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Happy birthday, Garri!

Kasparow am Freitag in Oslo Kasparow am Freitag in Oslo civita.no

Vor acht Jahren hat Garri Kasparow dem Turnierschach adieu gesagt. Dieser Tage meldeten russische Medien, dass er Russland verlässt. Schluss mit Schach, Schluss mit Politik, Rückzug auf der ganzen Linie? Von wegen. Der Eindruck trügt. Kasparow, der an diesem Samstag fünfzig wird, arbeitet unermüdlich an seinen großen Zielen, Russland zu demokratisieren, Iljumschinow abzulösen und Schach in die Schulen zu bringen. Das alles unter einen Hut zu bringen, verlangt einen brillianten Netzwerker, als der er von dem Journalisten Igor Jakowenko in einer lesenswerten Hommage beschrieben wird.

 Kasparow in Oslo
Kasparow am Freitag in Oslo, civita.no

Seinen Geburtstag feiern wird er erst mit einigen Tagen Verspätung am 19. April in New York, wo seine Frau und siebenjährige Tochter leben. Denn im Moment ist er wie meist unterwegs und zwar, sehen wir es symbolisch, im aktuellen Schachboomland Norwegen. Der Thinktank Civita hat ihn zu einer Rede über Putins Russland eingeladen. Nebenbei erklärte Kasparow die von Chennai reklamierte Vergabe des WM-Kampfes Anand-Carlsen ohne Ausschreibung zum Skandal. Und ein Treffen mit Magnus Carlsen und seinem Manager Espen Agdestein steht an, um über die Wiederaufnahme ihrer Zusammenarbeit zu verhandeln. Liebend gerne würde Kasparow Carlsen als Trainer dabei unterstützen, Anand zu schlagen. 

Schon vor der Reise nach Norwegen war es wieder eine ereignisreiche Woche für Kasparow. Er zog sich aus dem Vorstand der russischen Oppositionsbewegung Solidarnost zurück. Danach musste er aufkommende Emigrationsgerüchte dementieren. Und er erhielt einen renommierten Menschenrechtspreis zugesprochen. 

Vermisst Kasparow das Turnierschach und bereut seinen Rücktritt, wie Hartmut Metz Anand zitierend schreibt? Ich glaube nicht. Er hat seine Spielerkarriere gegen ein reicheres Leben eingetauscht. Bei allen seinen Zielen wünsche ich ihm viel Erfolg. Und natürlich: S dnjom raschdenja, Garri Kimowitsch!

Kommentare   

#1 Guido Montag 2013-04-15 10:35
Wäre er mal beim Schach geblieben...
Dort hat er was erreicht...
#2 Woltmann 2013-04-15 13:10
Guido Montag: Seine Erfolge im Bereich des Schulschach sind wohl kaum zu unterschätzen. Ich glaube, das hat selbst Kritiker beeindruckt!
#3 Guido Montag 2013-04-15 16:53
@Woltmann
Und die wären?
#4 Woltmann 2013-04-16 10:47
at Guido Montag

http://www.berlinerschachverband.de/jugend/2012/03/eu-parlament-unterstutzt-schulschach-programm/

oder einfach die Begriffe Europaparlament und Schach zusammen googlen

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