Shogi - was ist das?

Shogi und Schach sind Geschwister der gleichen Spielfamilie, nennen wir sie mal "Schachfamilie". Da stehen sich immer zwei Mannschaften auf einem quadratisch gefelderten Spielbrett gegenüber und versuchen den gegnerischen König zur Strecke zu bringen. Die Figuren haben unterschiedliche Möglichkeiten zu ziehen und können sich gegenseitig schlagen.

Drei der Spiele aus der Schachfamilie haben es zu einer gewissen Bedeutung gebracht. Sie werden seit Jahrhunderten und zur Zeit auf mehreren Kontinenten organisiert gespielt - und es gibt Profis. Diese drei Varianten sind

  • das europäische Schach,
  • das chinesische Schach, bei uns Xiangqi genannt,
  • und das japanische Schach oder Shogi, um das es hier geht.

 

Shogi Grundaufstellung

 

Shogi wird auf 9x9 Feldern gespielt, jede Partei hat anfangs 20 Steine. Die herausragende Eigenschaft ist, dass geschlagene Steine wieder eingesetzt werden dürfen - ähnlich wie beim Tandemschach bzw. Crazyhouse. Damit das nicht nur am Rechner sondern auch am Brett funktioniert, haben die Figuren die Gestalt von gleichfarbigen fünfeckigen Blättchen. Nicht die Farbe symbolisiert also die Zugehörigkeit zu einer Partei, sondern die Orientierung der asymmetrischen Steine. Außerdem können nicht nur die Bauern Umgewandelt - "befördert" -werden, sondern nahezu jede Figur.

Figuren wie König, Turm, Läufer, Springer und Bauer gibt es sowohl im Schach als auch im Shogi. Die Zugvorschriften unterscheiden sich zum Teil ein wenig. Eine Dame sucht man vergeblich, dafür hat man noch Gold- und Silbergeneräle sowie Lanzen im Team. Die meisten Shogifiguren sind dabei stärker nach vorne als nach hinten orientiert, so wie man das im Schach lediglich von den Bauern kennt.

Durch das Wiedereinsetzen bekommt das Spiel eine ganz eigene Dynamik und jeder Schachspieler, der Tandem oder Crazyhouse kurzweilig findet, wird diese Eigenschaft des Shogi schätzen. Auch wer nicht so auf Remis steht wird an Shogi seine Freude haben, denn Remis zu vereinbaren ist verboten und kommt durch das Wiedereinsetzen auch auf dem Brett so gut wie nie vor - einer ist immer einen Zug schneller.

Wie schnell man das Spiel erlernt? Zwei Stunden, maximal ein Wochenende sollte reichen um die Figuren unterscheiden zu können und die Regeln zumindest so zu beherrschen, dass man spielen kann. 

Bevor es nun an die Erklärung der Regeln geht, sei noch auf shoginet.de, die wichtigste Webseite zur deutschen Shogiszene, hingewiesen.