werte unter 10 in einer Einzelpartie keinesfalls als Cheatingbeweis taugen, denn sogar schwache Spieler können solche Werte in ruhigen, positionellen Partien problemlos erreichen. Aussagekräftige Werte ergeben sich nur aus höheren Partienzahlen und sind wir dann bei den praktischen Problemen angekommen: das Analysieren von höheren Partiezahlen kostet wahnsinnig viel Zeit und so würde ich empfehlen diese Funktion nicht zum Erkennen von Cheating zu verwenden, sondern um einen Blick auf die eigenen Partien und Fehler zu werfen. Folgende Informationen werden in die einzelne Partie gespeichert:

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Ehrlicherweise muss man sagen, dass hier andere Anbieter in der Umsetzung und optischen Aufbereitung der Daten ChessBase weit voraus sind und ich die aktuelle CPL bei ChessBase 16 nur als Anfang in den Einstieg in die statistische Auswertung eigener Partien werten kann und hoffe, dass spätere Versionen oder sogar schon Updates hier mehr und bessere Informationsaufbereitung bieten.

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Da muss noch viel nachgebessert werden, da liegt noch viel Arbeit vor ChessBase und da ist man der Konkurrenz meilenweit hinterher. Aber die können das schon schaffen ?!

Erkennung von PGN-Downloads

Eine witzige Arbeitserleichterung oder doch etwas Nerviges? Läuft ChessBase 16 und man lädt eine PGN-Datei herunter, dann wird die automatisch in ChessBase geöffnet. Aktuell funktioniert da noch nicht für FEN – aber vielleicht findet das auch noch via Update ins Programm. Vielen wird die Funktion gefallen, aber manche könnte es auch stören und daher wäre auch hier eine Option zum Abschalten für die Puristen nicht schlecht und wohl auch nicht zu aufwendig.
Viele kleine Verbesserungen

Bei Raytracing gab es ein paar kleine Änderungen. In der letzten Version wurde das noch als Neuerung angepriesen, aber es ist für viele User maximal eine schöne Spielerei. Leider nutzt ChessBase hier nicht die Möglichkeiten, die teurer Highendgrafikkarten ermöglichen würden, aber das hat den Vorteil, dass man mit etwas Geduld auch auf einem schwachen Rechner mal ein Bild oder eine kurze Videosequenz erstellen lassen kann. Aber lassen wir dazu nochmal den zuständigen Programmierer Jeroen Van Den Belt zu Wort kommen.

Video “Raytracing”
Sprache Deutsch – Dauer 8:25

Eine nette Neuerung versteckt sich beim Entkommentieren von Datenbanken.

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 Konnte man bisher nur wählen, ob man den Kommentar zum letzten Zug erhalten möchte, kann man nun eine Vielzahl von Optionen checken.

Natürlich gibt es noch weitere Funktionen in ChessBase 16 zu entdecken, aber die Krennwurzn interessiert sich nicht für alle Funktionen oder aber sie hat diese schlicht und einfach übersehen.

Gibt’s auch was zu meckern?

Könnte die Krennwurzn als gelernter Österreicher – ja sogar OBERösterreicher - nicht raunzen, müsste man sich wirklich große Sorgen machen. Aber keine Angst kein menschliches Werk wird jemals perfekt sein, denn sogar die Krennwurzn scheitert täglich oder sekündlich an der Perfektion.

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Perfekt hingegen ist nur die Ungeduld der Krennwurzn und obwohl die Hamburger laufend an der Datenbankgeschwindigkeit schrauben, ist diese immer noch nicht schnell genug um Ergebnisse in Krennwurznwunschgeschwindigkeit zu liefern. Dennoch habe ich mit Blick auf die Parallelisierung und den Taskmanager das Gefühl, dass hier noch immer sehr viel Luft nach oben vorhanden wäre.

Fazit der Krennwurzn

CB16 ist eine konsequente Weiterentwicklung der Vorgängerversionen mit ein paar wirklich netten Neuerungen, und zeigt, dass sich die Hamburger tagtäglich neue Gedanken über Schach und Schachdatenbanken machen.

Was mir neu gut gefiel:

+ Eröffnungsübersichten und mit Suchtpotential
+ Neuerungen schürfen (Novelty Mining) im LiveBuch
+ Suche nach typischen Taktikstellungen in einer Eröffnungsvariante
+ Die neue Partienotation: Faltung und Partieverweise (endlich)
+ Livedatenbanken: Theorie, Taktik, laufende Turniere
+ Neuer Chat auf Playchess mit Video/Audio
+ Kleine Verbesserungen und
+ wenig optische Veränderungen zur Vorversion

Was mir noch fehlt:

- Vereinigung von ChessBase und Fritz GUI (Grafische Benutzeroberfläche)
- oder zumindest ein einheitliches Aussehen im Übertragungsbereich
- Zusammenstutzen und Vereinheitlichung des Angebotes (Jäten)
- Schreibweise verbessern und Spielerlexikon haben auch noch Potential
- individuelle Anpassungsmöglichkeiten in der Ribbon Button Leiste
- Übersicht über alle Einstellungen, Abos, ... in einem Report (html)
- Zentibauernverlust-Analyse (CPL) userfreundliche Aufbereitung
- Besseres Ausnutzen der schon gespeicherten Informationen
- Firmeneigenes Supportforum

Und dennoch bitte nicht vergessen – aber sie werden es ja schon gemacht haben und nicht hier sinnlos Zeit vertrödelt haben:

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Corona nervt und Weihnachten steht vor der Tür,
also gönnen Sie sich was für sich und Ihr Hobby!

Ein ehrliches Wort zum Abschluss: oft wird die Krennwurzn gefragt: ich habe ChessBase Version xy soll ich auf die neue Version update. Haben Sie ChessBase 11 oder früher in Verwendung lautet meine Antwort UNBEDINGT JA. Ab ChessBase 12 lautet die Antwort auch immer JA, aber es gibt zwei Einschränkungen: Ihnen geht es wirtschaftlich gerade nicht so gut oder Sie haben keine Freude an etwas Neuem. Denn wie eingangs gesagt: Fast niemand braucht ChessBase 16 wirklich, aber es ist für viele eine persönliche Freude und damit ein Geschenk an sich selbst! Ja und Programmierer möchten ihren Lieben auch das eine oder andere Päckchen unter den Weihnachtsbaum legen können – auch in diesen schwierigen Coronazeiten.

Systemanforderungen ChessBase 16 – Herstellerangaben

Minimum: Dual-Core, 4 GB RAM, Windows 7, DirectX11 Grafikkarte mit 256 MB RAM, DVD-ROM Laufwerk, Windows Media Player 9 und Internetverbindung (Aktivieren des Programms, ChessBase Cloud und Updates).

Empfohlen: PC Intel Core i7, 2.8 GHz, 16 GB RAM, Windows 10, DirectX11 Grafikkarte (oder kompatibel) mit 512 MB RAM oder mehr, 512 GB SSD, Windows Media Player, Adobe Flash Player (Live-Übertragung), DVD-ROM Laufwerk, Full-HD Monitor und Internetverbindung (Aktivieren des Programms, ChessBase Cloud und Updates).

Internet: Info und Shop www.chessbase.de

Kleingedrucktes (nicht lesenswert)

Lob, Geschenkkörbe, Weinflaschen und Sympathiebekundungen per Email an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Kritik, Beschwerden, Unmutsäußerungen bitte nur an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! – aber bitte nur bezüglich des Programms, nicht aber über die Krennwurzn – dafür können die Hamburger nun wirklich nichts!

Ich lege auch eine pdf-Version zum Download bereit – wer ganz erzürnt ist, bitte ausdrucken und ganz genüsslich ganz heftig klein zerreißen und dann gemütlich hinsetzen und ein gutes Glas österreichischen Rotwein trinken! Und natürlich CB16 mit Genuss und dem guten Gefühl kaufen, dass die Krennwurzn keinen Cent Provision erhält!

Danksagung

An jene Leser, die es so weit geschafft haben und noch nicht eingeschlafen sind!

Und zu guter Letzt an ChessBase Hamburg für die Bereitstellung der Betaversionen und der Geduld mit der Krennwurzn!

Und das Logo in voller Größe, denn das ist wirklich geil!

CB16

 

 

Maschinen sterben den Remistod - Hurra wir Patzer überleben!
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Im Editorial des ChessBase Magazin 189 vom Mai 2019 schrieb der Autor Andre Schulz unter der Überschrift „Respekt!“ folgende Anfangszeilen:

Schach ist ein überaus schwieriges Spiel, wie jeder weiß, der sich damit einmal intensiv auseinandergesetzt hat. Schachmeistern oder Großmeistern wurde früher deshalb ein großes Maß an Respekt entgegengebracht. Die Besten der Besten erhielten sogar das Etikett „Genie“, was vielleicht etwas übertrieben war. … Nur: Der Respekt ist verloren gegangen.

Und ergießt sich dann weiter in Klagen über die ach so respektlosen und ungeschrieben dummen User und dass früher sowieso alles besser war – sogar die Zukunft des Schachs. Die Schuldigen sind schnell ausgemacht: es sind die Computer mit ihren Schachprogrammen, die die romantisch verklärten Maschinenstürmer so in Rage versetzen. Denn der eloschwache – so die rein schachuniverselle Sichtweise – und damit nichtgeniale, unverantwortliche (unausgesprochen dumme) Anwender der Engine beleidigt das „Genie am Brett“ durch simples Verlesen der Enginebewertung.

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Nun geht der Krennwurzn schon beim Lesen des Wortes „Respekt“ gerne die Hutschnur hoch, aber beim Lesen jenes Editorials entschwand die Hutschnur fast der Erdanziehungskraft - daher dauerte es so lange bis die Krennwurzn diesen Artikel schreiben konnte. Es ist zwar sehr verwunderlich, dass ein langjähriger Mitarbeiter einer Firma die Schachsoftware verkauft, die Verwendung derselben einen Großteil der Kundschaft faktisch untersagt, weil sie einfach nicht genug von Schach versteht. Aber das ist nicht das wirkliche Problem hinter diesem romantischen aber total veralteten und schon längst überholten Gedankengängen.

Schachtheoretisch unstrittig ist, dass es für eine Schachstellung genau genau EIN definiertes Ergebnis bei bestem Spiel gibt: Remis, Weiß gewinnt, Schwarz gewinnt! Eine simple Erkenntnis daraus ist, dass Schach keine Kunstform sein kann, denn künstlerische Freiheit – das Hinwegsetzen über Grenzen – existiert im Schach einfach nicht. Die nächste Erkenntnis ist nicht gesichert, aber es mehren sich die Zeichen, dass die Grundstellung REMIS sein könnte. Bei aller Problematik zeigt sich beim Alphazero Experiment, dass Alphazero nur mehr um die 2% der Partien verlor hat – dies und auch die Erkenntnisse aus dem Fernschach lassen uns – mit einem Restrisiko – vermuten, dass Schach sehr wahrscheinlich theoretisch Remis sein könnte.

Da werden die Romantiker selbstbestätigend aufschreien, denn schon der dritte Weltmeister der Schachgeschichte José Raúl Capablanca (1921–1927) war überzeugt, Schach werde seinen Reiz verlieren, wenn künftig aufgrund der hohen Spieltechnik der Schachmeister die meisten Partien remis enden werden und prognostizierte den „Remistod“ des Schachspiels. Um diesen zu verhindern wurden unzählige mehr oder minder interessante Vorschläge gemacht – einer davon das Chess960 oder Fischerschach benannt nach dem unvergesslichen Bobby Fischer schaffte es sogar ins FIDE-Regelwerk. Allen gemeinsam ist, dass sie keine großen theoretischen Veränderungen mit sich bringen und den Blick auf das Wesentliche verstellen.

Das Wesentliche freigelegt haben gerade die vielgescholtenen Maschinen mit ihrer steigenden Rechenkraft. Möglicherweise noch in der Lebenszeit von vielen von uns werden die Maschinen den „Remistod“ sterben oder weniger pathetisch ausgedrückt: Schach wird so ausgehen wie es eben ausgehen muss! Konnte man in den guten alten Zeiten noch an die Genialität und Einzigartigkeit der Großmeister glauben, so ist schon seit vielen Jahren klar, dass die gesamte Schachwelt von den Maschinen beherrscht wird. Und anders als bei Asterix gilt: mit gesamt sind alle Menschen gemeint – es gibt keine Zaubertrankausnahmen.

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Ist nun das das Ende des menschlichen Schachs gekommen? Für Fernschach mit Maschinenunterstützung muss die Antwort wohl klar JA lauten, aber für die sonstigen Schachspielformen ist die Antwort ebenso eindeutig: „Nein auf keinen Fall“. Das ist die gute Nachricht die die Romantiker in ihrem Respektverlustschmerz und Maschinenhass übersehen. Denn ganz respektlos die Maschinen zeigen uns, dass

WIR ALLE AUSNAHMSLOS PATZER SIND
und nur daher ÜBERLEBEN WIR!!

Natürlich wird es immer unterschiedliche Spielstärken bei den Menschen geben, aber am Maschinenmaßstab gemessen sind wir alle in einem Boot und machen Fehler ohne Ende. Die einen noch mehr wie die anderen und diese Fehler lassen uns schachlich überleben. Galten großmeisterliche Züge früher fast als göttlich, so sind sie jetzt nicht so fehlerverseucht wie jene der breiten Masse. Ein Faktum, dass Alexander Grischuk in seiner unnachahmlichen Art angesprochen auf das Partiefurioso gegen Levon Aronian beim Kandidatenturnier in Berlin, so beschrieb: Der Computer gewinnt immer!

So paradox es auch erscheinen mag, aber unsere Unvollkommenheit rettet uns die Freude und Spannung an einem der schönsten Spiele, die der Mensch je ersonnen hat: dem Schach!!

Also trauern wir nicht dem verlorenen Respekt einer nie zu erreichenden Perfektion nach, sondern erfreuen uns am Kampf Mensch gegen Mensch – auch wenn die Maschinen uns ausnahmslos ins gleiche Boot der Patzer setzen. Sollen wir dann gleich komplett auf die Maschinen pfeifen? Nein – auch das wäre ein Fehler, denn ein kurzer Blick in die Schachgeschichte zeigt uns, dass durch die Maschinenunterstützung in Training und Vorbereitung das Feld für uns Menschen wieder viel breiter wurde und enge ausgetretene und oftmals fade Theoriepfade keineswegs Pflicht sind.

Und korrigieren wir alte, aber oftmals falsche Denkmuster aus der Zeit der Anbetung der Schachgrößen. Als Beispiel möchte ich den „besten Zug“ mitsamt seiner konstruierten Erklärung in einer Stellung heranziehen. Einzige Züge gibt es zwar, sie kommen aber in einer praktischen Partie gar nicht so gehäuft vor, wie man uns zu glauben macht. In vielen Stellungen gibt es mehrere – oftmals sehr viele - Züge, die das Ergebnis der Partie theoretisch nicht abändern – egal ob das jetzt eine Remis- oder Gewinnstellung ist. Aber in unserer elohierarchischen Denkweise kann es nur DEN EINEN Zug geben, der in einem Buch steht, den ein Großmeister einmal vorgeschlagen hat oder auch der an erster Stelle einer Enginebewertung steht. Liebe Schachfreunde das ist einfach zu erkennender Unsinn, der oftmals nur beweist, dass der andere ein besserer Schachspieler ist, aber nicht mehr. Schach ist viel bunter als man anzunehmen wagt und all unsere menschlichen Erklärungsversuche können nicht perfekt sein!

Denn ausnahmslos ALLE Menschen machen Fehler und das ist gut so! Und daher müssen wir beim Zusehen als Fans mit Maschinenunterstützung akzeptieren, dass unsere geliebten und angehimmelten Stars „Fehler“ machen werden und müssen! Wir dürfen nämlich nicht nur deren Genialität bewundern, sondern müssen vor allem deren menschliche Fehlbarkeit respektieren!

Was können wir für unser persönliches Schach auf jeglichem Niveau aus diesen Erkenntnissen lernen: Nun sehr einfache Regeln: Vermeide Fehler, die Dein Gegner – nicht die übermächtige Engine – sehen und bestrafen könnte und versuche Fehler Deines Gegners als solche zu erkennen und mit Deinen Mitteln zu bestrafen. Und vergiss nicht auch Super-Großmeister finden so manches Matt in 35 nicht und remisieren objektive Gewinnstellung oder noch schlimmer! Aber bei allem Respekt – wo ist da das Problem? Wir müssen uns nur unserer kollektiven Fehlbarkeit bewusst werden und uns nicht romantischen Träumen und Unterwürfigkeiten aus längst vergangenen Zeiten hingeben!

Maschinen sterben den Remistod - Hurra wir Patzer überleben! Nutzen wir die neue Freiheit, die uns die Maschinen aufgezeigt haben und erfreuen uns am kollektiven Patzen nicht nur bei den anstehenden Weihnachtsturnieren – sondern ewig darüber hinaus.

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Und vergessen Sie nicht – niemand ist unfehlbar … Auch unsere Superhelden der Vergangenheit und Gegenwart nicht, „Entschuldigung“ Sie auch nicht lieber Leser und die Krennwurzn schon gar nicht.

Diese Wüllenwebers (Folge 17 – FAT ROCKY)
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Montag, 11 November 2019 22:59

Diese Wüllenwebers (Folge 17 – FAT ROCKY)

Alle zwei Jahre wieder kommt in der Vorweihnachtszeit in der hanseatischen Telenovela „Diese Wüllenwebers“ ein Sohn namens Fritz auf die Welt und bekommt einen Rufnamen damit man die Söhne unterscheiden kann. 2017 erblickte Fritz 16 „Vincent aus Goch“ das Licht der Welt. Zwar kam er mit kompletten Ohren ausgestattet auf die Welt, war aber gegen die immer brutaleren Schachengines ein blasser, wenn auch kunstliebender Schwächling als Gegner. Diese Brutalos tragen sogar oftmals das ZERO – also das was sie dem Gegner vom Punktekuchen überlassen wollen – im Namen.

Der schon in Würde ergraute Bruder „Dieb Edi“ – der letzte Weltmeister der Familie Wüllenweber - warf nun ein, dass man es doch einmal mit einem anderen Ansatz versuchen sollte und die Familie Wüllenweber stellte die Ernährung und das Fitnessprogramm komplett um. Und da man in der heutigen Zeit alleine eigentlich keine Chance mehr auf Erfolg hat, sondern ein starkes Team für diesen braucht, holte man sich auch das „Open Source Project LCZero“ mit an Bord.

Und so erblickte Fritz 17 „FAT ROCKY“ das Licht der Welt um endlich wieder im Konzert der ganz Großen mitspielen zu können. Die Fans warten schon gespannt, ob „FAT ROCKY“ zuerst Prügel wie verrückt bekommt und am Ende dennoch überraschend siegen wird…

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Um FAT Fritz zu entfesseln muss man ordentlich in die Hardware investieren. Um die KI Funktionalität voll nutzen zu können, braucht man eine Grafikkarte von NVIDIA mit RTX-Turingchip (ab RTX 2060 – besser RTX 2080). Finanziell bewegt man sich da bei 500 Euro aufwärts für die Grafikkarte, muss aber bedenken, dass diese 250 Watt zusätzlich vom Netzteil zieht und daher auch das Netzteil des Computers etwas stärker sein sollte und auch das Gehäuse entsprechend geräumig, um die Karte unterzubringen und vernünftig kühlen zu können.

Neuronale Engines verlangen auch nach einer neuen Bewertungsanzeige, denn obwohl die Stellung nur 1,0 oder = sein kann, können auch die modernsten Engines auf den stärksten Computersystemen diese Information nicht mit definitiver Sicherheit bereitstellen und müssen daher logischerweise Wahrscheinlichkeiten ausgeben, die ChessBase wie folgt aufbereitet:

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 Die Krennwurzn ist noch nicht sicher, ob sie sich so einen „Zecherlwärmer“ leisten sollte oder doch lieber schön brav CO2-sparsam durch die Schachwelt (blind)schleichen sollte. ChessBase hat sich wohl still und heimlich vom Engineautor Vasik Rajlich getrennt, liefert aber eine neue herkömmliche Engine von Frank Schneider mit Fritz 17 aus. Selbstverständlich kann man auch den klassischen Stockfish (ebenfalls im Lieferumfang enthalten) und jede andere UCI-taugliche Engine ohne neuronale Netze verwenden wie bisher.

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In meinem Beta-Paket war die FAT FRITZ Engine nicht dabei und daher kann ich zur tatsächlichen Spielstärke nichts sagen. Persönlich finde ich Spielstärken von Engines nur mehr mäßig interessant, aber das ist ein anderes Thema.

Leider gibt es aber noch einen zweiten Grund für die RTX. ChessBase hat die 3D Raytrace Ausgabe überarbeitet und nun wird im Gegensatz zu CB 15 die Berechnung direkt durch die Grafikkarte unterstützt, was wohl viel schneller und besser funktionieren dürfte. Naja Weihnachten steht vor der Tür und die Krennwurzn – das wissen Sie ja -ist dem Genuss nicht ganz abgeneigt.

Was gibt es noch Neues? Konnte man bisher Eröffnungsrepertoires und -bäume erstellen, so wurde diese Funktion jetzt um eine webbasierte Onlineversion ergänzt. Mit dem eigenen ChessBase Account kann man sich auf der Webseite mymoves.chessbase.com einloggen und damit auch ohne Computer und Fritz 17 trainieren und arbeiten.

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Die Gedächtnisleistung der Krennwurzn wurde vom System korrekt erkannt und auch dass sie undrillbar oder korrekter unbelehrbar ist, könnte man herauslesen. Eine Neuerung dieser Funktion ist, dass nun fertige Repertoires in mehreren Stufen mitgeliefert werden und man sich nicht die Mühe machen muss, selbst etwas zu erstellen, sondern ganz einfach mal etwas in einer Eröffnung schnuppern kann.

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Wie so oft bei ChessBase in den letzten Jahren kommen neuere Funktionen dazu, aber niemand findet den Mut alte, nicht mehr so aktuelle Funktionen zu streichen. Dies führt gerade hier im Eröffnungsbereich zu einer Userverunsicherung und -überlastung. Schön ist, dass das eigene Repertoire im Livebook individuell hervorgehoben wird. Der Farbcode - „Blau = Zug gehört zu Ihrem Weißrepertoire; Grün = Zug gehört zu Schwarzrepertoire; Türkis = Zug wird mit beiden Farben gespielt – ermöglicht ein schnelles erkennen, ob eine Partie eröffnungstheoretisch für den User interessant sein könnte.

Zusätzlich kann man mit der Drillfunktion sein Eröffnungswissen vom Programm abprüfen lassen und damit erlernen – eine schöne Funktion, aber leider liefert ChessBase nicht die dafür nötige Zeit mit. Die Funktionalität steht natürlich auch ganz klassisch unter der Fritz 17 GUI zur Verfügung, aber die Daten werden zeitgeistlich in der Cloud gespeichert. Leider ist die Editierbarkeit noch nicht ganz so leicht, wie man sich das als User wünschen würde. Aber was nicht ist, kann ja noch kommen – ChessBase liefert ja laufend Updates für die Produkte und Services.

Eine weitere Neuerung ist „Blitz & Train“. Man kann aus den eigenen am Server gespielten Partien Trainingsfragen generieren lassen und so eigene oder auch fremde Fehler in den Partien sichtbar machen. Diese Funktion kam relativ spät dazu und steckt daher noch etwas in den Kinderschuhen wie folgendes Beispiel wohl am besten zeigt:

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Die Aufforderung an Schwarz Matt zu drohen ist schon etwas skurril, denn die Drohung Dxf2 mit folgendem Matt ist ja schon am Brett und wird durch den Lösungszug …Tf7 bei wohlwollender Sichtweise nicht aufgehoben, sondern nur erneuert. Abgesehen von diesen kleinen Kinderkrankheiten ist die Funktion ganz hilfreich, denn man kann schnell und einfach aus den eigenen Partien ein individuelles Taktiktraining generieren: und Training schadet bekanntlich auch dem größten Talent nicht.

Natürlich wurden an vielen anderen Stellen des Programms kleine oder größere Verbesserungen vorgenommen, das würde aber den Rahmen dieses kleinen Überblicks sprengen und wenn Sie schon alles lesen könnten und würden, dann verlören Sie ja die Freude am Entdecken.

Was ist schlecht am neuen Fritz 17 und was fehlt? Traditionell nervt angestammten ChessBase User wie die Krennwurzn nun mal eine ist, dass manche Funktionalität bei Fritz etwas anders funktionieren als bei ChessBase. Fritz unterscheidet beispielsweise zwischen Engine und Kiebitz und das kann bei unaufmerksamer Bedienung dazu führen, dass man im Kiebitzmode verzweifelt versucht das Let’s check Fenster zu öffnen und scheitern muss, da dies nur im Enginemode möglich ist. Es gibt noch viele, viele andere Beispiele gerade im „Playchess-Mode“ auch bei Übertragungen. Eine Vereinheitlichung oder gar eine Vereinigung von Fritz- und ChessBase Oberfläche ist ein schon oft geäußerter Wunsch der Krennwurzn und ich bin mir sicher, da stimmen viele andere User auch zu.

Kann im Fritz-Universum abgesehen von manchen ChessBase Funktionen überhaupt noch was fehlen – oder gibt es gar schon zu viel? Der über die Jahrzehnte immer angewachsene Funktionsumfang ist wie schon oben geschrieben nicht immer ein Segen. Aber es ist immer leichter Funktionen zu streichen, die man selbst nicht verwendet, aber man vergisst dabei leicht, dass es User geben könnte, die genau diese Funktion schätzen und lieben.

Wirklich fehlt ein Engineerklärer. Wenn man ganz unromantisch ehrlich zu sich selbst ist, dann spielt die Stärke einer Engine keine große praktische Rolle mehr. Nicht nur für uns Patzer – und wir sind die zahlende Mehrheit der Schachwelt – sondern auch schon für die Topspieler sind die Maschinen mit ihren Erkenntnissen uns Menschen schon längst uneinholbar enteilt. Daher brauchen wir eine neue Enginebewertung! Nicht nur weg von den altbewährten aber oftmals wenig aussagekräftigen Bauerneinheiten zu Gewinnwahrscheinlichkeiten oder genauer zu Ergebnisvorhersagewahrscheinlichkeiten (1,0 oder = mit welcher Wahrscheinlichkeit). Da diese Information aber für uns Menschen auch nicht wirklich ausreicht, bräuchten wir eine Wahrscheinlichkeitsangabe dafür, dass ein Mensch den „Maschinenzug“ noch finden und vor allem verstehen kann.

Fehlt uns so ein Werkzeug, so werden wir als Fans immer hilflos aufheulen, wenn „unser Star“ den gewinnbringenden, rettenden, usw…binnen Sekunden aufpoppenden Enginezug nicht spielt. Da wir logischerweise nicht das Schachverständnis der Topleute haben können, brauchen wir Anhaltspunkte, was diese Leute noch sehen könnten und was einfach jenseits der menschlichen Leistungsfähigkeit liegt. Hier könnten uns statistische Methoden, die auch zur Cheatererkennung eingesetzt werden im Zusammenspiel mit starken Engines sicherlich helfen, denn Engines sind Werkzeuge und der Mensch hat schon immer Werkzeuge genutzt! Denn nur immer stärkere Engines werden uns zwangsläufig immer ratloser zurücklassen.

Fazit:

Die Krennwurzn hat in den letzten Rezensionen immer ehrlich gesagt, dass man das ChessBase-Produkt nicht wirklich braucht, man es sich aber ohne schlechtes Gewissen ruhig gönnen darf und sollte! Nun diesmal möchte die Krennwurzn weitergehen:

„FAT ROCKY“ ist ein Pflichtkauf!!

Ob man in eine Grafikkarte und Netzteil investieren sollte, darüber bin ich mir selbst noch nicht im Klaren – eigentlich nicht des Geldes wegen, sondern weil ich dann doch viel Energie für eigentlich wenig Nutzen verbraten würde …

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Schaut man sich die Maximalwattleistungen guter Schach-PCs an, so liegt die meist um die 300 Watt und das würde eine 250 Watt Grafikkarte beinahe verdoppeln und ein bisher wenig ausgelastetes 600 Watt Netzteil manchmal an seine Grenzen bringen. Aber bitte nicht weitersagen –die Krennwurzn wird schon schwach werden, wenn die maximale Wattleistung der Turingchipskarten von derzeit um die 250 Watt in Richtung 150 Watt sinken werden. Und das ist gar nicht so unrealistisch wie es aktuell klingen mag …


SYSTEMVORAUSSETZUNGEN FRITZ 17 (Herstellerangaben)

Minimum (ohne Raytracing und FatFritz):
Dual Core, 2 GB RAM, Windows 7 oder 8.1, DirectX11, Grafikkarte mit 256 MB RAM, DVD-ROM-Laufwerk, Windows Media Player 9 und Internetzugang.

Empfehlung:
PC Intel i5 oder AMD Ryzen 3 (Quadcore), 8 GB RAM, Windows 10 mit 64-Bit (aktuelle Version), NVIDIA RTX-Grafikkarte mit 6 GB Speicher und aktuellen Treibern (FatFritz auf älteren NVIDIA Karten oder anderen Grafikkarten: deutliche Performanceverluste, auf CPU nur zu Demozwecken lauffähig) , Windows Media Player 11, (DVD-ROM Laufwerk) und Internetzugang.

Systemvoraussetzungen für ChessBase Account:
Internetzugang und aktueller Browser, z.B. Chrome, Safari. Für Windows, OS X, iOS, Android


Offenlegung:

Danke an ChessBase Hamburg für die Zurverfügungstellung der Betaversionen! Das finale Fritz 17 Paket habe ich mir dann selbst gekauft.

DSIM Krause gegen Krennwurzn
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Donnerstag, 09 Mai 2019 10:21

DSIM Krause gegen Krennwurzn

Am Rosenmontag oder Faschingsdienstag hat die Krennwurzn einen Artikel über die nun wieder geplante Einführung der Deutschen Internetmeisterschaft (DSIM) geschrieben. Nun ergab ein kurzes Email an den Präsidenten Ullrich Krause des DSB die Möglichkeit eines Streitgespräches über dieses Thema:

Krennwurzn:
Ich lese Ihnen mal was vor aus dem Jahr 2004: "Betrug im Schach" und die Disqualifikationen bei der Deutschen Internetmeisterschaft und dem ACP-Turnier sind ebenfalls Gegenstand der Betrachtung der "Kolumne" in der aktuellen Mai-Ausgabe von "Schach" (Schach 5/2004). Im April 2004 gab es zu diesem Thema auch eine Presseerklärung des DSB, aber wir sind ja nicht hier um Vergangenes aufzukochen: Meine Frage ist eine sehr einfache: warum sollte es heutzutage funktionieren, wenn es vor 15 Jahren schon nicht geklappt hat?

Krause:
Wenn Sie gestatten, würde ich zunächst gerne unsere Motivation für die Einführung der Deutschen Schach-Internetmeisterschaft (DSIM) erläutern, bevor ich auf das von Ihnen angesprochene Problem eingehe. Eines der Themen in meinem Wahlprogramm, mit dem ich 2017 angetreten bin, war Online-Schach. Dafür gibt es mehrere Gründe:

  1. Der DSB sollte Online-Schach nicht als Konkurrenz begreifen, sondern als Chance, verloren gegangene Mitglieder wieder näher an den DSB heranzuführen und neue Mitglieder für die Vereine zu gewinnen.
  2. Eine offizielle Internetmeisterschaft des DSB ist in meinen Augen längst überfällig und ich war damals sehr erstaunt, dass es dieses Turnier in unserer Turnierordnung nicht gibt.
    Ich habe mir dann erklären lassen, dass der Hauptgrund dafür die von Ihnen angesprochenen Betrugsmöglichkeiten seien, die man nicht in den Griff bekommen könne. Damit einher geht außerdem die umgekehrte Gefahr einer falschen Verdächtigung, wie ebenfalls von Ihnen dargestellt. Diese Problematik war übrigens in allen Gesprächen auch das einzige Argument gegen eine DSIM. Anders ausgedrückt: Wenn man dieses Problem in den Griff bekommt, spricht überhaupt nichts gegen ein solches Turnier, ganz im Gegenteil: Wir erhalten dadurch die Möglichkeit, Spieler zu erreichen, die noch nicht oder nicht mehr im Verein aktiv sind.
  3. Ich bin seit vielen Jahren in der IT tätig und habe deshalb im Unterschied zu vielen anderen Schachfunktionären keinerlei Berührungsängste mit dem "Neuland" Internet. 

Nun zu Ihrer etwas provokanten Frage: Ich habe mich mehrmals mit den Mitarbeitern unserer Partnerfirma für die DSIM unterhalten, und mir wurde zugesichert, dass es heutzutage ganz andere Möglichkeiten gibt als vor 15 Jahren, Betrug beim Online-Schach aufzudecken. Die Anti-Cheating Algorithmen sind heute so ausgereift und erfolgreich, dass die FIDE und zahlreiche nationale Föderationen regelmäßige Online-Turniere in ihren offiziellen Spielbetrieb integriert haben. Die Schachföderation der USA führt beispielsweise Online-Turniere durch, deren Ergebnisse die reguläre nationale Wertungszahl beeinflussen. Der entscheidende Punkt ist hier die Statistik: Wenn man nur eine einstellige Zahl von Partien betrachtet, kann man durch reines Glück ein Ergebnis erklären, das aus dem Rahmen fällt. Aber je höher die Zahl der Partien ist, desto unwahrscheinlicher wird es, dass reines Glück für eine Reihe von Gewinnpartien verantwortlich ist. Der Fokus bei dieser Betrachtung liegt übrigens nicht auf einzelnen sehr guten Züge, die man rein zufällig auch finden könnte, sondern auf der Anzahl dieser Züge und vor allem auf der Anzahl der Fehler: Schwächere Spieler machen nun einmal mehr Fehler als stärkere, d.h. die statistische Analyse legt den Schwerpunkt auf die Züge, die nicht so gut waren. Und wenn ein Spieler mit einer Wertungszahl von 1800 (um mal willkürlich eine Zahl zu nennen) in 25 aufeinanderfolgenden Partien mit geringer Bedenkzeit keinen einzigen Fehler macht, ist das sehr auffällig. Wie genau diese Analyse erfolgt (also welche Züge als relevant im Sinne der Analyse identifiziert werden), entzieht sich meiner Kenntnis, und ich gehe davon aus, dass dieses Geheimnis ähnlich gut gehütet wird wie der Google-Algorithmus. Auf jeden Fall kann man Computer-Betrüger dadurch spätestens zum Ende des Turniers mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit identifizieren.

2019DSIM 01

Neben den programmgesteuerten Möglichkeiten gibt es aber andere Maßnahmen, die die Anzahl der potentiellen Betrüger von vorneherein stark reduziert: Man muss bei der DSIM unter seinem Klarnamen antreten und wir lassen nur Spieler zu, die Mitglied in einem Schachverein sind oder über eine DWZ-Lizenz verfügen, d.h. wir wissen, mit wem wir es zu tun haben. Außerdem wird die Endrunde zentral gespielt, d.h. die qualifizierten Spieler versammeln sich an einem Ort (möglicherweise auch an mehreren, um die Reisekosten zu reduzieren) und spielen dort an ihrem Notebook. Idealerweise verknüpfen wir das mit einem anderen Event, um die Sichtbarkeit der DSIM zu erhöhen. Spätestens dann wird die Spreu vom Weizen getrennt, denn es wird quasi unter Aufsicht gespielt. Dadurch fliegen auch die Spieler auf, die in der Vorrunde unter falschem Namen gespielt haben bzw. sich während der Partien von einem stärkeren Spieler beraten ließen.

Krennwurzn:
Darf ich, bevor wir zu den technischen Fragen kommen, noch auf einen Widerspruch hinweisen: Sie möchten Spieler erreichen, die noch nicht in einem Verein spielen und wollen nur Spieler unter Klarnamen, die im Onlinebereich zudem eher unüblich sind, spielen lassen, die einem Verein angehören oder eine DWZ-Lizenz haben. Hört sich für mich jetzt nicht nach dem großen Fischen im Neulandteich an.

Krause:
Wir reden hier über eine Deutsche Meisterschaft, die vom Deutschen Schachbund ausgerichtet wird. Die Mitgliedschaft im Deutschen Schachbund (bzw. indirekt über einen Schachverein) ist insofern eine selbstverständliche Teilnahmevoraussetzung. Neu ist in diesem Fall die DWZ-Lizenz, die wir zeitgleich zur DSIM eingeführt haben und die einen Versuch darstellt, ehemalige Mitglieder zurückzugewinnen. Ich spiele seit meinem 13ten Lebensjahr für meinen Verein Schach und habe in all den Jahren etliche Mitglieder kommen und leider auch wieder gehen sehen. Einige wenige finden irgendwann den Weg zurück zum Vereinsschach, aber für die allermeisten gilt das nicht. Ich sehe trotzdem viele dieser ehemaligen Mitglieder regelmäßig wieder, und zwar auf einem Schachserver, entweder als Zuschauer bei einem live kommentierten Turnier oder eben mit der Hand an der Maus beim Schachspielen. Ich kann mir gut vorstellen, dass die DWZ-Lizenz als günstige Möglichkeit, wieder eine offizielle DWZ zu erwerben, für diese Spieler ein erster Schritt zurück zum Vereinsschach sein kann. Wir haben die DWZ-Lizenz so konstruiert, dass niemand deswegen aus seinem Verein austreten wird, denn eine Bedingung für den Erwerb einer solchen Lizenz ist, dass die letzte Mitgliedschaft in einem Schachverein mindestens zwei Jahre zurückliegt. Die Lizenz ist außerdem im ersten Kalenderjahr kostenlos, so dass die Hürde sehr niedrig ist. Ob uns auf diese Art und Weise viele Fische ins Netz gehen, werden wir sehen.

Krennwurzn:
Und dann wäre noch, dass die Österreicher so eine Serie in den 2010-Jahren mit ähnlichen Zugangs- und Betrugsprüfungen auch starten wollten. Dies ging in die Geschichte dann als Turnierserie ohne Teilnehmer ein, weil eben auch damals die Hürden für die Teilnehmer zu hoch waren.

Krause:
Es gibt einen wesentlichen Unterschied zwischen dieser Meisterschaft und der DSIM: Wir erheben kein Startgeld, weil uns gesagt wurde, dass das bei einem Online-Turnier nicht nur unüblich, sondern geradezu schädlich ist. Ich vermute, dass das eine Lehre ist, die man aus der von Ihnen benannten österreichischen Meisterschaft gezogen hat. Online-Spieler wollen spontan entscheiden, ob sie an einem Turnier teilnehmen oder nicht, d.h. eine vorherige Anmeldung inklusive Startgeld-Überweisung ist extrem kontraproduktiv.

Krennwurzn:
Kommen wir zum technischen Aspekt der Sache und das ist meiner Meinung nach jener, der die meisten potentiellen Teilnehmer eher abschrecken wird, wenn man sich die Diskussion in diversen Foren und unter den Schachspielern ein wenig anhört. Natürlich hat sich die Welt weitergedreht und die Algorithmen sind besser und treffsicherer geworden – aber das ist nicht nur ein Vorteil, denn viele ehrliche Spieler haben die unterschwellige Angst ungerechtfertigterweise als Betrüger „überführt“ zu werden. Und je besser die Software, desto schlechter die Chancen dann zu beweisen, dass man ein „false positive“ ist – daher verliert man auch hier potentielle Teilnehmer und zwar nicht nur jene, die sich vor Betrug fürchten, sondern um ihren guten Namen Angst haben.

Krause:
Diese Argumentation ist nicht schlüssig: Je besser die Software, desto geringer die Wahrscheinlichkeit, dass ein Spieler zu Unrecht beschuldigt wird. Und im Falle schlechterer Software hätte man ebenso wenig die Chance, dieses Ergebnis zu widerlegen. Uns wurde versichert, dass die Algorithmen eine extrem hohe Trefferquote haben und sehr zuverlässig sind. Ich spiele seit 15 Jahren Online-Schach und habe schon sehr lange nicht mehr das Gefühl gehabt, dass ich gerade gegen einen Computer gespielt habe. Meine Freunde spielen ebenfalls aktiv im Internet und das Thema "elektronischer Betrug" spielt in unseren Gesprächen über Online-Schach keine Rolle mehr.

Krennwurzn:
Ebenso wie Sie sehe ich Cheating nicht als wirkliches Thema im Onlineschach solange es nicht um Geld und/oder Titel geht. Zahlreiche meiner Schachfreunde glauben viel öfter betrogen zu werden als dies tatsächlich der Fall sein kann. Und ebenfalls geht es bei den „false positive“ nicht um Wahrscheinlichkeiten, sondern um Ängste. Und um die DSIM zu einem Erfolg werden zu lassen, muss man gegen diese „beiderseitigen“ Ängste ankämpfen, denn beide drücken auf die Teilnehmerzahlen.

Krause:
Fragen zum Themenkomplex „Cheating“ waren wie erwähnt in allen Gesprächen zum Thema DSIM die ersten und meistens auch die einzigen, wenn es darum ging, ob die Einführung einer Internetmeisterschaft sinnvoll ist. Wir beide haben das Thema jetzt ziemlich erschöpfend behandelt und ich hoffe deshalb, dass dieses Interview von möglichst vielen Schachspielern mit einer Affinität zum Online-Schach gelesen wird!

Krennwurzn:
Aber nun wirklich zu den Betrügern und den technischen Möglichkeiten gegen diese vorzugehen. Brutalocheater – also Leute, die nur mit Engine spielen, haben heutzutage praktisch keine Chancen unentdeckt zu bleiben. Aber potentielle Betrüger müssen ja nicht ohne Intelligenz vorgehen uns so geheim sind die Algorithmen zur Cheatingerkennung nun auch wieder nicht. Außerdem arbeitet hier der Fortschritt auch wieder gegen uns und nicht für uns! Denn die Leistungsfähigkeit der Rechner ist so gestiegen, dass es locker möglich ist neben der einfachen Zugberechnung durch die Engine einen statistischen Check des Spielstiles einzubauen. Gerüchteweise hört man, dass dies auch schon an die eigenen gespielten Partien angepasst werden kann. Betrüger und Betrugserkenner arbeiten also mit dem gleichen Datengrundmaterial und damit liegen die Vorteile wohl eher bei den Betrügern – wie so oft im realen Leben.

Krause:
Noch einmal: Die Endrunde wird zentral gespielt, also unter Aufsicht. Spätestens dann sind auch die intelligenten Betrüger am Ende ihrer Weisheit angekommen. Ich glaube nicht, dass man in der Vorrunde das Risiko in Kauf nimmt, als Cheater gebrandmarkt zu werden, wenn man bei der Endrunde sowieso nicht mitspielen kann, weil man spätestens dann auffliegen würde.

Krennwurzn:
Das klingt ja logisch – aber denken Leute, die dem DSB und/oder dem Serverbetreiber aus welchen Gründen auch immer negativ gesonnen sind, immer logisch? Oder wollen die nur irgendwie stören oder zeigen, dass Störungen möglich sind?

Krause:
Wenn man immer Rücksicht auf die potentiellen Störenfriede nimmt, kann man gar keine Schachturniere mehr ausschreiben. Nach meiner Erfahrung wollen eigentlich alle Teilnehmer an einem Schachturnier in erster Linie das schönste Spiel der Welt spielen und in zweiter Linie den sportlichen Erfolg suchen – manchmal auch in umgekehrter Reihenfolge. Ich glaube deshalb nicht, dass wir ernsthafte Störungen bei der DSIM erleben werden.

2019DSIM 02

Krennwurzn:
Ein kleines Problem – eher als Abschreckung von der Teilnahme für stärkere Spieler könnte sein, dass diese fürchten in den Vorrunden intelligenten Cheatern ausgesetzt zu sein und daher schlechter abschneiden könnten – also einfache Zufallsopfer sein zu können.

Krause:
"Intelligente Cheater" sind für alle Gegner ein Problem, oder? Insofern verstehe ich die Fokussierung auf die "stärkeren" Spieler nicht. In unserem Konzept sind diverse Freiplätze für die Endrunde vorgesehen (davon übrigens einige für die DSJ), d.h. die wirklich starken Spieler brauchen nicht durch die Mühle der Vorrunden zu gehen - ähnlich wie bei den Deutschen Einzelmeisterschaften.

Krennwurzn:
Ungelöst bleibt auch das Problem, dass desto stärker die Spieler werden, desto weniger Hilfe brauchen sie von der Maschine und desto schwieriger wäre es Betrug nachzuweisen. Hätte Fabiano das Matt in 35 „gefunden“ in dem berühmten Endspiel, wäre er möglicherweise Weltmeister geworden und keine statistische Methode der Welt hätte das als Betrug erkennen können.

Krause:
Peter Svidler hat sich bei einem Live-Kommentar wie folgt zum Thema E-Doping geäußert: Er sagte sinngemäß, dass es für einen Spieler seiner Stärke vollkommen ausreichend ist, wenn man dreimal pro Partie in den kritischen Stellungen einen Computer zu Rate ziehen dürfte. Das ist nicht weiter überraschend, aber seine nächste Aussage war es schon: Die Stellungsbewertung als solche ohne Angabe von Varianten würde in den allermeisten Fällen reichen, weil der Spieler den potentiell starken Zug auch selber entdeckt, aber eben nicht sicher ist, ob ein Opfer durchschlägt, um ein Beispiel zu nennen. Der von Ihnen genannte Fall ist ganz anders gelagert: Für dieses Matt hätte es einer ganzen Reihe sehr genauer Züge bedurft, und das wäre dann vielleicht doch aufgefallen. Außerdem ist es ein Unterschied, ob man in einer Turnierpartie einen Tipp bekommt, über den man dann noch in Ruhe nachdenken kann oder ob man sich in einer Blitzpartie innerhalb von Sekunden für einen Computerzug entscheiden muss. Der einzig valide Betrugsversuch ist deshalb der mit einem Schachprogramm, das "menschliche Züge" aufweist und idealerweise noch an geeigneten Stellen unkritische Fehler einbaut wie von Ihnen oben beschrieben. Dieses Problem lösen wir wie gesagt durch die zentrale Endrunde, bei der man live Farbe bekennen muss.

Krennwurzn:
Ich möchte das Projekt DSIM ja nicht schlecht reden, aber ich denke schon, dass hier sehr, sehr viele Gefahren lauern, die nicht so einfach zu umschiffen sind. Außerdem fehlt dem Projekt auch ein wenig der Pep. Es gibt ja schon erfolgreiche Konkurrenzveranstaltungen, die das live streamen und viel mehr Aktion bieten als reines Onlineschach auf einer Plattform. Könnte es nicht sein, dass der DSB mit einer altbackenen DSIM im Teich der neuen Zeit einfach baden geht?

Krause:
Wir haben die DSIM bewusst noch nicht in der Turnierordnung verankert, weil wir uns eine einjährige Probezeit verordnen wollten. Wir werden auf Basis der Erfahrungen des ersten Jahres dann entscheiden, wie es weitergeht. Wie schon erwähnt: Eine Deutsche Schach-Internetmeisterschaft gehört zum Turniertableau meines Erachtens einfach dazu und ich würde mich deshalb sehr darüber freuen, wenn die Probezeit erfolgreich verläuft und wir danach jedes Jahr einen Deutschen Schach-Internetmeister ermitteln. Österreicher können übrigens auch gerne mitspielen, wenn sie die Teilnahmevoraussetzungen erfüllen.

Krennwurzn:
Am Ende des Interviews möchte ich noch zur Frage zurückkommen: Ist die Konzeption der DSIM nicht etwas konservativ und altbacken? Freiplätze lösen altbekannte Debatten aus, eine „analoge“ Endrunde, kein Videostream, usw. Sorry, aber ich sehe da nichts Innovatives mit dem man junge moderne Schachschichten ansprechen könnte.

Krause:
Wir wollen Schachspieler aller Altersklassen ansprechen. Zu viel Innovation kann auch abschreckend wirken – ein gutes Beispiel war das Ambiente, in dem das Kandidatenturnier im vergangenen Jahr gespielt wurde. Mir hat das sehr gut gefallen, aber ich habe auch viele Stimmen gehört, denen das Kühlhaus zu modern war. Die DSIM 2019 ist ein erster Schritt, um den manchmal etwas konservativen DSB mit dem innovativen Online-Schach zu verknüpfen. Die Idee mit dem Video-Stream nehme ich gerne mit, wenn Sie gestatten!
Alles in allem bin ich optimistisch, dass wir Ende 2019 den ersten Deutschen Internetmeister ermittelt haben und dass dieser ein Jahr später auch die Möglichkeit haben wird, seinen Titel zu verteidigen.

Krennwurzn:
Ich danke für das Gespräch und wünsche alles Gute für die Wahl 2019 und die DSIM – auch wenn ich bei beidem ein wenig Bauchschmerzen habe.

ChessBase 15 – die Evolution geht weiter
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Dienstag, 13 November 2018 12:02

ChessBase 15 – die Evolution geht weiter

Ein klares Krennwurzn Statement zu Beginn: Niemand braucht ChessBase 15 also kaufen Sie es sich sofort!!

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Die Krennwurzn ist ganz entzückt von ihrer messerscharfen Unlogik - etwas was man nicht braucht unverzüglich zu kaufen. Aber so einfach von der Hand zu weisen ist das denn auch wieder nicht, denn:

die WM läuft und Weihnachten steht vor der Tür,
also gönnen Sie sich was für sich und Ihr Hobby!

Wer hier noch weiterliest, verschwendet seine wertvolle Zeit, die er mit dem neuen ChessBase 15 sinnvoller nutzen könnte – die Krennwurzn übernimmt dafür keine Verantwortung, aber das brauche ich ja gar nicht extra schreiben.

Schachdatenbankprogramme gibt es schon eine gefühlte Ewigkeit und eigentlich sollte man denken, dass das Thema schon lange fix und fertig ausgelutscht ist und es beim besten Willen keine Neuerungen und Verbesserungen geben kann. Nun die Mannschaft aus Hamburg überrascht uns alle Jahre – einmal mit Fritz und im nächsten Jahr mit ChessBase immer wieder. Nicht nur dass versucht wird die Datenbankengine schneller zu machen, so dass auch die immer größer werdenden Datenmengen beherrscht werden können – nein es ist immer wieder auch was Neues mit an Bord.

Nachspieltraining

Die Krennwurzn trainiert nicht einmal vor einer Partie - was soll da ein Nachspieltraining helfen. Natürlich könnte man die neue Funktion auch für das Nachspielen eigener Partien verwenden, aber gedacht ist es eigentlich für Meisterpartien, um nicht wie bisher einfach schnell und ohne eigenes Denken durch die Partie und Kommentare zu klicken. ChessBase liefert hier ein einfaches automatisches Feature welches das Nachspielen mit Training und eigenem Denken bereichert. Damit man sich nicht gar so arg anstrengen muss, liefert das Programm auf Wunsch Tipps, die auf den richtigen Zug hinweisen. Zudem werden Dein Zug, der Partiezug und auch der Enginezug gegenübergestellt und man bekommt Punkte. Für die Krennwurzn werden auch noch Verlustzüge angezeigt und in Hochform schafft sie dann über 100% Fehler.

Aber lassen wir das Gefasel und werfen wir einen Blick auf die neue Funktion:

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Wie leicht zu sehen ist, hat sich die Krennwurzn wieder mal nicht um den angezeigten Tipp „Vertreibe eine Figur“ gekümmert, sondern den Bauern auf b4 geschlagen, so wie es die Engine auch wollte. Eine wirklich nette Neuerung und auch der Krennwurzn gefällt es mit etwas mehr Eigenleistung durch die Partien zu klicken, aber lassen wir das Matthias Wüllenweber in einem Video erklären.

Video Nachspieltraining -Sprache Englisch – Dauer 12:54


Repertoiretraining

Das ist Nachspieltraining mit dem eigenen Repertoire – also nur für Leute, die sich mit ChessBase schon ein Repertoire angelegt haben. Mit der neuen Version kann man hier wirklich leicht und einfach das eigene Repertoire üben und üben. JA – Sie haben es erraten, so was macht die Krennwurzn natürlich nicht, denn das wäre ja kontraproduktiv. Also lassen wir Matthias Wüllenweber von ChessBase die neue Funktion erklären selbst erklären:

Video Repertoiretraining - Sprache Englisch – Dauer 5:08

Verbesserte Referenz

Die Referenzsuche wurde technisch etwas beschleunigt, aber da kann der ungeduldigen Krennwurzn ja kaum etwas Recht machen, denn die möchte das Ergebnis ja schon vor der Frage haben. Die Referenz wurde um die Punkte Trend und Endspiele etwas aufgefettet.

Der Trend zeigt wie sich eine Eröffnung oder Variante über die Zeit gehalten hat und wie sie aus oder in Mode kam – das ist nicht nur eröffnungstheoretisch interessant, sondern auch schachhistorisch, denn so manche unspielbare Variante hatte dann doch ihr Comeback oder war einfach nur aufgrund von Modetrends eine Zeitlang verschwunden.

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Endspiele zeigen mit welcher Häufigkeit welche Endspiele aus dieser Eröffnung entstehen und geben damit einen kleinen Hinweis darauf, was man beim nächsten Endspieltraining vorrangig bearbeiten soll.

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Plan Explorer

Was kommt thematisch heute aufs Brett? Nun starten wir mit einer Gegenfrage: was ist der Unterschied zwischen Schule und Universität? In der Schule fragt man den Lehrer was kommt zur Prüfung und erhält als Antwort: Lehrbuch Seite 12 bis 37 – die Antwort auf der Uni ist schlicht ALLES. Also was kann heute thematisch aufs Brett kommen: Antwort: ALLES!

Nun Alles ist bei Lichte betrachtet doch ein wenig ziemlich viel – auch wenn es die Lebensrealität ist, so möchte man diese doch ein wenig auf wahrscheinlichere Situationen eingrenzen. Genau das macht diese Funktion, die meiner Meinung nach noch ganz am Anfang steht und auch optisch etwas sperrig rüberkommt. Aber es ist genau die Richtung in die gute Schachsoftware gehen sollte. Es wird versucht abzuklären welche Manöver in bestimmten Eröffnungen wahrscheinlicher vorkommen. Natürlich ist das etwas Kaffeesudlesen, aber nicht nur, denn wie wir alle wissen, lassen sich aus vielen Daten doch signifikante Rückschlüsse ziehen.
Die Funktion stellt schon etwas Vorwissen über die Eröffnung und auch über Schachdatenbanken voraus und ist nicht so leicht zu bedienen – also keine wirkliche „Fun-Funktion“ und daher als Arbeitsfunktion für die Krennwurzn unbrauchbar und unnötig und trotzdem liebt sie diese Funktion – denn damit könnte man, wenn man wollte doch etwas lernen und möglicherweise schneller und zielgerichteter als andere. Sie wissen das ist nicht der erste Widerspruch in diesem Artikel und Sie erlauben mir die Frage: warum lesen Sie noch und haben noch nicht gekauft??

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Wieder eine stumpfe Werbedurchsage der Krennwurzn denken Sie – aber da muss ich Ihnen jetzt sagen: nein, da liegen Sie falsch, denn ein wesentliches Kaufkriterium ist ja, dass die Programme ständig weiterentwickelt und verbessert werden und gerade hier in dieser Funktion wird sich bis ChessBase 16 eine Menge tun und wir dürfen gespannt sein, was uns da noch erwartet und was da mit den Updates mitgeliefert wird.

Das Ziel ist einfach das ALLES auf ein beherrschbares Maß zu reduzieren, damit man in mittleren Breiten – also in der Amateurwelt mit weniger Aufwand etwas erlernen kann. Also typische Motive, Manöver einer Eröffnung erkennen und/oder sogar hinter das Geheimnis so mancher Zugreihenfolgen zu kommen. Das könnte interessant und spannend werden – ein kleiner Einblick in die Welt von Alphazero – jedenfalls was statistische Auswertungen betrifft.

Raytracing

Fällt in die Kategorie optische Spielereien wie die 3-D Bretter. Dennoch gefällt mir diese Funktion etwas besser, weil man hier wirklich schöne Bilder auf den Bildschirm zaubern kann und diese auch noch speichern kann und damit im Web oder für Präsentationen nutzen kann. Strahlenverfolgung ist der schreckliche deutschsprachige Begriff und will uns sagen, dass das Brett so berechnete wird, wie es in der Realität unter den gegebenen Lichtbedingungen auch aussehen würde. Leider benötigt diese schöne Bildererzeugfunktion doch einiges an Rechen- und Grafikleistung und ist auf meinem fünf Jahre alten i7-ProBook mit Onboardgrafik etwas sehr zäh. Leider kann ich nicht aus erster Hand berichten wie das am PC aussieht, weil es hier aktuell Probleme der Software mit meinem AMD Ryzen gibt und diese Funktion daher für AMD noch nicht freigeschalten wird. Aber ich darf alle AMD-Fans trösten – die Hamburger werden das Problem noch lösen und in die kommenden Updates einfließen lassen. (Update CB15.4 Dez2018 ermöglicht nun Raytracing auch auf AMD Rechner)

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So schön mit Licht- und Schattenwurf kann das aussehen – allerdings braucht man dafür schon einen guten Computer mit hochauflösendem Monitor. Interessierte können sich hier zwei Videos von Matthias Wüllenweber zum Thema ansehen.

Video Raytracing - Sprache Englisch – Dauer 4:05

Im zweiten Video wird gezeigt wie man aus einer Partie ein Video machen kann, eine sehr interessante Funktion um beispielsweise ein Training etwas aufzulockern oder auch Freunden einmal die eigene Partie auf einem großen Fernseher zeigen zu können.

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Video Partievideos erzeugen -Sprache Englisch – Dauer 7:30

Viele kleine Verbesserungen

Eine kleine – aber gar nicht so unwesentliche Verbesserung wurde auch bei der Suchmaske vorgenommen, die stark überarbeitet und erweitert wurde. Wem das alles schon bisher zu viel war, hat jetzt die Möglichkeit auf eine ganz einfache Suche zurück zu greifen. Das finde ich ganz grundsätzlich eine sehr gute Idee, denn nicht jeder will sich durch komplizierte Masken klicken – für manche und manche Anwendungen reicht eine übersichtliche abgespeckte Version auch. So kann jeder nach seiner Façon glücklich werden.

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Erweitert wurde auch der Reiter Manöver, der nun viel mächtiger und auch einfacher zu bedienen ist als früher, weil hier schon taktische Motive vorgegeben sind. Allerdings ist das schon eine Funktion bei der man mit etwas mehr Genauigkeit an die Arbeit gehen muss, aber dann liefert sie interessante Ergebnisse.

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Ebenfalls neu ist der Extrareiter für Angriffe:

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Natürlich gibt es noch weitere Funktionen in ChessBase 15 zu entdecken, aber die Krennwurzn interessiert sich nicht für alle Funktionen oder aber sie hat diese schlicht und einfach übersehen.

Gibt’s auch was zu meckern?

Könnte die Krennwurzn als gelernter Österreicher – ja sogar OBERösterreicher - nicht raunzen, müsste man sich wirklich große Sorgen machen. Aber keine Angst kein menschliches Werk wird jemals perfekt sein, denn sogar die Krennwurzn scheitert täglich oder sekündlich an der Perfektion.

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Perfekt ist nur die Ungeduld der Krennwurzn und obwohl die Hamburger laufend an der Datenbankgeschwindigkeit schrauben, ist diese immer noch nicht schnell genug um Ergebnisse in Krennwurznwunschgeschwindigkeit zu liefern. Bessere Soft- und Hardwareleistung werden durch größere Datenmengen wieder eingebremst – das ist ein Fluch unserer Zeit und dennoch habe ich mit Blick auf die Parallelisierung und den Taskmanager das Gefühl, dass hier noch Luft nach oben vorhanden wäre.

Als Meckerabschluss kann ich die Kritik von ChessBase 14 für die „Übertragungen“ bei playchess.com fast wörtlich übernehmen – praktisch für mich und zeitersparend für jene, die den Text auch nach zwei Jahren noch im Kopf haben:

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Wenn ich auf diese Liste schaue, bekomme ich Augenkrebs, der Kopf wird glutrot, wie nach einer zu starken Portion Kren (Meerrettich) am Jausenbrot und dann setzen tiefe Depressionen ein! Ich ungeduldiger User kann nicht nach Spieler suchen (das geht aber sogar bei der CB-Gratisapp am Handy), die Turniere sind nach Tag, Runden und sonst noch was aufgespalten – wahrscheinlich um die Krennwurzn noch mehr zu verärgern oder als Rache für die vielen bösen Krennwurznkommentare über ChessBase.

Und wenn ich jetzt noch wissen möchte, wie es im Turnier steht? Die Partien in ChessBase speichern und dann die Turnierstatistik aufrufen geht – aber das ist jenseits aller Eleganz! Aber ich wünsche mir noch mehr: ich will nicht nur eine Tabelle, sondern eine Livetabelle – am besten eine in der ich selbst noch rumbasteln kann und was-wäre-wenn Spielchen visualisieren könnte – eine Traumspielwiese also.

Natürlich könnte man auch aktuelle Nachrichten in den Übertragungsbereich eingliedern oder schneller und einfacher zugänglich machen – die meisten Informationen sind ja schon im ChessBase System vorhanden – sie müssen nur mehr „einfach“ – das ist scheinbar die große Schwierigkeit – für den User zugänglich gemacht werden!

Fazit der Krennwurzn

CB15 ist eine konsequente Weiterentwicklung der Vorgängerversionen mit ein paar wirklich netten Neuerungen, und zeigt dass sich die Hamburger tagtäglich neue Gedanken über Schach und Schachdatenbanken machen.

Was mir neu gut gefiel:

  • Nachspieltraining (NEU)
  • Planerklärer (NEU - erste Schritte)
  • Verbesserte Referenz
  • Verbesserte Suche inkl. Einfachsuche
  • Raytracing (NEU - einfach eine schöne Spielerei)
  • Kleine Verbesserungen und
  • wenig optische Veränderungen zur Vorversion

Was mir noch fehlt:

  • Vereinigung von ChessBase und Fritz GUI (Grafische Benutzeroberfläche)
  • oder zumindest ein einheitliches Aussehen im Übertragungsbereich
  • Zusammenstutzen und Vereinheitlichung des Angebotes (Jäten) 
  • Schreibweise verbessern und Spielerlexikon haben auch noch Potential
  • individuelle Anpassungsmöglichkeiten in der Ribbon Button Leiste
  • Übersicht über alle Einstellungen, Abos, ... in einem Report (html)
  • Firmeneigenes Supportforum

Und dennoch bitte nicht vergessen – aber sie werden es ja schon gemacht haben:

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die WM läuft und Weihnachten steht vor der Tür,
also gönnen Sie sich was für sich und Ihr Hobby!

Ein ehrliches Wort zum Abschluss: oft wird die Krennwurzn gefragt: ich habe ChessBase Version xy soll ich auf die neue Version update. Haben Sie ChessBase 11 oder früher in Verwendung lautet meine Antwort UNBEDINGT JA. Ab ChessBase 12 lautet die Antwort auch immer JA, aber es gibt zwei Einschränkungen: Ihnen geht es wirtschaftlich gerade nicht so gut oder Sie haben keine Freude an etwas Neuem. Denn wie eingangs gesagt: Fast niemand braucht ChessBase 15 wirklich, aber es ist für viele eine persönliche Freude und damit ein Geschenk an sich selbst! Ja und Programmierer möchten ihren Lieben auch das eine oder andere Päckchen unter den Weihnachtsbaum legen können.

Systemanforderungen ChessBase 15 – Herstellerangaben

Minimum:
Pentium-PC, 2 GB RAM, Windows 7, DirectX9 Grafikkarte mit 256 MB RAM, DVD-ROM Laufwerk, Windows Media Player 9 und Internetverbindung (Aktivieren des Programms, ChessBase Cloud und Updates).

Empfohlen:
PC Intel Core i5, 2.8 GHz, 8 GB RAM, Windows 10, DirectX10 Grafikkarte (oder kompatibel) mit 512 MB RAM oder mehr, Windows Media Player, Adobe Flash Player (Live-Übertragung), DVD-ROM Laufwerk, Full-HD Monitor und Internetverbindung (Aktivieren des Programms, ChessBase Cloud und Updates).

Internet: Info und Shop www.chessbase.de 

Playlist ChessBase 15 YouTube  (könnte noch um weitere Videos erweitert werden.

Kleingedrucktes (nicht lesenswert)

Lob, Geschenkkörbe, Weinflaschen und Sympathiebekundungen per Email an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! 

Kritik, Beschwerden, Unmutsäußerungen bitte nur an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! – aber bitte nur bezüglich des Programms, nicht aber über die Krennwurzn – dafür können die Hamburger nun wirklich nichts!

Ich lege auch eine pdf-Version zum Download bereit – wer ganz erzürnt ist, bitte ausdrucken und ganz genüsslich ganz heftig klein zerreißen und dann gemütlich hinsetzen und ein gutes Glas österreichischen Rotwein trinken! Und natürlich CB15 mit Genuss und dem guten Gefühl kaufen, dass die Krennwurzn keinen Cent Provision erhält!

Danksagung

An jene Leser, die es so weit geschafft haben und noch nicht eingeschlafen sind!

Und zu guter Letzt an ChessBase Hamburg für die Bereitstellung der Betaversionen und der Geduld mit der Krennwurzn!

Diese Wüllenwebers (Folge 16 – Vincent aus Goch!?)
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Alle zwei Jahre wieder kommt in der Vorweihnachtszeit in der hanseatischen Telenovela „Diese Wüllenwebers“ ein Sohn namens Fritz auf die Welt und bekommt einen Rufnamen damit man die Söhne unterscheiden kann. 2015 erblickte „Fritz 15 Arnold“ als Frühgeburt in Magdeburg das Licht der Welt. Warum Fritz 16 den Beinamen „Vincent aus Goch“ bekam war nicht klar zu recherchieren. Wurde er gar in den gelben Sonnenblumenfelder um Goch gezeugt oder hatte er eine Neugeborenengelbsucht? Wir wissen es nicht und werden es wohl auch nie erfahren – aber eines kann verraten werden, Fritz Vincent hat vollständige Ohren!

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 Das Originalbild finden Sie in der Neuen Pinakothek in München

Nun stellt sich bei so vielen Söhnen die berechtigte Frage – was ist daran noch interessant? Klar haben die jüngeren Söhne mehr Potential, denn sie können ja am Erfahrungsschatz der Älteren reifen und haben die besten Jahre noch vor sich, aber dennoch so viel wirklich Neues gibt es nicht.

Der neue Fritz bekommt nun viele Features vom vorjährigen ChessBase 14 eingebaut und ChessBase hat im Laufe des Jahres viele Programmfunktionen auch in den Webapps verfügbar gemacht. Meiner Meinung nach sind die Hamburger in diesem Bereich viel konkurrenzfähiger geworden und damit kommen wir schon zur entscheidenden Frage: brauche ich den Fritz 16?

Die Antwort ist klar: NEIN, ABER es doch schön ihn zu haben! Ein wirklicher Bedarf ist nur für jene gegeben, die schon lange keine neue Version gekauft haben, aber ist es nicht eine Freude sich selbst in der Vorweihnachtszeit zu beschenken? Zaubert nicht dieses schöne Gelb einen Hauch von Frühsommer auf den grauen Herbstbildschirm?

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Vincent aus Goch - könnte täglich von Ihrem Bildschirm lachen

Also meine Empfehlung bekommt das Programm aus reinen egoistischen Gründen und ich verzichte bewusst auch auf die Vorstellung neuer Funktionen und Gimmicks. Die neue Engine habe ich erst gar nicht getestet und dennoch hatte ich beim Testen eine innere Freude mit ein paar Neuigkeiten und da ich Ihnen, lieber Leser, diese Freude nicht nehmen möchte, endet meine Vorstellung von Fritz 16 bevor sie begonnen hat.


FRITZ 16 (Herstellerangaben)

Neue 64-Bit Multiprozessorengine von Vas Rajlich („Rybka“)
Verbesserte 64-Bit Programmoberfläche (optional 32-Bit)
Premium-Mitgliedschaft für die neuen ChessBase Accounts sowie für den playchess-Server (sechs Monate)

Mit Fritz 16 bleiben Sie mobil: der ChessBase Premium Account (6 Monate) garantiert vollen Zugriff auf die ChessBase Web Apps (auch für iPads, Android Tablets und Smartphones): 6.000 Schach-Trainingsvideos, 60.000 Taktikaufgaben, 8 Millionen Partien in der Live- Database und natürlich Onlineschach auf playchess.com.

Systemvoraussetzungen für Fritz 16

Minimum: Dual Core, 2 GB RAM, Windows 7 oder 8.1, DirectX11, Grafikkarte mit 256 MB RAM, DVD-ROM-Laufwerk, Windows Media Player 9 und Internetzugang.
Empfohlen: PC Intel i5 oder AMD Ryzen 3 (Quadcore), 4 GB RAM, Windows 10, DirectX11, Grafikkarte mit 512 MB RAM oder mehr, 100% DirectX10-kompatible Soundkarte, Windows Media Player 11, DVD-ROM Laufwerk und Internetzugang.
Systemvoraussetzungen für ChessBase Account: Internetzugang und aktueller Browser, z.B. Chrome, Safari. Für Windows, OS X, iOS, Android, Linux.

ChessBase EVO 14
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Dienstag, 15 November 2016 12:16

ChessBase EVO 14

Die Krennwurzn sitzt verunsichert und wortlos vor einer Rezension – das können Sie nicht glauben lieber Leser? Ist aber die Realität – schon einige Zeit liegen mir Betaversionen von ChessBase 14 vor und ich weiß nicht, was ich davon halten soll, also zäume ich das Pferd von hinten auf und gebe eine klare Kaufempfehlung ab!

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Ist ChessBase 14 besser als ChessBase 13? Check! Hat es neue Funktionen? Check! Ist es das Geld wert? Check! Soll man sich ChessBase 14 kaufen – ein klares Check, denn man darf hier ruhig ein wenig egoistisch sein, denn:

die WM und Weihnachten stehen vor der Tür – gönnen Sie sich etwas für Ihr Hobby!

Ja und wo zum Henker hat die Krennwurzn dann noch ein Problem? Naja lassen wir die krennwurzischen (Pseudo?!)-Bauchschmerzen mal beiseite und werfen einen Blick auf die neuen Funktionen:

Assisted Analysis (AA)

Sicherlich DIE Innovation von ChessBase 14 und auch eine kleine Vorentscheidung wohin der Weg im ewigen Streit Analyse bzw. Übertragung mit oder ohne Engine gehen könnte: die Analyse mit Engine ohne Enginebewertung!

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Klickt man den Turm c8 an, so färben sich alle möglichen Zugfelder in den Farben tiefrot (absoluter Blunder) über diverse Rot-, Gelb- und Grüntöne bis tiefgrün (guter Zug) ein. Die Engine zeigt eine Bewertung des möglichen Zuges ohne die bekannten Plus oder Minus x,yz oder sogar das gefürchtete 0,00 auszuwerfen. Der User bekommt zwar eine maschinelle Unterstützung, muss dann aber diese farblichen Informationen selbst in Varianten umsetzen. Ich persönlich habe das bei den Übertragungen der WM Partien getestet und war wirklich begeistert, denn man starrt nicht mehr sklavisch auf Zehntelveränderungen von Enginebewertungen, sondern versucht selbst wieder mehr zu verstehen und wird aber sofort ein wenig aufgeweckt, wenn der eigene Wunsch- oder Fragezug im tiefen Rot erscheint.

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Wieder der Tc8, aber diesmal in Schwarz und die Farbgebung ist ein wenig blasser und hier zeigt sich auch eine kleine Schwäche des Systems, dass meiner Meinung nach noch nicht optimal auf Engine und Datenbankerkenntnisse zugreift. Der stärkste Zug Txc4 ist in der Stellung sehr hellgrün – vielleicht aus zu menschlicher Angst, es könnte ein Rechenfehler vorliegen – und der Zug Le6 ist tiefgrün. Beide Züge gewinnen, aber Txc4 ist kräftiger und auch schöner!

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Noch nicht umgesetzt ist die Einbindung von Tablebaseinformationen, aber das ist gar nicht so schlecht, denn hier kann sich der Laie ein wenig eine Vorstellung davon machen, wie die Maschine bei der Farberstellung arbeitet. Vielleicht sollte man hier ebenso wie bei Eröffnungsstellungen die Farbe Blau für Theorie einsetzen.

Aber diese Funktion ist wirklich ein Highlight und ich denke es wird mit den schon implementierten Features wie Drohung anzeigen, etc und den zu erwartenden Weiterentwicklungen eine wirklich wertvolle Funktion für die Zukunft werden.

Video AA Matthias Wüllenweber von CB


Taktische Analyse (TA)

Mit dieser von Fritz übernommen und verbesserten Funktion kann man nun auch in ChessBase 14 eine einzelne Partie oder mehrere Partien aus einer Datenbank einer schnellen automatischen Analyse unterziehen und man bekommt für den Durchschnittsspieler sicherlich sehr brauchbare Ergebnisse und eine gute Übersicht, was in der eigenen Partie alles möglich gewesen wäre.

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Man bekommt so einen schnellen Überblick über die Partie und das ist sicherlich auch ein praktisches Feature, wenn man schnell ein paar Analysen für die Homepage des Vereins oder eines Turniers braucht – denn so in zirka 20 Minuten je nach Leistungsstärke des eigenen Computers hat man brauchbare Ergebnisse, die man nur noch mit eigenem Senf auffetten muss – eine Arbeitserleichterung!

Video TA Matthias Wüllenweber von CB

Viele kleine Verbesserungen

Es kommt mehr Farbe ins Spiel – nein keine Angst, die FIDE hat keine zusätzliche Farbe ins Regular aufgenommen – ChessBase hat einen Weg gesucht, Partien mit vielen verästelten Kommentaren etwas übersichtlicher zu machen und die Varianten und Untervarianten in zarte Pastellfarben gehüllt.

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Die Schnellkommentierungsleiste wurde ausgebaut und auch die Trainingsfragen wurden überarbeitet und sind nun noch besser nutzbar. Eine ChessBase eigene Konvention wurde über Bord geworfen und Speichern ersetzt nun wie in vielen Programmen üblich die aktuelle Partie ohne wie bisher ungewollt Dubletten in der Datenbank zu erzeugen. Ersetzen entfällt daher komplett und will man eine eigene Version speichern, so bleibt der übliche Weg „Speichern als …“. Ich denke eine sehr sinnvolle Änderung – manchen wird hier die vollwertige Rückgängigfunktion fehlen, aber ich vermute mal, dass dies bei Schachpartien, Varianten und Kommentaren nicht so einfach umzusetzen wäre.

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Praktisch ist auch, dass man jetzt aus dem Programm direkt Zugriff auf seinen CB-Account hat – allerdings fehlt hier noch der Zugriff auf den Shop, aber das kann ja noch werden. Es gibt weitere – ich möchte fast sagen unzählige – kleine Verbesserungen an allen Ecken und Enden des Programms, die man nicht alle testen und erwähnen kann, da hilft nur sich das Programm selbst zu kaufen – Schleichwerbung ;-). Eine möchte ich dennoch erwähnen: man kann jetzt Suchmasken speichern und die aktuelle Stellung direkt in die Suchmaske übernehmen.

Warum meckert die Krennwurzn trotzdem?

Jetzt mal Butter bei die Fische!! ChessBase 14 ist besser als die Vorgänger, es gibt wesentliche Neuerungen und die Krennwurzn hat Bauchschmerzen und weiß nicht was sie schreiben soll??

„Gute Mädchen kommen in den Himmel, böse überall hin!“ – dieses Bonmot, das es auch als Buchtitel gibt, könnte ein Teil der Antwort sein. ChessBase „EVO“ 14 ist wirklich solide und brav, aber es ist keine „sündige, teuflische Eva“ die wirklich reizt und Sehnsüchte auslöst. Eine – nein DIE – beste Datenbanksoftware für Schach, aber es fehlt mir ein wenig der Blick auf die Konkurrenz und deren Angebote und die damit verbundenen klaren Konter. Das Angebot von ChessBase ist mittlerweile so vielfältig, dass man es auch als unübersichtlich bezeichnen könnte.

Die Konkurrenz punktet nicht mit mehr oder besseren Features sondern mit Einfachheit und Übersichtlichkeit. Wenn man weiß wie, dann bekommt man bei ChessBase mehr und tiefere Informationen als anderswo, aber anderswo bekommt mag man zwar weniger Informationen erhalten, aber diese werden viel einfacher am Silbertablett serviert. Vielleicht wird die Krennwurzn alt, faul und träge, aber die verdammte Aufgabe in unserer Informationsgesellschaft ist nun mal die Informationen schnell, kompakt und übersichtlich zu liefern – auch wenn es unmöglich ist, die im Schach enthaltene Information twitterlike in 140 Zeichen zu liefern, so wünschen wir uns das Unmögliche doch … versteckt in unserem Herzen!

Konkret ansprechen möchte ich dabei beispielsweise den Teil „Übertragungen“ bei playchess.com:

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Wenn ich auf diese Liste schaue, bekomme ich Augenkrebs, der Kopf wird glutrot, wie nach einer zu starken Prise Kren am Jausenbrot und dann setzen tiefe Depressionen ein! Ich ungeduldiger User kann nicht nach Spieler suchen (das geht sogar bei der CB-Gratisapp am Handy), die Turniere sind nach Tag, Runden und sonst noch was aufgespalten. Und wenn ich jetzt noch wissen möchte, wie es im Turnier steht? Die Partien in ChessBase speichern und dann die Turnierstatistik aufrufen geht – aber das ist jenseits aller Eleganz! Aber ich wünsche mir noch mehr: ich will nicht nur eine Tabelle, sondern eine Livetabelle – am besten eine in der ich selbst noch rumbasteln kann und was-wäre-wenn Spielchen visualisieren könnte …

Natürlich könnte man auch aktuelle Nachrichten in den Übertragungsbereich eingliedern oder schneller und einfacher zugänglich machen – die meisten Informationen sind ja schon im ChessBase System vorhanden – sie müssen nur mehr „einfach“ – das ist die große Schwierigkeit – für den User zugänglich gemacht werden!

Ja, ja – so eine „sündige, teuflische Eva“ könnte schon noch Würze in das Schachleben der Krennwurzn bringen – und die Krennwurzn könnte sich noch viel mehr vorstellen!

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Fazit der Krennwurzn

CB14 ist eine konsequente Weiterentwicklung der Vorgängerversion mit ein paar wirklich netten Neuerungen, aber es ist „nur“ eine Evolution und keine Revolution.

Was mir neu gut gefiel:

  • Assisted Analysis (NEU) – die Neuerung!!
  • Taktische Analyse (NEU)
  • Kleine Verbesserungen und
  • wenig optische Veränderungen zur Vorversion

Was mir noch fehlt:

  • Vereinigung von ChessBase und Fritz GUI (Grafische Benutzeroberfläche)
  •  Zusammenstutzen und Vereinheitlichung des Angebotes (Jäten)
  •  Schreibweise verbessern und Spielerlexikon haben auch noch Potential
  •  individuelle Anpassungsmöglichkeiten in der Ribbon Button Leiste
  • Übersicht über alle Einstellungen, Abos, ... in einem Report (html)
  • Firmeneigenes Supportforum

Und bitte nicht vergessen: die WM und Weihnachten stehen vor der Tür – gönnen Sie sich etwas für Ihr Hobby!

CB14 01


Systemanforderungen ChessBase 14 - Herstellerangaben

Minimum:
Pentium-PC, 1 GB RAM, Windows 7, DirectX9 Grafikkarte mit 256 MB RAM, DVD-ROM Laufwerk, Windows Media Player 9 und Internetverbindung (Aktivieren des Programms, ChessBase Cloud und Updates).

Empfohlen:
PC Intel Core i5, 2.8 GHz, 8 GB RAM, Windows 10, DirectX10 Grafikkarte (oder kompatibel) mit 512 MB RAM oder mehr, Windows Media Player, Adobe Flash Player (Live-Übertragung), DVD-ROM Laufwerk, Full-HD Monitor und Internetverbindung (Aktivieren des Programms, ChessBase Cloud und Updates).

Internet: Info und Shop www.chessbase.de


Kleingedrucktes (nicht lesenswert)

Lob, Geschenkkörbe, Weinflaschen und Sympathiebekundungen per Email an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Kritik, Beschwerden, Unmutsäußerungen bitte nur an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! – aber bitte nur bezüglich des Programms, nicht aber über die Krennwurzn – dafür können die nichts!

Ich lege auch eine pdf-Version zum Download bereit – wer ganz erzürnt ist, bitte ausdrucken und ganz genüsslich ganz heftig klein zerreißen und dann gemütlich hinsetzen und ein gutes Glas österreichischen Rotwein trinken!

Danksagung

An jene Leser, die es so weit geschafft haben und noch nicht eingeschlafen sind!

Und zu guter Letzt an ChessBase Hamburg für die Bereitstellung der Betaversionen und der Geduld mit der Krennwurzn!

Diese Wüllenwebers (Folge15 – Der Dieb ist weg)
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In der hanseatischen Telenovela war früher dem Vater Matthias Wüllenweber mit seiner holländischen Frau beinahe jährlich die Freude zu teil, dass ein Sohn mit Namen Fritz das Licht der Welt erblickte. Doch dann nach der Trennung - ob es am Alter oder den Reizen des Ostens geschuldet war – wurde aus dem jährlichen ein zweijähriger Zyklus. Eine Konstante blieb aber erhalten: der Geburtstermin in der beginnenden Vorweihnachtszeit.

Der 2013 neugeborene Fritz Maddox „Dieb (engl: Deep)“ Wüllenweber der 14. verabschiedete sich vom Singledasein und trug trotz seiner ungarischen Mutter noch stolz den Beinamen „Dieb („engl: Deep)“ seines berühmten Stiefbruders dem Weltmeister Fritz Edi Wüllenweber. Dennoch war sein Vater wohl mit seiner Spielstärke nicht ganz zufrieden und schaute sich nach einer neuen Partnerin um und fand im nahen Polen sein neues Glück. Nach zwei Jahren erblickte nun Fritz Arnold Wüllenweber der 15. das Licht der Welt. Da seine Mutter nicht ohne Vorgeschichte ist und um auch den weltmeisterlichen Druck vom jüngsten Spross zu nehmen, wurde der Beiname „Dieb („engl: Deep)“ gestrichen. Aber lassen wir die Vergangenheit ruhen und erfreuen uns an der Rückkehr des verlorenen Sohnes in die Schachwelt.

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Auch wenn die Namensgebung einfacher geworden ist, so ist der Lieferumfang doch ziemlich umfangreich. Neben dem schon bekannten Aussehen seiner Brüder möchte Fritz Arnold 15. Wüllenweber mit einer Reihe von plattformunabhängigen Apps die Onlinewelt erobern. Zwar läuft die Fritz 15 GUI nur in der Windowswelt, aber mit den Apps und dem neuen ChessBase Account steht dem User nun auch auf anderen Plattformen und Geräten ein umfangreicher Zugang zu Schachwelt offen.

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Nicht alles ist wirklich neu, aber es wurde in eine neue Verpackung verfrachtet und die Krennwurzn hat den Eindruck, dass so manches mit zu heißer Nadel gestrickt wurde und nicht ganz so stimmig wirkt. Wer seine Spielstärke verbessern will, der kann die kleinen Helferlein jetzt wirklich überall nutzen – aber bitte nur dort wo es wirklich erlaubt ist! Und da denkt die Krennwurzn nicht an den Betrug ansich, sondern auch im Reallife ist es nicht überall gerne gesehen, wenn man nur mehr auf sein Handy oder Tablet blickt und seinem Hobby frönt. Natürlich ist die Versuchung hoch, denn das Angebot umfasst auch reichliche Unterhaltung mit in der ChessBase Mediathek.

Fritz Arnold der 15. Wüllenweber hat einen verbesserten und überarbeiteten Freundmodus, der sich schneller und besser der eigenen Spielstärke und Bedenkzeitverbrauch anpasst und damit landen wir bei der Frage: wie stark spielt die neue Fritzengine nun wirklich? War es bisher oft üblich, dass man unter der Hand und in Foren wahre Wunderdinge über den neuen Fritz-Sprössling erzählte, die sich dann meist in der Realität nicht wiederspiegelten, so ist zur Zeit noch nichts Konkretes bekannt. Aber dadurch ergibt sich die Chance sich Fritz 15 als Weihnachtsgeschenk selbst zu kaufen und sich auf ganz altmodische Weise, selbst ein Bild von der Spielstärke zu machen!

Der offizielle Geburtstermin ist Montag, der 23. November, aber auf der Reise nach Hamburg kam es in Magdeburg am heutigen Freitag, den 20. November, zu einer Frühgeburt, aber ich kann Sie, lieber Leser beruhigen, Mutter und Kind sind wohlauf!!


FRITZ 15 (Herstellerangaben)

Neue 64-Bit Multiprozessorengine
Verbesserte 64-Bit Programmoberfläche (optional 32-Bit)
Premium-Mitgliedschaft für die neuen ChessBase Accounts sowie für den playchess-Server (sechs Monate)
Datenbank mit über 1,5 Mio. Partien

Mit Fritz 15 haben Sie nicht nur direkten Zugang zum playchess-Server sondern auch zu den neuen ChessBase Webtools

Systemvoraussetzungen für Fritz 15

Minimum: Pentium III 1 GHz, 2 GB RAM, Windows XP (Service Pack 3), 7/8, DirectX9, Grafikkarte mit 256 MB RAM, DVD-ROM-Laufwerk, Windows Media Player 9 und Internetzugang. Empfohlen: PC Intel i5 (Quadcore), 4 GB RAM, Windows 10 oder 8.1, DirectX10, Grafikkarte mit 512 MB RAM oder mehr, 100% DirectX10-kompatible Soundkarte, Windows Media Player 11, DVD-ROMLaufwerk und Internetzugang.

Systemvoraussetzungen für ChessBase Account:

Internetzugang und aktueller Browser, z.B. Chrome, Safari. Für Windows, OS X, iOS, Android, Linux.

Entdeckersucht - Let’s check
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Donnerstag, 12 November 2015 14:23

Entdeckersucht - Let’s check

Im Jahre 2011 brachte eine bekannte Hamburger Schachfirma die Weltneuheit „Let’s check“ auf den Markt und nicht einmal zwei Jahre später diagnostizierte der weltbekannte Schachpsychologe Dr. Matinul bei der Krennwurzn eine schon seit dem frühen 20. Jahrhundert für ausgerottet gehaltene Erkrankung: die Entdeckersucht!! Nun Neugierde gehört doch ganz normal zum Menschen und ist eine wesentliche Triebfeder für den Fortschritt, was soll daran krankhaft sein, werden Sie, lieber Leser, nicht ohne Grund einwerfen.

Lassen wir dazu Dr. Matinul zu Wort kommen: Die großen westlichen „Entdecker“ entdeckten beispielsweise den Victoriasee an dem natürlich schon seit Generationen Menschen lebten und wurden für etwas gefeiert, dass schon vielen durchaus gut bekannt war!

Genauso geht es der Krennwurzn, wie unten stehendes Beispiel deutlich zeigt. Am 16. November wurde wenig überraschend der einzig mögliche Zug Kh7 tatsächlich gespielt!

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Und dieser Zug wurde dann zwei Tage später am 18. November von der Krennwurzn „entdeckt“ und sie gilt nun für „Let’s check“ bis in alle Ewigkeit als Entdecker dieser Stellung, genauso wie John Hanning Speke als Entdecker des Victoriasees. Da die Zahl der noch zu entdeckenden Seen im Vergleich der noch zu entdeckenden Schachstellungen verschwindend klein ist, kann man bei Seen nicht von einer wirklichen Sucht sprechen!

Aber wie kam es zu dieser Erkrankung der Krennwurzn? War diese nicht ein erbitterter Kritiker und Verhöhner von „Let’s check“? Ja, Sie erinnern sich richtig, aber das hilft rein gar nichts, wie uns Dr. Matinul schlüssig erklärt: Sie können erkennen, dass Schnupfen eine lästige Krankheit ist und dennoch jedes Jahr oder öfter daran erkranken! Bei der Entdeckersucht ist es vollkommen egal, ob sie die Schwächen und Probleme erkennen ...

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In dieser Stellung liegt ein ganz schwerer Fall vor – die Sechssteiner sind schon lange gelöst - und dennoch entdeckte die Krennwurzn gleich zwei von sieben möglichen Remiszügen mit verschiedenen Expeditionen (Engines) und verschwendete dafür sinnlos Ökostrom der Güteklasse 1! Warum? Nur für den Eintrag in der Datenbank „Entdeckt von Krennwurzn“.

Da sich das Krankheitsbild der Entdeckersucht rasch verschlimmerte und die Krennwurzn nur mit äußerster Disziplin davon abgehalten werden konnte, auch auf beruflich genutzten Computern auf Entdeckerjagd zu gehen, da diese wesentlich mehr Rechenleistung als der private vier Kerner AMD aufzuweisen hätten, hatte nun Dr. Matinul die rettende Medizin parat:

Die Grundidee von Let’s check ist einfach genial, aber die Ausführung lässt eher an einen Marketinggag denken und daher muss die Krennwurzn zur Heilung niederschreiben, was und welche Funktionen seine Entdeckersucht noch wesentlich verschlimmern würde!

Starten wir mit obenstehenden Endspiel – ein Sechssteiner und diese sollten in Let’s check generell schon eingespielt und damit zwar unentdeckbar sein, aber doch ein schönes Service. Gleichzeitig führt jeder weißer Zug zu Remis, was aber nicht zwangsweise bedeutet, dass die Stellung unverlierbar ist, denn nach 1. e4 f5! bietet sich Weiß mit 2. e5?? erstmalig eine Verlustchance.

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Nun diese ist sehr, sehr gering, denn erstens würden viele zuerst die Könige in Bewegung setzen und dann erst die Bauern, aber es zeigt uns, dass auch eine theoretische Remisstellung noch verloren werden kann und dieses Restrisiko sollte man bewerten und grafisch darstellen in Let’s check! Ein anderes Extrem wäre eine Stellung in der es nur einen einzigen Zug gibt, der zu Remis führt und alle anderen zu Verlust. Beide werden am in Let’s check mit 0,00 also Remis angeführt, ohne dass die Schwierigkeit des Erreichens des Remis bewertet wird. Und wen sollte man als Referenz für die Schwierigkeit herannehmen? Einen emotionslosen Computer mit Tablebaseunterstützung, einen Supergroßmeister oder einen durchschnittlichen Schachspieler? Und wie sollte man das Ergebnis darstellen?

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Eine Idee wäre die Ampelfarben zu verwenden und hier würde man sehen, dass die Stellung ein hohes Remispotential, bei sehr geringem Verlust- und Gewinnpotential und das fette C stünde dafür, dass die Stellung absolut Remis ist (durch Tablebases abgesichert) – ein normales C möglicherweise mit einer Computerbewertung 0,xx – würde nur die aktuelle Computermeinung darstellen.

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So oder ähnlich würde dann eine Stellung mit einem einzigen Remiszug (fett wenn tablebasegeprüft bzw. kursiv bei Computermeinung) aussehen. Und hier sehen wir schon ein weiteres Problem. Wenn es nur einen Zug gibt, der nicht verliert, dann gibt es mit Sicherheit keinen Gewinnzug, aber dennoch sind damit Gewinnchancen nicht wirklich ausgeschlossen und all das müsste in die Bewertung einfließen. In erster Lesung sollte das allerdings nur für den Menschen gelten, aber es ist durchaus mit der praktischen Erfahrung in Einklang zu bringen, dass auch Computer außerhalb der perfekten Lösungen noch Fehler machen.

Werfen wir einen Blick auf die schwierigste aller Stellungen

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Auch diese kann nur 1,0 oder = sein und nehmen wir an, wir bekommen die Information, dass die Grundstellung Remis ist! Diese Information hilft uns nicht wirklich weiter, denn alle schachlichen Probleme sind in dieser Stellung enthalten und wir wissen auch nicht, welche Züge Remis sind oder ob es schon Züge gibt, die theoretisch bereits verloren sind.
Die bekannteste Gefahr ist 1. g4 e6 2. f3?? Dh4# in verschiedenen Variationen – es kann also schnell gehen – allerdings verlieren wenige so und auch kann man darauf nicht die Aussage begründen 1. g4 sei schon verloren, aber doch die Aussage, dass dieser Zug gefährlicher ist als beispielsweise 1. Sf3, der diese „Drohung“ mal aus der Stellung nimmt. In der Grundstellung droht Alles und wenn sie Remis ist, dann sind alle Bedrohungen beherrschbar und lösbar. Wir müssen „nur“ mehr alle Bedrohungen erkennen und daran scheitern wir wohl. Aber die Idee wäre eben diese Bedrohungen zu erkennen, sie zu klassifizieren und damit eine Chance zu haben, eine Stellung besser als mit +0,15 zu bewerten, weil wir die innewohnenden Gefahren erkennen können bzw. statistisch bewertbar machen. Die absolute Sicherheit können uns nur gelöste x-Steiner bieten, den Rest müssen wir abschätzen und zwar für Maschinenschach, was eher mäßig interessant erscheint, und für Menschenschach. Und hier müssten wir eine Methode finden, die uns sagt, wie schwierig es ist, das feststehende oder wahrscheinlichste Ergebnis zu erreichen. Diese Bewertung der Schwierigkeit alle Probleme zu handeln, könnte uns auch zu einer brauchbareren Cheatererkennung führen als die bekannte „Houdini first choice“ Methode.

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Es gibt zwar schon Ansätze, aber Engines mit echter Mustererkennung für menschliches Schach gibt es noch nicht am Markt und so kann Dr. Matinul erklären, dass die Entdeckersucht der Krennwurzn erfolgreich geheilt ist ... aber es ist wie bei jeder Suchterkrankung, man weiß nie, wann sie wieder ausbricht!

Krennwurzn in the Cloud with ChessBase 13
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Donnerstag, 20 November 2014 00:00

Krennwurzn in the Cloud with ChessBase 13

Musste die Krennwurzn vor zwei Jahren noch leiden – nachzulesen im Artikel „ChessBase12 die Leiden der jungen Krennwurzn“ – so trällert nun der Beatles Song „Lucy in the Sky with Diamonds“ in krennwurzisch typischer Abwandlung durch meinen Kopf und mit fröhlichen und bunten Gefühlen denke ich: Apple, Microsoft, Google und wie sie alle heißen bieten Clouds an – sogar beim Kauf meines Laptops war eine Gratiscloud dabei und Dropbox verwendet beinahe schon jeder. Die NSA kennt sowieso alles von mir – sogar die geänderten, gelöschten und verworfenen Teile dieses Artikels – da ist es nur zu logisch, dass auch die Hamburger den Weg in die Wolke wagen.

Datenbanken in den Wolken

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Vom System werden automatisch drei leere Datenbanken (Meine Partien und Repertoire W&S) angelegt und wieviel Onlinespeicherplatz dem User zusteht, das bestimmt die Art der Mitgliedschaft. Wer will der kann auch sein Repertoire in die Wolke speichern und dann auch mit dem Smartphone oder einem anderen Gerät seine eigenen Eröffnungen ein wenig wiederholen. Denn der Vorteil der Wolke ist ja, dass man nicht nur mit CB13 sondern auch ganz einfach mit einem Browser auf die eigenen Daten zugreifen kann.

CB13 02

Damit kann man eigene Partien schnell und unkompliziert überall herzeigen und auch beispielsweise kommentierte Partien schnell mal einem Freund zeigen. Jede Datenbank kann auch mit anderen Nutzern geteilt werden oder sogar im Web veröffentlicht werden (inkl. PGN-Download). Ich finde das sind sehr praktische Möglichkeiten auch für Vereine und vor allem für Trainer, die ihren Schüler damit individuell Zugriff auf bestimmte Datenbanken für Eröffnung, Training, etc. geben können. Wenn der Platz dafür nicht mehr reicht, könnte ich mir vorstellen, dass man bei ChessBase mehr Speicherplatz gegen Geld anmieten wird können – aktuell habe ich da aber noch keine Angebote gefunden.

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Hier die Schaltzentrale für Clouddateien inklusive Veröffentlichungsmöglichkeit im Web – die Webseite wird dynamisch generiert, das bedeutet Änderungen in der Datenbank werden innerhalb kürzester Zeit ohne eigenes Zutun auch auf der Webseite geändert. Wie ich denke ein sehr praktisches Feature, denn damit können beispielsweise kleine Vereine mal auch eine Liveübertragung im Netz machen ohne großen finanziellen Aufwand zu treiben. Ein kleiner Kritikpunkt ist, dass man jeden User individuell freigeben muss und man auch keinen Zugriff auf die Freundesliste hat, obwohl man doch gerne mit Freunden teilt.

„Lucy in the Sky with Diamonds“ manche Zeitgenossen sahen 1967 in den Anfangsbuchstaben des Titel einen versteckten Hinweis auf LSD gefunden zu haben. Drogen sind zwar heute auch noch immer gefährlich, aber 2014 bewegt vor allem die Sicherheitsfrage die Wolkenbewohner – LSD „Leben Schachspieler dort!?“ und wenn ja, wie sicher ist das? Nun die Geheimdienste wissen alles meist schon bevor es in die Cloud kommt und ansonsten hängt es von der Sicherheit des Servers ab und des verwendeten Passworts des Users. Ich denke mal für Normaluser eine ausreichende Sicherheit, ob Profis Eröffnungs- und Analysegeheimnisse in die Cloud stellen sollten – naja Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. LSD – Lieber sichere Daten?!

Repertoiredatenbanken

Eigentlich kommentiere ich Funktionen, die ich nicht oder kaum verwende nicht gerne, aber hier gibt es einen langjährigen Konflikt zwischen den Wünschen der Krennwurzn und der Ausführung von ChessBase. Im Vergleich zur Vorgängerversion werden nun die Repertoiredatenbanken automatisch in Weiß und Schwarz getrennt (eine Importfunktion für das alte Format ist vorhanden) und zusätzlich besteht die Möglichkeit diese auch in die Cloud zu heben. Mit Repertoiredatenbank erzeugen werden aus den eigenen Partien (oder auch anderen wie man möchte) zwei Datenbanken Repertoire Black&White erzeugt.

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In diesen sieht man dann eine Eröffnungsliste

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und wenn man dann auf eine Eröffnung klickt, erscheint

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Blau markiert sind die Repertoirezüge, die entweder die Maschine automatisch festgelegt hat oder aber der User händisch abgeändert hat. Und nun kommt die Kritik der Krennwurzn: das ist alles sehr schön, aber eigentlich nicht die Information, die ich haben möchte oder nicht so wie ich sie gerne aufbereitet hätte. Wie zu sehen ist, geht die Eröffnung mit 0,5:3,5 ganz schön in die Hose für die Krennwurzn, denn nach Livebook sollte man um die 53% der Punkte machen:

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Die Gründe für die Abweichung können vielfältig sein – die Krennwurzn könnte die Eröffnung einfach nicht verstehen – unter uns die wahrscheinlichste Erklärung. Dazu würde passen, dass die Krennwurzn immer einen bereits bekannten Fehler immer wieder macht, dann wäre es nett, wenn das Programm sagen würde, die Variante 4. Sxd4 ist ja ok, aber dein Zug xy in der Folge verliert mit hoher Wahrscheinlichkeit, spiele daher besser den Zug yx an dieser Stelle.

Ganz fies wäre, wenn in der Variante eine aktuelle Neuerung versteckt wäre und die 53% von der Vergangenheit leben und in Wirklichkeit noch kein Gegenmittel gefunden worden wäre bzw. die Variante einfach nicht mehr spielbar wäre.

Und wie hier im aktuellen Fall könnte es auch sein, dass das schlechte Ergebnis nichts mit der Eröffnung im Speziellen zu tun hat, sondern schlicht daran liegt, dass die Gegner einfach zu stark für die Krennwurzn waren – diesem Problem sind wohl viele von uns ebenfalls ausgeliefert.

Man kann zwar einen umfassenden Repertoirebericht aus einer großen Datenbank (Achtung dauert etwas länger) erstellen lassen,

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aber der ist mir einfach zu technisch und zu wenig persönlich. Ich würde mir hier wünschen, dass das Programm versucht mehr personalisierte Rückmeldungen zu generieren wie: 7. Lg5 ist ein bekannter Eröffnungsfehler und Du spielst ihn immer wieder, Du verlierst zu viel Partien in der Königsindischen Abtauschvariante, usw... Sollte ich in einer Variante überdurchschnittlich gut punkten, so könnte dies an den Gegnern liegen und ist nicht so relevant.

Gut finde ich, dass man „seine“ Repertoiredatenbanken in die Cloud legen kann und auch von Mobilgeräten via Apps (das soll noch eingebaut werden) oder aber über den Browser zugreifen kann

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und damit auch unterwegs mal die eigenen Eröffnungen wiederholen und pauken kann! Ideal bei Reisen oder wenn mal eine Wartezeit zu überbrücken ist. Handy, Tablett oder Laptop anwerfen und es ist Schachzeit!

Notation, Spielerheader, Spielerlexikon, Elozahlen

In diesem Bereich gibt es viele kleine nette Verbesserungen – keine Revolutionen, aber wirklich gute Evolutionen, das zieht sich durch das gesamte Produkt und macht einen Kauf bzw. Upgrade für uns User attraktiv. Beispielsweise wurde die Kommentierung erweitert.

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Man muss nicht mehr die rechte Maus bemühen, man kann aus der Leiste direkt kommentieren – eine Kleinigkeit, aber wirklich nett und praktisch!

Ebenso wurde der Partieheader um Bilder und Funktionen ergänzt...

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mit einem Klick kann man das Bild auch noch vergrößern, klickt man auf den Namen, kommt der gesamte Personalausweis und ein Klick auf das Turnier zeigt die Turniertabelle.

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Ratingzahlen gibt es mittlerweile ja für jeden Spieler fast schon wie Sand am Meer und auch diesem Umstand wurde Rechnung getragen – nun kann man diese auch mit den Partien abspeichern.

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Es stehen Internationale (FIDE-Elo und Fernschach) in den verschiedenen Kategorien ebenso wie nationale Zahlen zur Auswahl.

In der Warteschleife befinden sich wohl auch noch Funktionen zum Spielerlexikon, wie eine Maske im Datenbankfenster Spieler zeigt:

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Man kann die Spielersuche im Lexikon, in der Datenbank oder in Turnieren machen und es gibt einen Ich-Button und man braucht den eigenen Namen nicht mehr voll ausschreiben – eine gerade für faule Krennwurzn sehr wichtige Neuerung.

Eine weitere Kleinigkeit, die allerdings schon via Updates den Eingang in ältere ChessBase Produkte gefunden hat, ist die Möglichkeit sofort aus dem Programm heraus Nachrichten an die Entwickler zu schicken.

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Neben Text kann man auch ein Bildschirmfoto beilegen und damit die Bearbeitung etwas vereinfachen, ebenso kann man optional seine E-Mailadresse angeben und erhält dann wohl eine Rückmeldung. Interessant finde ich, dass man nicht nur meckern kann, sondern den Entwicklern auch „ein Lächeln“ senden kann. Da man heutzutage – oder war das nicht schon immer so – viel leichter schimpft als lobt, erscheint diese Funktion auf den ersten Blick etwas komisch. Lobt man die Entwickler nicht alleine schon mit dem Kauf der Software genug? Sicherlich, aber werden bestimmte Funktionen von vielen gelobt, so ist das für die Entwickler doch auch eine wichtige Information diese Funktionen auszubauen – also ist „Loben“ auf den zweiten Blick sogar sehr nützlich – nutzen wir sie!

Jetzt plappere ich mal ein wenig aus dem Nähkästchen und hoffe ich verrate nicht zu viel: in den Betaversionen wurden auch noch ein paar weitere interessante Kleinigkeiten „angedacht“, die es nicht in die Finalversion geschafft haben, also können wir User uns Hoffnungen machen, dass diese wie schon öfter in der Vergangenheit bei späteren Updates als Goodies den Weg ins Programm finden.

Analyseaufträge (NEU)

Musste ChessBase anders als die Fritz-GUI bisher auf Analysefunktionen verzichten,

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so bekommt nun die Version CB13 eine solche spendiert!

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Allerdings keine von Fritz schon bekannte, sondern eine Neue! Ob und wann es 25 Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung auch zu einer logischen Vereinigung der beiden GUI‘s (graphical user interface“) kommt, können namenlose Experten nicht abschätzen – aber das ist ein anderes Thema.

Endlich kann man der Maschine Aufgaben zuweisen und die muss diese abarbeiten. Das kann für Fernschachspieler ebenso interessant sein wie für Eröffnungstheoretiker, aber durchaus auch zur Analyse von eigenen Partien, die man nicht komplett, sondern nur punktuell an ausgewählten Stellen überprüfen lassen möchte.

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Man füllt die Analyseaufträge, wählt die Einstellungen und die Waffen – äh Engines - und schon kann man sich einen schönen Fernsehabend machen oder ins Theater gehen und die Maschine darf arbeiten! Schade nur, dass die Ergebnisse nicht auch gleich automatisch ins eigene Gehirn übernommen werden können, sondern erst am nächsten Morgen vom Rechner abgelesen werden können.

Mir gefällt an dieser Funktion vor allem, dass hier Mensch und Maschine gut zusammenarbeiten können. Man im Gegensatz zu einer Vollanalyse individuelle Schwerpunkte setzen und so in wahrscheinlich geringerer Zeit mehr Informationen aus der Partie holen kann oder aber bei gleicher Zeit vielleicht tiefere Informationen. Gut auch bei der Analyse von eigenen Partien, wo man dann doch ein paar Stellen genauer durchleuchten möchte und andere wieder nur auf taktische Schläge überprüfen möchte.

Fazit der Krennwurzn

CB13 ist eine konsequente Weiterentwicklung der Vorgängerversion, die meiner Meinung nach ChessBase wieder in die richtige Spur gebracht hat und daher möchte ich auch auf das Fazit aus dem Artikel „ChessBase12 die Leiden der jungen Krennwurzn“ verweisen, das großteils immer noch seine Gültigkeit hat

Was mir neu gut gefiel:

  • Clouddatenbanken inkl. vielfältiger Zugriffsmöglichkeiten (NEU)
  • Analyseaufträge (NEU)
  • Kleine Verbesserungen und
  • wenig optische Veränderungen zur Vorversion

Was mir noch fehlt:

  • Analyseaufträge könnten mit Let’s Check zusammenarbeiten
  • Schreibweise verbessern und Spielerlexikon haben auch noch Potential
  • individuelle Anpassungsmöglichkeiten in der Ribbon Button Leiste
  • Übersicht über alle Einstellungen, Abos, ... in einem Report (html)
  • Firmeneigenes Supportforum – ein MUSS in diesen wolkigen Zeiten

Und zuletzt die ewige Frage: welches Paket soll man nehmen? Nun diese Frage muss jeder User für sich selbst entscheiden – die sparsame (geizige?!) Krennwurzn gibt der Downloadversion mit 100 Euro eine klare Empfehlung! Aber auch die anderen Angebote haben ihren Reiz und so soll sich jeder das für sich selbst passende aussuchen!

Kommen wir zur entscheidenden Frage: braucht man CB13 überhaupt? Ganz ehrliche Antwort „NEIN“ und trotzdem gebe ich wie vor zwei Jahren meine ganz persönliche Empfehlung zum Kauf!!

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Warum etwas kaufen, was man nicht wirklich braucht? Klingt irgendwie nicht logisch, ist es aber doch. Es stimmt zwar, dass schon ältere Versionen der Software die Grundbedürfnisse der meisten User mehr als übererfüllen, aber wir sollten auch bedenken, dass neben den neuen Funktionen viele, viele kleine Verbesserungen - inklusive Fehlerbehebungen - uns Usern Vorteile bringen und dem Unternehmen Geld kosten. CB13 ist keine Revolution, aber eine gute und solide Evolution!

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Und noch ein Grund spricht für einen Kauf: in den zwei Jahren nach dem Erscheinen von CB12 sind 37 Updates auch mit kleinen Funktionserweiterungen uns Usern kostenlos zur Verfügung gestellt worden – und damit mehr als die üblichen monatlichen Updates der Großen der Softwarebranche – vielleicht ist es deshalb durchaus fair auch mal wieder ins eigene Geldbörserl zu greifen, aber vor allem denken Sie nicht an andere sondern ruhig mal an sich selbst:

Weihnachten steht vor der Tür – gönnen Sie sich etwas für Ihr Hobby!


Systemanforderungen ChessBase 13 - Herstellerangaben

Mindestens: Pentium III 1 GHz, 1 GB RAM, Windows Vista, XP (Service Pack 3), DirectX9 Grafikkarte mit 256 MB RAM, DVD-ROM Laufwerk, Windows Media Player 9 und Internetverbindung (Aktivieren des Programms, Playchess.com, Let’s Check, Engine Cloud und Updates).

Empfohlen: PC Intel Core i7, 2.8 GHz, 8 GB RAM, Windows 7 (64 Bit) oder Windows 8 (64 Bit), DirectX10 Grafikkarte (oder kompatibel) mit 512 MB RAM oder mehr, 100% DirectX10 kompatible Soundkarte, Windows Media Player 11, DVD-ROM Laufwerk und Internetverbindung (Aktivieren des Programms, Playchess.com, Let’s Check, Engine Cloud und Updates).

Internet: Info und Shop www.chessbase.de

Kleingedrucktes (nicht lesenswert)

Lob, Geschenkkörbe, Weinflaschen und Sympathiebekundungen per Email an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Kritik, Beschwerden, Unmutsäußerungen bitte nur an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! – aber bitte nur bezüglich des Programms, nicht aber über die Krennwurzn – dafür können die nichts!

Ich lege auch eine pdf-Version zum Download bereit – wer ganz erzürnt ist, bitte ausdrucken und ganz genüsslich ganz heftig klein zerreißen und dann gemütlich hinsetzen und ein gutes Glas österreichischen Rotwein trinken!

PDF: ChessBase12 die Leiden der jungen Krennwurzn
PDF: Krennwurzn in the Cloud with ChessBase 13

Artikel ChessBase12 die Leiden der jungen Krennwurzn (SCHACHWELT)

Danksagung

An jene Leser, die es so weit geschafft haben und noch nicht eingeschlafen sind!

Und zu guter Letzt an ChessBase Hamburg für die Bereitstellung der Betaversionen und der Geduld mit der Krennwurzn!

Michael Woltmann - DSB Vizepräsident Verbandsentwicklung
Freigegeben in Blog

Aus einem kleinen Disput per Email, ob nun im Video ab ca. 16:30 klar hervor geht, ob der neue Bundestrainer Rogozenco genau gesagt hat, ob er einen deutschen A-Trainerschein hat und der veralteten „aktuellen“ A-Trainerliste aus dem Jahre 2011 auf der DSB-Seite, ergab sich ein Interview mit dem Vizepräsident Verbandsentwicklung des DSB Michael Woltmann.

Krennwurzn:
Herr Woltmann, angekündigt war eine gemeinsame Präsentation des neuen Bundestrainer Rogozenco im CB-TV - warum war dann niemand vom DSB vor Ort?

Woltmann:
Unsere Zusammenarbeit mit ChessBase ist nicht neu. Allerdings war bisher soweit ich weiß nie versucht worden, besondere Nachrichten in einem "Fernseh-Format" zu präsentieren. Es gab keine Erfahrungen damit. Im Vorfeld war ich mir also auch nicht sicher, was die Zuschauer hinterher davon halten. Es gab einige wenige kritische Stimmen die sagten, die Angelegenheit sei vielleicht aufgebauscht. Möglicherweise würden wir mit dem Erfahrungsschatz dieser einen Sendung nun eine andere Entscheidung treffen und einen Vertreter des DSB schicken. Aber hinterher ist man halt immer schlauer. Wir werden sicher bald mit ChessBase über zukünftige Sendungen reden und weitere Erfahrungen sammeln. Mir war und ist es wichtig, auch verstärkt bewegte Bilder anzubieten. Wir arbeiten in unserer Öffentlichkeitsarbeit bisher sehr textlastig.

Krennwurzn:
Sie haben gar nicht daran gedacht einen DSB Vertreter zu schicken? Wie soll man da "gemeinsame Präsentation verstehen?

Woltmann:
Es war nicht vorgesehen, dass ein DSB-Vertreter teilnimmt. "Gemeinsam" war also vielleicht nicht die richtige Bezeichnung. Ich hatte die Zusammenarbeit in diesem Punkt (Präsentation Bundestrainer Rogozenco) insgesamt vor Augen. Bei dem Wort "Gemeinsam" ging es mir nicht um die Beschreibung der Gästeliste.

Krennwurzn:
Also mir kommt das eher wie Outsourcing vor oder nach Krennwurzn Lesart wird aus „gemeinsam“ dann: es ist gemein, den Bundestrainer Rogozenco einsam in der Fremde präsentieren zu lassen. Noch dazu wo zwei Angestellte die Präsentation eines Verbandjobs vorgenommen haben. Das ist doch für einen Kritiker ein aufgelegter Strafstoß 1 cm vor der Torlinie ohne Tormann!

Woltmann:
Ehrlich gesagt, wir dachten nicht daran, dass dies zu Kritik führen würde. Mit ChessBase gibt es einen ganz normalen Sponsoringvertrag und eine enge Zusammenarbeit wie mit anderen Partnern auch. Ebenso war ChessBase nicht in den Entscheidungsprozess über den Bundestrainer mit einbezogen. Wir haben diese Sendung vereinbart. Den Namen des Bundestrainers erhielt ChessBase erst wenige Tage vor der Sendung. Und da der neue Bundestrainer Rogozenco die Leute dort gut kennt, sahen wir auch keine Veranlassung ihm eine Begleitung seitens des Verbandes mitzuschicken, weil wir nie den Eindruck hatten, ihn alleine in die Fremde zu schicken.

Krennwurzn:
Ein weiterer Kritikpunkt war, dass im DSB-Artikel zur Vorstellung die ChessBase Vergangenheit vom Bundestrainer Rogozenco quasi verheimlicht wurde, was ja heutzutage irgendwie sinnlos erscheint. Warum haben Sie das so gemacht?

Woltmann:
Ziel dieser Formulierung war gewiss nicht, ChessBase zu verheimlichen. Ziel war einen Text zu verfassen, den auch jemand versteht, der ChessBase nicht kennt. Ich lege solche Presseerklärungen immer Menschen vor, die kein Schach spielen und frage, ob sie den Text verstehen. Eine Mitarbeiterin von mir fragte dann, was ChessBase-DVD´s seien. Daher dann im Text Trainings-DVD´s. In unserer Presseerklärung für ca. 150 Sportredaktionen habe ich auch von nationalen und internationale Trainerlizenzen geschrieben und nicht A-Trainer, damit man sich mehr darunter vorstellen kann.

Krennwurzn:
Welche Aufgaben hat der neue Bundestrainer Rogozenco?

Woltmann:
Er ist vor allem für die A-Nationalmannschaft und die „Prinzen“ zuständig. Aktuell überprüfen wir die Möglichkeiten den „Prinzen“ nach dem Schulabschluss ein Schachjahr zu ermöglichen. Natürlich stellt die Finanzierung ein wesentliches Problem dar, aber wir sind in guten Gesprächen mit Sponsoren für dieses Thema. Das Geld sollte vor allem für Turnier-, Reise und Trainingskosten verwendet werden, denn in diesem Jahr sollte nicht im stillen Kämmerlein trainiert werden, sondern ein Einblick in das Leben eines Schachprofis mit vielen Turnierteilnahmen und Meisterschaftsspielen gewährt werden.

Krennwurzn:
Gut - kommen wir zu einem anderen Thema - warum wurde das DSB-Forum geschlossen?

Woltmann:
Sie werden es nicht glauben, das hat vor allem technische Gründe. Wir sind gerade dabei den Webauftritt des DSB zu modernisieren (Terminhorizont Frühjahr 2014) und in das neue CMS (Content Management System) kann das alte Forum nicht so leicht integriert werden. Der von Ihnen gerne kritisierte Webmaster war entgegen Ihrer Meinung ein starker Befürworter des Erhalts des Forums. Eine Integration des Forums hätte aber zu erheblichen Mehrkosten geführt und da das Forum beinahe nicht mehr genutzt wurde, fiel die Entscheidung diese Kosten zum Wohle der Beitragszahler zu sparen.

skf14400Krennwurzn:
Und auf die Meinungsäußerung zu verzichten.

Woltmann:
Uns ist klar, dass wir verstärkt in die sozialen Netzwerke müssen und dort stellt sich dann das Thema Zensur gar nicht mehr, dort muss man sich Meinungen einfach stellen – das wollen wir und davor haben wir auch keine Angst. Ich persönlich bin erst seit Mai im Präsidium und ich kann Ihnen versichern, dass es in dieser Zeit keinen Eingriff in die Meinungsfreiheit gegeben hat – wie die Praxis früher und vor einigen Jahren war, dazu kann ich nichts sagen. Jeder Nutzer kann die bei den Artikeln angegebenen Emailadressen nutzen, um uns Anfragen zu schicken. Diese werden zeitnah beantwortet – natürlich sollte man dabei bedenken, dass es sich um ehrenamtliche Funktionärstätigkeiten handelt und die Personen auch einen Zivilberuf nachgehen. Aber eine Einschränkung der Meinungsfreiheit ist nicht gewollt – wir freuen uns über konstruktive Diskussionsbeiträge.


Krennwurzn:
Dass man einzelne Artikel kommentieren darf und andere nicht – das könnte man als Zensur sehen.

Woltmann:
Mit der Kommentarfunktion einzelner Artikel habe ich keine Freude, da hier Mitteilungen des DSB mit Blogelementen vermischt werden – das gefällt mir nicht. Es war auch nur der Artikel über die FIDE-Identifikationsnummer freigeschaltet, weil wir da auch für Fragen von Mitgliedern offen sein wollten.

Krennwurzn:
Sie sind für Verbandsentwicklung zuständig – was darf man darunter verstehen?

Woltmann:
Es geht um Öffentlichkeitsarbeit, Breitenschach und Vereinsbetreuung. Da wir derzeit keinen ehrenamtlichen Referenten für Öffentlichkeitsarbeit haben, wende ich einen Teil meiner Zeit gemeinsam mit der Geschäftsstelle für diesen Bereich auf. Wie schon gesagt, modernisieren wir die Homepage inklusive Integration der Seniorenwebseite, FIDE-Trainerakademie, etc. und wollen auch in die sozialen Netzwerke gehen.

Krennwurzn:
So manche DSB Entscheidung der jüngeren Vergangenheit verursacht ein Unwohlsein oder Kopfschütteln bei vielen Schachfreunden – ich möchte da die Bestellung von Frau Quellmalz ohne Schachkenntnisse zur Geschäftsführerin des DSB nennen und die Betrugscausen. Da ist ja Einiges sehr unglücklich gelaufen?

Woltmann:
Manchmal ist auch gut, wenn man über den Tellerrand schaut und die Qualifikationen von Frau Quellmalz waren einfach die besten von allen Bewerbern und auch, dass eine Frau diesen Posten bekam ist sicherlich im männerdominierten Schach kein schlechtes Zeichen. Die Aufgabe von Frau Quellmalz ist die Geschäftsführung und nicht die Öffentlichkeitsarbeit und ich kann Ihnen sagen, dass Frau Quellmalz ihre Arbeit ausgezeichnet erledigt. Für Schachpolitik und Außenwirkung sind die Funktionäre zuständig und da sind wir demokratisch organisiert, was gerade in den Betrugscausen zu zeitlichen Problemen führt, da der DSB nicht von oben herab bestimmen kann, sondern Regelungen gemeinsam mit den Landesverbänden gemacht werden müssen. Das ist gut so, kostet aber Zeit.

Allerdings muss ich sagen, dass wir vor allem juristisch haltbare Bestimmungen brauchen, denn Schnellschüsse, die hinterher nicht halten sind noch schlimmer. Es wird auch diskutiert, dass private Turnierveranstalter eine Unterwerfungserklärung unter die DSB-Bestimmungen in ihre Ausschreibungen übernehmen können, damit auch dort erfolgter Betrug juristisch sicher abgestraft werden kann. Ein schwieriges Thema für noch längere Zeit, denn auch die Betrüger sind sehr kreativ und werden es wohl leider bleiben und der DSB kann und darf die Rechtsstaatlichkeit nicht verlassen!

Krennwurzn:
Da wurde nun aus einem anfänglichen Disput – abgesehen von meinem Fauxpas mit der Altersschätzung – ein ganz nettes Gespräch. Ich danke Ihnen für die Zeit und wünsche Ihnen Frohe Weihnachten und Alles Gute für 2014!

Woltmann:
Ich wünsche Ihnen und den Lesern der Schachwelt ebenfalls schöne und erholsame Weihnachtstage und Alles Gute für 2014!

 

Dorian allein im TV
Freigegeben in Blog
Samstag, 14 Dezember 2013 19:44

Dorian allein im TV

Wer der neue Bundestrainer wird, stand schon vor der EM in Warschau fest und sollte erst am Freitag den 13. Dezember im Rahmen der wöchentlichen ChessBase TV Sendung bekannt gegeben werden. Nun fanden es einige befremdlich, dass so eine wichtige Personalentscheidung bei einem Partner bekannt gegeben würde, wobei die Krennwurzn nicht in diesen Kreis angehörte, denn ganz ehrlich gefragt: warum sollte man das nicht tun, denn es bestünde ja die Chance, dass alle Beteiligten davon profitieren könnten.

Auf der Seite des DSB konnte man eine vollmundige Ankündigung lesen, dass man die Bekanntgabe gemeinsam mit dem Partner ChessBase durchführen werde und dieser ließ sich auch nicht lumpen und startet sogar noch ein Ratespiel mit Gewinnmöglichkeit.

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 Also saß nicht nur die Krennwurzn gebannt vor dem Monitor und eine gewisse Spannung kam auf, als endlich nach 17 Uhr das Schwarz des Bildschirmes durch das Livebild aus dem Hamburger Studio ersetzt wurde. Die erste Hürde war geschafft, das Interesse hat den Server nicht zum Absturz gebracht. Da nur CB-Premiumuser Zugang zum CB-TV haben, waren gerade mal um die 200 Leute am Zuschauen, obwohl um die 5.000 am Server eingeloggt waren – eine serverinterne Quote von 4%. Ein wenig enttäuschend für so eine Präsentation dachte sich die Krennwurzn, aber es sollte noch viel schlimmer kommen. Zuerst begrüßten die Moderatoren das Publikum und die Krennwurzn wunderte sich ein wenig über die legere Kleidung und auch darüber, dass einer immer die Hand an der Tasse hatte. Aber das war wohl nur die Krennwurz`ische Nervosität vor der Bekanntgabe. Endlich verbreiterte sich das Bild ...

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 (Bildauschnitt ChessBase TV vom Freitag, 13.12.2013 - Sendung kann von Premiumusern im Archiv bei CB jederzeit angeschaut werden)

und da saß er nun der neue Bundestrainer GM Dorian Rogozenco und lächelte mit Jackett etwas verlegen in die Kamera. Nun baten ihn die Moderatoren in die Mitte und damit er kleidungsmäßig zu denen passte, zog er schnell das Jackett aus, denn ein höflicher Mann dürfte er sein, der neue Bundestrainer. Die Szene mutet schon ein wenig skurril an mit all den Utensilien, damit man kein hässliches Wort verwenden muss, am Tisch und man wäre nicht verwundert gewesen, wenn sich das Ganze als „Versteckte Kamera“ aufgelöst hätte!

skf14400Aber stand da nicht „Gemeinsam mit unserem Partner ChessBase präsentieren wir ...“ – ja wo waren da die „wir“ und warum bitte, präsentieren zwei Angestellte eines Partners den neuen Bundestrainer? Hat ChessBase nicht zwei Geschäftsführer? Ja, ja höre ich sie sagen: das übliche ChessBase Bashing der Krennwurzn mal wieder. Nein, muss ich Ihnen sagen, ich verstehe vollkommen, dass die Geschäftsführer wohl ohne entsprechendes Gegenüber vom DSB keine Lust hatten der Sendung beizuwohnen. Was ich aber nicht verstehen kann ist, warum der DSB niemand entsprechenden schicken konnte? Es hätte ja nicht der Präsident aus dem Saarland anreisen müssen, aber es gibt neben zahlreichen Vize-Präsidenten auch eine Geschäftsführerin des DSB in Berlin und die beiden Städte sind verkehrstechnisch wirklich gut verbunden.

Jedenfalls die Krennwurzn schüttelte nur mehr den Kopf und auch der Verlauf der Sendung war nach der Vorstellung und der Verlosung des ausgelobten Preises wie immer. Es kamen Partiestellungen auf den Schirm und es sprachen hauptsächlich die Moderatoren, denn der Gast sollte ja eine gemütliche Zeit haben. Als die Krennwurzn fragte, ob es nicht interessantere Fragen an den neuen Bundestrainer gäbe als Partiefragmente, blickte ein Moderator genervt über seine Brille und ignorierte die Frage. Da auch andere etwas über Pläne, die Nationalmannschaft, etc wissen wollten, muss dies auch der neue Bundestrainer gesehen haben und antworte darauf, ebenso beantwortete er die Frage, dass er noch nicht A-Trainer ist mit der Feststellung, dass dies in der Ausschreibung nicht gefordert wurde, sondern nur die Bereitschaft dies in Angriff zu nehmen. Warum auf der DSB Seite steht, dass er A-Trainer ist, obwohl er auch in der aktuellen Liste des DSB nicht als solcher zu finden ist – nun das kann und will ich nicht beantworten. Jedenfalls ehrlich und nett dürfte er sein der neue Bundestrainer!

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Aber an solchen Aussagen dürften die beiden Angestellten nicht wirklich interessiert sein, denn sofort kam wieder wirklich Wichtiges auf den Schirm – klar eine Partie des neuen Bundestrainers aus dem Jahre 1995

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und man musste den überraschenden Zug Da7 finden und da der damalige Gegner sofort mit 21. Kf1 kräftig patzte noch nach 21. Lh4 22. Te2 Txg2 23. Txg2 Df2# sehen. Die Krennwurzn schockte sich mit den Gedanken was wohl Naiditsch dazu sagen würde und so klickte er sich wie viele andere auch aus der Übertragung aus, was die Quote noch weiter sinken ließ, was aber auch den Vorteil hat, dass nicht viele die Demontage des neuen Bundestrainers durch den DSB live verfolgt haben können.

Professionelles Verhalten sieht wohl anders aus – ja aber wie und wer hätte die Kosten getragen? Nun so hoch wären die auch nicht gewesen. Eine Dienstreise der DSB-Geschäftsführerin nach Hamburg und dann hätte wohl sicher einer der Geschäftsführer von ChessBase Zeit gefunden ins eigene TV-Studio zu kommen – alleine schon aus purer Höflichkeit und vielleicht hätte man sich auch die Kosten für einen professionellen Moderator teilen können, der mit etwas mehr Schwung und ohne Kaffeetasse in der Hand durch die Sendung führen hätte können. Dieses Video hätte man möglicherweise für Öffentlichkeitsarbeit verwenden können, aber da dieses Referat ja unbesetzt ist, genügt es konsequenterweise den Bundestrainer durch Angestellte eines Partners vorstellen zu lassen! 


 Nachtrag:

Nach diesem Artikel von Juli 2013 ist Bundestrainer GM Dorian Rogozenco A-Trainer – warum er nicht in der aktuelle Liste steht und warum er nicht explizit darauf in der TV-Sendung hingewiesen hat – ich weiß es nicht!

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Nachtrag 19.12.2013

Jetzt gibt es auch das Video frei auf der DSB-Seite zu sehen

 

 

Auch Zauberer können sich verspäten
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Montag, 25 November 2013 20:45

Auch Zauberer können sich verspäten

Hat sich die Krennwurzn schon bei den Marketingprofis aus dem Hause ChessBase stark gewundert, dass Deep Fritz 14 erst am Ende der Weltmeisterschaft auf den Markt kam, so ist es umso verwunderlicher, dass es auch ein Zauberer nicht rechtzeitig vorher schaffte mit seiner neuen Version auf den Markt zu kommen. Ob man möglicherweise den beiden Kontrahenten die jeweiligen Spitzenversionen für die WM und deren Vorbereitung exklusive zur Verfügung gestellt hat – ja darüber kann man nur spekulieren! Einen Sinn macht das eigentlich nicht, denn während Fritz um 100 Elopunkte nach Herstellerangaben zulegte und dennoch hinter den Spitzenprogrammen blieb, gibt der Programmierer des Zauberers einen Elozuwachs von 50 Elopunkten für sein neues Programm an. Sicherlich ein schönes Plus, aber wohl ohne entscheidende Auswirkung auf die Vorbereitungsleistung sollte man denken.

Der neue stärkere Houdini 4 kommt wie bisher als reine UCI-Engine ohne eigene Programmoberfläche(GUI) auf den Markt und läuft auf vielen kostenlosen und kommerziellen Oberflächen reibungslos. Einfach und übersichtlich ist auch die Preisgestaltung auf der Seite des Herstellers und kaufen kann man via Internet auch auch mit Überweisung – selbst wenn diese auf der Internetseite für Österreich nicht möglich ist. Ein kurzes Email genügt und der Autor antwortet rasch und auch die Registrierdaten sind schnell zu Stelle.

Die Engine gibt es als Pro- und als Standardversion, wobei für die meisten Schachfreunde die Standardversion ausreichen sollte.

  • Standardversion unterstützt max. 6 Kerne (Cores) und 4 GB Hash Preis um die 40 Euro
  • Proversion ist für Highendhardware gedacht und unterstützt bis zu 32 Kerne und 256 GB Hash und zusätzlich auch NUMA-Architektur und kostet um die 60 Euro

Kundenfreundlich ist auch ein 20% Rabatt für Houdini 3 Besitzer, der allerdings laut Homepage bis zum 10. Dezember 2013 befristet ist – aber so einen Lizenzschlüssel kann man sicher auch bis Weihnachten gut verstecken und unter den Christbaum legen. Geschenkt bekommen Houdini 4 alle, die Houdini 3 im Monat November 2013 gekauft haben – wie ebenfalls auf der Homepage zu lesen ist.

Wer sich Houdini aus dem Hause ChessBase mit den neuen DF14-GUI, der wird sich wohl noch ein paar Tage gedulden müssen, aber ich denke so um Nikolo herum wird man auch dort den neuen Zauberer kaufen können. Ebenfalls ab diesem Zeitpunkt sollte auch unter den ChessBase GUIs eine weitere bedeutende Neuerung nutzbar sein!

Dies ist die Unterstützung der Syzygy Endspieltabellen, die zirka um den Faktor 7 weniger Platz auf der Festplatte erfordern als beispielsweise die bekannteren Nalimowtablebases und mit um die 150 GB sogar auf einer SSD kostenerträglich Platz finden. Interessant bei diesen ist auch, dass es zwei Versionen zum Download gibt: die WDL (win/draw/loss) mit der integrierten 50-Zügeregel und die DTZ (distance-to-zero) die Stellung ohne diese Einschränkung bewertet – zum Betrieb mit Houdini sind jedoch beide Versionen notwendig! Das sind dann für die 3-4-5-6 Steiner insgesamt 1020 Dateien und sollen Houdini 4 noch einen nicht unbedeutenden Leistungsschub geben. Leider habe ich keinen direkten Downloadlink gefunden, aber man kann sich die Daten via Torrent downloaden. Neben einer eigenen Einstellung für den Taktikmodus, um bei taktischen Testaufgaben besser abzuschneiden, gibt es auch Unterstützung für Fischerschach oder Chess960 wie es auch genannt wird.

Interessant ist auch die kalibrierte Bewertungsfunktion, die direkt mit der Gewinnwahrscheinlichkeit korrelieren sollte. Die Bewertung 1,00 stellt eine 80% Gewinnchance gegen einen gleichwertigen Gegner unter Blitzbedenkzeiten dar,  2.00 schon eine 95%ige und 3,00 eine 99%ige Gewinnwahrscheinlichkeit. Wird der Vorteil mit 0,50 angegeben, so darf man sich noch zu 50% einen Gewinn erwarten oder doch eher erhoffen? Eine Krennwurznische Patzerwahrscheinlichkeit kann jedoch auch der Zauberer nicht vorhersagen - aber wen würde das schon interessieren?

Jedenfalls wieder ein schönes Weihnachtsgeschenk, das man sich als Schachfreund selber machen kann oder sich schenken lassen kann – auch wenn es kostenlose Alternativen wie Stockfish & Co in ähnlicher Stärke gibt, die uns auch locker vom Brett fegen!

Diese Wüllenwebers (Folge14 – Single ade)
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Dienstag, 19 November 2013 23:04

Diese Wüllenwebers (Folge14 – Single ade)

Über zwei Jahre mussten wir diesmal warten bis ein neuer Sprössling der Wüllenweberschen Schachfamilie das Licht der Welt erblickte. Über den Vater Matthias Wüllenweber und seine Söhneschar mit den Namen Fritz1 bis 13 und den berühmtesten den Weltmeister Edi („Diebfritz“ der Titelräuber) der in seiner anglisiert Form „Deep Fritz“ Namensgeber einer ganzen leistungsstarken Produktserie wurde, schrieb Mitblogger Olaf bereits im Herbst 2011 einen schönen Artikel.

Nun seit damals wurden viele Schachstellungen in die Let’s check Datenbank eingespielt und auch viel Wasser ist den Rhein, die Donau und auch die Elbe hinuntergeflossen, wie man altmodischer das Verrinnen der Zeit bildhaft umschrieben hätte. Und moderner wurde vieles und offener: live-, speed-, blind- und wie auch immer –dating ist für Junge heute kein Tabu mehr. Im strengen Hause Wüllenweber mussten die einfachen Fritzen – also alle, die nicht der Linie „Deep“ entsprungen sind - ein strenges Zölibat einhalten und durften sich nur auf einem einzigen Rechnerkern (Core) austoben, auch wenn es seit 2006 schon mehrheitlich Dualcore, dann schon bald Quadcore Computer zu kaufen gab! „Nein, nein! Du bist kein Dieb, Du wirst ehrlich und hart auf einem Kern Deine Arbeit machen“ mussten die armen Fritze immer wieder hören, obwohl die Konkurrenten hinter denen sich auch leistungsmäßig zurücklagen, schon lange die volle Rechenpower nutzen durften! Als aber dann aber immer mehr Cores auf einen einzigen Prozessor gepackt wurden und im Vorjahr ChessBase 12 mit 64bit und Multicoreunterstützung die Krennwurzn leiden ließ – ja, da wurde auch das Herz des strengen Vaters erweicht.

Deep Fritz 14, der innerfamiliär auf den Namen Maddox „der Glückliche“ hören wird und dessen legendärer Namensvetter möglicherweise als erster Europäer nach Amerika gesegelt sein sollte, und dort eine Siedlung gegründet haben sollte, ja Deep Fritz 14 „Maddox“ dem wurden Freiheiten zu teil, von denen seine Brüder nur träumen konnten!

Dazu gehörte auch, dass „Maddox“ ganz still und leise auf den Markt gebracht wurde, zuerst nur im Shop, erst dann am Nachmittag auf der Startseite der Homepage. Auch tauchten nicht wie so oft in der Vergangenheit Wunderergebnisse gegen andere Engines in allgemein bekannten Foren auf, die sich später – nach dem Kauf – nicht mehr nachvollziehen ließen und enttäuschte oder gar getäuschte Käufer zurück gelassen haben. Ebenso wurden keine Superlative wie Weltneuheit strapaziert – ganz bescheiden steht da nur „Deep Fritz 14: Schneller, besser, günstiger“

Schneller, besser das ist der Krennwurzn klar, aber bei „günstiger“ da möchte ich doch einen Einspruch wagen! Natürlich sind 70 Euro günstiger als 100 Euro, aber kostete ein Fritz nicht mal 50 Euronen? Ja und sogar 100 Mark musste man für einen Fritz schon hinlegen, sodass man mit einigem Bauchweh auch das „günstiger“ durchgehen lassen kann, weil es die erste Preiserhöhung für den Einsteigerfritz seit vielen Jahren ist und weil es auch Inflation gibt.

Für das Geld gibt es eine neue überarbeitete GUI in 64bit und mit Multicoreunterstützung, dazu noch 6 Monate Premiumzugang zum Fritzserver. Neue Funktionen konnte ich auf die Schnelle nicht entdecken und diese werden auch nicht beworben, sondern es wird auf die altbewährten bekannten Spiel-, Trainings- und Analysefunktionen hingewiesen, die Fritz zum „beliebtesten deutschen Schachprogramm“ (DER SPIEGEL) gemacht haben.

Und ja klar da fehlt noch was: die neue Engine! Da gab es ein paar Änderungen in der Familie Wüllenweber - nicht mehr Frans Morsch zeichnet für die Engine verantwortlich sondern Gyula Horváth. Natürlich sind die beiden „Mats“ – Matthias Wüllenweber und Mathias Feist – immer noch maßgeblich mit an Bord.

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Nun testen konnte ich die neue Engine noch nicht, denn sie verweigert nach der Installation einfach ihren Dienst. Und ja voller innerer Schadenfreude schreibt die Krennwurzn diese Zeilen, denn ich hab’s noch nicht vergessen: dieses CB12 ist ja beim Testen niemals abgestürzt, aber der im Shop gekaufte und heruntergeladene Fritz 14 macht Macken – „Maddox“ wenn Du wüsstest, wie glücklich Du die Krennwurzn gemacht hast!

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Houdini und Crafty laufen aber ohne Probleme mit der neuen GUI, nur Deep Fritz 14 mag noch nicht so an die neue Freiheit glauben, was mich diebisch freut! Aber ganz ehrlich gesagt: wegen der Engine habe ich mir „Deep Fritz 14“ auch nicht gekauft! Was bleibt dann noch übrig? Keine wesentlichen neuen Funktionen, eine schwächere Engine, die noch dazu den Dienst verweigert? Das sind doch alles Nichtkaufargumente und dann spricht die Krennwurzn auch noch quasi eine Kaufempfehlung aus? Ist die noch zu retten oder vollkommen übergeschnappt?

Nun zu retten ist sie sicher nicht mehr, aber doch ein nüchterner Rechner. Die Engine interessiert mich sowieso nicht – das gilt sogar irgendwie für die anderen auch – und wie sich die Zeiten ändern, so auch die Prioritäten. Ich wollte mir vor der WM einen Premiumzugang um 50 Euro kaufen und habe ich schon geärgert, dass die Hamburger – sonst Meister des Marketings – diesmal den Fritz nicht rechtzeitig auf den Markt brachten und ich so ein paarmal die guten Kommentare von Klaus Bischoff nicht mitverfolgen konnte, weil ein Geizhals ist sie schon die Krennwurzn. Also bleiben 20 Euro Aufpreis für die GUI und die Engine und das ist es mir wert, dass die alte 32bit Software endlich vom Rechner verschwindet – und Zinsen fürs Geld bekommt man am Sparbuch auch nicht!

Nachtrag:
Gerade kam per Email eine Fehlererklärung und LÖSUNG - die Installationsroutine hat den Prozessor nicht richtig erkannt und statt der AMD die INTEL-Version von Fritz auf meinem Rechner installiert!
"Maddox" läuft damit ab dem ersten Tag!!

Griechische Impressionen
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Sonntag, 10 November 2013 23:28

Griechische Impressionen

Die Krennwurzn war im September inselhüpfend auf den Kykladen unterwegs und weil die Krennwurzn auch ein wenig schachverrückt ist, kreisen auch im Urlaub – gerade nach dem einen oder anderem Gläschen Wein – die Gedanken um das königliche Spiel. Aber was hat Griechenland mit Schach zu tun? Dass die alten Griechen das Spiel schon seit Alexanders Zeiten von den Persern kannten ist geschichtlich nicht belegt, denn das Spiel kam erst viel später im frühen Mittelalter mit den Arabern von Persien aus nach Europa. Nun Athen ist seit einigen Jahren der Sitz des FIDE Sekretariats und nicht zu vergessen ist, dass ebenfalls schon sehr viele Jahre der spielstärkste Olivenbauer der Welt Nigel Short dort wohnhaft ist, wenn er nicht gerade um die Welt jettet, um Schach zu spielen oder zu kommentieren.

Auf der kleinen aber schönen Insel Sikinos lernte die Krennwurzn einen Hamburger Wirtschaftsanwalt kennen und war total überrascht, dass dieser die Firma ChessBase nicht kannte, obwohl er die Veranstaltung linkes gegen rechtes Alsterufer schon über viele Jahre verfolgt – aber irgendwie sagte er ist Schach in den 90er Jahren aus den Medien verschwunden.

Nun nach ein paar Achterl mehr bei einem schönen Sonnenuntergang beim Weingut Manalis – eine touristische Empfehlung der Krennwurzn: bleiben Sie bis nach Sonnenuntergang und spazieren Sie die knapp vier Kilometer zum Hauptort auf der Straße zurück und genießen den freien Blick auf die Sterne, den man im städtischen Bereichen Mitteleuropas nicht mehr hat. Auch der Wein – vor allem der trocken ausgebrachte Weißwein – ist gut und so drehen sich die Gedanken der Krennwurzn immer schneller und schneller.

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Griechenland ist in der Krise und da die Krise überall ist, hat auch Schach eine Krise – jahrelange rückläufige Mitgliederzahlen in Mitteleuropa, Bundesligavereine die aufgrund organisatorischer – ja so nennt man marketinggerecht heutzutage finanzielle – Probleme ihre Mannschaften zurückziehen oder redimensionieren, um einen modernen Ausdruck zu strapazieren. Schachturniere die aus dem Turnierkalender verschwinden und Spieler, die sich gegen eine Profikarriere und für ein Studium entscheiden, weil die wirtschaftliche Absicherung eines Profis gerade hier in Mittel- und Westeuropa nun nicht wirklich rosig ist.

Aber halt! Was soll das pessimistische Gesudere. Schach hat doch beste Werte – wird in der Gesellschaft als intellektueller Sport anerkannt und bewundert. Auch viele andere Daten sind doch auch bestens: hohe Akademikerquote, hoher Einkommensschnitt und viele Studien, dass sich Schach als Sport eine gute Schule für das Leben ist, und auch gut für schulischen Erfolg usw.

Warum sind wir dann in der Krise? Möglicherweise, weil uns und den Verbänden die Außenwirkung fehlt und wir uns – Egoisten wie wir gerne als Einzelkämpfer nun mal sind – gerne und vor allem mit uns selbst beschäftigen. Und da sind wir durch die Möglichkeiten, die uns die neuen Medien geboten haben, in einen immer engeren Kreislauf hineingekommen. Unzählige Foren, Blogs, Webseiten beschäftigen sich mit Schach – nicht einmal einem so schachverrückten wie der Krennwurzn ist es möglich auch nur annährend alle Informationen zu sichten. Kurz gesagt wir beschäftigen uns mit uns und vergessen den Rest der Gesellschaft. Wie kann es sonst sein, dass wir einen sportinteressierten und schachaffinen Menschen nicht erreichen? Und kann darin auch die Ursache für die Schwierigkeiten im Finden von Sponsoring für Schach und Schachveranstaltungen liegen? Kommen unsere finanziellen Probleme vielleicht wirklich davon, dass wir organisatorisch nicht in der Lage sind, jene Leute anzusprechen, die keine Schachspieler und –freaks sind, die aber auch gerne mal was über Schach lesen würden und die dann aufgrund ihrer wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Position bei Sponsoringentscheidungen einen positiven Einfluss nehmen könnten?

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(Fresko Faustkämpfer - Akrotiri - Santorin)

Was machen wir falsch? Möglicherweise verschrecken wir interessierte Leute? Zuerst sollten wir damit aufhören immer zu betonen wie schwierig Schach ist – ich beispielsweise spiele mit unheimlicher Leichtigkeit schlechtes Schach und erfreue mich trotzdem daran. Durch die Hervorhebung der Schwierigkeit machen wir unser Spiel nicht interessant, sondern stellen zu hohe und vor allem abschreckende Einstiegshürden auf. Klar Schach ist auf Spitzenniveau ein sehr, sehr anspruchsvoller Sport mit wissenschaftlicher Komponente – aber sind wir doch ehrlich auch als Amateurfußballer hat man maximal eine vage Ahnung wie anspruchsvoll Profifußball wirklich ist.

Und da sind wir bei einer weiteren unterschätzten und vernachlässigten Seite: vor lauter Ehrfurcht vergessen wir auf den Punkt der Unterhaltung. Sind wir wieder ehrlich zu uns selbst, dann wollen viele von uns sich nicht wirklich im Schach verbessern, sondern wollen spielen und sich unterhalten. Die Komponente Unterhaltung wird extrem unterschätzt und dies wird durch veraltete oder besser gesagt nicht mehr zeitgemäße Usancen noch verstärkt. Wenn die Meister sprechen, dann hat die Krennwurzn Pause! Gut das hat sicherlich fachliche schachliche Gründe, ist aber dennoch ein schwerer Fehler – denn wer finanziert die Meister, wer ist für die Werbewirtschaft interessant? Richtig nicht die wenigen Meister sondern die große Masse der Krennwurzn (=schwache Schachspieler) – denn dort liegen die wirtschaftlichen Interessen und darum geht es im Endeffekt in unserem kapitalistischem System – und nicht nur in den kranken Auswüchsen sondern auch in jenen mit sozialer Verantwortung! Und wer darf sich der Gruppe der schwachen Schachspieler zugehörig fühlen? Nun da möchte ich den Wegbereiter des professionellen Schachs in der westlichen Welt Bobby Fischer zitieren, der einmal sagte: „alle IMs sind Patzer“. In die Jetztzeit übersetzt könnte das bedeuten, dass Fischer maximal die ersten 200 – 300 der Weltrangliste als Nichtpatzer tituliert hätte.

Was bedeutet das praktisch? Wir müssen wie in anderen Sportarten auch uns in der Kommunikation und den Kommunikationsregeln ändern oder glaubt jemand ernsthaft, dass Fußballspieler die Fragen der Reporter ernst nehmen können oder als fachlich qualifiziert und fundiert ansehen können? Oder haben sie schon mal gehört, dass ein Fußballer von einem Reporter den Nachweis verlangt hätte, dass er einen real gespielten Ball innerhalb der Fläche eines Flughafen stoppen könnte? Nein – den Interviews sind Teil der Unterhaltung und nicht mehr Teil des Spieles, aber in Summe macht dies ein attraktives Produkt! Und denken wir an die unvergesslichen Fragen von Vlastimil Hort an Pfleger: „aber Herbert was ist, wenn ...“ Wohl ein nicht unwesentlicher Teil des Erfolges dieser Schachsendung im WDR!

Vielleicht bringt die Berichterstattung in Mainstreammedien über den Wettkampf Anand – Carlsen hier schon eine kleine Wende, aber es liegt an uns diese Chance auf ein breites Publikum längerfristig zu nutzen!

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Bleiben wir in den Stacheln der Kakteen hängen oder blicken wir in eine traumhafte Ferne?

ChessBase12 die Leiden der jungen Krennwurzn
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Samstag, 01 Dezember 2012 23:08

ChessBase12 die Leiden der jungen Krennwurzn

ChessBase, Krennwurzn ... - da war doch was? „Ja das stimmt!“ würde nicht nur Toni Polster sagen, da wurden so manche Sträuße über und unter der Gürtellinie ausgefochten. Seriöse Kritikpunkte waren aber immer auch die Unzulänglichkeiten der Software und der sehr marktschreierische Auftritt. Gesundes Selbstvertrauen kann man den Hamburgern nun sicherlich nicht absprechen und so kam eines Tages ein Email angeflattert – JA die Krennwurzn bekommt Zugang zu Betaversionen und sie kann gerne auch eine Rezension schreiben. Aber eine Rezension wird das nicht werden, das klingt nach Rezession und da kriechen schnell mal Ängste in die Eurogeldtasche – nein es wird ein üblicher launiger krennwurzischer Erlebnisbericht – subjektiv aus Prinzip und nicht immer der political correctness entsprechen!

„Naja Bravo“ dachte ich mir, welche noch nie gesehenen Weltneuheiten wird man den Usern und mir da wieder auftischen wollen, die sogar die Kritik der Krennwurzn verstummen lassen sollen? Egal – ChessBase ist jene Anwendung, die bei mir am Rechner die Absturzliste anführt und zudem bei den von mir so geliebten großen Datenbankoperationen (Dublettensuche, Schreibweise verbessern, etc.) den Rechner normalerweise stundenlang in Beschlag nimmt. Also her mit der Beta, ich werde sie ...

Dann kommt wieder ein Email – Inhalt ein Link zu einer 64-bit Beta. Halt Freunde, so haben wir nicht gewettet: ChessBase bedeutet 32bit auf einem Kern – ein wenig angestaubte Programmiertechnik in hübscher Ribbonbuttonoptik, das waren meine vorgeplanten Worte – nun aber neugierig schnell installieren und den kurzen Beipacktext überfliegen. Es meldet sich der Installer und meckert etwas an den Grafiktreibern herum, guter Mann, die kann und will ich nicht schließen – mach halt einen Neustart, wenn Du unbedingt willst.

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Keine Weltneuheiten – solide Arbeit – neue Technik!

Das Programm startet und der nächste Schock folgt sofort: sieht aus wie mein „altes ChessBase 11“ – keine Umgewöhnungsphase ist notwendig, man kann sofort loslegen, alles ist da wo man es erwartet und natürlich auch ein paar neue Funktionen. Entweder verkaufen die alten Wein in neuen Schläuchen oder ... die Krennwurzn erzittert in Vorahnung auf neues Ungemach ein wenig ... oder die haben an uns User gedacht: wir wollen das alles so bleibt wie es ist, nur viel schneller und besser! Also sofort die eigene Megadatenbank mit 6,4 Mio. Partien auf Dubletten untersuchen lassen, das dauert und die Absturzwahrscheinlichkeit muss doch gerade bei einer Beta... - die Krennwurzn grinst schadens- und erwartungsfroh in sich hinein. Sapperlot das Einlesen der Datenbank in den Cache geht aber hurtig!

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Kein Wunder erstmals werken da alle 4 Kerne gemeinsam sehe ich unten in der Statusleiste und die „4 Threads“ erscheinen auch bei anderen Datenbankfunktionen – CB12 ist merklich schneller geworden, das muss sich die Krennwurzn bereits jetzt schon eingestehen.

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Die Software nutzt den Vierkerner mit SSD - für die technisch Interessierten unter den Lesern kurz es ist ein zwei Jahre alter AMD Phenom II X4 965 mit 16 GB RAM und 128 GB SSD auf SATA 6GB Controller – nun endlich auch sinnvoll aus, aber „Juhu“ die Dublettensuche wird dann altbewährt mit einem Thread durchgeführt, aber „leider“ viel schneller als CB11 und außer einem kleinen Teilerfolg kann die Krennwurzn hier nichts verbuchen und die Hoffnung auf einen Absturz? Schauen wir uns doch lieber die Ergebnisse an:

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Ein Blick auf die gefundenen Dubletten in der auch schon bisher gut gepflegten krennwurzischen Datenbank zeigt: nicht nur schneller sondern auch besser arbeitet das neue Ding wie ein Blick auf das Bild unschwer erkennen lässt – es findet Dubletten, die CB11 bisher nicht entdecken konnte auf meinem Rechner und zwar ganz schön viele! Gute Arbeit murmelt da die Krennwurzn etwas mürrisch und schreitet weiter zur Tat.

Auch bei den krennwurzischen Dublettensuchelchtests blamiert sich das Programm nicht wirklich mehr. TWIC 942 zweimal in eine Datenbank kopieren und nach Dubletten suchen lassen – das klappt zu 100% alle 2623 Partien werden gefunden, wenn man die Zugzahl bei den Optionen auf Null stellt, denn es sind gemeinerweise 11 Partien nur mit der Anfangsstellung erhalten – wohl zum Zweck einer vollständigen Turniertabelle! Test 2 ist etwas gemeiner denn da kann der User nicht hilfreich oder weniger bei den Optionen herumfummeln: wieder TWIC 942 in eine neue Datenbank kopieren und dann nochmals trotz Warnung „Datenbank bereits importiert“ mit dem Schalter „bitte keine doppelten Partien“ importieren. Und siehe da es werden die 11 Anfangsstellungen und 8 weitere Partien unter 10 Zügen importiert – vielleicht sollte man auch da die Zugzahl auf Null stellen können und nicht die fix vom Programm vorbestimmte Optionen verwenden müssen.

Dennoch kurz gesagt: CB12 nutzt den Rechner besser aus, arbeitet schneller und besser als der Vorgänger bei gleichem Aussehen – die Änderungen sind Großteils unter der Haube und nicht bei der Lackierung – kaum zu glauben, dass die Krennwurzn diese Worte ohne aufgesetztem Revolver freiwillig schreiben muss!

Schreibweise verbessern – Spielerlexikon online

Nach Dublettensuche meine liebste Funktion und jene, die in der Vergangenheit den meisten Grund zu Beanstandungen gegeben hat. Neben einem JUAN, der um die 70 Partien in einem 10ründigem Turnier spielen musste, gab es auch noch schlimmere Fehler inklusive einem Rückzug eines Updates für CB11 noch in diesem Herbst. In der an sich so guten und notwendigen Funktion, bedenkt man beispielsweise die Usance von TWIC die Vornamen der Spieler nicht auszuschreiben und die oft abenteuerlichen Schreibweisen von Spielernamen. Die unnötigen schachlichen und akademischen Titeln, die Nationalitätsbezeichnungen, die Mannschaften im Nachnamen und so weiter. Das alles sollte in einer Datenbank einen wohlzugeordneten Platz haben und dafür sollte die Funktion „Schreibweise verbessern“ sorgen, damit man bei der Vorbereitung auf einen Spieler idealerweise folgendes Bild sehen kann.

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Einen Kasparow Garry aus Russland, Weltmeister und Jahrgang 1963 – Keine Sorge der Kasismskiy wird sich nicht in die Finalversion von CB12 retten können, denn am Spielerlexikon und den damit zusammenhängenden Funktionen wird bis zum Release der Verkaufsversion noch weitergearbeitet. Je nach der vom User getätigten Einstellung schaut das Programm aber nicht nur am lokalen Rechner in das Spielerlexikon sondern auch online am Server und lädt von dort aktualisierte Daten inklusive Bilder auf den jeweiligen Rechner – wer das nicht möchte, dann das einfach abstellen. Mein Tipp am PC zu Hause vom Server zulassen, am Laptop nur die lokale Version nutzen und von Zeit zu Zeit das Lexikon vom PC auf den Laptop kopieren.

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Eine praktische neue Funktion, die noch ausgebaut werden kann und auch werden soll. Wer wagt noch nach Abstürzen zu fragen? Die Krennwurzn leidet ohnehin schon wie ein Hund im regennassen nebeligen November!

Da bleibt nur mehr eine Hoffnung – die Funktion „Überarbeiten“ und die bringt wirklich fast das gehoffte Ergebnis – zwar keinen Absturz, aber immerhin urlange Dauer.

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Super – aber zu was ist die Funktion eigentlich noch nütze? Wichtige Teile wurden in Schreibweise verbessern ausgelagert und sind damit obsolet geworden – möglicherweise wird man die Funktion in der Finalversion gar nicht mehr finden – jedenfalls eine lange Überlebensdauer ist kaum zu erwarten!

Alte Zöpfe abschneiden

Traditionalisten treibt bereits der Gedanke auf die Palme, dass einmal bestehende Funktionen in einer kommenden Version nicht mehr enthalten sein könnten – auch wenn diese durch bessere ersetzt werden bzw. einfach nur nutzlos geworden sind. Die Krennwurzn erinnert sich noch mit einem breiten Grinsen an eine Diskussion, warum eine Einstellung von Fritz 5 nun in Fritz 13 nicht mehr möglich ist und dass damit der Kauf eine einzige Enttäuschung sei. Nein sogar die meisten Konservativen wissen, dass sie die Weitergabe des Feuers und nicht die Asche anbeten sollten! Also alte Zöpfe ab, Mut zu Neuem! Mut auch zum Irrtum – es geht nicht immer nur geradezu aufwärts!

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Eigentlich sind durch Funktionen wie Referenz, ECO, Livebuch und auch später noch anzusprechende neue Funktionen die ehemals innovativen Schlüssel in eine unwichtige Position abgedriftet und nun kann man die sehr selten genutzten Themenschlüssel in den Optionen abwählen – tatsächlich von der Platte muss man sie aber dann doch händisch löschen diese unnützen Speicher- und Performancefresser! Aber nicht jeder ist so radikal wie eine frisch geriebene Krennwurzn und das ist auch gut so – genauso wenig wie das Anlegen einer Sicherungskopie nie schaden kann. Möglicherweise wird auch der Eröffnungsschlüssel zu den wenig bis gar nicht genutzten Funktionen wandern.

Neue Funktionen – alles ähnlich oder was?

Referenz, Livebook und das gute alte Eröffnungsbuch drängen wie oben schon erwähnt den Eröffnungsschlüssel in den Hintergrund zumal die Referenzsuche nun mit CB12 wesentlich schneller geht – 64-bit und Multithreading sei Dank. Aber diese Funktionen gab es auch schon in CB11 bzw. Livebook in Fritz 13 nur eben als 32-bit etwas langsamer.

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„Neuerung markieren“ ist eine gute Funktion für den schnellen Eröffnungsüberblick, „Gleiche Spieler“ zeigt Partien der Spieler auch in ähnlichen Eröffnungen und da sind wir schon bei den Neuerungen von CB12 – nicht nur mehr die exakte Übereinstimmung – eine typische Computereigenschaft – wird gesucht, sondern das Programm sucht nach Ähnlichkeiten – eine typisch menschliche Herangehensweise an Probleme und deren Lösung. „Ähnliche Strukturen“ arbeitet sofort los, bei „Ähnliche Endspiele“ kann es zu einem Einspruch des Programmes kommen, dass es sich um kein Endspiel handelt:

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Aber der Mensch bleibt trotzdem Herr der Lage und kann suchen lassen. Nur kurz zuckt unten links in der Statuszeile bei der Suche das schon bekannte „4 Threads“ auf – das ärgert die Krennwurzn nun wirklich nicht mehr, ungeduldig wie sie nun einmal ist kann sowieso nichts schnell genug gehen! Und langsam – das war einmal und ist schnell vergessen.

„Ähnliche Züge“ schlägt dann verschiedene erkannte Manöver vor und man kann selbst wählen wonach man suchen lassen möchte – ich habe hier ein schönes Beispiel für den schwarzen Springer gefunden:

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Zwar führt dieses trojanische Pferd in der Partie in den Untergang, aber man kann das Programm suchen lassen wie es gewesen wäre, wenn der Springer nicht oder nur teilweise seinen Weg zu Ende gegangen wäre. Die Ähnlichkeitsfunktionen gefallen mir wirklich sehr gut und sind neben der für mich hauptsächlich interessanten Spielmöglichkeiten auch ein wirklich brauchbares Analysetool auch für ernsthafte Schachspieler. Wünschenswert wäre noch die Ergebnisse der Suche in der Liste farblich nach einem Ampelsystem zu kennzeichnen: grün für idente Stellungen inkl. Zugrecht, Rocharderecht, etc. – gelb für gleiche Stellung aber andere Farbe am Zug bzw. andere Rechte nicht gleich oder als Sahnehäubchen mögliche Spiegelungen und farbvertauschte Stellungen – und der nun wirklich ähnliche Rest wie bisher – das würde uns Usern einen noch einfacheren schnelleren Überblick liefern. Wäre doch was für ein Update oder für CB13!

Die Funktion „Gleiche Spieler“ zeigt Partien der Gegner mit ähnlichen Eröffnungen und ist sicherlich nicht nur für stärkere Spieler für die Vorbereitung auf einen bestimmten Gegner interessant, sondern kann auch uns Hobbyspielern einen Einblick geben, wie sich stärkere Spieler in einem Eröffnungssystem bewegen oder welche Veränderungen sie vorgenommen haben.

Let’s Check – Livebook – in den Wolken liegt die Zukunft!

banner-seminarturnier200-anDie von der Krennwurzn heftig kritisierten Weltneuheiten bei Fritz 13 gibt es nun auch in CB12 – Infos kann man sich auf der eigenen Webseite http://www.lets-check.info/ einsehen. Den Sinn der Sache sieht die Krennwurzn nicht so wirklich ein, wenn auch gleichzeitig eine Sinnlosigkeit nicht wirklich gegeben ist. Die Idee ist nun einmal nicht schlecht – warum sollte man im Schach mehrfach das Rad neu erfinden bzw. den eigenen Rechner stundenlang an einer Stellung rechnen lassen, wenn das schon ein anderer irgendwo auf der Welt zu vor schon gemacht hat. Verteiltes Rechnen und Ressourcenschonung ist sicherlich ein sehr aktuelles Zukunftsthema. Aber ob man die Informationen, die verschiedene Engines auf verschiedenen Rechnern wirklich so aufbereiten kann, dass brauchbare Ergebnisse herauskommen, das zweifelt die Krennwurzn an.

Theoretisch kann eine Schachstellung nur gewonnen, remis oder verloren sein – ein +0,85 sagt einfach zu wenig aus. Ich sehe das so wie wenn ich sagen würde: Hamburg +7,1 Grad und die Beste von allen Ehefreundinnen müsste mit dieser Information die Koffer packen. Wie soll sie wissen, ob es eine Privatreise, eine Geschäftsreise, welches Abendprogramm usw... +0,85 solche Stellungen können gewonnen oder doch remis sein – möglicherweise sogar noch verloren. Und dann kann das Ganze noch sehr einfach sein oder wahnsinnig taktisch und damit kompliziert für uns Menschen. Die nackte Zahl sagt mir einfach zu wenig aus und verführt uns Schwächere leicht zu nicht gerechtfertigten Aussagen. Es ist klar, dass in absehbarer Zeit Eröffnungs- und Mittelspielstellungen nicht wie Tablebases bewertet werden können – obwohl mit dem Supercomputer Lomonosov der Universität Moskau bereits 7-Steiner fertiggerechnet worden sein sollen und ca. 100 TB Speicherplatz benötigen – ist es noch ein langer Weg bis zum 32-Steiner. Dennoch wünsche ich mir in den Aussagen von Let’s Check mehr Mut und damit Informationen. 0, 1, = schaffen wir nicht, aber +0,85 ist dennoch keine brauchbare Aussage – vielleicht sollten wir es mit „sehr wahrscheinlich gewonnen“, „schwierig gewonnen“, „kaum verlierbar“ usw. versuchen und auch die Varianten bezüglich der für die Menschen gegebenen Schwierigkeiten statistisch durchleuchten, Methoden, die in der maschinellen Cheatingerkennung bereits angewandt werden und damit auch jetzt schon zur Verfügung stünden.

Aber lassen wir das Palaver und wenden uns der wolkigen Praxis mit CB12 und den „Cloudfunktionen“ zu, denn ob wir wollen oder nicht, es kommt die Wolke auf uns zu. Am Weg dahin teste ich schnell mal eine weitere Neuerung die Google artige Suche in der Livedatenbank.

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Richtig erraten – ich suche die WM Partien und schaue mal was das Programm so liefert, ich gebe zu der erste Anlauf hat nicht geklappt, weil die Krennwurzn einfältigerweise den Zusatz WM verwendet hat und das Kürzel vom Programm nicht aufgelöst wurde und daher kein Suchergebnis zurückgegeben hat. Ich spiele noch ein wenig mit Suchstrings herum beispielsweise gebe ich den Zusatz 2000-2005 zu den beiden Spielern und siehe da tatsächlich werden Partien aus diesem Zeitraum ganz schön flott ausgeworfen. Die WM war in Moskau fällt mir dann ein – ok Moskau kennt er nicht, probieren wir mal ein paar Sprachen durch? Moscow und siehe da mit diesem Zusatz findet er die WM und vieles mehr.

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Ja – die zwei haben schon im vorigen Jahrtausend vor der Wende remis gespielt und „Anand Gelfand Moscow 2012“ findet tatsächlich die WM! Ein nettes Feature, aber schauen wir uns nun endlich Let’s Check in der Praxis an – ich entscheide mich für die 8. Partie, die ist kurz und es ist auch – Entschuldigung an die Menschen – nicht ganz unwichtig ein Patzer enthalten.

Mit dem Livebook kann ich die gesamte Partie einfach durchspielen und schon erhalte ich die bekannten statistischen Informationen zu den einzelnen Zügen jedoch nicht aus einem starrten Buch auf der Festplatte sondern aktuell vom Server.

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Aber da war ja noch nichts los in der Stellung und so kann man einfach Zug um Zug weiterklicken oder aber den Schieberegler unter dem Brett verwenden.

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Schade nur ein wenig, dass der Knopf nicht den aktuellen Zug anzeigt, wenn man ihn gedrückt hält, wie beispielsweise bei Scrollleisten üblich. So oder so kommt man endlich zum Ziel - der vorentscheidenden Stellung!?

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Df6 führt zu einer gewonnen Stellung für Weiß, da sind sich die Let’s Checker sicher. Man kann auch einen Kommentar schreiben, der für alle sichtbar bleibt und der auch bewertet werden kann – es müssen ja nicht nur so Hättiwari Kommentare a la Krennwurzn sein, es sind auch sinnvolle Kommentare nicht gänzlich verboten. Greift einer mit der Tastatur extrem daneben, so kann man das auch melden. Von den Alternativen Sf6 und Sg7 wird letztere als am besten spielbar für Schwarz bei bestehendem Vorteil Weiß gesehen und das sieht man weiter unten oder wo man die Fenster am Bildschirm eben platziert hat dann etwas genauer.

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Links rechnet mein Houdini und rechts stehen jene drei User, die aktuell am tiefsten mit den Maschinen in die Stellung vorgedrungen sind. Tiefe ist nicht alles, aber wer warum an welcher Stelle steht und warum bei 12. Sg7 12. Kc2 Sd7 die Bewertung 0,82 bei Tiefe 25 steht und die Hauptfortsetzung unten 1,07 bei Tiefe 32 ausgegeben wird, das soll ChessBase einmal selbst genauer erklären – ich vermute, dass die Endstellung der Hauptfortsetzung von einem anderen User bereits tiefer berechnen worden ist und uns das System das nicht vorenthalten will. Liebe Krennwurzn schon seit dem Mittelalter gilt in der Wissenschaft – nicht theoretisieren sondern einfach ausprobieren ;-)

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Ok – totale Ratlosigkeit, da ist niemand mit einer Analyse mit der Tiefe 32 zu sehen und schon nach wenigen Minuten gehört die Variante nun mir – das passiert immer, wenn man nach Maschinensicht die aktuell beste Analyse ans System abgeliefert hat, aber natürlich ist das noch Bessere der ständige Feind des Guten und trotzdem gehört sie jetzt mal mir – die Variantentante – alles ist vergänglich, nichts ist fix! Doch es ist schon was fix, liebe Krennwurzn höre ich eine Stimme mahnen: Entdecker werden geschützt und bleiben im System erhalten habe ich gelesen. Wie dynamisch oder schnelllebig das System ist, sieht man wenn man nun wieder Ausgangsstellung zurückkehrt – die +1,07/32 Bewertung ist weg und durch die Krennwurzn ersetzt – aber wie lange? Irgendwie süchtig machend und eine herrliche Spielwiese – aber machen wir weiter.

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Man kann ganze Partien oder auch einzelne Stellungen zur Analyse einreichen – wie das funktioniert bitte selber nachlesen – aktuelle Großmeisterpartien werden aber laut ChessBase sehr schnell von den Usern analysiert und stehen meist schon am nächsten Tag bereit und wer will kann sogar seine Engine für Analysen stiften. Klickt man während einer Let’s Check Analyse auf den eigenen Eintrag, dann wird eine Statistik ausgegeben:

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Sehr armselig der Punktestand der Krennwurzn und wo ist bitte meine Entdeckung? Da könnte man doch noch etwas mehr angeben: Stellungen, die mir gehören (aktuell), Entdeckungen, Zahl der Kommentare ... zumal es zahlreiche wesentlich fleißigere Nutzer der Funktion gibt, wie ein Blick in die Ehrenliste zeigt:

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Und noch eine Möglichkeit gibt es: die Let’s Check Analyse kommt mit einem eigenen Untermenü daher und hat die Krennwurzn sehr böse in die Irre geführt – aber die Leser wissen es ja längst die Krennwurzn ist eben kein Checker sondern eine Wurzn!

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Fehler, Kombinationen, Training und erweitert möchte ich noch Textkommentare einbauen in die Achte – nein, nicht in die von Beethoven - in die WM Partie natürlich.

cb23Das wird sehr schnell ausgegeben, aber in der Statuszeile steht immer noch „now processing“ und da die Krennwurzn – sie wissen ja „CB-32bit-1core -> langsam ...“ – nicht ganz vorurteilsfrei ist, hat sie bei einer anderen Partie weiter gewartet - es wird der letzte Zug analysiert die Engine und das Ausgabefenster schaut ganz normal aus - also muss irgendwann mal der vorletzte Zug an die Reihe kommen, aber da ich ausgehen musste ließ ich den Rechner ein paar Stunden alleine rechnen.

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Wieder zurück musste ich erkennen, dass ich meinen armen Rechner eine bedeutungslose aufgabereife Stellung zum finalen Matt habe analysieren lassen. Zwar werden Analysen nach einer gewissen Zeit - geschuldet wohl an den technischen Fortschritt bei den Computern und den Engines - wieder aus dem System entfernt, ob aber ausanalysierte Matt von diesem natürlichen Alterungsprozess ausgenommen sind, weiß die Krennwurzn nicht! Aber die Hoffnung stirbt zuletzt, dass auch dieser Schandfleck einmal im Datennirwana verschwindet.

Mit „nur Abruf“ bekommt man eine schnelle Übersicht der gespeicherten Informationen inkl. Textkommentaren falls gewünscht in die Partie kopiert.

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Mit Analyse bis zum Schwellenwert wird das ein wenig ausführlicher dargestellt und „Varianten erobern“ dürfen Sie lieber Leser so viele Sie immer möchten – nur bitte die Krennwurzn verschonen!

Man kann in einer Datenbank auch mehrere Partien zur Analyse mit Let’s Check auswählen, aber ACHTUNG das Programm überschreibt ohne Vorwarnung die Partien mit den Ergebnissen aus der Analyse – ob hier nicht doch eine kleine Warnung gut wäre? Für Schnellchecker, Handbuchverweigerer und Subjektivleser wie beispielsweise die Krennwurzn? Ich empfehle daher vor der Anwendung dieser Funktion die Partien in eine neue Datenbank zu kopieren – Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste!

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So kommt man schnell ohne die eigene Engine rechnen zu lassen zu kommentierten Partien aus der Cloud – wenn da auch nicht alles glänzt, so ist es doch eine gute Basis zum Weiterarbeiten.

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Oder wie in meinem Fall zum Weiterspielen, denn ich bin bekanntermaßen ein Anhänger der Unterhaltung – aber sicherlich ist Schach nicht nur für mich allein ein wunderschönes Hobby und Entspannung vom Alltagsleben! Meine Spielschwäche steigert sich von selbst, da muss ich nicht extra daran arbeiten – also bleibt Zeit zum Spielen und Kritisieren – „Raunzen“, „Matschkern“ sagt man dazu auf österreichisch und in diesen Wörtern ist normalerweise nicht nur Kritik enthalten, sondern auch etwas Anerkennung und Bewunderung – aber erklären Sie das einmal einem Nichtösterreicher :-) !!


Cloud Engines – alles Wolke oder was?

Cloud Engines stellen eine einfache Möglichkeit dar auf eigene stärkere und/oder fremde Ressourcen von einem schwächeren Gerät zuzugreifen. Eine gute Idee, wenn man beispielsweise zu Hause ohnehin einen Supercomputer stehen hat und von einem Turnier – natürlich nicht während der Partie – mit dem Laptop auf diese Rechenkraft zugreifen möchte.

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Natürlich kann man das wie bisher auch mit Remotelösungen wie beispielsweise Teamviewer machen, aber praktischer erscheint mir doch der Zugriff direkt mit CB12 auf die Rechenkraft zu Hause und es funktioniert erstaunlich einfach. Cloud Engines öffnen und dann sieht man schon die aktuell verfügbaren Engines und Kosten.

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Aber dazu ein wenig später – jetzt möchte ich nur kostenfrei meine Engine vom PC am Notebook nutzen, also Engine privat anbieten und nach einem Auswahlmenü welche Engine mit welchen Parametern inkl. Buchzugriffen ich mir anbieten möchte erscheint schon das Fenster „PRIVAT“

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Dort könnte ich dann noch anderen Nutzern meine Engine privat zur Verfügung stellen, aber das will ich jetzt gerade nicht wirklich, denn mein Rechner soll mir ganz alleine zur Verfügung stehen. Gut ist, dass der Privatlaptop wirklich schon eine sehr alte Gurke aus dem Jahr 2006 ist – mit Windows XP 32bit und einem Centrino als CPU – aber immerhin dort läuft Fritz13 noch und so kann ich auf Cloud Engines zugreifen und zwar auf meine privaten Engines kostenfrei noch dazu – außer den obligaten Internet- und Stromkosten. Und tatsächlich bei den Cloud Engines finde ich meinen privaten und ein Klick und

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es läuft der 64-bit Houdini meines PC und noch dazu ohne Systembelastung und ich kann meine heutige Partie analysieren und finde noch mehr Fehler als mir lieb sind oder Fehleinschätzungen – kein Vorteil ohne Nachteil, vielleicht sollte die Krennwurzn doch einmal Schach spielen lernen, wenn sie es doch so gerne macht.

Möchte ich meinen Rechner nicht wegen ein paar Analysen tagelang laufen lassen, so habe ich die Möglichkeit auf fremde Cloud Engines zu zugreifen, aber das kostet möglicherweise Geld.

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In der Übersicht kann man Rechner, Kosten, etc. vergleichen und hat man sich dann für einen Anbieter entschieden, kann man noch persönliche Limits setzen – praktisch und ehrlich finde ich – 10 Dukaten entsprechen 1 Euro glaube ich. Aber warum soll ich für eine Cloud Engine zahlen? Nun zuerst einmal für die Bequemlichkeit, denn mein Rechner zu Hause würde auch Strom verbrauchen und noch dazu stundenlang nutzlos laufen, weil ich gerade selbst bei der Turnierpartie bin oder aber beim Essen, spazieren gehen oder einfach nur beim Tratschen mit Schachfreunden. Dann kostet ein starker Rechner auch in der Anschaffung etwas mehr Geld – also ich finde es in Ordnung, dass man für in Anspruch genommene Dienstleistungen etwas zahlt.

Man könnte ja den eigenen Rechner ebenfalls anbieten – allerdings sollte man beachten, ob dies durch die Lizenzbestimmungen des jeweiligen Programmes erlaubt ist. Diese Warnung kommt zur Info auch vom Programm selbst und dann kann man einstellen, was man verlangen möchte und dann regiert der freie Markt!

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Tiefe Analyse mit oder ohne Cloud

Hier rechnet die Engine unendlich oder doch nur bis zum Stopp durch den Bediener an einer Stellung und erstellt ähnlich wie ein Mensch einen Variantenbaum, der sich dynamisch verändert, wenn eine Variante beim Rechnen in Ungnade fällt. Sind Züge schon in der Notation in der Ausgangsstellung vorhanden, werden diese forciert immer analysiert, Züge, die mit Fragezeichen versehen sind, werden hingegen nicht analysiert. Die erste Runde startet bei mir mit 6 Sekunden pro Zug und mit jeder Runde steigt die Rechenzeit je Zug an und auch hier kann man Runden überspringen, wenn man möchte. Der User kann also etwas Einfluss auf die Arbeit des Rechners nehmen.

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Und so sieht das dann ausgehend von 14. Txb1 nach etwas mehr als vier Stunden mit Houdini lokal am PC aus. Will man mehrere Engines verwenden und nicht den Nachteil haben, dass der Rechner dadurch ausgebremst wird, dann empfiehlt sich die Cloud Analyse.

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Dort kann man dann die Aufgaben verteilen und wenn man die Analysesteuerung der lokalen Engine überlässt, soll es auch nichts ausmachen, wenn die eine oder andere Cloud Engine ausfallen sollte oder das Kostenlimit erreicht wurde, die anderen übernehmen dann die Aufgaben. Sicherlich eine interessante Möglichkeit für Fernschachspieler oder man sich ad hoc schnell mal einen kostengünstigen „Cluster“ mit seinen Schachfreunden ohne wirklich großen Aufwand basteln möchte. Die einzelnen Teilnehmer geben die Engine privat nur für die Krennwurzn frei und diese bindet die Rechner dann ein und verteilt die Aufgaben und verschickt hinterher die Ergebnisse per Email an die Teilnehmer.

Partien im Internet veröffentlichen – ganz einfach per Klick (auch auf Facebook)

Einfach eine Partie oder mehrere Partien auswählen und auf den Knopf drücken:

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und schon werden die Partien auf „viewchess“ (Domain gehört der ChessBase GmbH) veröffentlicht – aber ACHTUNG die Krennwurzn hat keine Möglichkeit entdeckt einmal veröffentlichte Partien wieder zu löschen – ebenso kann man auf Wunsch den Link auch noch auf Facebook teilen.

Geht man mit CB12 oder Fritz 13 online, dann sieht der Button mehr nach Facebook aus, hat aber die gleiche Funktion – veröffentlicht wird auf „viewchess“ und man kann den Link dann auf Facebook teilen – warum man zwei verschiedene Buttons für die gleiche Funktion verwendet kann ich nicht sagen.

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Diese Funktion sollte noch nachgebessert werden, denn was ist, wenn jemand eine Partie irrtümlich veröffentlicht, die nicht für diese bestimmt ist?

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Partien ohne Kommentare und Varianten stellen ja kein rechtliches Problem dar, wer aber haftet für Probleme mit dem Urheberschutz bei kommentierten Partien? Und nebenbei gibt es auch ein kleines Problem bei der Übertragung von Umlauten – aber dies wird wohl schneller und einfacher zu lösen sein.

War das alles?

Nein – das war nur mein subjektiver Bericht über meine persönlichen Erfahrungen beim Testen diverser Betaversionen und ganz kurz noch mit dem „Release Candidate“ – der Text ist jetzt schon ziemlich lang und es gäbe noch einiges zu schreiben über Funktionen, die ich nicht oder nur selten benutze oder über jene, die ich einfach vergessen habe. Es gibt sicherlich andere Rezensionen mit genaueren Informationen, Foren, den Support und jawohl das von niemanden gelesene Handbuch wird es auch noch geben!
Die alles entscheidende Frage: gab es Abstürze?

Und gleich die nicht ganz so interessante Frage hinterher – gab’s Probleme? Da fällt die Antwort leicht: ja es gab Probleme und teilweise auch schwerwiegende Fehler, aber gerade dazu ist ja ein Betatest da, um diese nicht an die zahlende Öffentlichkeit los zu lassen. Auch wenn es für die Leserschaft sicherlich sehr interessant wäre, zu lesen welche Pannen es gab und vor allem welchen Peinlichkeitsgrad diese erreicht haben, so muss ich Sie enttäuschen – bei aller Liebe zur harten Kritik, sie sollte dennoch fair bleiben und es muss nicht alles erzählt werden.

Eine kleine Episode möchte ich aber dennoch erwähnen – auch weil mir als Laien bis heute nicht wirklich klar ist, wer daran wirklich Schuld trägt und auch weil es einen kleinen Blick auf die generellen Schwierigkeiten gibt mit denen Softwareentwickler konfrontiert sind. Die Probleme mit den Druckfunktionen bei ChessBase Produkten wurden in der Vergangenheit ja schon oft angesprochen und so habe ich diese ausführlich getestet ohne es hier extra zu erwähnen, weil fast alles bis auf wirkliche Kleinigkeiten gut funktioniert hat. Gleich neben den Druckfunktionen sind die Emailfunktionen angesiedelt und die haben bisher bei mir immer ohne Probleme funktioniert und nur zufällig habe ich da mal hin geklickt und siehe da: es funktioniert nicht – das Email wird generiert, man kann noch das Adressbuch aufmachen und dann kam die Meldung „Server ist überlastet“ und man kann nur wiederholen und nicht abbrechen. Der Prozessexplorer zeigt beide Anwendungen CB12 und Outlook warten gegenseitig auf Reaktion des jeweils anderen – das könnte bis zum nächsten Stromausfall dauern! Es hilft nur mehr Outlook und ChessBase zu killen! Gut – Windows Livemail als Standardemailclient genommen und siehe da es kommt sofort eine MAPI-Fehlermeldung und das war’s – senden per Email Fehlanzeige – ein Problem nicht nur für Fernschachspieler.

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Die Fehlermeldung besticht ja auch nicht gerade durch ihre Aussagekraft und das etwas nicht funktioniert war mir auch klar. Fehler dokumentiert und an ChessBase geschickt – selbst auch ein wenig gegoogelt um den Problemen auf die Schliche zu kommen. Es gibt anscheinend Probleme mit 64-bit Anwendungen bei MAPI-Aufrufen bzw. deren Umleitung, wenn man als Emailclient eine 32-bit Anwendung verwendet. Nun ist bekannt, dass sogar Microsoft selbst empfiehlt Office 2010 als 32-bit zu installieren, weil es vielfältige Probleme mit diversen Add-ins gibt – wie beispielsweise mit Synchronisations- und Handysoftware, etc. 64-bit CB12 mit 64-bit Outlook ergibt ebenso kein Problem wie wenn beide als 32-bit Software laufen. Im Internet findet man unzählige Tipps und Tricks für den Anwender, einige habe ich probiert, kein einziger hat zum Erfolg geführt, aber irgendwie haben es die CB-Leute dann doch geschafft die Mailfunktionen zum Laufen zu bringen.

Ich weiß, ich hab’s nicht vergessen – Abstürze! Damit sie erahnen können, lieber Leser wie sich die Krennwurzn bei dieser Frage fühlt und sie den Titel „CB12 – die Leiden der jungen Krennwurzn“ schon vergessen haben sollten, empfehle ich Ihnen entweder die österreichische Spezialität „Steirisches Wurzelfleisch“ selbst zu kochen (das verlinkte Rezept ist Krennwurzn getestet) oder in einem guten Wirtshaus zu bestellen.

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Dann reiben Sie den Kren (Meerrettich) wirklich frisch über das noch dampfende Gericht, nehmen Brillen, Kontaktlinsen und jeglichen anderen Schutz (Gasmasken, Taucherbrille, etc...) vom Gesicht und halten dieses ungeschützt über das Teller - genießen die Tränen, die ungehemmt aus Ihren Augen fließen und erfreuen sich dann an dieser etwas deftigen Spezialität aus der Bauernküche!

Kurz gesagt – es ist mir nicht gelungen einen Absturz zu produzieren, nur einmal gab es einen „Application Hang“

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Da liefen aber ein paar Engines auf Volllast, Fritz13, Word, Outlook, Gimp, Irfanview, Chrome, IE und sonst noch was – aber ein schwacher Trost ist es allemal für die sensible Krennwurzn, die viel leiden musste und sich daran – am eigenen Leid – doch auch ein wenig erfreuen konnte, denn unterm Strich ist es mir doch viel lieber über ein funktionierendes als über ein nicht funktionierendes Programm zu fluchen!

Fazit der Krennwurzn

CB12 ist meiner Erfahrung nach die beste Version der Serie, die ich jemals getestet und verwendet habe und das waren bis auf die nicht so gelungene CB10 alle Windowsversionen seit Erscheinen Mitte der 90er Jahre. Es gab schon bei den diversen Betas keine wirklich groben Probleme und die gemeldeten Fehler wurden bereits oder werden noch beseitigt. Mir persönlich kommt vor, die Hamburger haben die Kunden wieder entdeckt und endlich mit der 64-bit Version eine zeitgemäße Schachdatenbank auf Schiene gebracht! Ist die Version perfekt? Wo denken Sie hin – das ist ja unmöglich – von Menschen geschriebene Software wird immer Fehler enthalten und stellen Sie sich mal vor die Krennwurzn hätte wirklich nichts mehr zu meckern? Das wäre doch urfad und die ChessBase Fans könnten sich nicht über die Krennwurzn ärgern? Obwohl Fan ist und war die Krennwurzn auch immer – sehr kritisch und manchmal auch richtig lästig – aber so ist sie nun mal und das ist gut so!

Was mir gut gefiel:

+ 64-bit und Multicore Unterstützung
+ Schnelle Dublettenerkennung
+ Schnellere Datenbankoperation
+ Schreibweise verbessern
+ Spielerlexikon online
+Interessante Analysemöglichkeiten lokal und in der Cloud
+Let’s check und Livebuch – wenn auch mit Verbesserungspotential
+ Wenig optische Veränderungen zur Vorversion und diese meist zum Besseren

Was mir noch fehlt:

- Durchgängige Multicore Unterstützung – mehr Speed kann nie schaden
-Let’s Check könnte mit Zusatzinfos noch informativer gemacht werden
- Schreibweise verbessern und Spielerlexikon hat auch noch Potential
- Noch mehr Einstellmöglichkeiten für den User
- Übersicht über alle Einstellungen in einem Report (html)
- Supportforum – ein MUSS in diesen wolkigen Zeiten
  (dass mich keiner verhaut – ich will in die Cloud)

In den meisten CB-Paketen ist kein Serverzugang enthalten und muss extra gekauft werden, das schmerzt die Krennwurzn etwas, da das Flaggschiff eben ein abgespeckt ohne Serverzugang ausgeliefert wird. Andererseits sind mir die wirtschaftlichen Zusammenhänge auch klar und außerdem kann sich jeder User aus den vielfältigen Produkten jene aussuchen, die seinen Vorstellungen am nächsten kommen – eine gute Wahlmöglichkeit ist gegeben.

Ein paar Worte zum Server „schach.de“ möchte ich noch verlieren – auch wenn sie nicht allen gefallen werden – mir ist am Server einfach noch zu wenig los und damit meine ich nicht das grundsätzlich ganz ordentliche Übertragungsprogramm und die Turniere. Verbessern kann man natürlich auch dort noch einiges, beispielsweise könnte ich mir Übertragungen mit Klaus Bischoff täglich ansehen. Aber da muss ein Unternehmen natürlich wieder auf die Kosten Rücksicht nehmen und kann langfristig nur das anbieten, was die Kunden auch bereit sind zu bezahlen. Generell wünsche ich mir etwas mehr freie Unterhaltung am Server und weniger „Strenge“ beispielsweise durch Chatbeschränkungen aufgrund von Elo wie durch das aktuelle Rangsystem. Manchmal habe ich das Gefühl, dass so manche „law&order-Typen“ dem Irrglauben unterliegen, dass alle liberal denkenden Menschen Anarchisten sind und alles und jeder zu „maßregeln“ ist – ein wenig mehr Freispielräume würden nicht schaden – oder „Laissez-faire“ im angenehmen Rahmen. Super und wohl auch sinnvoll wäre eine CB User Group am Server zum Austausch von Infos eventuell auch als TV oder Radiosendung. Dort soll man auch unangenehmen Fehler melden und besprechen dürfen, denn erkannte Fehler sind die Grundlagen für die Verbesserungen von morgen!

Und zuletzt die ewige Frage: welches Paket soll man nehmen? Nun diese Frage muss jeder User für sich selbst entscheiden – die sparsame Krennwurzn gibt der Downloadversion mit 100 Euro eine klare Empfehlung! Aber auch die anderen Angebote haben ihren Reiz und so soll sich jeder das für sich selbst passende aussuchen!

Soll man mit dem Kauf noch warten bis die ersten Updates herauskommen oder gar auf Rabattaktionen in der sauren Gurkenzeit? Üblicherweise ist es beim Softwarekauf durchaus angebracht nicht bei den ersten Käufern zu sein, aber mit der von mir persönlich mit dem „Release Candidate“ gemachten Erfahrung kann ich Ihnen reinen Gewissens empfehlen: Weihnachten steht vor der Tür – gönnen Sie sich etwas und sparen Sie sich das Warten!

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Systemanforderungen ChessBase 12 - Herstellerangaben

Mindestens: Pentium III 1 GHz, 1 GB RAM, Windows Vista, XP (Service Pack 3), DirectX9 Grafikkarte mit 256 MB RAM, DVD-ROM Laufwerk, Windows Media Player 9 und Internetverbindung (Aktivieren des Programms, Playchess.com, Let’s Check, Engine Cloud und Updates).

Empfohlen: PC Intel Core i7, 2.8 GHz, 4 GB RAM, Windows 7 (64 Bit) oder Windows 8 (64 Bit), DirectX10 Grafikkarte (oder kompatibel) mit512 MB RAM oder mehr, 100% DirectX10 kompatible Soundkarte, Windows Media Player 11, DVD-ROM Laufwerk und Internetverbindung (Aktivieren des Programms, Playchess.com, Let’s Check, Engine Cloud und Updates).

Internet: Info und Shop www.chessbase.de

Kleingedrucktes (nicht lesenswert)

Lob, Geschenkkörbe, Weinflaschen und Sympathiebekundungen per Email an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Kritik, Beschwerden, Unmutsäußerungen bitte nur an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! – aber bitte nur bezüglich des Programms, nicht aber über die Krennwurzn – dafür können die nichts!

Ich lege auch eine pdf-Version zum Download bereit  (Screenshots gut lesbar) – wer ganz erzürnt ist, bitte ausdrucken und ganz genüsslich ganz heftig klein zerreißen und dann gemütlich hinsetzen und ein gutes Glas österreichischen Rotwein trinken!

Danksagung

An den Leser, der es so weit geschafft hat und noch nicht eingeschlafen ist!

Und zu guter Letzt an ChessBase Hamburg für die Bereitstellung der Betaversionen und die Geduld mit der Krennwurzn!

ChessBase wird Aktiengesellschaft
Freigegeben in Blog
Sonntag, 01 April 2012 11:07

ChessBase wird Aktiengesellschaft

Wie aus gut informierten Kreisen zu erfahren war, gibt es konkrete Pläne die ChessBase GmbH in eine AG umwandeln. Natürlich denkt man dabei sofort an einen Börsengang wie beispielsweise Facebook ab Mai 2012, dieser wird aber von den Hamburgern nicht vorrangig angestrebt. In erster Linie möchte man aber schon jetzt die rechtlichen und wirtschaftlichen Voraussetzungen schaffen, um bei einem kommenden Börsenaufschwung und entsprechenden Chancen am Schachmarkt für einen Börsengang vorbereitet zu sein.

Da der Schachmarkt schon einige Jahre stagniert, ist Wachstum nur mehr durch Verdrängungswettbewerb möglich und durch einen möglichen Börsengang sollen dafür die Mittel zur Verfügung gestellt werden.

Geplant ist die ChessBase AG in drei Divisionen aufzuteilen:

Am wenigsten sollte sich in der Verlagsdivision ändern, die weiterhin das Hauptaugenmerk auf den Schach-DVD-Markt legen wird, aber auch hier sollen die Titel nun nicht mehr einsprachig, sondern multilingual produziert werden, um vor allem auf den zukunftsträchtigen Märkten in Asien und im russischen Sprachraum erfolgreich sein zu können.

In der Division Datenbank und Engines wird in Zukunft wieder mehr das Kernprodukt ChessBase – mit dieser Datenbank begann die Geschichte vor über 25 Jahren – geachtet und die Engineentwicklung wird etwas zurückgefahren, da für die meisten Schachkunden Spielstärke nicht mehr vorrangig wichtig ist. Aus dem bereits laufenden „Let’s check“ soll eine echtes Schach-elearning-System werden, das sich sowohl an die Bedürfnisse von Anfängern, Fortgeschritten bis hin zu Großmeistern anpassen lässt. Da dies sehr personalkostenintensiv ist, könnte man diese Sparte in ein osteuropäisches EU-Land auslagern.

Die größten Pläne hat man für die Division Server und Broadcasting – hier möchte man nicht nur User von anderen Mitbewerbern abwerben, sondern plant nach einem Börsengang die Übernahme von großen Mitbewerbern. Das ist der eigentliche Grundgedanke für die Umwandlung in eine AG, denn dieser Schritt ist aus eigener Kraft nicht finanzierbar und nur über einen Börsengang zu bewerkstelligen. Der Server sollte vor allem durch Übertragungen von Schachevents mit Video und Liveberichterstattung attraktiver werden. Zudem ist man mit der FIDE in Gesprächen, ob es möglich wäre die Übertragungsrechte von FIDE-Events exklusive an das Haus ChessBase zu binden, um auch entsprechende Werbeeinnahmen lukrieren zu können. Ebenfalls möchte man nationalen Verbänden und auch privaten Organisatoren eine Komplettlösung für die Übertragung von Turnieren anbieten.

Kann man den Angaben der Quellen trauen, sollte noch im Herbst diesen Jahres die Umwandlung der GmbH in die AG abgeschlossen sein und sollte sich das wirtschaftliche Umfeld entsprechend gut entwickeln wäre ein Börsengang im Herbst 2013 oder Frühjahr 2014 nicht auszuschließen.