Fernschachpost-Titelbild Ausgabe 7/2012[24.03.2013] In der Zeitschrift Fernschachpost (www.bdf-fernschachpost.de) widmet sich FS-GM Matjaz Pirs in einer Artikelreihe "Geheimnisse des Computerseinsatzes" nicht nur dem Engineeinsatz, sondern auch der effektiven Arbeit mit Schach-Datenbanken. Zu einem zentralen Thema zählt dabei der Aufbau eines qualifizierten Eröffnungsrepertoires - nach den individuellen Ansprüchen des Spielers.

Leseproben der Fernschachpost werden unter dem angegebenen Link online angeboten.

[Uwe Bekemann]

 

 

 

 

[22.10.2011] Im Fernschach untergliedert man den Engine-Einsatz in einfache, qualifizierte und anspruchsvolle Techniken. Diese werden im Wiki des Deutschen Fernschachbundes e.V. unter http://www.bdf-wiki.de ausführlich dargestellt. Die entsprechende Wikiseite wird unter dem Stichwort "Computereinsatz" geführt.

[25.06.2011] Critter, eine besonders wegen ihrer taktischen Fähigkeiten unter Fernschachspielern geschätzte Engine, steht in der (sicheren) Version 1.01 bereit. Sie kann unter http://www.mediafire.com/?vmpo1bm8fmmijqi kostenlos bezogen werden.

[13.02.2011] Eine neue Engine entwickelt sich unter den Fernschachspielerinnen und -spielern zum "Geheimtipp" - Houdini. Sie ist kostenlos und kann unter http://www.cruxis.com/chess/houdini.htm per Download bezogen werden. Als UCI-Engine kann Houdini einfach in das eigene System eingebunden werden.

Fernschachbild

[15.10.2010] Eine besondere Analyseform im Fernschach wird gerade unter dem Computereinsatz besonders interessant - die Rückwärtssuche. Diese Art der Analyse gibt es im Nachschach nicht. Auf dem Analysebrett wird beispielsweise ein Wunsch-Endspiel mit den Elementen der aktuellen Mittelspiel-Stellung aufgebaut und dann wird mit der Engine ein Weg gesucht, durch die rückwärts gerichtete Analyse (Rückwärts-Analyse eben) diese Stellung forciert zu erreichen.

[19.05.2010] Seit etlichen Monaten gilt Rybka 3 als stärkste Engine unter den Fernschachspielern. Stockfish und Firebird zählen derzeit zu den härtesten Konkurrenten. Im Fernschach ist der Einsatz mehrerer bzw. verschiedener Engines eine wichtige Technik auf der Suche nach dem besten Zug. Je nach Partiephase und Natur der Stellung werden von erfahrenen Spielern gezielt Engines verwendet oder nicht eingesetzt. Mit Spannung erwartet wird Rybka 4. 

[18.04.2010] Es gibt Endspieldatenbanken, die für sogenannte Wenigsteiner ausgehend von beliebigen Stellungen alle möglichen Züge bis zum Partieende enthalten. Dabei kann der Nutzer der Datenbank entnehmen, welcher jeweilige Zug gewinnt, zum Remis führt oder verliert. Diese Tablebases gibt es aktuell für Stellungen bis zu 6 Steinen, ausnahmsweise auch bis zu sieben Steinen.

Einige Techniken des Computereinsatzes verbinden sich im Fernschach auch mit den Tablebases. In der Endspielphase mit einer Steinzahl, die jenseits der Darstellung in den Tablebases liegt, kann beispielsweise die aktuelle Brettstellung durch Entfernen einer ausreichenden Zahl von Steinen so weit reduziert werden, dass eine in den Tablebases abgebildete und für den Spieler Erfolg bringende Stellung erreicht wird. Bei der Reduzierung des Materials können Engines eingesetzt werden, die dabei helfen, den richtigen Weg über Abtäusche und andere Abwicklungen zu finden. Auch helfen Engines bei der Analyse von Stellungen, in denen noch zu viele Steine vorhanden sind, als dass die Tablebases genutzt werden könnten, aber die Struktur einer angestrebten Tablebases-Stellung in der aktuellen Stellung vorhanden ist. Hier können beispielsweise vom Spieler die Züge der Engine mit Zügen aus den Tablebases beantwortet werden, um die Änderungen in der Einschätzung der Engine fortlaufend zu verfolgen und zu analysieren. 

[13.02.2010] Der Deutsche Fernschachbund e. V. (BdF) pflegt ein eigenes Wiki. In diesem finden am Computereinsatz im Fernschach Interessierte eine ausführliche eigene Seite. Diese gibt nicht nur einen Überblick, sie stellt auch ganz eigene und spezifische Techniken vor. Ergänzungen sorgen dafür, dass bekannt werdende neue Erkenntnisse, neu entwickelte Verfahren Aufnahme im Wiki finden.

Zu erreichen ist das Wiki über die Website des BdF: www.bdf-fernschachbund.de. Eine Schaltfläche am rechten Bildschirmrand sorgt für eine schnelle Navigation zum Wiki. Dort führt dann das Stichwort "Computereinsatz" unmittelbar zur gewünschten Seite.

Wallpaper des BdF 

[19.01.2010] Beim Stichwort "Computereinsatz im Fernschach" denkt man in der Regel zunächst an den Einsatz von Engines zur Ermittlung der eigenen Züge. Dies ist richtig, aber nur ein Teil des Themas. Eine weitere Rolle spielen Datenbanken und nicht zu vergessen ist der Computereinsatz, um herauszufinden, mit welcher Engine der Gegner arbeitet. Ist der Spieler hierbei erfolgreich, kann er den wahrscheinlichen nächsten Zug des Gegners intensiv in die eigenen Betrachtungen einbeziehen. Aussicht auf Erfolg hat der Spieler durch den eigenen Einsatz mehrerer Engines. Die Untersuchung der gegnerischen Züge auf diese Weise führt im besten Fall zur Kumulation von "Treffern" für eine bestimmte Engine. Da alle Engines auch Schwächen haben, kann die Partie so fortgesetzt werden, dass gerade die Schwächen der gegnerischen Engine zum Tragen kommen werden.

[05.01.2010] Im offiziellen Fernschach ist der Einsatz aller Hilfsmittel erlaubt. Hierzu zählen besonders auch Computer, die über die Auswertung von Partiendatenbanken wie auch mittels Engines (Programme, die Züge errechnen) für eine erhebliche Steigerung der Qualität von Fernschachpartien sorgen. Allerdings darf man sich den besonderen Nutzen bringenden Engineeinsatz nicht so vorstellen, dass der Spieler in einer aktuellen Partiestellung schlicht über eine Daueranalyse den nächsten Zug errechnen lässt. Derartige stupide Verfahren bringen weder einen nennenswerten Erfolg noch können sie den Spielspaß erhalten. Es gibt vielmehr sehr feine Techniken, die bis hin zu einem geradezu virtuosen Einsatz des Computers führen und das "Duo Mensch/Maschine" beinahe als symbiotische Gemeinschaft erscheinen lässt.

[03.01.2010] Die Schachwelt ist Sponsor des Fernschachservers des Deutschen Fernschachbundes e. V. (BdF), auf dem die nationalen Fernschachturniere ausgetragen (Serverturniere).

Logo des Deutschen Fernschachbundes e. V. (BdF)

Der Spielserver ist im Internet zu erreichen unter www.bdf-schachserver.de.

[29.12.2009] Aus dem modernen Fernschach ist der Computer nicht mehr weg zu denken. Zwar gibt es auch heute noch das traditionelle Spiel per Post oder Fax und dies auch ohne jede Rechnerunterstützung, es kommt ihm aber nur noch eine sehr untergeordnete Rolle zu. Beim Stichwort "Computereinsatz" oder "Technikeinsatz" im Fernschach denkt man in der Regel an die Nutzung von Engines und Datenbanken zur Steigerung der eigenen Spielstärke in der Partie. Diese Rolle des Rechners ist allgemein tatsächlich sehr groß; sie gibt viel Raum, um sich analytisch mit ihr zu befassen. Nicht zu vergessen aber ist der Computer als Kommunikationsmittel, als Medium für den Zugaustausch. Zu Beginn der Begegnung Fernschach/Computer hatte diese Nutzung überhaupt keine Bedeutung. Den Fernschachspieler interessierte der Computer, ob als PC oder Brettcomputer, allein als Mittel zur Hebung der Qualität der eigenen Züge, zunächst sogar vornehmlich zur Vermeidung von Fehlern. Mit der Popularisierung der E-Mail erweiterte sich die Rolle des Rechners in Richtung seiner Funktion als Kommunikationsmittel im Fernschach rapide. Der Zugaustausch per E-Mail trat seinen Siegeszug im offiziellen Fernschach etwa in der Mitte der 90er Jahre des 20. Jahrhunderts an. Ab dieser Zeit setzte auch der Deutsche Fernschachbund e. V. (BdF) zunächst zaghaft über so genannte E-Mail-Werbeturniere und dann zunehmend und mit Nachdruck auf die neue Form des elektronischen Zugaustausches. In der kurzen Zeit nur weniger Jahre liefen die E-Mail-Turniere den Postturnieren den Rang ab. Per E-Mail waren und sind die Partien mit weniger manuellem Verwaltungsaufwand und deutlich spontaner zu spielen. Zum Wechsel zu E-Mail motivierte viele Spieler zudem die Portoersparnis, die bei der Abkehr von der Postkarte lockte und besonders dann netto zu Buche schlug, wenn man ohnehin einen PC besaß und über diesen mit dem Internet verbunden war. So stieg der Stern des E-Mail-Fernschachs steil auf, prangte eine Weile ganz oben am Fernschachhimmel, um dann aber bald wieder zu sinken. Zwar ist er auch heute noch deutlich über dem Horizont zu sehen, sein Licht ist jedoch verblasst. Und auch dies hat wieder mit dem Computer zu tun, auch hier in seiner Rolle als Kommunikationsmittel. Etwa seit der Jahrtausendwende sind die Jahre mit dem Siegeszug der Fernschachserver verbunden. Die Kommunikation zum Zugaustausch und diesen begleitend findet auf dem Server statt, den die Spielerinnen und Spieler als Plattform und Drehscheibe für ihr Spiel nutzen. Mehr als 80 Prozent der nationalen offiziellen Turniere werden heute auf dem Fernschachserver gespielt. Ob dies die höchste Stufe der Fernschachkommunikation ist? Oder haben wir noch modernere Zeiten vor uns und werden diese auch wieder in irgendeiner Weise vom Computer geprägt? Der Deutsche Fernschachbund e. V. (BdF) betreibt einen eigenen Fernschachserver, der von vielen zu den besten der Welt gezählt wird. Unter www.bdf-schachserver.de ist dieser Spielserver zu erreichen.