Ich möchte hier einmal einen modernen Langzüger präsentieren. Dabei möchte ich erst einmal mit einem Vorurteil aufräumen: Eine hohe Zugzahl bedeutet nicht unbedingt hohe Schwierigkeit. Gerade im 15-20-zügigen Bereich gibt es einige Stücke, bei denen man lediglich die Logik des Stücks durchschauen muss, was mal schwieriger mal einfacher ist.
Besonders hart sind meistens eher Stücke, die sich nicht logisch erschließen lassen. Die lassen sich dann selbst mit Rechnerhilfe gelegentlich kaum lösen.
Das Stück, das ich diesmal herausgesucht habe, habe ich selbst gelöst bekommen, was mich hoffen lässt, dass die Leser dieses Blogs es mir gleich zu tun in der Lage sind. Meine Begeisterung über diesen 17-Züger, der 2011 in der österreichischen Schach Aktiv erschien, teilte auch der Preisrichter und wies den ersten Platz zu.
Wer keine Tipps haben möchte, sollte hier aufhören zu lesen und gleich loslegen. Es handelt sich bei diesem Stück um einen modernen Mehrzüger, bei dem Weiß durch Schachgebote und kurzzügige Mattdrohungen Nadelstiche setzt, um eine geringfügige Stellungsveränderung herbeizuführen. Nach dieser Stellungsveränderung wird der Urzustand bei den anderen Figuren wiederhergestellt und eben jene ausgenutzt.
Rupert Munz, 2011.
Auch wenn die schwarzen Figuren rechts unten und der weiße König rechts oben ein wenig merkwürdig anmuten, wirkt die Stellung im Vergleich zu anderen Problemen doch halbwegs normal und dürfte zum Lösen reizen. Also auf geht's, Weiß am Zug, matt in 17. Viel Spaß, Lösungen und Bemerkungen bitte als Kommentar.
Kommentare
Ich finde schon, dass man die besten Stücke rausholen sollte, auch wenn ich zugeben muss, dass man das hier wohl eher nicht vom Blatt löst und man sich die Muße nehmen muss, ein Brett herauszuholen. Außerdem sieht die Stellung nicht so aus als wären die Figuren willkürlich auf das Brett gewürfelt worden, so dass der Löseanreiz doch eigentlich da sein sollte.
Allerdings spielt meine persönliche Präferenz durchaus auch eine Rolle: Ich kann den meisten Zweizügern wenig abgewinnen, würde einen gelungenen Mehrzüger persönlich immer vorziehen.
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