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Effektives Schachtraining (3) - Schach in der Praxis

Spielen, spielen, spielen

Ohne Spielen geht es nicht! Den analytischen Trockenübungen muss der Sprung ins Wasser folgen. Erst die turniermäßige Anwendung und die damit verbundene Bewertung in unserem Punkte(DWZ)-System zeigt die wahre Spielstärke. Eine rege Turnierteilnahme kann sogar größere Wissenslücken kompensieren. Einmal traf ich auf einen Schüler mit DWZ 1800, der Schwierigkeiten beim Mattsetzen mit dem Turm aufwies.

Bei der Turnierauswahl würde ich auf doppelrundige Veranstaltungen verzichten. Sie sind körperlich zu anstrengend und für den wichtigsten Teil der Schachpartie, der Analyse (mit dem Gegner), bleibt keine Zeit. Es ist unabdingbar, das in der Partie Erfahrene zu verarbeiten. Auch wenn diese Turnierform gerade in Deutschland im Trend liegt, da wenige Urlaubstage benötigt werden, ist für den Lernenden eine längere Veranstaltung zwei kurzen Turnieren mit Doppelrunden vorzuziehen.

Auch ein Schnellturnier von Zeit zu Zeit kann dem Erhalt der Spielstärke förderlich sein. Blitzpartien machen Spaß, bringen schachlich jedoch kaum weiter.

Partievorbereitung

Nehmen Sie davon Abstand, sich unmittelbar vor der Partie noch mit Varianten herumzuschlagen. Die Vorbereitung sollte vor Turnierbeginn, spätestens jedoch am Vorabend abgeschlossen sein. Eine Schachpartie ist zu anstrengend, um noch Energie für andere Dinge aufzuwenden. In diesem Zusammenhang muss auch vorn Sport oder Saunagängen abgeraten werden. Zwar fühlt man sich danach locker und entspannt, doch gerade dies ist bei einem Wttkampf fehl am Platz. Die besten Ergebnisse sind in ausgeruhtem Zustand zu erzielen - idealerweise vom Bett ans Brett! Nun gut, etwas essen sollte man vorher schon noch. Doch gerade das Thema Verpflegung bei Schachspielern ist umstritten. Fachkundige Aussagen sind mir keine bekannt. Immer wieder hört man Sprüche wie „voller Bauch studiert nicht gerne“. Doch ich habe mit stark kohlenhydrathaltiger Nahrung, relativ kurz vor Partiebeginn beste Erfahrungen gemacht. Eine Schachpartie wird zumeist in der dritten und vierten Stunde entschieden wenn die Zeit knapper wird, die Konzentration nachlässt und die Fehlerquote erheblich ansteigt. Hier muss man fit sein!


In den nächsten Ausgaben beschäftigen wir uns unter anderem mit

  1. Elektronische Hilfsmittel: Von Datenbanken über DVDs bis hin zu Fritz, Rybka & Co..
  2. Schach im Internet.
  3. Wo erhalte ich fachkundige Unterstützung?

Bisher erschienen:

Effektives Schachtraining (1)

Effektives Schachtraining (2)  Schach in der Theorie

Effektives Schachtraining (4) - Tipps für eine höhere DWZ

Effektives Schachtraining (5) - Schach im Internet und Schachtrainer

Jörg Hickl

Großmeister, Schachtrainer, Schachreisen- und -seminarveranstalter.
Weitere Informationen im Trainingsbereich dieser Website
oder unter Schachreisen

Webseite: www.schachreisen.eu

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