Während sich die Atheleten in London noch abmühen, kommt die Goldmedaille aus einer Ecke, aus der man es wohl am wenigsten vermutete: Marcel Tribowski hat beim olympischen Schachkompositionsturnier die Goldmedaille in der Kategorie "Mehrzüger" errungen. Mit einem hübschen Neunzüger mit interessanten Springerwendungen überzeugte der Berliner, der seit 2010 den Großmeistertitel der Schachkomposition trägt, den Preisrichter.
Im Gegensatz zu den Olympioniken in England muss er auf seine Medaille aber noch etwas warten: Sie wird auf der Schacholympiade übergeben, die ab dem 27. August in Istanbul stattfindet. Bis dahin muss er hoffen, dass niemand einen Vorgänger ausgräbt, der den Wert des Stücks schmälern würde. Ich gehe allerdings davon aus, dass da nichts kommen wird.
Den Preisbericht (auf russisch) findet man hier.
Kommentare
einen Grund dafür gäbe es: Auch in der Retro-Sektion geht Gold an Deutschland. Dort konnte der Dresdner Silvio Baier seinen Sieg vom 2. FIDE World Cup letztes Jahr bestätigen und die zweite Goldmedaille für Deutschland einfahren. Auch hierzu Glückwunsch!
Die Preisberichte kommen kleckerweise rein, Zweizüger, Dreizüger, Studien, Selbstmatts, Hilfsmatts und Märchenschach kommen noch.
Andererseits sind das vorläufige Ergebnisse (auch wenn ich davon überzeugt bin, dass sich da nicht mehr viel tut) und es sind noch nicht alle Sparten ausgewertet. So lange würde ich dann auch noch warten mit einer Mitteilung, aber insgesamt ist das viel zu wenig, wenn man dann erst vier Monate später in der Schwalbe von den Erfolgen liest (ich glaube, beim FIDE World Cup gab es noch nicht einmal die). Denn aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass die Leistungen von Tribowski und Baier absolut überragend sind.
Ich werde zumindest mal einen Bericht bei schachbund.de anregen.
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