ECC: Berlin und Werder starten ins Turnier
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Dienstag, 08 November 2016 08:15

ECC: Berlin und Werder starten ins Turnier

Moinmoin, aus dem fernen Serbien erreichte uns ein informeller Rundenbericht, den Werder-Kapitän Stephan Buchal für den kleinen Hausverteiler der Schachabteilung des SVW geschrieben hat. Stephan war so nett zuzustimmen, dass wir den Report hier als kleines zeitgeschichtliches Dokument auch im Blog veröffentlichen dürfen - et voilà! Danke, und Grüße nach Novi Sad!

Runde 1: Gelungener Auftakt

von Stephan Buchal, SV Werder Bremen

In der ersten Runde kam es wie üblich zum „Schweizer Massaker“: Während es bei Einzelturnieren schon mal vorkommt, dass ein top-gesetzter Spieler einen halben oder sogar vollen Zähler abgibt, ist dies bei 6er-Mannschaften fast ausgeschlossen. Wenn ein Großmeister schwächelt, können es die anderen fünf locker ausgleichen.

So geschehen auch in der 1. Runde des ECC: alle 31 Mannschaften aus der oberen Hälfte gewannen ihre Begegnungen gegen die „Underdogs“ mindestens mit 4,5 Brettpunkten. Einzige Ausnahme war die britische Mannschaft von Cheddleton, deren 3 Großmeister David Howell, Simon Williams und Tamas Fodor zusammen 1 Punkt holten und von Glück sagen konnten, dass es gegen „Ezerelio Vaivorykste“ (schon mal gehört? Liegt in Litauen)noch zu einem knappen 3,5:2,5 reichte.

Deutlich besser machten es unsere Jungs gegen die dänische Mannschaft von „Bronshoj Skakforening“. Ich war gerade dabei, meine erste ausführliche Runde durch den überfüllten Turniersaal zu drehen als Spartak mich unterwegs abfing und seinen ersten Sieg in der Championsleague vermeldete. Es war die erste Gewinnpartie im Wettbewerb überhaupt – allerdings keine besondere Glanztat, denn sein Gegner hatte vergessen, einen angegriffenen Springer wegzuziehen.

Die Partie war vorbei, also musste Spartak umgehend den Turniersaal verlassen … diese aus meiner Sicht sehr dumme „anti-cheating“-Maßnahme ist in offiziellen FIDE-Events mittlerweile gang und gäbe und war schon im „Captains Meeting“ vor der Veranstaltung heftig kritisiert worden, natürlich hauptsächlich von den Vertretern der Amateurmannschaften, die als echte Schachfans und Mannschaftsspieler natürlich lieber im Turniersaal blieben.

Der nächste volle Zähler bahnte sich frühzeitig bei Sven an. Er zeigte sich gegen die Aljechin-Verteidigung seines Gegners absolut sattelfest und wies gegen eine etwas zweifelhafte Variante klaren Vorteil nach. Er sammelte eine Qualität ein und verwertete diese sicher. Unsere Spitzenspieler hatten es mit drei erfahrenen dänischen IMs zu tun: Als erster konnte Matthias in einem komplizierten Mittelspiel seinen Gegner fast mühelos überspielen. Vlastimil konnte dagegen erst durch dynamisches Spiel in der Zeitnotphase seinen Gegner niederringen.

Da mittlerweile auch Thorben seine Partie relativ sicher gewonnen hatte, lagen wir nach 4 Stunden sauber 5:0 vorne. Leider konnte Jan den Triumph nicht komplettieren. Er hatte aus der Eröffnung heraus eine sehr gute Stellung erreicht, dann aber etwas leichtfertig einen Bauern eingesammelt, was dem Gegner eine gefährliche Initiative einbrachte. Kim Pilgaard gewann den Bauern zurück und behielt die bessere Stellung; nach der Zeitkontrolle wurde klar, dass Jan keine Chancen hatte, das entstandene Endspiel zu halten. Eine unnötige und etwas ärgerliche Niederlage, aber auch eine gute Leistung des dänischen IM.

Stephan Buchal

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Auch die Schachfreunde Berlin weilen ja im Süden und bekamen es in der ersten Runde gleich mit einem gewaltigen Gegner zu tun, ALKALOID, dem gewaltigsten Gegner (fast) überhaupt.
Ich weiß nicht genau, wofür ALKALOID steht, aber es klingt ein bisschen wie eine Mischung aus einem Star Wars Planeten und einer Firma aus dem metallisch-industriellen Komplex. Jedenfalls hat die Mannschaft einige passable Spieler in ihren Reihen - und die SF Berlin berichten auf ihrer Homepage ganz hautnah und mit Fotos von der Begegnung dieser ersten Runde. Ein Blick lohnt!

Und sonst? Heute geht es weiter, um 15 Uhr!

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