Premiere in Bad Wörishofen - erste Eindrücke

Früher war der Teutoburger Wald eine Niedrigschneeregion, heute ist es Bad Wörishofen, selbstverständlich mit Café Früher war der Teutoburger Wald eine Niedrigschneeregion, heute ist es Bad Wörishofen, selbstverständlich mit Café Dennis Calder

Nach anstrengenden Zeiten mit wenig Zeit (neuer Job) mal wieder ein neues Turnier:

Das im Februar natürlich etwas verschlafen wirkende Bad Wörishofen liegt um Ulm herum im schwäbischen Westen Bayerns im schönen Allgäu. Auf der Fahrt in die ca. 15000 Einwohner und gefühlt 250 Cafés fassende Kneipp-Stadt passiert man Orte, die irgendwie zu unserem Sport passen: Katzenhirn und Schöneschach. Außerdem fanden sich dieses Jahr 330 Spieler zum A-Open, B-Open und Senioren-Open ein, um täglich eine Runde hinter sich zu bringen. Die Durchschnittsqualität ist auch nicht ohne, wenn ich als Nummer 98 der Setzliste nicht mal in der oberen Hälfte lande. Gespielt wird im schönen Kurhaus, zu meinem Erstaunen gibt es sowohl ausreichend saubere WCs als auch genug Platz, wobei Letzterer bei Schachturnieren natürlich nie ausreicht, wenn man nicht gerade um die WM spielt...

Dann gibt es noch ein paar übliche Verdächtige: Legende Igor Naumkin, der immer noch bartlose Alexandr Karpatchev (zu den tragischen Auswirkungen des Bartverlustes verweise ich auf meinen Beitrag zum Pfalz Open 2015) und der aktuell kultigste Schach-Litauer Aloyzas Kveinis sind nur 3 der mitspielenden 9 GM, 4 IM und 14 FM. Überdurchschnittlich stark vertreten sind blinde Schachspieler (nicht Schachblinde!) und die anwesenden Schiedsrichter (4-6, jeweils), wobei mir die Verbindung nicht wirklich einleuchtet. Die obligatorischen Mode-Skurilitäten fehlen natürlich auch nicht - den Vogel schoss ein Schachfreund mit T-Shirt, kurzer Hose (draußen liegt Schnee!), Turnschuhen und ganz hoch gezogenen weißen Tennissocken ab.

Was gibt´s noch auf die Schnelle? Es ist leiser als sonst, was vermutlich an der Kurstadt und nicht daran liegt, dass nur sehr wenige Kinder mitspielen. Das Café neben dem Turniersaal versorgt reibungslos mit Speis und Trank und für die bei Schachturnieren üblichen Gerüche (mein nach indischer Räucherkerze riechender sympathischer Nachbar war noch ein akzeptables Erlebnis) können weder die Organisatoren noch der Saal etwas...

Wir werden sehen, ob das Turnier noch ein paar Sensationen bietet. Bisher ist es schön entspannend.

Dennis Calder

Engagierter Schach-Spüler mit Hang zu salopper und ironischer Ausdrucksweise. Außerdem noch Fide-lizenzierter Trainer (Fide Instructor) und Buch-Rezensent.

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