Monatsblitz: Nichts haut einen Käpt'n um

Starke Frühform im August: Matthias Krallmann, Andreas Calic, Detlef Schötzig (von rechts oben) Starke Frühform im August: Matthias Krallmann, Andreas Calic, Detlef Schötzig (von rechts oben) OSt

Kaum ist die Sommerpause vorbei, trommelt Turnierleiter Stefan Preuschat schon wieder zum energischen Schach: Werder Bremen hat die neue Saison im 64-feldrigen Hauen und Stechen mit einem gepflegten Blitzturnier eröffnet.

Nach den langen Wochen sehr überschaubarer schachlicher Aktivität konnten die Teilnehmer im geschützten Umfeld des Werder-Vereinsheims wieder vorsichtig Kontakt aufnehmen mit Springern, Bauern, Königen, und diese bei stets schrumpfender Restbedenkzeit über das Brett bewegen. Das gelang bei diesem ersten Wiedersehen nach der Sommerpause erstaunlich gut, und bis auf die Tatsache, dass mehr Könige eingestellt wurden als sonst, war das schachliche Niveau bereits recht ansehnlich. So kann es weitergehen!

Entgegen einer bewährten Seefahrer-Maxime gingen die im Teilnehmerfeld befindlichen Kapitäne nicht als letzte von Bord bzw aus dem Turnier. Nein, ganz im Gegenteil, es war wahrlich ein Abend der Kapitäne, denn die zwei vordersten Plätze im Gesamtklassement schnappten sich mit Detlef Schötzig (Mannschaftskapitän Werder III) und Stephan Buchal (Käpt'n von Werderzwo) zwei gestandene Fachkräfte, die ihre Teams mit Bravour durch die Untiefen der letzten Spielzeit(en) geführt haben.

Mit jeweils 8 von 11 denkbaren Punkten ließen sie damit auch Olaf Steffens knapp hinter sich, der zwar Manager der Werder-Bundesligamanschaft ist, aber eben nicht deren Kapitän - das nämlich ist GM Gennadiy Fish, der als spielender Capitano das grün-weiße Team auf seinen Reisen durch die Republik begleitet.
So war es nur folgerichtig, dass Steffens nicht so ganz weit vorne landete, und nicht zuletzt auch deshalb, weil er gegen Matthias Krallmann die schwarze Dame von b7 schwungvoll nach f3 bewegte - allerdings über einen auf d5 stehenden weißen Bauern hinweg. Das geht natürlich nicht, und Punkt daher für Coach Krallmann! Schach ist einfach für manche noch zu schwer, so direkt nach der Sommerpause.

Ansonsten alles gut - der SV Werder freut sich auf die nächsten Runden des Monatsblitzturniers! Und wer weiß, vielleicht wird auch David Höffer dann wieder vor Ort sein? Diesmal allerdings begegnete man dem strahlenden Gesamtsieger des Vorjahres noch nicht, und so bleibt nur zu sagen, dass sich André Büscher den Preis für den besten Teilnehmer < DWZ 2000 verdiente, während Andreas Calic (Bremer SG) als Fünftletzter den Ehrenpreis der Jury zugesprochen bekam. Wir gratulieren!

Nächster Monatsblitz ist am 01.September, kurz vor dem 2.Hans-Wild-Turnier (noch sind Plätze frei) vom 16.-18.September.

Und damit - moin aus Bremen, und von der Küste! :-)

Olaf Steffens

Olaf Steffens, Diplom-Handelslehrer, unterrichtet an einer Bremer Berufsschule. FIDE-Meister seit 1997, ELO um die 2200, aufgewachsen in Schleswig-Holstein. Spielte für den Schleswiger Schachverein von 1919 (moinmoin!), den MTV Leck (hoch an der dänischen Grenze!), den Lübecker Schachverein, die Bremer Schachgesellschaft und nun für Werder Bremen.

Seit 2012 Manager des Schachbundesliga-Teams des SV Werder Bremen.

Größte Erfolge:
Landesmeister von Schleswig-Holstein 1994, Erster Deutscher Amateur-Meister 2002, 5.Platz beim letztenTravemünder Open 2013, und Sieger des Bremer Hans-Wild-Turniers 2018.

Größte Misserfolge:
Werd´ ich hier lieber nicht sagen!

Größte Leidenschaften:
früh in der Partie irgendetwas mit Randbauern und/ oder g-Bauern auszuprobieren und die Partie trotzdem nicht zu verlieren – klappt aber nicht immer.

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