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Montag, 16 November 2020 22:59

ChessBase 16 – im Norden fast nichts Neues

Das war der erste Eindruck der Krennwurzn als sie die erste Beta zu Gesicht bekam, aber der erste Eindruck kann manchmal schon ein wenig täuschen, dazu etwas später mehr. Vorab ein Tipp an Leute, die keine Zeit oder vor allem keine Lust auf das Gesülze der Krennwurzn haben:

Niemand braucht ChessBase 16 also kaufen Sie es sich sofort!!

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Die Krennwurzn ist auch Jahre nach der Erstentdeckung dieser Idee ganz entzückt von ihrer unfassbaren messerscharfen Unlogik - etwas was man nicht braucht unverzüglich zu kaufen – noch dazu wo ja „fast nichts Neues“ im Titel steht. Nun am Anfang war der Titel und dann entstand erst der Artikel. Dass sich die Krennwurzn irren kann, ist Ihnen liebe Leser ja nicht wirklich fremd und es gilt uneingeschränkt:

Corona nervt und Weihnachten steht vor der Tür,
also gönnen Sie sich was für sich und Ihr Hobby!

Verschwenden Sie keine wertvolle Zeit mit der Lektüre des „fast nichts“, sondern kaufen Sie das Programm und machen sich selbst ein authentisches Bild. Bedenken Sie, dass Corona auch in die Programmentwicklung ungeplante Verzögerungen gebracht hat, weil Onlineturniere und -meisterschaften viel Zeit in Anspruch genommen haben. Auch wenn nicht alles gleich auf Anhieb perfekt funktioniert hat, so haben die Hamburger – wie auch andere Anbieter – hier viel Arbeit und Ressourcen für uns Schachspieler investiert. Danken wir es Ihnen ein wenig durch Kauf.

Der allgemeine Coronafrust hat sich wohl auch ein wenig auf die Krennwurzn übertragen und zuerst wollte ich gar nicht viel Betatesten und schon gar nicht wollte ich einen Artikel schreiben, weil irgendwie fand ich, dass nicht wirklich was Neues im Programm geboten wird und außerdem wann wird es wieder echte Liveturniere geben, wann der Weltmeisterschaftszyklus fortgesetzt werden, wann man selbst wieder real am Brett sitzen. Irgendwie war die Schachlust verschwunden, aber dann nach und nach fand ich doch ganz interessante Neuerung in der neuen ChessBase 16 Version und manche haben sogar Suchtpotential – diese Warnung möchte ich schon aussprechen – manche sind ganz ok und manche waren schon lange überfällig.

Die Eröffnungsübersichten

Gleich die erste Neuerung ist eine mit potentiellem Suchtpotential für die Krennwurzn, denn zu jeder beliebigen Eröffnungsstellungen lassen sich mit etwas Geduld Eröffnungsübersichten (Repertoirevorschläge) erzeugen. Eine beinahe unendliche Spielwiese für wohl viele User und natürlich auch ein ernsthaftes Werkzeug für Profispieler – die Idee entspann sich aus der Zusammenarbeit mit Fabiano Caruna für den "Navigating the Ruy Lopez" FritzTrainer.

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Die Übersichten werden am Server gespeichert – wer seine Eröffnungsgeheimnisse nicht teilen will, kann mit OFFLINE aber auch ganz geheim arbeiten. Für vieler User aber wird das Schmökern und Verfeinern der online verfügbaren Übersichten den Hauptpart einnehmen. Das Programm will einem nicht DIE Lösung aufs Auge drücken, sondern es ergeben sich eine Vielzahl von Möglichkeiten, damit der Benutzer seine persönlichen Vorlieben in die Suche einfließen lassen kann.

• „Traditionell“ - wählt streng die auf GM-Level gespielten Hauptvarianten
• „Modevarianten“ - in der modernen Spielpraxis dominierende Züge werden ausgewählt – möglicherweise die interessanteste Option der Funktion
• „Nebenvarianten“ – für Praktiker ohne viel Zeit ein Thema und schlecht sind diese auf keinen Fall
• „Gambit“ – soll jedes halbwegs spielbare Opfer berücksichtigen
• „Angriff“ - führt teils zu sehr aggressiven Nebensystemen
• „Positionell“ – für alle, die es etwas ruhiger und übersichtlicher wollen
• „Vereinfachen“ – extra für Feiglinge wie die Krennwurzn ?

Die Variantentiefe ist in den Schritten „Einstieg – Klub – Turnier – Meister – Enzyklopädie“ wählbar und verkürzt oder verlängert die Suche. Falls zu einer Stellung Übersichten auf dem Server bereitstehen, werden Stil, Tiefe und Farbe mit einem „*“ markiert. Aber lassen wir das Matthias Wüllenweber in einem Video selbst erklären.

Video „Die Eröffnungsübersichten“
Sprache Deutsch – Dauer 7:57

Neuerungen schürfen (Novelty Mining) im LiveBuch

Daten sind schon lange das neue digitale Gold und danach wird weltweit heftig gesucht. Warum sollte man dies auch nicht im Schach nutzen und Arbeit durch die Maschinen leisten lassen? “Neuerungen schürfen” oder wie es neudeutsch heißt „Novelty Mining“ ist nun mit ChessBase 16 möglich ohne dass man in die schmutzige Unterwelt hinuntersteigen muss:

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In einem zusätzlichen Dialog werden noch einige Einstellungen möglich, um rascher an die gewünschten Informationen zu kommen.

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Um das Schürfen effizienter zu gestalten bedient man sich ein paar Tricks, so werden häufig gespielte Varianten von der Suche ausgeschlossen, so dass mehr Rechenkraft in die Nebenvarianten fließen kann. Nach einiger Zeit meldet die Maschine dann:

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einen Erfolg oder wie bei der echten Schatzsuche realistischerweise oftmals ein „leider NEIN“. Ob die Krennwurzn schon ein Goldnugget gefunden hat? Naja man muss ja nicht alles preisgeben ?

Stellt man Tiefe = “0” ein, dann erfolgt eine Daueranalyse der aktuellen Stellung, welche die gespielten Hauptvarianten ausschließt.

Auch diese Funktion erklärt Matthias Wüllenweber in einem Video selbst:

Video “Neuerungen schürfen”
Sprache Deutsch – Dauer 7:07


Die neue Partienotation: Faltung und Partieverweise

Wer sich schon mal von Robert Hübner kommentierte Partien angeschaut hat, der hat sich diese Neuerung schon lange gewünscht. Endlich bekommt man ein Werkzeug an die Hand um große Variantenbäume beherrschbar und übersichtlich zu halten. Aber wie so oft sagt ein Bild mehr als tausende Worte …

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So sah das alt aus und das kann natürlich weiterhin so haben, wenn man möchte, aber mir gefällt das neu wesentlich besser:

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Aber nicht nur beim Nachspielen ist das sinnvoll, sondern auch wenn man später einmal eine kommentierte Partie überarbeiten möchte. Zudem kann man in der Eröffnungsphase Partiereferenzen einfügen lassen. Diese Funktionalität hat wohl nicht nur der Krennwurzn schon lange gefehlt bei ChessBase!

Benachrichtigungen zur Eröffnungstheorie (live) und neue Eröffnungskommentare

Jede Partie enthält per Definition eine Neuerung – naja fast jede, denn es gibt gewollte und ungewollte Zugdubletten. Wirklich interessant ist aber oftmals gar nicht die Neuerung an sich, sondern die Genese derselbigen. Kann eine Neuerung eine Änderung der Zugfolge einer Eröffnung beeinflussen? Wird ein Nebensystem durch die moderne Top-GM Praxis plötzlich zur eigentlichen Hauptvariante? Warum ist die am häufigsten gespielte Variante nicht die stärkste und auch nicht zwangsläufig jene mit dem besten Score, usw… Dies will ChessBase 16 nun erkennen und kommentieren – lassen wir hier wieder Matthias Wüllenweber selbst zu Wort kommen.

Video “Eröffnungskommentare”
Sprache Deutsch – Dauer 8:24

Zugang zu dieser Funktion findet man via Taktische Analyse, Brettfenster -> Report -> Neuerung markieren, Partienliste -> Analyse -> Neuerung markieren und etwas nervig, aber trendig und absolut aktuell als Benachrichtigungen im Windows 10 Info Center.

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Hier weist ChessBase darauf hin, dass Schwarz in letzter Zeit mit 6... De7! Wesentlich erfolgreicher ist als mit dem weitaus häufiger gespielten 6... Ld6. Da ich mir sicher bin, dass manche allergisch auf sich öffnende Fenster reagieren, sollte ChessBase diese Benachrichtigung deaktivierbar machen.

Livedatenbanken: Theorie, Taktik, laufende Turniere

In der Ordneransicht links im ChessBase Hauptfenster gibt es einen neuen Eintrag „Live“.

CB16 09„Taktik“ liefert einfache Taktikaufgaben aus den laufenden Livepartien – oft unmittelbar nach Partieende. „Neuerung“ liefert serverseitig aktuelle theoretische Trends aus den Livepartien der letzten Tage. Rechts von diesen beiden gesetzten Datenbanken findet man die aktuell am Server übertragenen Liveturniere. Eine sehr gute und schnelle Zugriffsmöglichkeit, der aber noch ein paar Killerfeatures wie Livetabelle oder Spielersuche fehlen – aber was nicht ist, kann ja noch werden.


Suche nach typischen Taktikstellungen in einer Eröffnungsvariante

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Geht man im Brettfenster auf Report, so ist wie bisher auch „Ähnliche Taktik“ etwas stiefmütterlich ohne eigenes Icon wie in den Vorversionen auch, aber doch mit einer verbesserten Funktion zu finden. Der User kann nun umfangreichere Einstellungen treffen und das Suchergebnis wird dann in eine Datenbank als Trainingsstellungen geschrieben. Allerdings ist die Suche nach Taktik sehr langsam, weil die Ergebnisse noch mit der Engine kontrolliert werden müssen. Hier zeigt sich allerdings eine generelle Schwachstelle von ChessBase: man setzt vielleicht aus Angst vor dem Fortschritt immer auf Neuberechnung und lässt das Rad immer wieder neu erfinden. Das vergeudet Zeit und auch reale Energie!! Bei „Let’s check“ sind Unmengen an Informationen mit unterschiedlicher Rechentiefe gespeichert, werden aber nicht genutzt. Denn eine minutenlange Suche vor ein paar Monaten mit einer entsprechenden Tiefe ist mit hoher Wahrscheinlichkeit besser als eine Maschine wenige Sekunden oder noch kürzer neu rechnen zu lassen – da könnten noch viele kostenfreie Synergienuggets gehoben werden und das nicht nur bei dieser Funktion.

Neuer Chat auf Playchess inklusive Video/Audio für Vereins- und Turnierräume

Der Chat auf Playchess war anfangs eine sehr beliebte Funktion, denn das gab es damals anderswo nirgends in dieser modernen Form. Allerdings gab es anfangs viele technische und moderatorische Einschränkungen, welche die User nicht goutiert haben und es wurde dann lange still im und um den Chat – fast glaubte man er sei seitens der Programmierer in einen Dornröschenschlaf gefallen. Nun mit Version 16 startet nach langer Zeit ein zaghafter Versuch den Chat wieder wachzuküssen. Er wurde optisch modernisiert und klarer strukturiert, wie wir es vom Smartphone kennen. Zudem werden Chats vor dem Einloggen nachgespielt, damit man sich schnell ein Bild machen kann, was aktuell gerade diskutiert wird. Zusätzlich wurden zwei interaktive Funktionen neu eingefügt: Man kann Stellungen und Varianten zu einer laufenden Partie chatten, was die gemeinsame Analyse erleichtern soll.

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Hat der Zuschauer ebenfalls das neue Programm gekauft – haben Sie das schon getan oder lesen Sie immer noch – dann kann er auf diese Stellung oder Variante im Chat klicken und diese dann Zug für Zug auf einem Hilfsbrett nachspielen. Außerdem kann man via Rechtsklick im Chatfenster die Hintergrundfarbe ändern.

In privaten Vereinsräumen oder Turnierräumen, kann man mit entsprechender Hardwareausstattung Audio- oder Videochat verwenden – eine nette Alternative zum Vereinsabend in Coronazeiten bietet sich hier an.

Dazu gibt es ein Video vom zuständigen Programmierer Jeroen Van Den Belt

Video “Neuer Chat”
Sprache Deutsch – Dauer 6:35

Spielstärkeeinschätzung mit der Zentibauernverlust-Analyse (CPL)

Zur Messung von taktischer Genauigkeit und als Indiz möglicher Computerhilfe hat sich die Zentibauernverlust-Analyse CPL (centipawn loss) eingebürgert und wird von vielen Seiten verwendet. Der Zentibauernverlust wird folgendermaßen ermittelt: Wer aus Sicht einer Engine einen Zug macht, der schlechter als der beste Enginezug ist, erleidet mit diesem Zug einen Zentibauernverlust. Das ist der Abstand des gespielten Zugs zum besten Enginezug gemessen in Zentibauern, weil Enginebewertungen bekanntlich in Bauerneinheiten dargestellt werden. Mittelt man diesen Verlust über die gesamte Partie, so erhält man eine Abschätzung für die taktische Präzision der Züge. CPL weist zwar eine gewisse Korrelation mit der Spielstärke auf, schwankt aber doch sehr, sodass auch Werte unter 10 in einer Einzelpartie keinesfalls als Cheatingbeweis taugen, denn sogar schwache Spieler können solche Werte in ruhigen, positionellen Partien problemlos erreichen. Aussagekräftige Werte ergeben sich nur aus höheren Partienzahlen und sind wir dann bei den praktischen Problemen angekommen: das Analysieren von höheren Partiezahlen kostet wahnsinnig viel Zeit und so würde ich empfehlen diese Funktion nicht zum Erkennen von Cheating zu verwenden, sondern um einen Blick auf die eigenen Partien und Fehler zu werfen. Folgende Informationen werden in die einzelne Partie gespeichert:

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Ehrlicherweise muss man sagen, dass hier andere Anbieter in der Umsetzung und optischen Aufbereitung der Daten ChessBase weit voraus sind und ich die aktuelle CPL bei ChessBase 16 nur als Anfang in den Einstieg in die statistische Auswertung eigener Partien werten kann und hoffe, dass spätere Versionen oder sogar schon Updates hier mehr und bessere Informationsaufbereitung bieten.

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Da muss noch viel nachgebessert werden, da liegt noch viel Arbeit vor ChessBase und da ist man der Konkurrenz meilenweit hinterher. Aber die können das schon schaffen ?!

Erkennung von PGN-Downloads

Eine witzige Arbeitserleichterung oder doch etwas Nerviges? Läuft ChessBase 16 und man lädt eine PGN-Datei herunter, dann wird die automatisch in ChessBase geöffnet. Aktuell funktioniert da noch nicht für FEN – aber vielleicht findet das auch noch via Update ins Programm. Vielen wird die Funktion gefallen, aber manche könnte es auch stören und daher wäre auch hier eine Option zum Abschalten für die Puristen nicht schlecht und wohl auch nicht zu aufwendig.
Viele kleine Verbesserungen

Bei Raytracing gab es ein paar kleine Änderungen. In der letzten Version wurde das noch als Neuerung angepriesen, aber es ist für viele User maximal eine schöne Spielerei. Leider nutzt ChessBase hier nicht die Möglichkeiten, die teurer Highendgrafikkarten ermöglichen würden, aber das hat den Vorteil, dass man mit etwas Geduld auch auf einem schwachen Rechner mal ein Bild oder eine kurze Videosequenz erstellen lassen kann. Aber lassen wir dazu nochmal den zuständigen Programmierer Jeroen Van Den Belt zu Wort kommen.

Video “Raytracing”
Sprache Deutsch – Dauer 8:25

Eine nette Neuerung versteckt sich beim Entkommentieren von Datenbanken.

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 Konnte man bisher nur wählen, ob man den Kommentar zum letzten Zug erhalten möchte, kann man nun eine Vielzahl von Optionen checken.

Natürlich gibt es noch weitere Funktionen in ChessBase 16 zu entdecken, aber die Krennwurzn interessiert sich nicht für alle Funktionen oder aber sie hat diese schlicht und einfach übersehen.

Gibt’s auch was zu meckern?

Könnte die Krennwurzn als gelernter Österreicher – ja sogar OBERösterreicher - nicht raunzen, müsste man sich wirklich große Sorgen machen. Aber keine Angst kein menschliches Werk wird jemals perfekt sein, denn sogar die Krennwurzn scheitert täglich oder sekündlich an der Perfektion.

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Perfekt hingegen ist nur die Ungeduld der Krennwurzn und obwohl die Hamburger laufend an der Datenbankgeschwindigkeit schrauben, ist diese immer noch nicht schnell genug um Ergebnisse in Krennwurznwunschgeschwindigkeit zu liefern. Dennoch habe ich mit Blick auf die Parallelisierung und den Taskmanager das Gefühl, dass hier noch immer sehr viel Luft nach oben vorhanden wäre.

Fazit der Krennwurzn

CB16 ist eine konsequente Weiterentwicklung der Vorgängerversionen mit ein paar wirklich netten Neuerungen, und zeigt, dass sich die Hamburger tagtäglich neue Gedanken über Schach und Schachdatenbanken machen.

Was mir neu gut gefiel:

+ Eröffnungsübersichten und mit Suchtpotential
+ Neuerungen schürfen (Novelty Mining) im LiveBuch
+ Suche nach typischen Taktikstellungen in einer Eröffnungsvariante
+ Die neue Partienotation: Faltung und Partieverweise (endlich)
+ Livedatenbanken: Theorie, Taktik, laufende Turniere
+ Neuer Chat auf Playchess mit Video/Audio
+ Kleine Verbesserungen und
+ wenig optische Veränderungen zur Vorversion

Was mir noch fehlt:

- Vereinigung von ChessBase und Fritz GUI (Grafische Benutzeroberfläche)
- oder zumindest ein einheitliches Aussehen im Übertragungsbereich
- Zusammenstutzen und Vereinheitlichung des Angebotes (Jäten)
- Schreibweise verbessern und Spielerlexikon haben auch noch Potential
- individuelle Anpassungsmöglichkeiten in der Ribbon Button Leiste
- Übersicht über alle Einstellungen, Abos, ... in einem Report (html)
- Zentibauernverlust-Analyse (CPL) userfreundliche Aufbereitung
- Besseres Ausnutzen der schon gespeicherten Informationen
- Firmeneigenes Supportforum

Und dennoch bitte nicht vergessen – aber sie werden es ja schon gemacht haben und nicht hier sinnlos Zeit vertrödelt haben:

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Corona nervt und Weihnachten steht vor der Tür,
also gönnen Sie sich was für sich und Ihr Hobby!

Ein ehrliches Wort zum Abschluss: oft wird die Krennwurzn gefragt: ich habe ChessBase Version xy soll ich auf die neue Version update. Haben Sie ChessBase 11 oder früher in Verwendung lautet meine Antwort UNBEDINGT JA. Ab ChessBase 12 lautet die Antwort auch immer JA, aber es gibt zwei Einschränkungen: Ihnen geht es wirtschaftlich gerade nicht so gut oder Sie haben keine Freude an etwas Neuem. Denn wie eingangs gesagt: Fast niemand braucht ChessBase 16 wirklich, aber es ist für viele eine persönliche Freude und damit ein Geschenk an sich selbst! Ja und Programmierer möchten ihren Lieben auch das eine oder andere Päckchen unter den Weihnachtsbaum legen können – auch in diesen schwierigen Coronazeiten.

Systemanforderungen ChessBase 16 – Herstellerangaben

Minimum: Dual-Core, 4 GB RAM, Windows 7, DirectX11 Grafikkarte mit 256 MB RAM, DVD-ROM Laufwerk, Windows Media Player 9 und Internetverbindung (Aktivieren des Programms, ChessBase Cloud und Updates).

Empfohlen: PC Intel Core i7, 2.8 GHz, 16 GB RAM, Windows 10, DirectX11 Grafikkarte (oder kompatibel) mit 512 MB RAM oder mehr, 512 GB SSD, Windows Media Player, Adobe Flash Player (Live-Übertragung), DVD-ROM Laufwerk, Full-HD Monitor und Internetverbindung (Aktivieren des Programms, ChessBase Cloud und Updates).

Internet: Info und Shop www.chessbase.de

Kleingedrucktes (nicht lesenswert)

Lob, Geschenkkörbe, Weinflaschen und Sympathiebekundungen per Email an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Kritik, Beschwerden, Unmutsäußerungen bitte nur an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! – aber bitte nur bezüglich des Programms, nicht aber über die Krennwurzn – dafür können die Hamburger nun wirklich nichts!

Ich lege auch eine pdf-Version zum Download bereit – wer ganz erzürnt ist, bitte ausdrucken und ganz genüsslich ganz heftig klein zerreißen und dann gemütlich hinsetzen und ein gutes Glas österreichischen Rotwein trinken! Und natürlich CB16 mit Genuss und dem guten Gefühl kaufen, dass die Krennwurzn keinen Cent Provision erhält!

Danksagung

An jene Leser, die es so weit geschafft haben und noch nicht eingeschlafen sind!

Und zu guter Letzt an ChessBase Hamburg für die Bereitstellung der Betaversionen und der Geduld mit der Krennwurzn!

Und das Logo in voller Größe, denn das ist wirklich geil!

CB16

 

 

ChessBase 15 – die Evolution geht weiter
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Dienstag, 13 November 2018 12:02

ChessBase 15 – die Evolution geht weiter

Ein klares Krennwurzn Statement zu Beginn: Niemand braucht ChessBase 15 also kaufen Sie es sich sofort!!

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Die Krennwurzn ist ganz entzückt von ihrer messerscharfen Unlogik - etwas was man nicht braucht unverzüglich zu kaufen. Aber so einfach von der Hand zu weisen ist das denn auch wieder nicht, denn:

die WM läuft und Weihnachten steht vor der Tür,
also gönnen Sie sich was für sich und Ihr Hobby!

Wer hier noch weiterliest, verschwendet seine wertvolle Zeit, die er mit dem neuen ChessBase 15 sinnvoller nutzen könnte – die Krennwurzn übernimmt dafür keine Verantwortung, aber das brauche ich ja gar nicht extra schreiben.

Schachdatenbankprogramme gibt es schon eine gefühlte Ewigkeit und eigentlich sollte man denken, dass das Thema schon lange fix und fertig ausgelutscht ist und es beim besten Willen keine Neuerungen und Verbesserungen geben kann. Nun die Mannschaft aus Hamburg überrascht uns alle Jahre – einmal mit Fritz und im nächsten Jahr mit ChessBase immer wieder. Nicht nur dass versucht wird die Datenbankengine schneller zu machen, so dass auch die immer größer werdenden Datenmengen beherrscht werden können – nein es ist immer wieder auch was Neues mit an Bord.

Nachspieltraining

Die Krennwurzn trainiert nicht einmal vor einer Partie - was soll da ein Nachspieltraining helfen. Natürlich könnte man die neue Funktion auch für das Nachspielen eigener Partien verwenden, aber gedacht ist es eigentlich für Meisterpartien, um nicht wie bisher einfach schnell und ohne eigenes Denken durch die Partie und Kommentare zu klicken. ChessBase liefert hier ein einfaches automatisches Feature welches das Nachspielen mit Training und eigenem Denken bereichert. Damit man sich nicht gar so arg anstrengen muss, liefert das Programm auf Wunsch Tipps, die auf den richtigen Zug hinweisen. Zudem werden Dein Zug, der Partiezug und auch der Enginezug gegenübergestellt und man bekommt Punkte. Für die Krennwurzn werden auch noch Verlustzüge angezeigt und in Hochform schafft sie dann über 100% Fehler.

Aber lassen wir das Gefasel und werfen wir einen Blick auf die neue Funktion:

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Wie leicht zu sehen ist, hat sich die Krennwurzn wieder mal nicht um den angezeigten Tipp „Vertreibe eine Figur“ gekümmert, sondern den Bauern auf b4 geschlagen, so wie es die Engine auch wollte. Eine wirklich nette Neuerung und auch der Krennwurzn gefällt es mit etwas mehr Eigenleistung durch die Partien zu klicken, aber lassen wir das Matthias Wüllenweber in einem Video erklären.

Video Nachspieltraining -Sprache Englisch – Dauer 12:54


Repertoiretraining

Das ist Nachspieltraining mit dem eigenen Repertoire – also nur für Leute, die sich mit ChessBase schon ein Repertoire angelegt haben. Mit der neuen Version kann man hier wirklich leicht und einfach das eigene Repertoire üben und üben. JA – Sie haben es erraten, so was macht die Krennwurzn natürlich nicht, denn das wäre ja kontraproduktiv. Also lassen wir Matthias Wüllenweber von ChessBase die neue Funktion erklären selbst erklären:

Video Repertoiretraining - Sprache Englisch – Dauer 5:08

Verbesserte Referenz

Die Referenzsuche wurde technisch etwas beschleunigt, aber da kann der ungeduldigen Krennwurzn ja kaum etwas Recht machen, denn die möchte das Ergebnis ja schon vor der Frage haben. Die Referenz wurde um die Punkte Trend und Endspiele etwas aufgefettet.

Der Trend zeigt wie sich eine Eröffnung oder Variante über die Zeit gehalten hat und wie sie aus oder in Mode kam – das ist nicht nur eröffnungstheoretisch interessant, sondern auch schachhistorisch, denn so manche unspielbare Variante hatte dann doch ihr Comeback oder war einfach nur aufgrund von Modetrends eine Zeitlang verschwunden.

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Endspiele zeigen mit welcher Häufigkeit welche Endspiele aus dieser Eröffnung entstehen und geben damit einen kleinen Hinweis darauf, was man beim nächsten Endspieltraining vorrangig bearbeiten soll.

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Plan Explorer

Was kommt thematisch heute aufs Brett? Nun starten wir mit einer Gegenfrage: was ist der Unterschied zwischen Schule und Universität? In der Schule fragt man den Lehrer was kommt zur Prüfung und erhält als Antwort: Lehrbuch Seite 12 bis 37 – die Antwort auf der Uni ist schlicht ALLES. Also was kann heute thematisch aufs Brett kommen: Antwort: ALLES!

Nun Alles ist bei Lichte betrachtet doch ein wenig ziemlich viel – auch wenn es die Lebensrealität ist, so möchte man diese doch ein wenig auf wahrscheinlichere Situationen eingrenzen. Genau das macht diese Funktion, die meiner Meinung nach noch ganz am Anfang steht und auch optisch etwas sperrig rüberkommt. Aber es ist genau die Richtung in die gute Schachsoftware gehen sollte. Es wird versucht abzuklären welche Manöver in bestimmten Eröffnungen wahrscheinlicher vorkommen. Natürlich ist das etwas Kaffeesudlesen, aber nicht nur, denn wie wir alle wissen, lassen sich aus vielen Daten doch signifikante Rückschlüsse ziehen.
Die Funktion stellt schon etwas Vorwissen über die Eröffnung und auch über Schachdatenbanken voraus und ist nicht so leicht zu bedienen – also keine wirkliche „Fun-Funktion“ und daher als Arbeitsfunktion für die Krennwurzn unbrauchbar und unnötig und trotzdem liebt sie diese Funktion – denn damit könnte man, wenn man wollte doch etwas lernen und möglicherweise schneller und zielgerichteter als andere. Sie wissen das ist nicht der erste Widerspruch in diesem Artikel und Sie erlauben mir die Frage: warum lesen Sie noch und haben noch nicht gekauft??

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Wieder eine stumpfe Werbedurchsage der Krennwurzn denken Sie – aber da muss ich Ihnen jetzt sagen: nein, da liegen Sie falsch, denn ein wesentliches Kaufkriterium ist ja, dass die Programme ständig weiterentwickelt und verbessert werden und gerade hier in dieser Funktion wird sich bis ChessBase 16 eine Menge tun und wir dürfen gespannt sein, was uns da noch erwartet und was da mit den Updates mitgeliefert wird.

Das Ziel ist einfach das ALLES auf ein beherrschbares Maß zu reduzieren, damit man in mittleren Breiten – also in der Amateurwelt mit weniger Aufwand etwas erlernen kann. Also typische Motive, Manöver einer Eröffnung erkennen und/oder sogar hinter das Geheimnis so mancher Zugreihenfolgen zu kommen. Das könnte interessant und spannend werden – ein kleiner Einblick in die Welt von Alphazero – jedenfalls was statistische Auswertungen betrifft.

Raytracing

Fällt in die Kategorie optische Spielereien wie die 3-D Bretter. Dennoch gefällt mir diese Funktion etwas besser, weil man hier wirklich schöne Bilder auf den Bildschirm zaubern kann und diese auch noch speichern kann und damit im Web oder für Präsentationen nutzen kann. Strahlenverfolgung ist der schreckliche deutschsprachige Begriff und will uns sagen, dass das Brett so berechnete wird, wie es in der Realität unter den gegebenen Lichtbedingungen auch aussehen würde. Leider benötigt diese schöne Bildererzeugfunktion doch einiges an Rechen- und Grafikleistung und ist auf meinem fünf Jahre alten i7-ProBook mit Onboardgrafik etwas sehr zäh. Leider kann ich nicht aus erster Hand berichten wie das am PC aussieht, weil es hier aktuell Probleme der Software mit meinem AMD Ryzen gibt und diese Funktion daher für AMD noch nicht freigeschalten wird. Aber ich darf alle AMD-Fans trösten – die Hamburger werden das Problem noch lösen und in die kommenden Updates einfließen lassen. (Update CB15.4 Dez2018 ermöglicht nun Raytracing auch auf AMD Rechner)

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So schön mit Licht- und Schattenwurf kann das aussehen – allerdings braucht man dafür schon einen guten Computer mit hochauflösendem Monitor. Interessierte können sich hier zwei Videos von Matthias Wüllenweber zum Thema ansehen.

Video Raytracing - Sprache Englisch – Dauer 4:05

Im zweiten Video wird gezeigt wie man aus einer Partie ein Video machen kann, eine sehr interessante Funktion um beispielsweise ein Training etwas aufzulockern oder auch Freunden einmal die eigene Partie auf einem großen Fernseher zeigen zu können.

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Video Partievideos erzeugen -Sprache Englisch – Dauer 7:30

Viele kleine Verbesserungen

Eine kleine – aber gar nicht so unwesentliche Verbesserung wurde auch bei der Suchmaske vorgenommen, die stark überarbeitet und erweitert wurde. Wem das alles schon bisher zu viel war, hat jetzt die Möglichkeit auf eine ganz einfache Suche zurück zu greifen. Das finde ich ganz grundsätzlich eine sehr gute Idee, denn nicht jeder will sich durch komplizierte Masken klicken – für manche und manche Anwendungen reicht eine übersichtliche abgespeckte Version auch. So kann jeder nach seiner Façon glücklich werden.

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Erweitert wurde auch der Reiter Manöver, der nun viel mächtiger und auch einfacher zu bedienen ist als früher, weil hier schon taktische Motive vorgegeben sind. Allerdings ist das schon eine Funktion bei der man mit etwas mehr Genauigkeit an die Arbeit gehen muss, aber dann liefert sie interessante Ergebnisse.

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Ebenfalls neu ist der Extrareiter für Angriffe:

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Natürlich gibt es noch weitere Funktionen in ChessBase 15 zu entdecken, aber die Krennwurzn interessiert sich nicht für alle Funktionen oder aber sie hat diese schlicht und einfach übersehen.

Gibt’s auch was zu meckern?

Könnte die Krennwurzn als gelernter Österreicher – ja sogar OBERösterreicher - nicht raunzen, müsste man sich wirklich große Sorgen machen. Aber keine Angst kein menschliches Werk wird jemals perfekt sein, denn sogar die Krennwurzn scheitert täglich oder sekündlich an der Perfektion.

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Perfekt ist nur die Ungeduld der Krennwurzn und obwohl die Hamburger laufend an der Datenbankgeschwindigkeit schrauben, ist diese immer noch nicht schnell genug um Ergebnisse in Krennwurznwunschgeschwindigkeit zu liefern. Bessere Soft- und Hardwareleistung werden durch größere Datenmengen wieder eingebremst – das ist ein Fluch unserer Zeit und dennoch habe ich mit Blick auf die Parallelisierung und den Taskmanager das Gefühl, dass hier noch Luft nach oben vorhanden wäre.

Als Meckerabschluss kann ich die Kritik von ChessBase 14 für die „Übertragungen“ bei playchess.com fast wörtlich übernehmen – praktisch für mich und zeitersparend für jene, die den Text auch nach zwei Jahren noch im Kopf haben:

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Wenn ich auf diese Liste schaue, bekomme ich Augenkrebs, der Kopf wird glutrot, wie nach einer zu starken Portion Kren (Meerrettich) am Jausenbrot und dann setzen tiefe Depressionen ein! Ich ungeduldiger User kann nicht nach Spieler suchen (das geht aber sogar bei der CB-Gratisapp am Handy), die Turniere sind nach Tag, Runden und sonst noch was aufgespalten – wahrscheinlich um die Krennwurzn noch mehr zu verärgern oder als Rache für die vielen bösen Krennwurznkommentare über ChessBase.

Und wenn ich jetzt noch wissen möchte, wie es im Turnier steht? Die Partien in ChessBase speichern und dann die Turnierstatistik aufrufen geht – aber das ist jenseits aller Eleganz! Aber ich wünsche mir noch mehr: ich will nicht nur eine Tabelle, sondern eine Livetabelle – am besten eine in der ich selbst noch rumbasteln kann und was-wäre-wenn Spielchen visualisieren könnte – eine Traumspielwiese also.

Natürlich könnte man auch aktuelle Nachrichten in den Übertragungsbereich eingliedern oder schneller und einfacher zugänglich machen – die meisten Informationen sind ja schon im ChessBase System vorhanden – sie müssen nur mehr „einfach“ – das ist scheinbar die große Schwierigkeit – für den User zugänglich gemacht werden!

Fazit der Krennwurzn

CB15 ist eine konsequente Weiterentwicklung der Vorgängerversionen mit ein paar wirklich netten Neuerungen, und zeigt dass sich die Hamburger tagtäglich neue Gedanken über Schach und Schachdatenbanken machen.

Was mir neu gut gefiel:

  • Nachspieltraining (NEU)
  • Planerklärer (NEU - erste Schritte)
  • Verbesserte Referenz
  • Verbesserte Suche inkl. Einfachsuche
  • Raytracing (NEU - einfach eine schöne Spielerei)
  • Kleine Verbesserungen und
  • wenig optische Veränderungen zur Vorversion

Was mir noch fehlt:

  • Vereinigung von ChessBase und Fritz GUI (Grafische Benutzeroberfläche)
  • oder zumindest ein einheitliches Aussehen im Übertragungsbereich
  • Zusammenstutzen und Vereinheitlichung des Angebotes (Jäten) 
  • Schreibweise verbessern und Spielerlexikon haben auch noch Potential
  • individuelle Anpassungsmöglichkeiten in der Ribbon Button Leiste
  • Übersicht über alle Einstellungen, Abos, ... in einem Report (html)
  • Firmeneigenes Supportforum

Und dennoch bitte nicht vergessen – aber sie werden es ja schon gemacht haben:

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die WM läuft und Weihnachten steht vor der Tür,
also gönnen Sie sich was für sich und Ihr Hobby!

Ein ehrliches Wort zum Abschluss: oft wird die Krennwurzn gefragt: ich habe ChessBase Version xy soll ich auf die neue Version update. Haben Sie ChessBase 11 oder früher in Verwendung lautet meine Antwort UNBEDINGT JA. Ab ChessBase 12 lautet die Antwort auch immer JA, aber es gibt zwei Einschränkungen: Ihnen geht es wirtschaftlich gerade nicht so gut oder Sie haben keine Freude an etwas Neuem. Denn wie eingangs gesagt: Fast niemand braucht ChessBase 15 wirklich, aber es ist für viele eine persönliche Freude und damit ein Geschenk an sich selbst! Ja und Programmierer möchten ihren Lieben auch das eine oder andere Päckchen unter den Weihnachtsbaum legen können.

Systemanforderungen ChessBase 15 – Herstellerangaben

Minimum:
Pentium-PC, 2 GB RAM, Windows 7, DirectX9 Grafikkarte mit 256 MB RAM, DVD-ROM Laufwerk, Windows Media Player 9 und Internetverbindung (Aktivieren des Programms, ChessBase Cloud und Updates).

Empfohlen:
PC Intel Core i5, 2.8 GHz, 8 GB RAM, Windows 10, DirectX10 Grafikkarte (oder kompatibel) mit 512 MB RAM oder mehr, Windows Media Player, Adobe Flash Player (Live-Übertragung), DVD-ROM Laufwerk, Full-HD Monitor und Internetverbindung (Aktivieren des Programms, ChessBase Cloud und Updates).

Internet: Info und Shop www.chessbase.de 

Playlist ChessBase 15 YouTube  (könnte noch um weitere Videos erweitert werden.

Kleingedrucktes (nicht lesenswert)

Lob, Geschenkkörbe, Weinflaschen und Sympathiebekundungen per Email an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! 

Kritik, Beschwerden, Unmutsäußerungen bitte nur an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! – aber bitte nur bezüglich des Programms, nicht aber über die Krennwurzn – dafür können die Hamburger nun wirklich nichts!

Ich lege auch eine pdf-Version zum Download bereit – wer ganz erzürnt ist, bitte ausdrucken und ganz genüsslich ganz heftig klein zerreißen und dann gemütlich hinsetzen und ein gutes Glas österreichischen Rotwein trinken! Und natürlich CB15 mit Genuss und dem guten Gefühl kaufen, dass die Krennwurzn keinen Cent Provision erhält!

Danksagung

An jene Leser, die es so weit geschafft haben und noch nicht eingeschlafen sind!

Und zu guter Letzt an ChessBase Hamburg für die Bereitstellung der Betaversionen und der Geduld mit der Krennwurzn!

ChessBase EVO 14
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Dienstag, 15 November 2016 12:16

ChessBase EVO 14

Die Krennwurzn sitzt verunsichert und wortlos vor einer Rezension – das können Sie nicht glauben lieber Leser? Ist aber die Realität – schon einige Zeit liegen mir Betaversionen von ChessBase 14 vor und ich weiß nicht, was ich davon halten soll, also zäume ich das Pferd von hinten auf und gebe eine klare Kaufempfehlung ab!

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Ist ChessBase 14 besser als ChessBase 13? Check! Hat es neue Funktionen? Check! Ist es das Geld wert? Check! Soll man sich ChessBase 14 kaufen – ein klares Check, denn man darf hier ruhig ein wenig egoistisch sein, denn:

die WM und Weihnachten stehen vor der Tür – gönnen Sie sich etwas für Ihr Hobby!

Ja und wo zum Henker hat die Krennwurzn dann noch ein Problem? Naja lassen wir die krennwurzischen (Pseudo?!)-Bauchschmerzen mal beiseite und werfen einen Blick auf die neuen Funktionen:

Assisted Analysis (AA)

Sicherlich DIE Innovation von ChessBase 14 und auch eine kleine Vorentscheidung wohin der Weg im ewigen Streit Analyse bzw. Übertragung mit oder ohne Engine gehen könnte: die Analyse mit Engine ohne Enginebewertung!

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Klickt man den Turm c8 an, so färben sich alle möglichen Zugfelder in den Farben tiefrot (absoluter Blunder) über diverse Rot-, Gelb- und Grüntöne bis tiefgrün (guter Zug) ein. Die Engine zeigt eine Bewertung des möglichen Zuges ohne die bekannten Plus oder Minus x,yz oder sogar das gefürchtete 0,00 auszuwerfen. Der User bekommt zwar eine maschinelle Unterstützung, muss dann aber diese farblichen Informationen selbst in Varianten umsetzen. Ich persönlich habe das bei den Übertragungen der WM Partien getestet und war wirklich begeistert, denn man starrt nicht mehr sklavisch auf Zehntelveränderungen von Enginebewertungen, sondern versucht selbst wieder mehr zu verstehen und wird aber sofort ein wenig aufgeweckt, wenn der eigene Wunsch- oder Fragezug im tiefen Rot erscheint.

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Wieder der Tc8, aber diesmal in Schwarz und die Farbgebung ist ein wenig blasser und hier zeigt sich auch eine kleine Schwäche des Systems, dass meiner Meinung nach noch nicht optimal auf Engine und Datenbankerkenntnisse zugreift. Der stärkste Zug Txc4 ist in der Stellung sehr hellgrün – vielleicht aus zu menschlicher Angst, es könnte ein Rechenfehler vorliegen – und der Zug Le6 ist tiefgrün. Beide Züge gewinnen, aber Txc4 ist kräftiger und auch schöner!

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Noch nicht umgesetzt ist die Einbindung von Tablebaseinformationen, aber das ist gar nicht so schlecht, denn hier kann sich der Laie ein wenig eine Vorstellung davon machen, wie die Maschine bei der Farberstellung arbeitet. Vielleicht sollte man hier ebenso wie bei Eröffnungsstellungen die Farbe Blau für Theorie einsetzen.

Aber diese Funktion ist wirklich ein Highlight und ich denke es wird mit den schon implementierten Features wie Drohung anzeigen, etc und den zu erwartenden Weiterentwicklungen eine wirklich wertvolle Funktion für die Zukunft werden.

Video AA Matthias Wüllenweber von CB


Taktische Analyse (TA)

Mit dieser von Fritz übernommen und verbesserten Funktion kann man nun auch in ChessBase 14 eine einzelne Partie oder mehrere Partien aus einer Datenbank einer schnellen automatischen Analyse unterziehen und man bekommt für den Durchschnittsspieler sicherlich sehr brauchbare Ergebnisse und eine gute Übersicht, was in der eigenen Partie alles möglich gewesen wäre.

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Man bekommt so einen schnellen Überblick über die Partie und das ist sicherlich auch ein praktisches Feature, wenn man schnell ein paar Analysen für die Homepage des Vereins oder eines Turniers braucht – denn so in zirka 20 Minuten je nach Leistungsstärke des eigenen Computers hat man brauchbare Ergebnisse, die man nur noch mit eigenem Senf auffetten muss – eine Arbeitserleichterung!

Video TA Matthias Wüllenweber von CB

Viele kleine Verbesserungen

Es kommt mehr Farbe ins Spiel – nein keine Angst, die FIDE hat keine zusätzliche Farbe ins Regular aufgenommen – ChessBase hat einen Weg gesucht, Partien mit vielen verästelten Kommentaren etwas übersichtlicher zu machen und die Varianten und Untervarianten in zarte Pastellfarben gehüllt.

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Die Schnellkommentierungsleiste wurde ausgebaut und auch die Trainingsfragen wurden überarbeitet und sind nun noch besser nutzbar. Eine ChessBase eigene Konvention wurde über Bord geworfen und Speichern ersetzt nun wie in vielen Programmen üblich die aktuelle Partie ohne wie bisher ungewollt Dubletten in der Datenbank zu erzeugen. Ersetzen entfällt daher komplett und will man eine eigene Version speichern, so bleibt der übliche Weg „Speichern als …“. Ich denke eine sehr sinnvolle Änderung – manchen wird hier die vollwertige Rückgängigfunktion fehlen, aber ich vermute mal, dass dies bei Schachpartien, Varianten und Kommentaren nicht so einfach umzusetzen wäre.

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Praktisch ist auch, dass man jetzt aus dem Programm direkt Zugriff auf seinen CB-Account hat – allerdings fehlt hier noch der Zugriff auf den Shop, aber das kann ja noch werden. Es gibt weitere – ich möchte fast sagen unzählige – kleine Verbesserungen an allen Ecken und Enden des Programms, die man nicht alle testen und erwähnen kann, da hilft nur sich das Programm selbst zu kaufen – Schleichwerbung ;-). Eine möchte ich dennoch erwähnen: man kann jetzt Suchmasken speichern und die aktuelle Stellung direkt in die Suchmaske übernehmen.

Warum meckert die Krennwurzn trotzdem?

Jetzt mal Butter bei die Fische!! ChessBase 14 ist besser als die Vorgänger, es gibt wesentliche Neuerungen und die Krennwurzn hat Bauchschmerzen und weiß nicht was sie schreiben soll??

„Gute Mädchen kommen in den Himmel, böse überall hin!“ – dieses Bonmot, das es auch als Buchtitel gibt, könnte ein Teil der Antwort sein. ChessBase „EVO“ 14 ist wirklich solide und brav, aber es ist keine „sündige, teuflische Eva“ die wirklich reizt und Sehnsüchte auslöst. Eine – nein DIE – beste Datenbanksoftware für Schach, aber es fehlt mir ein wenig der Blick auf die Konkurrenz und deren Angebote und die damit verbundenen klaren Konter. Das Angebot von ChessBase ist mittlerweile so vielfältig, dass man es auch als unübersichtlich bezeichnen könnte.

Die Konkurrenz punktet nicht mit mehr oder besseren Features sondern mit Einfachheit und Übersichtlichkeit. Wenn man weiß wie, dann bekommt man bei ChessBase mehr und tiefere Informationen als anderswo, aber anderswo bekommt mag man zwar weniger Informationen erhalten, aber diese werden viel einfacher am Silbertablett serviert. Vielleicht wird die Krennwurzn alt, faul und träge, aber die verdammte Aufgabe in unserer Informationsgesellschaft ist nun mal die Informationen schnell, kompakt und übersichtlich zu liefern – auch wenn es unmöglich ist, die im Schach enthaltene Information twitterlike in 140 Zeichen zu liefern, so wünschen wir uns das Unmögliche doch … versteckt in unserem Herzen!

Konkret ansprechen möchte ich dabei beispielsweise den Teil „Übertragungen“ bei playchess.com:

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Wenn ich auf diese Liste schaue, bekomme ich Augenkrebs, der Kopf wird glutrot, wie nach einer zu starken Prise Kren am Jausenbrot und dann setzen tiefe Depressionen ein! Ich ungeduldiger User kann nicht nach Spieler suchen (das geht sogar bei der CB-Gratisapp am Handy), die Turniere sind nach Tag, Runden und sonst noch was aufgespalten. Und wenn ich jetzt noch wissen möchte, wie es im Turnier steht? Die Partien in ChessBase speichern und dann die Turnierstatistik aufrufen geht – aber das ist jenseits aller Eleganz! Aber ich wünsche mir noch mehr: ich will nicht nur eine Tabelle, sondern eine Livetabelle – am besten eine in der ich selbst noch rumbasteln kann und was-wäre-wenn Spielchen visualisieren könnte …

Natürlich könnte man auch aktuelle Nachrichten in den Übertragungsbereich eingliedern oder schneller und einfacher zugänglich machen – die meisten Informationen sind ja schon im ChessBase System vorhanden – sie müssen nur mehr „einfach“ – das ist die große Schwierigkeit – für den User zugänglich gemacht werden!

Ja, ja – so eine „sündige, teuflische Eva“ könnte schon noch Würze in das Schachleben der Krennwurzn bringen – und die Krennwurzn könnte sich noch viel mehr vorstellen!

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Fazit der Krennwurzn

CB14 ist eine konsequente Weiterentwicklung der Vorgängerversion mit ein paar wirklich netten Neuerungen, aber es ist „nur“ eine Evolution und keine Revolution.

Was mir neu gut gefiel:

  • Assisted Analysis (NEU) – die Neuerung!!
  • Taktische Analyse (NEU)
  • Kleine Verbesserungen und
  • wenig optische Veränderungen zur Vorversion

Was mir noch fehlt:

  • Vereinigung von ChessBase und Fritz GUI (Grafische Benutzeroberfläche)
  •  Zusammenstutzen und Vereinheitlichung des Angebotes (Jäten)
  •  Schreibweise verbessern und Spielerlexikon haben auch noch Potential
  •  individuelle Anpassungsmöglichkeiten in der Ribbon Button Leiste
  • Übersicht über alle Einstellungen, Abos, ... in einem Report (html)
  • Firmeneigenes Supportforum

Und bitte nicht vergessen: die WM und Weihnachten stehen vor der Tür – gönnen Sie sich etwas für Ihr Hobby!

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Systemanforderungen ChessBase 14 - Herstellerangaben

Minimum:
Pentium-PC, 1 GB RAM, Windows 7, DirectX9 Grafikkarte mit 256 MB RAM, DVD-ROM Laufwerk, Windows Media Player 9 und Internetverbindung (Aktivieren des Programms, ChessBase Cloud und Updates).

Empfohlen:
PC Intel Core i5, 2.8 GHz, 8 GB RAM, Windows 10, DirectX10 Grafikkarte (oder kompatibel) mit 512 MB RAM oder mehr, Windows Media Player, Adobe Flash Player (Live-Übertragung), DVD-ROM Laufwerk, Full-HD Monitor und Internetverbindung (Aktivieren des Programms, ChessBase Cloud und Updates).

Internet: Info und Shop www.chessbase.de


Kleingedrucktes (nicht lesenswert)

Lob, Geschenkkörbe, Weinflaschen und Sympathiebekundungen per Email an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Kritik, Beschwerden, Unmutsäußerungen bitte nur an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! – aber bitte nur bezüglich des Programms, nicht aber über die Krennwurzn – dafür können die nichts!

Ich lege auch eine pdf-Version zum Download bereit – wer ganz erzürnt ist, bitte ausdrucken und ganz genüsslich ganz heftig klein zerreißen und dann gemütlich hinsetzen und ein gutes Glas österreichischen Rotwein trinken!

Danksagung

An jene Leser, die es so weit geschafft haben und noch nicht eingeschlafen sind!

Und zu guter Letzt an ChessBase Hamburg für die Bereitstellung der Betaversionen und der Geduld mit der Krennwurzn!

Neue Tablebases - Segen oder Fluch?
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Freitag, 14 Juni 2013 18:41

Neue Tablebases - Segen oder Fluch?

Ich wollte eigentlich über etwas anderes schreiben, aber aus aktuellem Anlass (gestrige Partie Carlsen-Kramnik im Tal-Memorial) scheint es mir angebracht, auf ein für die Endspieltheorie nicht ganz unwichtiges Thema einzugehen: die Fortentwicklung der Endspiel-Datenbanken, im guten alten "Denglisch" meist als Tablebases bezeichnet. Der technische Fortschritt ist auch in diesem Bereich unaufhaltsam und der neue Stand sieht so aus, dass alle halbwegs praxisrelevanten 7-Steiner allgemein verfügbar sind - vorausgesetzt, man besitzt ein zum (Online-)Abruf der Daten geeignetes Programm der russischen Firma Convekta, z.B. das recht bekannte "Aquarium". Nähere Informationen findet man auf der Website des Herstellers. Dort sind auch einige Beispiele aufgeführt, u.a. ein schwindelerregendes Matt in 545 und ein uraltes Turmendspiel aus dem WM-Match Steinitz-Gunsberg, gespielt am 29. Dezember 1890. Lange Zeit dachte man, dass Gunsberg gewinnen konnte, aber 122 Jahre später wissen wir Bescheid: es war doch remis!

Hinsichtlich der besagten Partie aus dem Tal-Memorial dauerte es nicht ganz so lange, sondern es genügte ein schlichter Knopfdruck bzw. Mausklick, um sofort die endgültige Wahrheit zu erfahren. Um folgende Stellung (Weiß am Zug) geht es:

 Bemerkenswert ist zunächst, dass dieses Endspiel überhaupt aufs Brett kam, da Schwarz durchaus brauchbare Alternativen zur Verfügung hatte. Kramnik hatte die Diagrammstellung in den letzten Zügen geradezu angestrebt, schätzte sie also anscheinend als remis ein. Auf den ersten Blick erscheint dies auch gar nicht so unplausibel, da Weiß nicht den zum h-Bauern passenden Läufer hat. Schwarz muss daher "nur" irgendwie den g-Bauern erwischen; dies erweist sich allerdings als unmöglich. Weiß kann mit Zugzwang arbeiten und wird früher oder später den schwarzen Läufer von den kritischen Diagonalen abdrängen. In der Tat gewann Carlsen in der Folge relativ leicht und Kramniks Fehleinschätzung erstaunt schon ein wenig. Auf der Pressekonferenz kommentierte der Weltranglistenerste die kramniksche Abwicklung recht diplomatisch: "This surprised me quite a bit", was in seiner Ausdrucksweise wohl ungefähr so viel bedeutet, dass er schier vom Stuhl fiel.

Früher hätte man das Endspiel vielleicht trotz allem mit einigem Aufwand untersucht (wer weiß, vielleicht gab es doch einen versteckten Remisweg?), aber jetzt spuckt die Maschine zu jeder Stellung alle relevanten Informationen aus. Zur Diagrammstellung erfahren wir zum Beispiel: Matt in 40! Aha. Nun handelt es sich hier noch um einen vergleichsweise seltenen Endspieltyp, aber auch z.B. über das äußerst praxisrelevante Turmendspiel mit zwei Bauern gegen einen ist nun alles bekannt und so manches Lehrbuch muss vermutlich umgeschrieben werden. Wo hört das alles auf? Nach Angaben von Convekta war der Abschluss der 7-Steiner-Analysen (die anderweitig schon seit etlichen Jahren im Gange waren!) eigentlich erst für 2015 vorgesehen,  sie hätten das Vorhaben mithilfe eines Supercomputers der Moskauer Universität jedoch innerhalb von nur sechs Monaten abgeschlossen. Über weitere Projekte in dieser Richtung ist noch nichts bekannt, aber es ist zu vermuten, dass auch die 8-Steiner früher oder später in Angriff genommen werden. Dabei muss man sich natürlich im Klaren darüber sein, dass mit jedem zusätzlichen Stein die Komplexität exponentiell anwächst. Neben immenser Rechenkraft sind also auch riesige Speicherkapazitäten notwendig, was neben der technischen Umsetzbarkeit auch eine Frage des Geldes ist. Trotz allem müssen wir damit rechnen, dass auch der nächste Schritt irgendwann bewältigt sein wird, auch wenn es noch Jahrzehnte dauern mag. Dabei muss man sich allmählich aber auch eine "ethische" Frage stellen: Wie weit wollen wir überhaupt gehen? Macht das Ungewisse, Unauflösbare nicht einen Teil der Faszination des Schachspiels aus? Theoretische Frage: Wenn man eine 32-Steine-Datenbank herstellen könnte, sollte man es dann tun? Ich persönlich habe kein gutes Gefühl dabei, aber ich mache mir keine Illusionen: Alles, was technisch machbar ist, wird auch irgendwann von irgendwem umgesetzt werden. Der Mensch an sich ist einfach zu neugierig!

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ChessBase12 die Leiden der jungen Krennwurzn
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Samstag, 01 Dezember 2012 23:08

ChessBase12 die Leiden der jungen Krennwurzn

ChessBase, Krennwurzn ... - da war doch was? „Ja das stimmt!“ würde nicht nur Toni Polster sagen, da wurden so manche Sträuße über und unter der Gürtellinie ausgefochten. Seriöse Kritikpunkte waren aber immer auch die Unzulänglichkeiten der Software und der sehr marktschreierische Auftritt. Gesundes Selbstvertrauen kann man den Hamburgern nun sicherlich nicht absprechen und so kam eines Tages ein Email angeflattert – JA die Krennwurzn bekommt Zugang zu Betaversionen und sie kann gerne auch eine Rezension schreiben. Aber eine Rezension wird das nicht werden, das klingt nach Rezession und da kriechen schnell mal Ängste in die Eurogeldtasche – nein es wird ein üblicher launiger krennwurzischer Erlebnisbericht – subjektiv aus Prinzip und nicht immer der political correctness entsprechen!

„Naja Bravo“ dachte ich mir, welche noch nie gesehenen Weltneuheiten wird man den Usern und mir da wieder auftischen wollen, die sogar die Kritik der Krennwurzn verstummen lassen sollen? Egal – ChessBase ist jene Anwendung, die bei mir am Rechner die Absturzliste anführt und zudem bei den von mir so geliebten großen Datenbankoperationen (Dublettensuche, Schreibweise verbessern, etc.) den Rechner normalerweise stundenlang in Beschlag nimmt. Also her mit der Beta, ich werde sie ...

Dann kommt wieder ein Email – Inhalt ein Link zu einer 64-bit Beta. Halt Freunde, so haben wir nicht gewettet: ChessBase bedeutet 32bit auf einem Kern – ein wenig angestaubte Programmiertechnik in hübscher Ribbonbuttonoptik, das waren meine vorgeplanten Worte – nun aber neugierig schnell installieren und den kurzen Beipacktext überfliegen. Es meldet sich der Installer und meckert etwas an den Grafiktreibern herum, guter Mann, die kann und will ich nicht schließen – mach halt einen Neustart, wenn Du unbedingt willst.

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Keine Weltneuheiten – solide Arbeit – neue Technik!

Das Programm startet und der nächste Schock folgt sofort: sieht aus wie mein „altes ChessBase 11“ – keine Umgewöhnungsphase ist notwendig, man kann sofort loslegen, alles ist da wo man es erwartet und natürlich auch ein paar neue Funktionen. Entweder verkaufen die alten Wein in neuen Schläuchen oder ... die Krennwurzn erzittert in Vorahnung auf neues Ungemach ein wenig ... oder die haben an uns User gedacht: wir wollen das alles so bleibt wie es ist, nur viel schneller und besser! Also sofort die eigene Megadatenbank mit 6,4 Mio. Partien auf Dubletten untersuchen lassen, das dauert und die Absturzwahrscheinlichkeit muss doch gerade bei einer Beta... - die Krennwurzn grinst schadens- und erwartungsfroh in sich hinein. Sapperlot das Einlesen der Datenbank in den Cache geht aber hurtig!

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Kein Wunder erstmals werken da alle 4 Kerne gemeinsam sehe ich unten in der Statusleiste und die „4 Threads“ erscheinen auch bei anderen Datenbankfunktionen – CB12 ist merklich schneller geworden, das muss sich die Krennwurzn bereits jetzt schon eingestehen.

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Die Software nutzt den Vierkerner mit SSD - für die technisch Interessierten unter den Lesern kurz es ist ein zwei Jahre alter AMD Phenom II X4 965 mit 16 GB RAM und 128 GB SSD auf SATA 6GB Controller – nun endlich auch sinnvoll aus, aber „Juhu“ die Dublettensuche wird dann altbewährt mit einem Thread durchgeführt, aber „leider“ viel schneller als CB11 und außer einem kleinen Teilerfolg kann die Krennwurzn hier nichts verbuchen und die Hoffnung auf einen Absturz? Schauen wir uns doch lieber die Ergebnisse an:

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Ein Blick auf die gefundenen Dubletten in der auch schon bisher gut gepflegten krennwurzischen Datenbank zeigt: nicht nur schneller sondern auch besser arbeitet das neue Ding wie ein Blick auf das Bild unschwer erkennen lässt – es findet Dubletten, die CB11 bisher nicht entdecken konnte auf meinem Rechner und zwar ganz schön viele! Gute Arbeit murmelt da die Krennwurzn etwas mürrisch und schreitet weiter zur Tat.

Auch bei den krennwurzischen Dublettensuchelchtests blamiert sich das Programm nicht wirklich mehr. TWIC 942 zweimal in eine Datenbank kopieren und nach Dubletten suchen lassen – das klappt zu 100% alle 2623 Partien werden gefunden, wenn man die Zugzahl bei den Optionen auf Null stellt, denn es sind gemeinerweise 11 Partien nur mit der Anfangsstellung erhalten – wohl zum Zweck einer vollständigen Turniertabelle! Test 2 ist etwas gemeiner denn da kann der User nicht hilfreich oder weniger bei den Optionen herumfummeln: wieder TWIC 942 in eine neue Datenbank kopieren und dann nochmals trotz Warnung „Datenbank bereits importiert“ mit dem Schalter „bitte keine doppelten Partien“ importieren. Und siehe da es werden die 11 Anfangsstellungen und 8 weitere Partien unter 10 Zügen importiert – vielleicht sollte man auch da die Zugzahl auf Null stellen können und nicht die fix vom Programm vorbestimmte Optionen verwenden müssen.

Dennoch kurz gesagt: CB12 nutzt den Rechner besser aus, arbeitet schneller und besser als der Vorgänger bei gleichem Aussehen – die Änderungen sind Großteils unter der Haube und nicht bei der Lackierung – kaum zu glauben, dass die Krennwurzn diese Worte ohne aufgesetztem Revolver freiwillig schreiben muss!

Schreibweise verbessern – Spielerlexikon online

Nach Dublettensuche meine liebste Funktion und jene, die in der Vergangenheit den meisten Grund zu Beanstandungen gegeben hat. Neben einem JUAN, der um die 70 Partien in einem 10ründigem Turnier spielen musste, gab es auch noch schlimmere Fehler inklusive einem Rückzug eines Updates für CB11 noch in diesem Herbst. In der an sich so guten und notwendigen Funktion, bedenkt man beispielsweise die Usance von TWIC die Vornamen der Spieler nicht auszuschreiben und die oft abenteuerlichen Schreibweisen von Spielernamen. Die unnötigen schachlichen und akademischen Titeln, die Nationalitätsbezeichnungen, die Mannschaften im Nachnamen und so weiter. Das alles sollte in einer Datenbank einen wohlzugeordneten Platz haben und dafür sollte die Funktion „Schreibweise verbessern“ sorgen, damit man bei der Vorbereitung auf einen Spieler idealerweise folgendes Bild sehen kann.

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Einen Kasparow Garry aus Russland, Weltmeister und Jahrgang 1963 – Keine Sorge der Kasismskiy wird sich nicht in die Finalversion von CB12 retten können, denn am Spielerlexikon und den damit zusammenhängenden Funktionen wird bis zum Release der Verkaufsversion noch weitergearbeitet. Je nach der vom User getätigten Einstellung schaut das Programm aber nicht nur am lokalen Rechner in das Spielerlexikon sondern auch online am Server und lädt von dort aktualisierte Daten inklusive Bilder auf den jeweiligen Rechner – wer das nicht möchte, dann das einfach abstellen. Mein Tipp am PC zu Hause vom Server zulassen, am Laptop nur die lokale Version nutzen und von Zeit zu Zeit das Lexikon vom PC auf den Laptop kopieren.

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Eine praktische neue Funktion, die noch ausgebaut werden kann und auch werden soll. Wer wagt noch nach Abstürzen zu fragen? Die Krennwurzn leidet ohnehin schon wie ein Hund im regennassen nebeligen November!

Da bleibt nur mehr eine Hoffnung – die Funktion „Überarbeiten“ und die bringt wirklich fast das gehoffte Ergebnis – zwar keinen Absturz, aber immerhin urlange Dauer.

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Super – aber zu was ist die Funktion eigentlich noch nütze? Wichtige Teile wurden in Schreibweise verbessern ausgelagert und sind damit obsolet geworden – möglicherweise wird man die Funktion in der Finalversion gar nicht mehr finden – jedenfalls eine lange Überlebensdauer ist kaum zu erwarten!

Alte Zöpfe abschneiden

Traditionalisten treibt bereits der Gedanke auf die Palme, dass einmal bestehende Funktionen in einer kommenden Version nicht mehr enthalten sein könnten – auch wenn diese durch bessere ersetzt werden bzw. einfach nur nutzlos geworden sind. Die Krennwurzn erinnert sich noch mit einem breiten Grinsen an eine Diskussion, warum eine Einstellung von Fritz 5 nun in Fritz 13 nicht mehr möglich ist und dass damit der Kauf eine einzige Enttäuschung sei. Nein sogar die meisten Konservativen wissen, dass sie die Weitergabe des Feuers und nicht die Asche anbeten sollten! Also alte Zöpfe ab, Mut zu Neuem! Mut auch zum Irrtum – es geht nicht immer nur geradezu aufwärts!

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Eigentlich sind durch Funktionen wie Referenz, ECO, Livebuch und auch später noch anzusprechende neue Funktionen die ehemals innovativen Schlüssel in eine unwichtige Position abgedriftet und nun kann man die sehr selten genutzten Themenschlüssel in den Optionen abwählen – tatsächlich von der Platte muss man sie aber dann doch händisch löschen diese unnützen Speicher- und Performancefresser! Aber nicht jeder ist so radikal wie eine frisch geriebene Krennwurzn und das ist auch gut so – genauso wenig wie das Anlegen einer Sicherungskopie nie schaden kann. Möglicherweise wird auch der Eröffnungsschlüssel zu den wenig bis gar nicht genutzten Funktionen wandern.

Neue Funktionen – alles ähnlich oder was?

Referenz, Livebook und das gute alte Eröffnungsbuch drängen wie oben schon erwähnt den Eröffnungsschlüssel in den Hintergrund zumal die Referenzsuche nun mit CB12 wesentlich schneller geht – 64-bit und Multithreading sei Dank. Aber diese Funktionen gab es auch schon in CB11 bzw. Livebook in Fritz 13 nur eben als 32-bit etwas langsamer.

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„Neuerung markieren“ ist eine gute Funktion für den schnellen Eröffnungsüberblick, „Gleiche Spieler“ zeigt Partien der Spieler auch in ähnlichen Eröffnungen und da sind wir schon bei den Neuerungen von CB12 – nicht nur mehr die exakte Übereinstimmung – eine typische Computereigenschaft – wird gesucht, sondern das Programm sucht nach Ähnlichkeiten – eine typisch menschliche Herangehensweise an Probleme und deren Lösung. „Ähnliche Strukturen“ arbeitet sofort los, bei „Ähnliche Endspiele“ kann es zu einem Einspruch des Programmes kommen, dass es sich um kein Endspiel handelt:

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Aber der Mensch bleibt trotzdem Herr der Lage und kann suchen lassen. Nur kurz zuckt unten links in der Statuszeile bei der Suche das schon bekannte „4 Threads“ auf – das ärgert die Krennwurzn nun wirklich nicht mehr, ungeduldig wie sie nun einmal ist kann sowieso nichts schnell genug gehen! Und langsam – das war einmal und ist schnell vergessen.

„Ähnliche Züge“ schlägt dann verschiedene erkannte Manöver vor und man kann selbst wählen wonach man suchen lassen möchte – ich habe hier ein schönes Beispiel für den schwarzen Springer gefunden:

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Zwar führt dieses trojanische Pferd in der Partie in den Untergang, aber man kann das Programm suchen lassen wie es gewesen wäre, wenn der Springer nicht oder nur teilweise seinen Weg zu Ende gegangen wäre. Die Ähnlichkeitsfunktionen gefallen mir wirklich sehr gut und sind neben der für mich hauptsächlich interessanten Spielmöglichkeiten auch ein wirklich brauchbares Analysetool auch für ernsthafte Schachspieler. Wünschenswert wäre noch die Ergebnisse der Suche in der Liste farblich nach einem Ampelsystem zu kennzeichnen: grün für idente Stellungen inkl. Zugrecht, Rocharderecht, etc. – gelb für gleiche Stellung aber andere Farbe am Zug bzw. andere Rechte nicht gleich oder als Sahnehäubchen mögliche Spiegelungen und farbvertauschte Stellungen – und der nun wirklich ähnliche Rest wie bisher – das würde uns Usern einen noch einfacheren schnelleren Überblick liefern. Wäre doch was für ein Update oder für CB13!

Die Funktion „Gleiche Spieler“ zeigt Partien der Gegner mit ähnlichen Eröffnungen und ist sicherlich nicht nur für stärkere Spieler für die Vorbereitung auf einen bestimmten Gegner interessant, sondern kann auch uns Hobbyspielern einen Einblick geben, wie sich stärkere Spieler in einem Eröffnungssystem bewegen oder welche Veränderungen sie vorgenommen haben.

Let’s Check – Livebook – in den Wolken liegt die Zukunft!

banner-seminarturnier200-anDie von der Krennwurzn heftig kritisierten Weltneuheiten bei Fritz 13 gibt es nun auch in CB12 – Infos kann man sich auf der eigenen Webseite http://www.lets-check.info/ einsehen. Den Sinn der Sache sieht die Krennwurzn nicht so wirklich ein, wenn auch gleichzeitig eine Sinnlosigkeit nicht wirklich gegeben ist. Die Idee ist nun einmal nicht schlecht – warum sollte man im Schach mehrfach das Rad neu erfinden bzw. den eigenen Rechner stundenlang an einer Stellung rechnen lassen, wenn das schon ein anderer irgendwo auf der Welt zu vor schon gemacht hat. Verteiltes Rechnen und Ressourcenschonung ist sicherlich ein sehr aktuelles Zukunftsthema. Aber ob man die Informationen, die verschiedene Engines auf verschiedenen Rechnern wirklich so aufbereiten kann, dass brauchbare Ergebnisse herauskommen, das zweifelt die Krennwurzn an.

Theoretisch kann eine Schachstellung nur gewonnen, remis oder verloren sein – ein +0,85 sagt einfach zu wenig aus. Ich sehe das so wie wenn ich sagen würde: Hamburg +7,1 Grad und die Beste von allen Ehefreundinnen müsste mit dieser Information die Koffer packen. Wie soll sie wissen, ob es eine Privatreise, eine Geschäftsreise, welches Abendprogramm usw... +0,85 solche Stellungen können gewonnen oder doch remis sein – möglicherweise sogar noch verloren. Und dann kann das Ganze noch sehr einfach sein oder wahnsinnig taktisch und damit kompliziert für uns Menschen. Die nackte Zahl sagt mir einfach zu wenig aus und verführt uns Schwächere leicht zu nicht gerechtfertigten Aussagen. Es ist klar, dass in absehbarer Zeit Eröffnungs- und Mittelspielstellungen nicht wie Tablebases bewertet werden können – obwohl mit dem Supercomputer Lomonosov der Universität Moskau bereits 7-Steiner fertiggerechnet worden sein sollen und ca. 100 TB Speicherplatz benötigen – ist es noch ein langer Weg bis zum 32-Steiner. Dennoch wünsche ich mir in den Aussagen von Let’s Check mehr Mut und damit Informationen. 0, 1, = schaffen wir nicht, aber +0,85 ist dennoch keine brauchbare Aussage – vielleicht sollten wir es mit „sehr wahrscheinlich gewonnen“, „schwierig gewonnen“, „kaum verlierbar“ usw. versuchen und auch die Varianten bezüglich der für die Menschen gegebenen Schwierigkeiten statistisch durchleuchten, Methoden, die in der maschinellen Cheatingerkennung bereits angewandt werden und damit auch jetzt schon zur Verfügung stünden.

Aber lassen wir das Palaver und wenden uns der wolkigen Praxis mit CB12 und den „Cloudfunktionen“ zu, denn ob wir wollen oder nicht, es kommt die Wolke auf uns zu. Am Weg dahin teste ich schnell mal eine weitere Neuerung die Google artige Suche in der Livedatenbank.

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Richtig erraten – ich suche die WM Partien und schaue mal was das Programm so liefert, ich gebe zu der erste Anlauf hat nicht geklappt, weil die Krennwurzn einfältigerweise den Zusatz WM verwendet hat und das Kürzel vom Programm nicht aufgelöst wurde und daher kein Suchergebnis zurückgegeben hat. Ich spiele noch ein wenig mit Suchstrings herum beispielsweise gebe ich den Zusatz 2000-2005 zu den beiden Spielern und siehe da tatsächlich werden Partien aus diesem Zeitraum ganz schön flott ausgeworfen. Die WM war in Moskau fällt mir dann ein – ok Moskau kennt er nicht, probieren wir mal ein paar Sprachen durch? Moscow und siehe da mit diesem Zusatz findet er die WM und vieles mehr.

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Ja – die zwei haben schon im vorigen Jahrtausend vor der Wende remis gespielt und „Anand Gelfand Moscow 2012“ findet tatsächlich die WM! Ein nettes Feature, aber schauen wir uns nun endlich Let’s Check in der Praxis an – ich entscheide mich für die 8. Partie, die ist kurz und es ist auch – Entschuldigung an die Menschen – nicht ganz unwichtig ein Patzer enthalten.

Mit dem Livebook kann ich die gesamte Partie einfach durchspielen und schon erhalte ich die bekannten statistischen Informationen zu den einzelnen Zügen jedoch nicht aus einem starrten Buch auf der Festplatte sondern aktuell vom Server.

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Aber da war ja noch nichts los in der Stellung und so kann man einfach Zug um Zug weiterklicken oder aber den Schieberegler unter dem Brett verwenden.

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Schade nur ein wenig, dass der Knopf nicht den aktuellen Zug anzeigt, wenn man ihn gedrückt hält, wie beispielsweise bei Scrollleisten üblich. So oder so kommt man endlich zum Ziel - der vorentscheidenden Stellung!?

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Df6 führt zu einer gewonnen Stellung für Weiß, da sind sich die Let’s Checker sicher. Man kann auch einen Kommentar schreiben, der für alle sichtbar bleibt und der auch bewertet werden kann – es müssen ja nicht nur so Hättiwari Kommentare a la Krennwurzn sein, es sind auch sinnvolle Kommentare nicht gänzlich verboten. Greift einer mit der Tastatur extrem daneben, so kann man das auch melden. Von den Alternativen Sf6 und Sg7 wird letztere als am besten spielbar für Schwarz bei bestehendem Vorteil Weiß gesehen und das sieht man weiter unten oder wo man die Fenster am Bildschirm eben platziert hat dann etwas genauer.

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Links rechnet mein Houdini und rechts stehen jene drei User, die aktuell am tiefsten mit den Maschinen in die Stellung vorgedrungen sind. Tiefe ist nicht alles, aber wer warum an welcher Stelle steht und warum bei 12. Sg7 12. Kc2 Sd7 die Bewertung 0,82 bei Tiefe 25 steht und die Hauptfortsetzung unten 1,07 bei Tiefe 32 ausgegeben wird, das soll ChessBase einmal selbst genauer erklären – ich vermute, dass die Endstellung der Hauptfortsetzung von einem anderen User bereits tiefer berechnen worden ist und uns das System das nicht vorenthalten will. Liebe Krennwurzn schon seit dem Mittelalter gilt in der Wissenschaft – nicht theoretisieren sondern einfach ausprobieren ;-)

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Ok – totale Ratlosigkeit, da ist niemand mit einer Analyse mit der Tiefe 32 zu sehen und schon nach wenigen Minuten gehört die Variante nun mir – das passiert immer, wenn man nach Maschinensicht die aktuell beste Analyse ans System abgeliefert hat, aber natürlich ist das noch Bessere der ständige Feind des Guten und trotzdem gehört sie jetzt mal mir – die Variantentante – alles ist vergänglich, nichts ist fix! Doch es ist schon was fix, liebe Krennwurzn höre ich eine Stimme mahnen: Entdecker werden geschützt und bleiben im System erhalten habe ich gelesen. Wie dynamisch oder schnelllebig das System ist, sieht man wenn man nun wieder Ausgangsstellung zurückkehrt – die +1,07/32 Bewertung ist weg und durch die Krennwurzn ersetzt – aber wie lange? Irgendwie süchtig machend und eine herrliche Spielwiese – aber machen wir weiter.

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Man kann ganze Partien oder auch einzelne Stellungen zur Analyse einreichen – wie das funktioniert bitte selber nachlesen – aktuelle Großmeisterpartien werden aber laut ChessBase sehr schnell von den Usern analysiert und stehen meist schon am nächsten Tag bereit und wer will kann sogar seine Engine für Analysen stiften. Klickt man während einer Let’s Check Analyse auf den eigenen Eintrag, dann wird eine Statistik ausgegeben:

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Sehr armselig der Punktestand der Krennwurzn und wo ist bitte meine Entdeckung? Da könnte man doch noch etwas mehr angeben: Stellungen, die mir gehören (aktuell), Entdeckungen, Zahl der Kommentare ... zumal es zahlreiche wesentlich fleißigere Nutzer der Funktion gibt, wie ein Blick in die Ehrenliste zeigt:

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Und noch eine Möglichkeit gibt es: die Let’s Check Analyse kommt mit einem eigenen Untermenü daher und hat die Krennwurzn sehr böse in die Irre geführt – aber die Leser wissen es ja längst die Krennwurzn ist eben kein Checker sondern eine Wurzn!

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Fehler, Kombinationen, Training und erweitert möchte ich noch Textkommentare einbauen in die Achte – nein, nicht in die von Beethoven - in die WM Partie natürlich.

cb23Das wird sehr schnell ausgegeben, aber in der Statuszeile steht immer noch „now processing“ und da die Krennwurzn – sie wissen ja „CB-32bit-1core -> langsam ...“ – nicht ganz vorurteilsfrei ist, hat sie bei einer anderen Partie weiter gewartet - es wird der letzte Zug analysiert die Engine und das Ausgabefenster schaut ganz normal aus - also muss irgendwann mal der vorletzte Zug an die Reihe kommen, aber da ich ausgehen musste ließ ich den Rechner ein paar Stunden alleine rechnen.

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Wieder zurück musste ich erkennen, dass ich meinen armen Rechner eine bedeutungslose aufgabereife Stellung zum finalen Matt habe analysieren lassen. Zwar werden Analysen nach einer gewissen Zeit - geschuldet wohl an den technischen Fortschritt bei den Computern und den Engines - wieder aus dem System entfernt, ob aber ausanalysierte Matt von diesem natürlichen Alterungsprozess ausgenommen sind, weiß die Krennwurzn nicht! Aber die Hoffnung stirbt zuletzt, dass auch dieser Schandfleck einmal im Datennirwana verschwindet.

Mit „nur Abruf“ bekommt man eine schnelle Übersicht der gespeicherten Informationen inkl. Textkommentaren falls gewünscht in die Partie kopiert.

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Mit Analyse bis zum Schwellenwert wird das ein wenig ausführlicher dargestellt und „Varianten erobern“ dürfen Sie lieber Leser so viele Sie immer möchten – nur bitte die Krennwurzn verschonen!

Man kann in einer Datenbank auch mehrere Partien zur Analyse mit Let’s Check auswählen, aber ACHTUNG das Programm überschreibt ohne Vorwarnung die Partien mit den Ergebnissen aus der Analyse – ob hier nicht doch eine kleine Warnung gut wäre? Für Schnellchecker, Handbuchverweigerer und Subjektivleser wie beispielsweise die Krennwurzn? Ich empfehle daher vor der Anwendung dieser Funktion die Partien in eine neue Datenbank zu kopieren – Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste!

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So kommt man schnell ohne die eigene Engine rechnen zu lassen zu kommentierten Partien aus der Cloud – wenn da auch nicht alles glänzt, so ist es doch eine gute Basis zum Weiterarbeiten.

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Oder wie in meinem Fall zum Weiterspielen, denn ich bin bekanntermaßen ein Anhänger der Unterhaltung – aber sicherlich ist Schach nicht nur für mich allein ein wunderschönes Hobby und Entspannung vom Alltagsleben! Meine Spielschwäche steigert sich von selbst, da muss ich nicht extra daran arbeiten – also bleibt Zeit zum Spielen und Kritisieren – „Raunzen“, „Matschkern“ sagt man dazu auf österreichisch und in diesen Wörtern ist normalerweise nicht nur Kritik enthalten, sondern auch etwas Anerkennung und Bewunderung – aber erklären Sie das einmal einem Nichtösterreicher :-) !!


Cloud Engines – alles Wolke oder was?

Cloud Engines stellen eine einfache Möglichkeit dar auf eigene stärkere und/oder fremde Ressourcen von einem schwächeren Gerät zuzugreifen. Eine gute Idee, wenn man beispielsweise zu Hause ohnehin einen Supercomputer stehen hat und von einem Turnier – natürlich nicht während der Partie – mit dem Laptop auf diese Rechenkraft zugreifen möchte.

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Natürlich kann man das wie bisher auch mit Remotelösungen wie beispielsweise Teamviewer machen, aber praktischer erscheint mir doch der Zugriff direkt mit CB12 auf die Rechenkraft zu Hause und es funktioniert erstaunlich einfach. Cloud Engines öffnen und dann sieht man schon die aktuell verfügbaren Engines und Kosten.

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Aber dazu ein wenig später – jetzt möchte ich nur kostenfrei meine Engine vom PC am Notebook nutzen, also Engine privat anbieten und nach einem Auswahlmenü welche Engine mit welchen Parametern inkl. Buchzugriffen ich mir anbieten möchte erscheint schon das Fenster „PRIVAT“

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Dort könnte ich dann noch anderen Nutzern meine Engine privat zur Verfügung stellen, aber das will ich jetzt gerade nicht wirklich, denn mein Rechner soll mir ganz alleine zur Verfügung stehen. Gut ist, dass der Privatlaptop wirklich schon eine sehr alte Gurke aus dem Jahr 2006 ist – mit Windows XP 32bit und einem Centrino als CPU – aber immerhin dort läuft Fritz13 noch und so kann ich auf Cloud Engines zugreifen und zwar auf meine privaten Engines kostenfrei noch dazu – außer den obligaten Internet- und Stromkosten. Und tatsächlich bei den Cloud Engines finde ich meinen privaten und ein Klick und

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es läuft der 64-bit Houdini meines PC und noch dazu ohne Systembelastung und ich kann meine heutige Partie analysieren und finde noch mehr Fehler als mir lieb sind oder Fehleinschätzungen – kein Vorteil ohne Nachteil, vielleicht sollte die Krennwurzn doch einmal Schach spielen lernen, wenn sie es doch so gerne macht.

Möchte ich meinen Rechner nicht wegen ein paar Analysen tagelang laufen lassen, so habe ich die Möglichkeit auf fremde Cloud Engines zu zugreifen, aber das kostet möglicherweise Geld.

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In der Übersicht kann man Rechner, Kosten, etc. vergleichen und hat man sich dann für einen Anbieter entschieden, kann man noch persönliche Limits setzen – praktisch und ehrlich finde ich – 10 Dukaten entsprechen 1 Euro glaube ich. Aber warum soll ich für eine Cloud Engine zahlen? Nun zuerst einmal für die Bequemlichkeit, denn mein Rechner zu Hause würde auch Strom verbrauchen und noch dazu stundenlang nutzlos laufen, weil ich gerade selbst bei der Turnierpartie bin oder aber beim Essen, spazieren gehen oder einfach nur beim Tratschen mit Schachfreunden. Dann kostet ein starker Rechner auch in der Anschaffung etwas mehr Geld – also ich finde es in Ordnung, dass man für in Anspruch genommene Dienstleistungen etwas zahlt.

Man könnte ja den eigenen Rechner ebenfalls anbieten – allerdings sollte man beachten, ob dies durch die Lizenzbestimmungen des jeweiligen Programmes erlaubt ist. Diese Warnung kommt zur Info auch vom Programm selbst und dann kann man einstellen, was man verlangen möchte und dann regiert der freie Markt!

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Tiefe Analyse mit oder ohne Cloud

Hier rechnet die Engine unendlich oder doch nur bis zum Stopp durch den Bediener an einer Stellung und erstellt ähnlich wie ein Mensch einen Variantenbaum, der sich dynamisch verändert, wenn eine Variante beim Rechnen in Ungnade fällt. Sind Züge schon in der Notation in der Ausgangsstellung vorhanden, werden diese forciert immer analysiert, Züge, die mit Fragezeichen versehen sind, werden hingegen nicht analysiert. Die erste Runde startet bei mir mit 6 Sekunden pro Zug und mit jeder Runde steigt die Rechenzeit je Zug an und auch hier kann man Runden überspringen, wenn man möchte. Der User kann also etwas Einfluss auf die Arbeit des Rechners nehmen.

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Und so sieht das dann ausgehend von 14. Txb1 nach etwas mehr als vier Stunden mit Houdini lokal am PC aus. Will man mehrere Engines verwenden und nicht den Nachteil haben, dass der Rechner dadurch ausgebremst wird, dann empfiehlt sich die Cloud Analyse.

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Dort kann man dann die Aufgaben verteilen und wenn man die Analysesteuerung der lokalen Engine überlässt, soll es auch nichts ausmachen, wenn die eine oder andere Cloud Engine ausfallen sollte oder das Kostenlimit erreicht wurde, die anderen übernehmen dann die Aufgaben. Sicherlich eine interessante Möglichkeit für Fernschachspieler oder man sich ad hoc schnell mal einen kostengünstigen „Cluster“ mit seinen Schachfreunden ohne wirklich großen Aufwand basteln möchte. Die einzelnen Teilnehmer geben die Engine privat nur für die Krennwurzn frei und diese bindet die Rechner dann ein und verteilt die Aufgaben und verschickt hinterher die Ergebnisse per Email an die Teilnehmer.

Partien im Internet veröffentlichen – ganz einfach per Klick (auch auf Facebook)

Einfach eine Partie oder mehrere Partien auswählen und auf den Knopf drücken:

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und schon werden die Partien auf „viewchess“ (Domain gehört der ChessBase GmbH) veröffentlicht – aber ACHTUNG die Krennwurzn hat keine Möglichkeit entdeckt einmal veröffentlichte Partien wieder zu löschen – ebenso kann man auf Wunsch den Link auch noch auf Facebook teilen.

Geht man mit CB12 oder Fritz 13 online, dann sieht der Button mehr nach Facebook aus, hat aber die gleiche Funktion – veröffentlicht wird auf „viewchess“ und man kann den Link dann auf Facebook teilen – warum man zwei verschiedene Buttons für die gleiche Funktion verwendet kann ich nicht sagen.

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Diese Funktion sollte noch nachgebessert werden, denn was ist, wenn jemand eine Partie irrtümlich veröffentlicht, die nicht für diese bestimmt ist?

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Partien ohne Kommentare und Varianten stellen ja kein rechtliches Problem dar, wer aber haftet für Probleme mit dem Urheberschutz bei kommentierten Partien? Und nebenbei gibt es auch ein kleines Problem bei der Übertragung von Umlauten – aber dies wird wohl schneller und einfacher zu lösen sein.

War das alles?

Nein – das war nur mein subjektiver Bericht über meine persönlichen Erfahrungen beim Testen diverser Betaversionen und ganz kurz noch mit dem „Release Candidate“ – der Text ist jetzt schon ziemlich lang und es gäbe noch einiges zu schreiben über Funktionen, die ich nicht oder nur selten benutze oder über jene, die ich einfach vergessen habe. Es gibt sicherlich andere Rezensionen mit genaueren Informationen, Foren, den Support und jawohl das von niemanden gelesene Handbuch wird es auch noch geben!
Die alles entscheidende Frage: gab es Abstürze?

Und gleich die nicht ganz so interessante Frage hinterher – gab’s Probleme? Da fällt die Antwort leicht: ja es gab Probleme und teilweise auch schwerwiegende Fehler, aber gerade dazu ist ja ein Betatest da, um diese nicht an die zahlende Öffentlichkeit los zu lassen. Auch wenn es für die Leserschaft sicherlich sehr interessant wäre, zu lesen welche Pannen es gab und vor allem welchen Peinlichkeitsgrad diese erreicht haben, so muss ich Sie enttäuschen – bei aller Liebe zur harten Kritik, sie sollte dennoch fair bleiben und es muss nicht alles erzählt werden.

Eine kleine Episode möchte ich aber dennoch erwähnen – auch weil mir als Laien bis heute nicht wirklich klar ist, wer daran wirklich Schuld trägt und auch weil es einen kleinen Blick auf die generellen Schwierigkeiten gibt mit denen Softwareentwickler konfrontiert sind. Die Probleme mit den Druckfunktionen bei ChessBase Produkten wurden in der Vergangenheit ja schon oft angesprochen und so habe ich diese ausführlich getestet ohne es hier extra zu erwähnen, weil fast alles bis auf wirkliche Kleinigkeiten gut funktioniert hat. Gleich neben den Druckfunktionen sind die Emailfunktionen angesiedelt und die haben bisher bei mir immer ohne Probleme funktioniert und nur zufällig habe ich da mal hin geklickt und siehe da: es funktioniert nicht – das Email wird generiert, man kann noch das Adressbuch aufmachen und dann kam die Meldung „Server ist überlastet“ und man kann nur wiederholen und nicht abbrechen. Der Prozessexplorer zeigt beide Anwendungen CB12 und Outlook warten gegenseitig auf Reaktion des jeweils anderen – das könnte bis zum nächsten Stromausfall dauern! Es hilft nur mehr Outlook und ChessBase zu killen! Gut – Windows Livemail als Standardemailclient genommen und siehe da es kommt sofort eine MAPI-Fehlermeldung und das war’s – senden per Email Fehlanzeige – ein Problem nicht nur für Fernschachspieler.

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Die Fehlermeldung besticht ja auch nicht gerade durch ihre Aussagekraft und das etwas nicht funktioniert war mir auch klar. Fehler dokumentiert und an ChessBase geschickt – selbst auch ein wenig gegoogelt um den Problemen auf die Schliche zu kommen. Es gibt anscheinend Probleme mit 64-bit Anwendungen bei MAPI-Aufrufen bzw. deren Umleitung, wenn man als Emailclient eine 32-bit Anwendung verwendet. Nun ist bekannt, dass sogar Microsoft selbst empfiehlt Office 2010 als 32-bit zu installieren, weil es vielfältige Probleme mit diversen Add-ins gibt – wie beispielsweise mit Synchronisations- und Handysoftware, etc. 64-bit CB12 mit 64-bit Outlook ergibt ebenso kein Problem wie wenn beide als 32-bit Software laufen. Im Internet findet man unzählige Tipps und Tricks für den Anwender, einige habe ich probiert, kein einziger hat zum Erfolg geführt, aber irgendwie haben es die CB-Leute dann doch geschafft die Mailfunktionen zum Laufen zu bringen.

Ich weiß, ich hab’s nicht vergessen – Abstürze! Damit sie erahnen können, lieber Leser wie sich die Krennwurzn bei dieser Frage fühlt und sie den Titel „CB12 – die Leiden der jungen Krennwurzn“ schon vergessen haben sollten, empfehle ich Ihnen entweder die österreichische Spezialität „Steirisches Wurzelfleisch“ selbst zu kochen (das verlinkte Rezept ist Krennwurzn getestet) oder in einem guten Wirtshaus zu bestellen.

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Dann reiben Sie den Kren (Meerrettich) wirklich frisch über das noch dampfende Gericht, nehmen Brillen, Kontaktlinsen und jeglichen anderen Schutz (Gasmasken, Taucherbrille, etc...) vom Gesicht und halten dieses ungeschützt über das Teller - genießen die Tränen, die ungehemmt aus Ihren Augen fließen und erfreuen sich dann an dieser etwas deftigen Spezialität aus der Bauernküche!

Kurz gesagt – es ist mir nicht gelungen einen Absturz zu produzieren, nur einmal gab es einen „Application Hang“

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Da liefen aber ein paar Engines auf Volllast, Fritz13, Word, Outlook, Gimp, Irfanview, Chrome, IE und sonst noch was – aber ein schwacher Trost ist es allemal für die sensible Krennwurzn, die viel leiden musste und sich daran – am eigenen Leid – doch auch ein wenig erfreuen konnte, denn unterm Strich ist es mir doch viel lieber über ein funktionierendes als über ein nicht funktionierendes Programm zu fluchen!

Fazit der Krennwurzn

CB12 ist meiner Erfahrung nach die beste Version der Serie, die ich jemals getestet und verwendet habe und das waren bis auf die nicht so gelungene CB10 alle Windowsversionen seit Erscheinen Mitte der 90er Jahre. Es gab schon bei den diversen Betas keine wirklich groben Probleme und die gemeldeten Fehler wurden bereits oder werden noch beseitigt. Mir persönlich kommt vor, die Hamburger haben die Kunden wieder entdeckt und endlich mit der 64-bit Version eine zeitgemäße Schachdatenbank auf Schiene gebracht! Ist die Version perfekt? Wo denken Sie hin – das ist ja unmöglich – von Menschen geschriebene Software wird immer Fehler enthalten und stellen Sie sich mal vor die Krennwurzn hätte wirklich nichts mehr zu meckern? Das wäre doch urfad und die ChessBase Fans könnten sich nicht über die Krennwurzn ärgern? Obwohl Fan ist und war die Krennwurzn auch immer – sehr kritisch und manchmal auch richtig lästig – aber so ist sie nun mal und das ist gut so!

Was mir gut gefiel:

+ 64-bit und Multicore Unterstützung
+ Schnelle Dublettenerkennung
+ Schnellere Datenbankoperation
+ Schreibweise verbessern
+ Spielerlexikon online
+Interessante Analysemöglichkeiten lokal und in der Cloud
+Let’s check und Livebuch – wenn auch mit Verbesserungspotential
+ Wenig optische Veränderungen zur Vorversion und diese meist zum Besseren

Was mir noch fehlt:

- Durchgängige Multicore Unterstützung – mehr Speed kann nie schaden
-Let’s Check könnte mit Zusatzinfos noch informativer gemacht werden
- Schreibweise verbessern und Spielerlexikon hat auch noch Potential
- Noch mehr Einstellmöglichkeiten für den User
- Übersicht über alle Einstellungen in einem Report (html)
- Supportforum – ein MUSS in diesen wolkigen Zeiten
  (dass mich keiner verhaut – ich will in die Cloud)

In den meisten CB-Paketen ist kein Serverzugang enthalten und muss extra gekauft werden, das schmerzt die Krennwurzn etwas, da das Flaggschiff eben ein abgespeckt ohne Serverzugang ausgeliefert wird. Andererseits sind mir die wirtschaftlichen Zusammenhänge auch klar und außerdem kann sich jeder User aus den vielfältigen Produkten jene aussuchen, die seinen Vorstellungen am nächsten kommen – eine gute Wahlmöglichkeit ist gegeben.

Ein paar Worte zum Server „schach.de“ möchte ich noch verlieren – auch wenn sie nicht allen gefallen werden – mir ist am Server einfach noch zu wenig los und damit meine ich nicht das grundsätzlich ganz ordentliche Übertragungsprogramm und die Turniere. Verbessern kann man natürlich auch dort noch einiges, beispielsweise könnte ich mir Übertragungen mit Klaus Bischoff täglich ansehen. Aber da muss ein Unternehmen natürlich wieder auf die Kosten Rücksicht nehmen und kann langfristig nur das anbieten, was die Kunden auch bereit sind zu bezahlen. Generell wünsche ich mir etwas mehr freie Unterhaltung am Server und weniger „Strenge“ beispielsweise durch Chatbeschränkungen aufgrund von Elo wie durch das aktuelle Rangsystem. Manchmal habe ich das Gefühl, dass so manche „law&order-Typen“ dem Irrglauben unterliegen, dass alle liberal denkenden Menschen Anarchisten sind und alles und jeder zu „maßregeln“ ist – ein wenig mehr Freispielräume würden nicht schaden – oder „Laissez-faire“ im angenehmen Rahmen. Super und wohl auch sinnvoll wäre eine CB User Group am Server zum Austausch von Infos eventuell auch als TV oder Radiosendung. Dort soll man auch unangenehmen Fehler melden und besprechen dürfen, denn erkannte Fehler sind die Grundlagen für die Verbesserungen von morgen!

Und zuletzt die ewige Frage: welches Paket soll man nehmen? Nun diese Frage muss jeder User für sich selbst entscheiden – die sparsame Krennwurzn gibt der Downloadversion mit 100 Euro eine klare Empfehlung! Aber auch die anderen Angebote haben ihren Reiz und so soll sich jeder das für sich selbst passende aussuchen!

Soll man mit dem Kauf noch warten bis die ersten Updates herauskommen oder gar auf Rabattaktionen in der sauren Gurkenzeit? Üblicherweise ist es beim Softwarekauf durchaus angebracht nicht bei den ersten Käufern zu sein, aber mit der von mir persönlich mit dem „Release Candidate“ gemachten Erfahrung kann ich Ihnen reinen Gewissens empfehlen: Weihnachten steht vor der Tür – gönnen Sie sich etwas und sparen Sie sich das Warten!

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Systemanforderungen ChessBase 12 - Herstellerangaben

Mindestens: Pentium III 1 GHz, 1 GB RAM, Windows Vista, XP (Service Pack 3), DirectX9 Grafikkarte mit 256 MB RAM, DVD-ROM Laufwerk, Windows Media Player 9 und Internetverbindung (Aktivieren des Programms, Playchess.com, Let’s Check, Engine Cloud und Updates).

Empfohlen: PC Intel Core i7, 2.8 GHz, 4 GB RAM, Windows 7 (64 Bit) oder Windows 8 (64 Bit), DirectX10 Grafikkarte (oder kompatibel) mit512 MB RAM oder mehr, 100% DirectX10 kompatible Soundkarte, Windows Media Player 11, DVD-ROM Laufwerk und Internetverbindung (Aktivieren des Programms, Playchess.com, Let’s Check, Engine Cloud und Updates).

Internet: Info und Shop www.chessbase.de

Kleingedrucktes (nicht lesenswert)

Lob, Geschenkkörbe, Weinflaschen und Sympathiebekundungen per Email an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Kritik, Beschwerden, Unmutsäußerungen bitte nur an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! – aber bitte nur bezüglich des Programms, nicht aber über die Krennwurzn – dafür können die nichts!

Ich lege auch eine pdf-Version zum Download bereit  (Screenshots gut lesbar) – wer ganz erzürnt ist, bitte ausdrucken und ganz genüsslich ganz heftig klein zerreißen und dann gemütlich hinsetzen und ein gutes Glas österreichischen Rotwein trinken!

Danksagung

An den Leser, der es so weit geschafft hat und noch nicht eingeschlafen ist!

Und zu guter Letzt an ChessBase Hamburg für die Bereitstellung der Betaversionen und die Geduld mit der Krennwurzn!