Glückwunsch, Glückwunsch, liebe BadenserInnen - der Titel "Deutscher Mannschaftsmeister" geht auch in der Auflage des Jahres 2020 wieder an die Nordschwarzwälder, die mit ihrem einmal mehr aus vielen lokalen Kräften komponierten Team wie schon in den letzten 15 Jahren für Furore sorgten.
Heute kam es in Karlsruhe zum Finale gegen einen Gegner auf Augenhöhe, den gewaltigen SC Viernheim, der ebenso wie die OSG Baden-Baden in den sechs Meistergipfel-Runden ungeschlagen geblieben war, und allein aufgrund von etwas weniger Brettpunkten noch nicht auf Rang 1 der Tabelle stand. Viernheim in diesem Jahr also auf dem Weg ganz nach oben?
Nein, auch Viernheim schaffte es nicht, kein "Breaking Baden-Baden" und kein neuer Meister der Bundesliga - die Füchse der OSG hielten ihren Laden zusammen und sammelten letztlich getragen von Arkadiy Naiditsch und Vallejo Pons die meisterschaftsentscheidenden Punkte. Gratulation und Chapeau, und Danke für das Ausrichten dieser tollen Veranstaltung in schwierigen Corona-Zeiten!
Titanen am Schachbrett, und vielfach schon seit über 10 Jahren bei der OSG - Team Baden-Baden (mit Teamchef Sven Noppes, 2. von links) ist auch durch die enge und langjährige Verbindung zu seinen Spielern so stark (Foto: Christian Bossert, vielen Dank!)
Huch - Neuer Deutscher Meister? Bundesliga-Endrunde in Karlsruhe? Wie schon in den vier Tagen(!) davor, ist die Berichterstattung auf der neuen Seite des Deutschen Schachbunds auch am Abend nach dem Turnier noch von einer verblüffenden Zurückhaltung geprägt.
Auch Werder Bremen war heute angetreten, ihrem nordwestdeutschen Mannschaftskonto noch zwei weitere Punkte hinzuzufügen - das war keine leichte Sache gegen die stets gefährlichen Kollegen von den SF Berlin, doch am Ende setzte sich das ELO-Plus der Hanseaten durch - 5,5 : 2,5, und ein schöner vierter Platz im Endklassement für Werder.
Das kann sich sehen lassen!, und gäbe es dieses Jahr noch einen Europapokal, Grün-Weiß Bremen wäre qualifiziert. Erfreulicher auch für Coach Jonathan Carlstedt und Mannschaftsführer Gennadiy Fish (sowie für die beiden anderen Bremeraner, die von zu Hause aus ebenfalls fünf Tage intensiv unterstützten, Abteilungsleiter Dr. Oliver Höpfner und Manager Olaf Steffens) - erfreulich also, dass die Werder-Junioren Jari Reuker, Nikolas Wachinger und Liga-Debütant Collin Colbow bei ihren Einsätzen in Karlsruhe durch die Bank erfolgreich punkteten und gegen teilweise Weltklasse-Konkurrenz mutig aufspielten.
So kann das gerne weitergehen - wir freuen uns auf die nächsten Matches in Liga Eins, und haben für diese Vorfreude nun ein gutes halbes Jahr Zeit. Im nächsten Frühling, so die Schachgöttin will, folgen die letzten drei Wochenenden der verlängerten Saison 2019/ 2021. Und Werder ist dabei, in München, in Kiel und in Berlin. Hurra!
LiveKommentare vom Meistergipfel: Über Schach zu erzählen ist zum Glück einfacher als selber gut zu spielen