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Naiditsch bei einem Bundesligakampf im Februar Naiditsch bei einem Bundesligakampf im Februar Wikipedia

Das ist Arkadi Naiditschs neue Zahl. Unter sämtlichen Spielern in den Top 100 hat er den größten Sprung nach oben gemacht. So viel Elo hatte noch kein Deutscher (hier die derzeit besten 100 Deutschen). Freilich sind Naiditschs Leistungen mit denen Laskers oder Hübners nicht direkt vergleichbar. Dass er dank seiner Riesenleistung in der Bundesliga (13,5 aus 15) einen Sprung macht, war abzusehen. Ihm kommt nun zugute, dass das von ihm mit 8,5 aus 9 gewonnene Open in Deizisau auch bereits ausgewertet ist. Dabei hat sich Naiditsch zuletzt nicht voll auf sein Schach konzentriert und auch seine Fitness schleifen lassen: In Anspruch nahmen ihn fortgesetzter Ärger mit den Funktionären des Deutschen Schachbunds, ein Computeranalyse-Magazinprojekt namens Chess-Evolution und der Launch seiner Website Chesstotal (die er zwischendurch den anderen deutschen Nationalspielern und -spielerinnen zur gemeinsamen Selbstdarstellung anbot, worauf aber kaum jemand einging und auf der Seite tat sich dann auch zuletzt wenig außer der Aktualisierung des lobenswerten Turnierkalenders). Die hohe Zahl und Platzierung unter den ersten 30 der Welt täuschen über Naiditschs wahres aktuelles Leistungsvermögen. Den Elosprung verdankt er seinem gnadenlosen Ausdrücken von Spielern bis etwa 2600. Auf Stärkere traf er zuletzt bei der EM und konnte nicht überzeugen. Bemerkenswert ist auch, dass der Dortmunder ausgerechnet auf dem Höchststand seiner Elokurve von den eigentlich ziemlich elogeilen Veranstaltern in seiner Heimatstadt geschnitten wird. Spekulationen, dass Naiditsch wegen Fehlverhaltens nicht eingeladen ist, hat Turniersprecher Michael Meinders dementiert. Nach der 2010er-Auflage habe man sich entschieden, die beiden Letztplatzierten nicht mehr einzuladen. In Zukunft sei Naiditsch sicher wieder ein Kandidat. Von seiner Seite ist zu hören, dass er nicht überkreuz mit den Veranstaltern sei. Er werde sicher mal vorbeischauen.   

 

  

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