Die Englische Eröffnung 1. c4

 Autor: Jonathan Carlstedt Sprache: Deutsch Verlag: SV Unternehmergesellschaft Seiten: 131 Preis: 14,90 €

In 14 Kapiteln beschreibt der junge Autor ein Eröffnungsrepertoire für Weiß. Zuvor erfolgt eine ausführliche Einführung der Pläne und Zugfolgen. Dabei geht er insbesondere darauf ein, wohin welche weißen Figuren entwickelt werden und stellt einige Regeln dafür auf, z. B. dass der weiße Königsspringer nach f3 geht, wenn schwarz d5 gespielt hat und nach e2, wenn d5 nicht erfolgt ist und auch nicht absehbar ist. Diese Regeln sind insbesondere für den Amateur eine gute Hilfe, der sich mit Hilfe solcher Merksätze durch die ersten Züge manövrieren kann, ohne z.B. durch Zugumstellungen schnell auf Pfade außerhalb des empfohlenen Repertoires zu gelangen. Ich weiß von vielen Amateurspielern, dass sie genau nach solchen Regeln suchen, um ein aufwändiges Studium von Varianten zu vermeiden. In den 14 Kapiteln kommt Carlstedt auch immer wieder darauf zurück, so dass sich der Leser diese schnell einprägen wird.
Ein Highlight ist die mitgelieferte CD, die alle Varianten und Kommentare im Chessbase-Format enthält, so dass der geneigte Leser die zusätzliche Möglichkeit hat, den Inhalt auch auf seinem Rechner zu „konsumieren“. Bei dem Preis ist dies ein toller zusätzlicher Service, der hoffentlich nicht dazu führt, dass der Inhalt einfach weitergegeben wird.
Ein kleines Ärgernis sind die fehlerhaften Seitenzahlen des Inhaltsverzeichnisses – im umfangreichen Variantenbaum werden sie allerdings korrekt dargestellt. Zwei fehlende Kapitel auf der CD wurden mir auf Anfrage kurzfristig zugesendet und sind wohl jetzt bei Neuauslieferungen dabei.
Insgesamt bietet das Buch ein gutes Preisleistungsverhältnis. Trotz der handlichen Aufmachung ist relativ viel Inhalt untergebracht. Besonders interessant dürfte das Buch für die Zielgruppe bis DWZ 1800 sein oder auch für stärkere Spieler, die sich schnell ein neues Repertoire aneignen wollen.

Bewertung:4 von 5 Könige (für die Zielgruppe unter DWZ 2000)

Prof. Dr. Matthias Willems, DWZ 1980