Schwarze Doppellöcher
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Dienstag, 29 Oktober 2019 11:27

Schwarze Doppellöcher

Oder wie zwei Schwarzspieler aus einer Gewinnstellung gerade mal einen halben Punkt nach Hause bringen? Typisch Krennwurzn werden Sie geneigter Leser denken. Entweder hat die Krennwurzn die Stellung zweimal selbst am Brett gehabt oder aber sie berichtet von einem Wald- und Wiesenturnier aus sogar Einheimischen unbekannten Orten des schönen Ösilandes.

Nein, nein – zu dieser Situation kam es beim GRAND SWISS – dem wohl stärksten Open bisher – und sie entstand auch nicht irgendwo auf den hinteren Brettern, sondern in Runde 8 auf den Bretter 7+8 sogar nebeneinander. Die Schiedsrichter haben dann nach 18. … Dh4? eine Paarung auf einen anderen Spielort verlegt, um keinerlei Verdächtigungen aufkommen zu lassen und der Hauptschiedsrichter erklärt im Interview seine Beweggründe.

 

2019Loch01

Schwarz am Zug steht nach
18. … 0-0 auf Gewinn !?

Die Weißen in den Partien GM Shirov Alexei (2664)-GM Yu Yangyi (2763) auf Brett 7 und ein Brett dahinter GM Karjakin Sergey (2760)-GM Dreev Aleksey (2662) haben gerade 18. De5(?) gespielt und die mitlaufenden Maschinen haben sofort „Blunder“ aufgeheult und 18. De3 mit relativ ausgeglichener Bewertung vorgeschlagen. Nun das alles ist im modernen Schach mit den heutigen Engines auch nichts Neues. Verlieren halt zwei Schachspieler aus identer Stellung nebeneinander eine Partie.

Beim Blick auf die Ergebnisliste kommt das erste Staunen:

2019Loch02

 

Schwarze Gewinnstellung und dann dieses Ergebnis – nur ein halber Punkt für Schwarz und sogar eine Niederlage. Wie kann so etwas sein? Im Wesentlichen gibt es zwei Erklärungsversuche – entweder konnten die Schwarzspieler das am Brett nicht ausrechnen und bewerten oder aber die Computer liegen bei wenig Bedenkzeit in ihrer Bewertung einfach falsch und wir sind Zeuge eines „Schwarzen Lochs“ geworden. Jetzt werden sicherlich einige einwenden, dass die Stellung relativ unbekannt ist und die Spieler nicht alles wissen können. Das stimmt natürlich im Allgemeinen, aber ein Blick in die Datenbanken zeigt die Partie Karjakin,Sergey (2762) – Yu,Yangyi (2721) 1-0 FIDE World Cup 2015 Baku mit folgender Stellung:

2019Loch3a

Wenn hier Schwarz hier mit Se4 De5 0-0 fortsetzen würde, dann wäre das tatsächlich schlecht. Weiters zeigt uns die Datenbank noch die Partie aus dem gleichen Jahr Lu,Shanglei (2606) - Yu,Yangyi (2723) Xinghua mit Remisausgang. Die Variante ist als nicht unbekannt und die Wahrscheinlichkeit, dass diese Stellungstypen noch auf keinem Rechner waren scheinen gering. Also haben wir nach 18. … 0-0 ein „Computerloch“ am Brett, dass entweder die Maschinen oder die Menschen mit längerer Bedenkzeit und Vorbereitung spektakulär widerlegen können?

Die Krennwurzn hat mal den eigenen Computer und die Engines Houdini und Stockfish etwas gequält:

2019Loch03

Und dann sogar noch den eigenen Kopf etwas angestrengt und viele Probleme und taktische Finten in der Stellung gefunden, aber auch mit Rechnerhilfe konnte ich keine Widerlegung finden. Die Schachpresse hat sich der Stellung auch nicht angenommen und so blieb die Krennwurzn naturgemäß etwas ratlos zurück. Schachlich ist die Krennwurzn 100%ig zu schwach und auch der Computer ist zwar ok, aber kein Killergerät. Und da kam der Krennwurzn die rettende Idee: warum nicht SESSE fragen?

SESSE so nennt man in der Schachwelt den norwegischen Supercomputer, der gerne und oft die Partien von Magnus Carlsen begleitet und Superanalysen liefert. Und ja, die Krennwurzn kann mit Computern sprechen. Nein – natürlich nicht. Sesse ist eigentlich der Nickname - oder Spitzname wie man früher zu sagen pflegte - von Steinar H. Gunderson einem norwegischen Softwareentwickler.

„Sesse“ – also Steinar H. Gunderson – schrieb mir dann, dass er Analyseanfragen eigentlich nicht beantworten möchte, aber diese Stellung und die Beteiligung solcher Topspieler am gleichen Tag und an zwei Brettern nebeneinander haben auch seine Neugierde geweckt und er machte daher eine Ausnahme. Also hat „Sesse“ den Computer mit der Stellung gefüttert und das Ergebnis war dann für alle sichtbar und die Krennwurzn darf das Computerurteil hier veröffentlichen:

2019Loch04

2019Loch04a

2019Loch04b

Damit ist klar: ein Computerloch liegt hier mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht vor. Die Stellung ist für Weiß verloren. Also müssen wir über andere Ursachen nachdenken …

2019Loch05

 Nun ein Mensch rochiert nicht gerne in einen Angriff hinein – die Maschine sieht Damenfang und das eigene Überleben. Es droht nun d6 mit Damenfang. Hier und einen Zug später ist es möglich die Dame via h5 aus der Gefahrenzone zu bringen, aber damit übergibt man die Initiative an Schwarz und dieser kann den König in der Mitte angreifen. Weiß ist nur mehr mit verteidigen beschäftigt und kann diese nicht mehr zufriedenstellend organisieren.

19. Lg2 d6 20. Dxe6+ (Dh5 rettet die Dame aber nicht die Partie) Kh8 21. Lxe4 Tf6!

2019Loch06

Die weiße Dame ist gefangen – die Maschine schiebt noch die Matt in eins Drohung Df5 ein und nimmt dann auf b7 – aber es bleibt nur eine Ruine übrig. Auch Dxf6 Dxf6 löst die Probleme nicht. Schwarz hat eine Gewinnstellung …

Aber da sehen wir eine Gewinnstellung am Brett hilft eigentlich nichts, wenn man diese erstens nicht erkennt und zweitens nicht durchrechnen kann. Ja wir Menschen sind zwar wunderbare Wesen, aber eben nicht unfehlbar …

Auf Twitter erklärte Karjakin dass er einfach seiner Partie gegen Yu vor zwei Jahren folgen wollte, aber es nicht schaffte die korrekte Zugfolge zu erinnern. Und dann hat wohl jeder von jedem ein wenig abgeschaut und vertraut, dass dieser schon wisse was er tue.

2019Loch07

Schaut man sich die Bedenkzeitverläufe an, so fällt auf, dass nach 18. De5? Dh4? und nach der räumlichen Trennung der Partien, die Spieler in tiefes Nachdenken verfallen sind.

Nicht vorenthalten möchte ich eine Videoanalyse des Themas von IM Daniel Rensch auf die mich unser Kollege Thomas Richter hingewiesen hat. – Danke!

 


Hier die Analyse und die Partien zum Durchklicken:

 

Let's check - it's tea time!
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Samstag, 01 Oktober 2011 12:24

Let's check - it's tea time!

Ein nicht gegebenes und nicht autorisiertes Interview mit dem Schachexperten und Diplomaten: Anton Karl Neidl

Krennwurzn: Herr Neidl – dieser Tage erscheint auf dem Weltmarkt eine Technologie, die die Schachwelt ähnlich wie der Buchdruck und die Schachdatenbanken revolutionieren wird.

Neidl: ???

Krennwurzn: Eine Firma, die man nicht zu nennen braucht, weil jeder sie kennt, verwirklicht den Schachkommunismus: jeder kann seine Eröffnungskenntnisse in eine große abrufbare Datenbank einspielen! - „Engine- und Computertuner aller Länder vereinigt Euch!"

Neidl: ??? ???

Krennwurzn: Endlich hat das Engine laufen lassen mehr Sinn als warme Zehen für den Nutzer durch die Abwärme und gute Einnahmen für die Stromkonzerne: es wird endlich wie bei SETI  die kollektive Rechenkraft sinnvoll genutzt!

Neidl: Und haben die schon was gefunden?

Krennwurzn: Naja – nichts, aber außerirdische Intelligenz das ist schwierig – hapert es doch schon oft mit irdischer.

Neidl: Ok – was dort nicht funktioniert, sollte hier funktionieren und wer denkt an die Profis – oder wird der gute Freund Kasparov ebenfalls seine legendäre Eröffnungsdatenbank in das System einspielen?

Krennwurzn: Zweifelsfrei! Denn es gibt neben der Ehre, dass eine Variante nach ihm benannt wird, auch einen Wettbewerb bis Ende des Jahres und man kann einen Tag mit einem sehr bekannten Trainer gewinnen.

Neidl: It's tea time!

(Ähnlichkeiten mit real existierenden Personen, Produkten oder Gegebenheiten sind rein zufällig und nicht beabsichtigt)

wikimedia commons
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Dienstag, 02 August 2011 09:03

Smile trotzdem!

Die Zeitungsredakteure streiken. Verhandlungen verliefen bislang ergebnislos. Die Verleger wollen Sparpolitik betreiben, denn es fehlen Werbeeinnahmen wie Leser. Die Internetkonkurrenz und Stimmungsbarometer wie Facebook machen der klassischen Tageszeitung das Leben schwer. Besonders Berufsanfänger werden darunter zu leiden haben: Neuredakteure sollen, geht es nach den Verlegern, mit 25 Prozent weniger Gehalt abgespeist werden. Wird da der Todesstoß der papierenen Zeitung eingeleitet? Geht sie schleichend ihrem Untergang entgegen? Und was wird aus kritischem Journalismus? Können wir uns den noch leisten? Entscheiden künftig Suchmaschinen und Optimierungshilfen über die Meinungsbildung in der zusammenwachsenden Online-Weltgemeinschaft?

Auch die Schachgemeinde, eigentlich gewohnt daran, ein Außenseiterdasein zu fristen, bleibt nicht verschont von den globalen Entwicklungen. Das Internet bietet Informationen über Schach en masse – und das auch noch für umme! I

Nun, im Schachzeitschriftensektor sind wir hierzulande noch verwöhnt, alle regelmäßig erscheinenden Schachorgane lassen sich gar nicht an den Fingern einer Hand abzählen. Es gibt was für die Profis, die Jugend, den Vereinsspieler, den kulturell interessierten Schacher wie den Liebhaber von abgefahrenen Eröffnungen. Jeder Schachliebhaber kommt hierzulande auf seine Kosten und darf aus einem breiten Spektrum wählen. Aber wie lange noch? Der Niedergang der Artenvielfalt auf dem Schachsektor begann im letzten Jahr, als sich Herausgeber Hickl entschloss, seine gedruckte Monatszeitschrift „Schachwelt“ aufzugeben und fortan für eine Internetpräsenz zu ersetzen, auf der Sie gerade diesen Artikel lesen können. Umsonst versteht sich! Und die weitere Entwicklung? Wer weiß? Ich fühle mich nicht berufen, in die Zukunft zu blicken, zumal mir der wirtschaftliche Weitblick völlig abgeht. Aber die Zeichen stehen nicht gerade auf rosig.

Andere anscheinend kennen sich besser aus mit den Markgesetzen und umgeben sich mit dem Selbstverständnis, die Entwicklungen prognostizieren wenn nicht gar in ihrem Sinne beeinflussen zu können. Hellhörig hätte der aufmerksame Leser schon vor geraumer Zeit werden können. Vor bald einem Jahr war auf der Chessbase-Seite ein Interview mit dem Herausgeber des seit mittlerweile drei Jahren bestehenden Periodikums „Schachzeitung“, Michael Schönherr zu lesen, in dem dieser seine Philosophie erläuterte und die Zukunft voraussagte. Da heutzutage eh jedes Taschen-Programm Großmeister in dieselbe steckt kommt die Zeitschrift weitgehend ohne fachliche Hinweise von Schachprofis aus. Schönherr dazu

„um so etwas (eine Partieanalyse) zu produzieren, muss man ja offenbar auch kein Großmeister sein...“

In der Tat. Es gibt ja auch schon Musikprogramme,  zum Beispiel aus dem Hause Chessbase

 Banner-JH-Sonnenalp2Damit wird jeder User zum Mozart, die bildende Kunst wird sicherlich auch bald für den Eigenbedarf reproduzierbar werden, der Künstler als solcher wird bald überflüssig werden, weil jeder Einzelne im Verbund mit seiner häuslichen Software Kunst aus der Retorte produzieren und in Facebook und Youtube auf Applaus aus sein darf. In jedem steckt ein Genie, wollte das nicht der alte Polgar beweisen? Damals, ohne PC, bedurfte dies noch einer gewaltigen Energieleistung und eines disziplinierten Lehrplanes, heutzutage ist selbst das nicht mehr vonnöten. Nein, in jedem steckt sogar ein faules Genie!

Doch hören wir noch mal in das Interview rein, da gibt es eine sehr interessante Stelle zu entdecken:

Schönherr: “Ich glaube übrigens, dass es in einiger Zeit nur noch zwei Schachzeitungen geben wird.“
Andre Schulz (Chessbase) Zwei zusätzliche Schachzeitungen...?
„Nein, nur noch zwei Schachzeitungen insgesamt!“
Also zwei, die von den sieben noch übrig sind? Und Sie sind dabei?
„Ja.“

Mag sein, der Mann ist nur realistisch. Oder visionär. Zumindest scheint er Selbstzweifel nicht zu kennen. Wie dem auch sei, man kann nur hoffen, dass sein Szenario nicht eintreffen wird. Schon um der Vielfalt und der Qualität willen.

Übrigens hat der Kampf um die Marktanteile schon begonnen. Oder sagen wir um die Verkündigungsorgane der Landesverbände. Immer mehr Länder nehmen Abstand vom Altbewährten und laufen zum Neuen über. Schwer zu beurteilen, an welchen Schrauben da gedreht wurde, aber eine Art Dominoeffekt ist zu beobachten. Zuletzt probten die Schwaben den Aufstand. Ganz wie in der Politik. Da wurde die Regierung auch einfach abgewählt.

Was werden die Bayern tun? Die Bayern fallen doch nicht etwa um? Nein, die Bayern sind aus anderem Holz. Stellen Sie sich vor, die CSU würde abgewählt werden?! Nein, nein, da muss man schon die Kirche im Dorf lassen.

Tendenzen zur Nivellierung  sind in den etablierten Schachzeitschriften bereits zu erkennen. Ich habe drei davon abonniert, zudem kaufe ich mir von den anderen (auch englischsprachigen) am Bahnhofskiosk  öfters welche. Die Partieanalysen klingen gern mal ähnlich, auch wenn unterschiedliche Leute (mit ausgewiesenem Schachverstand) die Partie analysiert und kommentiert haben. Liegt es daran, dass sie alle mit demselben Schachprogramm arbeiten? Denn ohne scheint man heutzutage nicht mehr auszukommen, es spart Zeit und hilft, etwaige Fehler auszumerzen. Also ähneln sich in den unterschiedenen Magazinen gern mal die Einschätzungen zu einzelnen Zügen, etwa: „bla? der entscheidende Fehler; richtig war …bla! , wonach laut dem Rechner Weiß nur einen geringfügigen Vorteil aufweist.“ Dann folgt noch die Computervariante: 35.Sxg5 Lf6 37.T L xx 7l Sa )O50. xxKD …. bla bla usw. Oder wenn man ganz gewitzt sein und Platz und Nerven sparen will heißt es: „diese computergenerierte Variante wollen wir dem Leser nicht zumuten.“ (und der Redakteur will sich selber auch nicht das Entwirren zumuten, zurecht übrigens)

Heutzutage kann man es eh keinem Leser mehr zumuten, sich anzustrengen. Die Happen müssen mundgerecht serviert werden, sonst geht dieser zur Konkurrenz, die haben mehr Diagramme, da muss man nicht mal blind spielen geschweige denn ein Brett aufbauen. Denn bis man da wieder bis zu 32 Figuren aufgebaut hat, das dauert, damit kann sich heutzutage kein zeitgemäßer Mensch mehr aufhalten, er muss ja alle neuen Einträge in unzähligen Internetbloggs durchlesen und Stellung beziehen.

Der Großmeister macht sich übrigens selbst überflüssig, wenn er beim Aufzählen von Computerbewertungen stehen bleibt.

Eine weitere Tendenz erkenne ich: den Hang (vor allem der jüngeren Kommentatorengilde) zum Gebrauch des Smilies! Vielen Schachfreunden passiert es beim Daddeln an ihrer Tastatur, dass sie „:“ und „)“ eingeben, und plötzlich erscheint dann dieses Sonderzeichen: lächelnd 

Goldig! Zunächst weiß man noch gar nicht recht, wie einem geschieht und wodurch man diese freundliche Erscheinung denn ausgelöst hat, doch beim wiederholten Male wird einem klar, mit welcher Tastenkombination man das lachende Mondgesicht erhält. Mittlerweile stößt man immer öfters bei einer Partiekommentierung auf das witzige Sonderzeichen. Es steht womöglich kurz davor, zum international anerkannten Informatorkürzelalphabet hinzugefügt zu werden. In welcher Bedeutung ist noch unklar, vielleicht so:  „nicht der beste Zug, aber mit Humor gespielt.“

Man könnte auch via Facebook zukünftig über die Schönheit von Partien abstimmen. „Wie hat Euch die letzte Partie von Carlsen gefallen? Und dann die Smilies sammeln. Weil jedes lächelnd zählt!

So wie es in geraumer Zeit nur noch zwei Schachzeitungen geben wird, wird auch die Schachanalyse einer Standardisierung anheim fallen. Spätestens im Jahre 2022, passend zur Fußball-Retorten-WM in Katar, wenn für 5 Scheichs, 20 Funktionäre und 25 798 Haremsdamen im künstlich angelegten Fußballtempel von Doha die Temperatur von 55 auf 18 Grad herabgekühlt wird, werden nur noch zwei Arten verwendet werden. Und so wird es dann aussehen, wenn das neue Schachwunderkind Haschisch Bibi (Name redaktionell erfunden) sein Gedankengut unters Volk bringt (bzw. die Schachzeitung sie volksnah kommentiert):

a)  N.N. – Haschisch Bibi, Elista 2022

1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Lb5 a6 4.La4 Sf6 5.0–0 Le7 6.Te1 b5 7.Lb3 0–0 bislang einzige Züge +0,12

8.c3 d5?! Nur die sechstbeste Wahl. Hatte Schwarz die Theorie vergessen? Besser ist …d6.

Bekannt als Marshall-Angriff, nach dem amerikanischen General, der nach dem 2. Weltkrieg Finanzhilfen für Europa ermöglichte (wikipedia)

9.exd5 Sxd5 10.Sxe5 Sxe5 11.Txe5 c6 (einziger Zug +0,07)

12.d4 Ld6 13.Te1 Dh4 14.g3 Dh3 (einzige Züge, +0,15)  15.De2? Warum nicht 15.Lxd5 mit +0,45? Weiß spielt wie ein Patzer und vernachlässigt sträflich die Entwicklung. Meine Oma hätte das besser gespielt, die hat auch mehr Freunde auf facebook.

15. …Lg4 0.02 Die Partie ist sehr ausgeglichen. Das Remis unvermeidlich. 16.Df1 0.00 Dh5 0.00 17.Sd2 Lh3 0.00 18.De2 +0,41 Weiß steht deutlich besser 18. …Lg4 19.Df1? Weiß vergibt den klaren Gewinn (19.f3 +- ) 19. …Lh3 20.De2 Lg4 Remis. Das moderne Schach bedarf einer Erneuerung. Wir fordern die Einführung zweier neuer Figuren mit dem Aussehen von Schwarzenegger und der Gangart von Heidi Klum!

b) N.N. – Haschisch Bibi, Elista 2022, (Bibi analysiert) 1.e4 e5 Ich wollte meinen Gegner überraschen lächelnd 2.Sf3 Sc6 Russisch ist ja remis, aber ich wollte Schach spielen lächelndlächelnd  

3.Lb5 a6 4.La4 Sf6 5.0–0 Le7 6.Te1 b5 7.Lb3 0–0 8.c3 d5 In der Kleinkindgruppe hat mir meine Nanni die Feinheiten des Marshall-Gambits erklärt, es ist altmodisch, aber ich hatte eine unruhige Nacht hinter mir und die Cheesburger drückten mir unangenehm im Gedärm lächelndlächelndlächelnd    

9.exd5 Sxd5 10.Sxe5 Sxe5 11.Txe5 c6 12.d4 Ld6 13.Te1 Dh4 14.g3 Dh3 15.De2 Er kneift. Beim Frühstück hatte mein Trainer mir noch ein paar Dateien zu den aktuellen Varianten untergeschoben. Ich bestrich sie mit Ahornsirup und hatte sie auswendig gelernt, noch bevor ich sie runterschlucken konnte. unentschlossenStirnrunzelndCoolschreiendBetretenlächelnd

15. …Lg4 Der Rest war einfach lächelndschreiendZunge rausCoolBetretenlächelndKüssendStirnrunzelndlächelnd  

16.Df1 Dh5 17.Sd2 Lh3 18.De2 Lg4 19.Df1 Lh3 20.De2 Lg4 okay Kumpels, es war nicht gerade eine Immergrüne, aber Schach ist halt Remis und wir spielten beide einfach zu perfekt  

lächelndStirnrunzelndStirnrunzelndunentschlossenschreiendlächelndlächelndVerlegenStirnrunzelndlächelndlächelndlächelndlächelndCoolStirnrunzelndSchreiendZunge rausunentschlossenlächelndzwinkerndüberraschtLachendBetretenSchreiendlächelndlächelndlächelndlächelndlächelndzwinkerndZunge raus

Gens una sumus (wir sind alle genial - oder alle gleich blöd)!