Logo des Weltfernschachbundes ICCF[24.03.2013] Fernschach war schon immer auch eine "Schule für angewandte Fremdsprachen". Das internationale Fernschachspiel bringt Partner aus allen Teilen der Erde an das Brett. Deutsche Spielerinnen und Spieler treffen oft auf Spieler, für die Deutsch weder die Muttersprache noch von ihnen als Fremdsprache erlernt worden ist. Der spielbegleitende Austausch findet dann zumeist in Englisch statt. So werden die Fremdsprachkenntnis im wahrsten Wortsinn spielend vertieft.
Es muss aber nicht immer Englisch sein. Spielpartner kommunizieren in Spanisch, Französich, Portugiesisch, Russisch, Italienisch und alle anderen Sprachen - so hat der deutsche Spieler in jedem Turnier die große Chance, auf Gegner zu treffen, mit denen er in so gut wie jeder Weltsprache seine Sprachkenntnisse auf Vordermann bringen kann.

Fernschach beim Weltfernschachbund ICCF: http://www.iccf-webchess.com

[Uwe Bekemann]

 

[13.02.2011] Für nicht alle Menschen steht die (schach-) sportliche Seite des Fernschachs im Vordergrund ihres Spiels, oder aber ist diese nicht der einzige Sinn für ihre Fernschach-Leidenschaft. Das menschliche Leben kann es mit sich bringen, dass die aktive Teilnahme an der Gesellschaft in seinem Verlauf erschwert wird oder auch nach den früheren eigenen Maßstäben unmöglich wird. Für hiervon betroffene Menschen wird Fernschach auch zur Lebenshilfe, indem es die gesellschaftliche Teilhabe auch unter widrigen Umständen der Lebenswirklichkeit ermöglicht.

Im Laufe eines Lebens verändern sich dessen Umstände für viele Menschen nachhaltig. Der natürliche Prozess des Alterns hat in der Regel Begleiter, die viele früher natürliche Möglichkeiten beschränken. Zu den nicht vorteilhaften Folgen des Alterns können zählen das Nachlassen der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit, die Einschränkung der körperlichen Mobilität, die Begrenzung der Beziehungen und der Aktivitäten und manches mehr.
Fernschach kann diese unerwünschten Begleiter des Alterns nicht verhindern, es kann sie aber beeinflussen bzw. ihre Folgen beseitigen oder mildern.

Etwa 6,5 Millionen Menschen in Deutschland leben mit einer Behinderung. Behinderungen können vielgestaltig sein, auch sie können die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit, die Mobilität und den Raum für Beziehungen zur Umwelt nachhaltig begrenzen. Fernschach kann auch für viele behinderte Menschen Lebenshilfe sein, indem es die Folgen der Behinderung beseitigt oder mildert, insbesondere enge Grenzen der körperlichen Leistungsfähigkeit umgeht, der fehlenden Mobilität eine Beschränkung nimmt und soziale Kontakte fördert.

Beim Fernschach reisen die Züge, nicht die Spieler.

Fernschachbild

 

[19.05.2010] Fernschach ist eine hervorragende Gelegenheit zum Studium der Schachtheorie. Im wahrsten Sinne spielerisch können beispielsweise Eröffnungssysteme und Varianten praktisch in der Partie erprobt werden. Ohne einen merklichen zeitlichen Druck können intensiv Haupt- und Nebenwege auf ihre Tauglichkeit überprüft werden und darauf, wie dem Spieler ein erreichter oder errreichbarer Stellungstyp liegt.

Sogenannte Thematurniere sind Veranstaltungen, in denen alle Partien mit den selben Eröffnungszügen beginnen. So können Lieblingsvarianten gezielt auf das Brett kommen. Der Einsatz im praktischen Spiel erfolgt hierbei noch intensiver als in üblichen Turnieren.

Fernschach im Deutschen Fernschachbund e.V.

[13.03.2010] In welchem (Denk-) Sport wird sogar die unterste deutsche Spielklasse bundesweit ausgetragen? Im Fernschach! Im Fernschach ist dies möglich, denn hier reisen nur die Züge. In der deutschen Fernschach-Mannschaftsmeisterschaft ist die 1. Bundesliga die höchste und die 1. Bundesklasse die niedrigste Spielklasse. Die in allen Klassen teilnehmenden Mannschaften kommen aus der gesamten Bundesrepublik.
In Individualturnieren ist dies ähnlich. In sogenannten Aufstiegsturnieren (Turniere in einem Klassensystem, bestehend aus drei vertikal miteinander verbundenen Spielklassen) trifft der Spieler Partner, die Hunderte von Kilometern von ihm entfernt wohnen. In internationalen Turnieren verteilen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sogar über die ganze Weltkugel. 

[06.02.2010] Natürlich steht der Deutsche Fernschachbund e. V. (BdF) für ein sehr breites Angebot an Möglichkeiten, Fernschach zu spielen. Er bietet jedoch etliches mehr, von Partiendownloads bis zu frei verwendbaren Grafiken (Icons, Wallpapers, Handybilder). So können auch interessierte Besucher der Verbandswebsite, die das Fernschachspiel nicht versuchen wollen, für sich persönlich etwas Brauchbares finden. Eine kleine Auswahl an Icons für den Desktop:

 BdF-Icon  BdF-Icon  BdF-Icon  BdF-Icon


http://www.bdf-fernschachbund.de: Der Weg zur Website des Deutschen Fernschachbundes e. V. (BdF)

[19.01.2010] Wie lange dauern eigentlich Fernschachturniere? Die Dauer von Fernschachturnieren ist in besonderem Maße von der gewählten Art der Zugübermittlung abhängig, aber auch vom individuellen Verhalten der Spieler. Früher wurde überwiegend per Post gespielt. Folglicherweise nahm schon allein die Übertragungszeit für die Züge viele Tage und Wochen in Anspruch. Auch heute können sich diese Turniere leicht über mehrere Jahre erstrecken. Ganz anders sieht dies in der Regel in Turnieren aus, die auf dem Fernschachserver oder per E-Mail gespielt werden. Hier kommt es normalerweise zu Turnierlaufzeiten von mehreren Monaten. 

Wenn Spieler die maximal mögliche Bedenkzeit (in internationalen Turnieren bis hin zu 6 Tagen, national zumeist 4 Tage) voll ausnutzen, ergibt sich für eine 30- bis 40-zügige Partie rechnerisch eine Laufzeit von rund einem Jahr. In aller Regel aber wird deutlich schneller gespielt.

Spielwiese des Deutschen Fernschachbundes e. V.

[29.12.2009] Was ist Fernschach? Fernschach ist die Form des Schachspiels, bei der sich die Partner nicht am Brett gegenüber sitzen, sondern sich an unterschiedlichen Orten befinden und die Züge mittels eines Mediums austauschen. Die Partien werden nach den üblichen Schachregeln ausgetragen. Wenige Besonderheiten werden über spezifische Fernschachregeln aufgefangen. So etwa wird die Bedenkzeit grundsätzlich in Tagen bemessen (eine Besonderheit ist das Rapid-Fernschach), auch gilt die "Berührt-Geführt"-Regel nicht. Es dürfen alle Hilfsmittel eingesetzt werden, angefangen bei Büchern, fortgesetzt über Schachdatenbanken bis hin zu Engines. Beim Fernschach stand und steht der wissenschaftliche Aspekt der "Suche nach der schachlichen Wahrheit" noch weit mehr im Vordergrund als im Nahschach. Deshalb war der Einsatz jeglicher Hilfsmittel und die Beteiligung von anderen Spielern stets erlaubt. Eine Ausnahme hierzu bilden die sogenannten enginefreien Turniere, in denen, wie der Name schon sagt, Züge errechnende Programme nicht eingesetzt werden dürfen. Ein umfassendes Angebot von Spielmöglichkeiten und Turnieren für die Zugaustauschformen Post, E-Mail, Fax und auf dem Fernschachserver bieten nur die offiziellen nationalen und internationalen Fernschachorganisationen an. Daneben gibt es eine Reihe von kommerziellen und nichtkommerziellen Anbietern für das Fernschachspiel per E-Mail oder auf Servern.