September 2019
Vorbei die Badesaison - wir wollen wieder ans Schachbrett!
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28. September 2019

Glückauf zum Ligastart!

Vorbei die Monate lasziver Langeweile, behäbigen Balkonsitzens und faulen Flanierens, nun müssen wir wieder in den Ring!
Schon geht es los, viele Ligen zwischen Nord und Süd, Ost und West, West und Süd sowie Ost und Nord öffnen aufs Neue ihre Pforten. Uhren an um zehne, auf zum Ligaspiel!

Glaube und Wissen
                                      Ganz Deutschland im Schachfieber

Ein Dank vorweg an alle klugen Köpfe, die landauf landab mit ausdauerndem Tun den Spielbetrieb erst möglich machen - Ligaleiter, Staffelleiter, Bezirksturnierdirektoren, Mannschaftsführer und wer dergleichen mehr noch am Schreibtisch sich mühte, damit morgen alle gepflegt an die Bretter gehen können.

Spielpläne austüfteln, Paarungen ansetzen, Mannschaftsmeldungen einpflegen, Räume organisieren, Mails hin und her und hin und her schicken, Streitfälle schlichten - auch wenn "Funktionäre" sonderbarerweise ein schlechtes Image haben, oft geschmäht - ohne sie geht eigentlich nichts. Oder sogar: GAR NICHTS. Darum, im Namen von allen, D.A.N.K.E.!!

Und so kommt es, dass sich viele von uns morgen nur noch an die Bretter setzen müssen, um Halbzug um Halbzug den Partieverlauf nach vorne zu treiben, Raum zu gewinnen, Materialvorteil zu bekommen, einen PUNKT zu machen und dem eigenen Team zu helfen. Wenn es dann auch noch einen Kaffee gibt in der aufgesuchten Lokalität, was mehr könnte man sich wünschen?

In der Landesliga Niedersachsen/Bremen eröffnet alsgleich Werder III gegen Werder IV, ein Bruderkampf in der Hemelinger Straße - man merkt im Verein, wie sich alle darauf freuen. Die early birds der Verbandsliga Münsterland dagegen haben bereits die zweite Runde absolviert, und bedauerlicherweise warten unsere lokalen Favoriten vom SK Königsspringer Nordwalde noch auf ihren ersten Sieg - das wird aber noch werden, Jungs!

Ebenso wie Brandenburg proklamiert auch Schleswig-Holstein morgen den Aufgalopp in Landes-und Verbandsliga, während sich etwas weiter im Süden die Schachfiguren der Zugspitzliga zusammen mit Großmeister Hans-Joachim Hecht erst am 06.Oktober, sozusagen mit einer einwöchigen Kontumazzeit, in Bewegung setzen.

Nichts geht über Mannschaftskämpfe:

- wenn man selber gewinnt, ist es gut für das eigene Team

- wenn man aber verliert, können die anderen den Kampf noch retten

- wenn man selber verliert, und die MannschaftskollegInnen auch - dann leidet man eben gemeinsam

In vielen Klubs schließt sich an viele Stunden intensiven Schachringens noch ein Besuch beim italienischen, türkischen, mexikanischen Restaurant des allgemeinen Vertrauens an, wo noch etwas Zeit bleibt um anzustoßen, Rückschau zu halten, und um zu verarbeiten, was es zu verarbeiten gibt - meistens ist das eine ganze Menge!

Wir schließen mit dem Hinweis auf sehr sehr hübsche Bundesligapartien aus der Spielzeit 2014/2015, und sagen - Glückauf zum Ligastart!

Kleine Leseraktion: Dear readers, wie war Euer Saisonauftakt? Hohe Siege, betrübliche Niederlagen? Wie war das Drumherum, gegen wen habt Ihr gespielt - und wie war der Kaffee? Schickt uns eine Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder berichtet im Kommentarbereich!

PS Gens uns sumus:

Und nun?
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19. September 2019

Skakstrejk för klimatet

Ich weiß, ich weiß, die Sache mit dem Klimawandel ist vielleicht gar nicht so eindeutig - ob es ihn überhaupt gibt, und wenn ja, was dann die Ursache dafür ist. Einige werden schimpfen, manche werden das Video nicht mögen (Greta Thunberg!), und überhaupt, was soll das alles?

Auf der anderen Seite müssen wir zugeben, dass es nicht mehr so gülden aussieht mit unserer Mutter Natur wie vielleicht noch im späten 20. Jahrhundert, wo wir noch froh und unbedarft an die Schachbretter gehen konnten, in der hübschen Illusion, die Welt wäre alles in allem ein guter Ort und so ungefähr im Gleichgewicht.

Denn leider, diese Tage sind vorbei.

Heute wissen wir, dass sich die Welt aufheizt. Arten sterben, unsere Mit-Tiere verschwinden, die Natur wird mehr und mehr zerstört und zerpflückt, Wasservorräte werden knapp. Stürme drohen, Hochwasser kommen - ein Hollywood-Katastrophenfilm hätte das Szenario nicht massiver zusammenbrauen können.

Zeit also, etwas dagegen zu tun! Was genau, muss jeder selber wissen - man kann grüner leben, weniger fliegen, mehr radfahren, öko unterstützen, auf Fleisch verzichten, Geld spenden zum Schutz von Biotopen - irgendwas geht immer.
Und wer seinen Unmut zeigen möchte mit dem, was klimatechnisch und umwelttechnisch in der Welt abgeht, der oder die gehe morgen zur großen weltweiten Demo!

Habt Spaß, und tut etwas. Einen Versuch ist es allemal wert.

Bremens gute Stube
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So stark wie in diesem Jahr war die Meistergruppe vermutlich noch nie:

beim großen Hans-Wild-Turnier, das ab Freitag zum fünften Male in den Räumen des SV Werder stattfindet, sind in der A-Gruppe neben Großmeister Vitaly Kunin drei Internationale Meister sowie zwei junge Werderaner zu Gast.

Alle sechs Spieler haben eine gewaltige Wertungszahl zwischen 2350 bis 2550 ELO, und man darf gespannt sein, wer am Sonntag den Pokal und ein stolzes Preisgeld erobern wird.

Favorit auf den Turniersieg ist sicherlich GM Kunin, doch auch die IM Martin Brüdigam und Stefan Frübing aus Berlin sowie der für Oldenburg spielende IM Martin Breutigam werden ebenso ein Wörtchen mitreden wollen wie Spartak Grigorian und Jari Reuker vom SV Werder.

Insgesamt wird Turnierleiter Udo Hasenberg 48 SpielerInnen zu dem Event begrüßen können, bei dem jeweils sechs gleichstarke Spieler im Rundensystem um Punkte und Gruppensieg kämpfen.

Die Runden beginnen am Freitag um 18 Uhr, sowie am Sonnabend und Sonntag um 09:00 (early bird!) und 15:00 Uhr.

Zuschauer vor Ort sind herzlich willkommen!

Hans Wild Turnier 2016
               Da isser, der Pott!

Turnierseite:

https://www.werder.de/schach/turniere/hans-wild-turnier/2019/

Die Partien der Meistergruppe werden live übertragen unter

http://view.livechesscloud.com/9651a1ea-a5e2-4b08-aba0-93b10f07c341

Monatsblitzen: Höffer diesmal unauffällig
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In herzlichem Gedenken an meinen lieben Freund und alten Blitzschachkumpel Jens-Uwe Mense, SK Königsspringer Nordwalde

Kühl und frisch war es heute in Bremen, und schon fragt man sich, was das denn eigentlich bloß für ein Sommer sein soll und warum es so früh schon wieder dunkel wird.
Indes, nach der einfachen Faustformel "früher dunkel, länger Schach" werden die Apologeten des königlichen Spiels nun wieder wie kleine Nachtfalter magisch an die Bretter gezogen, und siehe da, auch der Werder Monatskartenblitz startete alsgleich in eine neue Spielzeit.

Gespannt war man natürlich an der Weser, ob Blitzschachungeheuer David Höffer, der Termi- und Dominator des bremischen Blitzens, seinen Schachhut wieder in den Ring werfen würde, und wenn ja, mit welchem Erfolg.
Tatsächlich blieb der junge Delmenhorster in dieser ersten Werder Blitzrunde aber eher unauffällig und punktete nur sehr sehr verhalten, und wenn man ganz ehrlich sein soll, war er möglicherweise auch gar nicht vor Ort. So bot sich den sonst stets mit Gleichmut in der zweiten Reihe verharrenden Werderanern Gelegenheit, sich an zumindest diesem Abend einmal ins goldene Turnierbuch einzutragen und einen historischen Tagessieg einzufahren.
Selbst ohne SF Höffer war dies noch schwer genug, und doch gelang es dem allenthalben absolut akkurat agierenden Allrounder Spartak Grigorian, das weite Feld mit erheblicher Souveränität hinter sich zu lassen (10,5 aus 11- ui ui ui).

Ebenfalls ins Revier der Preisträger vorzustoßen vermochte der Berichterstatter mit allerlei übel zusammengetricksten Punkten. Doch wie das so ist im Blitzen - in zwanzig Jahren fragt niemand mehr danach, wie das Ergebnis zustandegekommen ist, zum Glück!
8,5 Punkte für SF Steffens, und eine komplexe Stellung gegen den Man of the Matchday:

Grigorian Steffens
                               Grigorian - Steffens nach 11....f7-f6 (Quelle: Eurosport Player)

Hier die Partie versehen mit leichten Anmerkungen von Spartak:

Weitere schöne Preise in einem durch zahlreiche Newcomer interessant ergänzten Teilnehmerfeld sicherten sich der Werderaner Andree Schondorf (Top-Mann der unteren Tabellenhälfte) sowie Oliver Reif (Bremer SG) mit dem ehrenvollen Sonderpreis der Jury für den drittletzten Rang. Wir gratulieren!

Werder Monatsblitz Sept 2019
Hauen und Stechen, so will man das sehen: Lars Milde und Thorsten Ahlers (v.r.) beharken sich mit der Gegnerschaft

Das war nun Blitzen, doch in sieben Tagen beginnt im Werder Vereinsheim das wohl 5.Hans-Wild-Turnier in Würdigung des früheren Vorsitzenden und für Jahrzehnte vereinsprägenden Werderaners Hans Wild.

Die Partien der mit GM Vitali Kunin, drei weiteren IMs sowie mit Jari Reuker und Spartak Grigorian (!) außerordentlich stark besetzten sechsköpfigen A-Gruppe werden live ins weltweite (!) Netz übertragen. Natürlich aber lohnt sich auch ein Besuch vor Ort in der Hemelinger Straße, denn es gibt echten Bremer Kaffee. Was will man mehr!