Thomas Richter siegt im Kandidatenturnier

Wer wird der nächste Champion? Wer wird der nächste Champion? OSt

Thomas Richter ist der neue Herausforderer von Weltmeister Holger Hebbinghaus. In einem aufwändigen Prozedere, zu dem in Moskau eigens acht recht starke Schachspieler zusammenkamen, ermittelte der internationale Schachwelt-Blog aus einer Vielzahl von gewieften Tippspiel-Kandidaten den Besten der Tipper-Zunft - und das ist, wie wir nun wissen, ohne Zweifel Thomas Richter von der holländischen Nordsee-Insel Texas.

SF Richter hatte sich zwar mit seinem Sieger-Tipp, dem russischen Sieger-Typ Sergej Karjakin, weit vorgewagt und stand damit lange Zeit allein auf weiter Flur. Die Führung in dem spannenden Wettbewerb hatte für viele Runde der bislang noch wenig bekannte SF Ta inne, der sich auf Fabiano Caruana festgelegt hatte. Auch der stets unverwüstliche MiBu (Westeuropa) hatte Aussichten, denn sein Tipp, der frühere Ex-Weltmeister Viswanathan Anand, lag zur Mitte des Tippspiel-Turniers gut im Rennen, ebenso wie die Schachwelt-Mitarbeiter Dennis Calder und Olaf Steffens mit ihrer furiosen Wette auf Levon Aronian.

Doch wie es so ist im Leben und öfter noch im Schach, kommt es am Ende manchmal nicht so wie erhofft, und jemand anders läuft mit dem ersten Preis davon. In diesem Fall ist dies Thomas Richter (sagten wir das bereits?), und er wird stolzer Besitzer einer Original Bremer Kandidatenturnier-Schokolade des ehemaligen Bremer Schokoladen-Herstellers Hachez werden. (Thomas, schicke bitte einmal Deine Adresse zu!).
Thomas hat sich dadurch auch für den Kampf um den Weltmeistertitel im Tippspielen qualifiziert, zu dem er im Herbst gegen den langjährigen Amtsinhaber Holger Hebbinghaus antreten wird. Hebbinghaus hat als Weltmeister über Jahre hinweg alle Tippspiele hier im Blog dominiert und ungefährdet die schönsten Preise eingefahren. Doch im Herbst ist damit vielleicht Schluss - Thomas Richter und Holger Hebbinghaus werden die Ergebnisse eines zu diesem Anlass ausgerichteten Schachwettkampfes zwischen Magnus Carlsen und Sergej Karjakin tippen, und dann wollen wir doch mal sehen, wer der neue Weltmeister wird - im Tippspielen natürlich.

holger hebbinghaus
Weltmeister Hebbinghaus - wird er seinen Titel verteidigen können?

Herzlichen Glückwunsch an Thomas Richter, und an Sergej Karjakin - großes Tippen, großes Schach, und danke für die tollen Tage in Moskau!

PS Mehr zum Kandidatenturnier, zu Sergej Karjakin, einen Cadillac - und von Thomas Richter hier:

http://www.chess-international.de/Archive/54556

Olaf Steffens

Olaf Steffens, Diplom-Handelslehrer, unterrichtet an einer Bremer Berufsschule. FIDE-Meister seit 1997, ELO um die 2200, aufgewachsen in Schleswig-Holstein. Spielte für den Schleswiger Schachverein von 1919 (moinmoin!), den MTV Leck (hoch an der dänischen Grenze!), den Lübecker Schachverein, die Bremer Schachgesellschaft und nun für Werder Bremen.

Seit 2012 Manager des Schachbundesliga-Teams des SV Werder Bremen.

Größte Erfolge:
Landesmeister von Schleswig-Holstein 1994, Erster Deutscher Amateur-Meister 2002, 5.Platz beim letztenTravemünder Open 2013, und Sieger des Bremer Hans-Wild-Turniers 2018.

Größte Misserfolge:
Werd´ ich hier lieber nicht sagen!

Größte Leidenschaften:
früh in der Partie irgendetwas mit Randbauern und/ oder g-Bauern auszuprobieren und die Partie trotzdem nicht zu verlieren – klappt aber nicht immer.

Kommentare   

#1 Thomas Richter 2016-03-31 09:54
Wenn Holger Hebbinghaus doch nicht unschlagbar ist, dann hat Karjakin auch gegen Carlsen eine Chance. Im Kandidatenturnier lag er ja durchaus (fast) durchgehend mit vorne.

Neben Preisgeld, ewigem Ruhm und einer Reise nach New York bekam Karjakin von Sponsor BMW auch noch einen Sportwagen - allerdings nur leihweise für einen Monat, das wird nun im Internet diskutiert als ob es der grösste Schachskandal aller Zeiten ist.

Andere deutsche Rollen im Kandidatenturnier: Kasimdzhanov (zuvor in Diensten von Anand, deutscher Nationalmannschaft, chess24 und Karjakin) hat diesmal Caruana geholfen. Laut gut informierten NL-Kreisen (IM Ligterink in einem Zeitungsbeitrag) half der Bundesliga-Spieler Erwin l'Ami seinem mehrfachen Mannnschaftskollegen Anish Giri - alles, auch Gewinnstellungen remis halten tat Giri dann selbst. Dafür verzichteten beide zuletzt (bzw. Giri diese Saison bisher konsequent) auf Reykjavik-Open, deutsche Bundesliga und NL-Meesterklasse.

Vielleicht spielen l'Ami und Giri nächsten Samstag im entscheidenden Kampf der NL-Meisterschaft, im Kader von Gegner SISSA aus Groningen bei Deutschland u.a. Ilja Zaragatski (hat das Kandidatenturnier live kommentiert) und Matthias Bluebaum (kein Interesse an der Schlussphase des Kandidatenturniers, stattdessen gewann er einfach so ein Open in Karlsruhe am Neckar). Ich werde das ja nicht live mitbekommen, da ich parallel einen Mannschaftskampf spiele - für uns nur für die Statistik, aktuell haben wir drei Punkte Vorsprung auf Platz 2, fünf sind möglich mit anschliessend wie auch immer Meisterfeier. Für die nächste Saison eine Klasse höher haben wir erst beim Kassenwart nachgefragt, und dann doch nicht bei l'Ami und Giri.

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