Robert Hübner gegen Jörg Hickl

Im Mai erschien in der Schachpresse der Artikel „Für alle, die es angeht“ von Robert Hübner (siehe Bild unten). Nachdem dieser Beitrag zu erheblichen Irritationen unter Lesern und Kunden führte, sogar innerhalb kürzester Zeit Einzug in Wikipedia und Internetforen hielt, möchte ich hier kurz meine Sicht der Dinge darlegen:

Der Sachverhalt

Seit mehr als 30 Jahren kenne und schätze ich Robert Hübner. Wir spielten jahrelang zusammen in der Bundesligamannschaft des FC Bayern München und auch in der Nationalmannschaft. In den letzten Jahren integrierte ich ihn in unser Schachreisen-Team, für das er eine große Bereicherung darstellte. Er begleitete mehr als zehn meiner Schachreisen und -seminare als Referent.

Schachreisen.eu2013 beschlossen wir gemeinsam die Produktion des Buches „66 saftige Schnitzer“ – er als Autor und ich als Verleger und Herausgeber. Das Buch erschien zu Jahresbeginn und wurde von ihm ohne Beanstandung entgegengenommen.

Für 2015 war ein weiteres Seminar mit ihm im September geplant. Nachdem ich mich Mitte März entschloss, ihn auf unserer Februarreise 2016, unter anderem auch wie in der ursprünglichen Veranstaltungsplanung vorgesehen, durch einen anderen Referenten zu ersetzen, änderte sich die Situation zwischen uns schlagartig.

Zunächst erhielt ich ohne Vorwarnung ein Schreiben seines Rechtsanwalts, ich solle den Vertrieb des Buches einstellen. Aufgrund eines bestehenden Vertrages gab es aus meiner Sicht dafür keinerlei Grund. Dies teilte ich seinem Rechtsanwalt mit dem Hinweis, bei anderer Sichtweise die Dinge bitte auf ordentlich rechtlichem Wege klären zu lassen.

Als nächste Reaktion veröffentlichte Robert Hübner in der Juniausgabe der Zeitschrift Schach folgenden Beitrag:

Huebner

Jörg Hickls Stellungnahme

Bis heute ist für mich nicht nachvollziehbar, was Robert Hübner zu einem solchen Schritt bewog. Nach 30 Jahren Bekanntschaft und geschäftlicher Zusammenarbeit war ich mehr als überrascht, ein Rechtsanwaltsschreiben aus heiterem Himmel zu erhalten. Eine vorherige Kontaktaufnahme zur Beseitigung etwaiger Missstände gehört für mich zu den normalen Umgangsformen. Wesentlich schwerwiegender ist jedoch seine Darstellung des Konfliktes in der Öffentlichkeit zu bewerten. Falsche Tatsachen und nicht belegbare Behauptungen einfach in den Raum zu stellen ist nicht nur unschön, sondern auch rechtlich bedenklich.

Auch wenn aus meiner Sicht seine Behauptungen nicht haltbar erscheinen, ist es zu einem irreversiblen Imageschaden gekommen. Wer interessiert sich noch für eine Gegendarstellung?!

Die rechtliche Komponente soll nicht eingehender beleuchtet werden, doch möchte ich grundsätzlich davor warnen, die Persönlichkeitsrechte Anderer zu missachten. Im Zeitalter von Facebook und Co. wird heute schnell eine Meinung als Tatsache verbreitet ohne die Richtigkeit zu hinterfragen – teilweise mit unliebsamen Folgen für die Betroffenen UND den Verfasser!

Robert Hübners nachfolgende Reaktion

Inzwischen liegt eine schriftliche Entschuldigung seitens Robert Hübners vor. Zudem hat er sich verpflichtet, Äußerungen dieser Art zu unterlassen.

66ss300Von Robert Hübner signierte Exemplare

An dieser Stelle möchte ich darauf hinweisen, dass das Buch selbstverständlich weiterhin über alle Vertriebskanäle zu beziehen ist, z. B. versandkostenfrei im Shop von Schachseminare.eu.

Hier stehen übrigens noch einige von Robert Hübner signierte Exemplare zur Verfügung.

 

 

Jörg Hickl, www.schachreisen.eu

Jörg Hickl

Großmeister, Schachtrainer, Schachreisen- und -seminarveranstalter.
Weitere Informationen im Trainingsbereich dieser Website
oder unter Schachreisen

Webseite: www.schachreisen.eu

Kommentare   

#1 Dennis Calder 2015-07-01 23:15
Was soll man dazu noch sagen?!? Robert Hübner war eben immer schon ein sehr spezieller Typ. Der Umstand, dass er sich entschuldigt hat, zeigt, das sein überragender Verstand seine Leidenschaften wieder im Griff hat. Das bringen viele nicht fertig, schon gar nicht, wenn man einen so außergewöhnlichen Charakter hat wie Robert H. Respekt.
Klasse hätte jetzt, an selber Stelle - also in der Schach - eine ebenso öffentliche Korrektur zu liefern.
Abgesehen davon gibt es leider sehr viele Menschen, die lieber ein Problem über indirekte Kommunikation vergrößern, als es im direkten Gespräch zu klären. Das war zu Zeiten, als wir noch mit Keulen durch die Gegend liefen, zwar besser, die Lösungsstrategien *dengel* waren damals allerdings nicht so ausgereift wie heute :lol:
#2 Krennwurzn 2015-07-02 13:02
Nun ich frage mich, wie man einen unautorisierten Druck handsignieren kann, aber vielleicht gibt uns ein neues Buch darüber in 25 Jahren Aufschluss: "Meine 66 unerklärlichen Unterschriften"
#3 easyrider 2015-07-02 22:16
Unabhängig von den Misstönen: Habe das Buch gelesen und kann feststellen: Wie gewohnt tiefgründige Analysen Robert Hübners, der mit der Beschreibung seiner Irrtümer meine eigenen leichter ertragen lässt ;-) .

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