Gleich DREI auf einen Streich

„Gleich“ – Uijegerl bei dem Wort IST – bei aufkommenden Gedanken an das Institut für Sinnlose Turniere - sogar der Krennwurzn gleich wieder schwindelig. Zimmerunsitte und gleich viele immer gleiche Artikel werden gleich wieder im Gedächtnis wach. Uijegerl geht das schon wieder los? Nein – nicht gleich so schlimm, obwohl das Thema doch schon gleich eine kleine Artikelserie darstellt:

 

Aber bitte nicht gleich alle auf einmal lesen, das könnte Sie aus dem Gleichgewicht bringen – aber kommen wir endlich gleich zur Sache: im schönen Österreich fanden in der ersten Ferienwoche vom 5. bis 13. Juli gleich drei Schachopen statt und um die 400 Schachspieler nahmen das Angebot an und spielten mit. Das ist die gute Nachricht, die schlechte ist, dass sich die 400 auf drei Standorte verteilt haben. Gleich erste Adresse war natürlich das von der Krennwurzn gleich oft kritisierte „International Styrian-Open“ im schönen namensgebenden Bad Gleichenberg.

International Styrian-Open 

Da man nach der ersten Auflage im Vorjahr mit um die 150 Teilnehmer davon 53 im A-Turnier den gleich üppigen Preisgeldfonds von 25.000 Euro auf 18.000 Euro absenkte, aber den gleich viel kritisierten Passus bezüglich Organisationsgebühr trotz massivster rechtlicher Bedenken nicht gestrichen hat, kamen diesmal gleich mal nur 125 Teilnehmer in die schöne Südoststeiermark und im A-Turnier spielten davon 47 und von diesen waren gleich nur 17 Österreicher mit von der Partie. Und gleich auch in den Preisgeldrängen waren die Österreicher gleich unterdurchschnittlich vertreten:

2014gleich gleichenberg

Gleich mit von der Partie waren die beiden „Schachprinzen“ Matthias Blübaum (Elo 2510) und Dennis Wagner (Elo 2485) in den ersten Tagen ihres Schachjahres – einer sehr guten Idee. Dennis Wagner musste gleich mal keine Niederlage einstecken, obwohl er die letzten sechs Runden immer gegen GMs antreten musste und eine Eloperformance von 2531 und damit den 5. Gesamtrang umringt von GM erzielen konnte. Seine Chance auf eine mögliche GM Norm wurde ihm gleich in den ersten Runden von den gleich nicht so elostarken Österreichern und natürlich dem Auftaktremis gegen Florian Mesaros (2158) genommen. Sein Kollege Matthias Blübaum musste zwar in der 4. Runde eine Niederlage hinnehmen, spielte aber ein sehr gutes Turnier mit einer Eloleistung von 2582 und erreichte den 3. Gesamtrang und schrammte wirklich knapp an der GM-Norm vorbei, wobei dies gleich unter die Kategorie Auslosungspech in den ersten Runden gefallen sein konnte.

Die Frage warum gleich so wenige Österreicher in Bad Gleichenberg mitgespielt haben, kann man mit einem Blick nach Wien gleich ein wenig erklären – vielleicht, außer Sie sind der verschwörungstheoretischen Meinung, dass die gleich allmächtige Krennwurzn mit seinem Geschreibsel gleich einen übergleichen Einfluss haben könnte.

Husek Vienna Open 

Dieses Turnier wurde heuer erstmals ausgetragen und gleich auf die Frage warum denn zum gleichen Termin wie gleich zwei weitere Turniere in unmittelbarer Nähe gleich auch – da muss die Krennwurzn sie gleich auf die Experten des IST verweisen, denn gleich und gleich später fällt mir darauf keine Antwort ein, die gleich auch noch einen Sinn ergeben könnte. Von den 115 Teilnehmern im Hauptturnier stellten gleich die Österreich mit 90 das größte Kontingent und das führte dazu, dass obwohl der Preisgeldfonds nicht so prall wie in Bad Gleichenberg gefüllt war, dass in den Preisgeldrängen doch gleich die Hälfte Österreicher waren.

2014gleich husek

Gewonnen hat der Setzlistenerste Rainer Buhmann nach "Viertwertung" vor vier weiteren Spielern mit 7 Punkten schreibt der Veranstalter. Da das Turnier in einer Gruppe gespielt wurde, waren von Anfang an die Chancen auf Titelnormen gleich eher gering. Im Rahmenprogramm fand auch ein Kinderturnier mit 16 Teilnehmer statt.

33. St. Veiter Jacques Lemans Open 

Hatten die Kärntner vielleicht gleich nach dem Rückzug von Oberwart 2012 als Turnierveranstalter gehofft, dass gleich die Openkonkurrenz sich terminlich gleich besser verteilt, so hatten sie diese Rechnung gleich ohne das IST gemacht und nach Bad Gleichenberg im Vorjahr hat auch noch Wien ein Open zum gleichen Termin ins Rennen geschickt – ob gleich die Pläne des IST (Institut für Sinnlose Turniere) für 2015 gleich alle österreichischen Turnier und Meisterschaften gleichzeitig in dieser Woche auszutragen wirklich umgesetzt wird, kann man gleich jetzt seriöserweise nicht gleich sagen, aber so 4-5 Open gleichzeitig könnten es schon werden.

Mit fast 160 Teilnehmer, davon aber fast 100 im B-Turnier konnten sich die Kärntner gleich mal die Krone der meisten Teilnehmer aufsetzen – Tradition und eine schöne Erholungslandschaft im Umfeld bringen eben auch viele Stammgäste in diese Region Österreichs. Im A-Turnier waren von den 46 Teilnehmern 31 Österreicher und 9 Slowenen vertreten

2014gleich stveit

und doch ging der Turniersieg überlegen mit einem Punkt Vorsprung an den kroatischen GM Marin Bosiocic vor dem schottischen GM Matthew Turner, der sich nach Feinwertung vor dem besten Österreicher IM Helmut Kummer den zweiten Platz sicherte.

Sensationsmann des Turniers war der 16-jährige Hohenemser Emilian Hofer (2035) der mit sechs Siegen bei drei Niederlagen den fünften Platz belegte und dabei die erfahrenen
IM´s Leon Mazi und Georg Danner besiegen konnte. Eine beinahe noch größere größere Sensation gelingt seinem ebenfalls 16-jährigen Vereinskollegen Vincent Nussbaumer (1821) im B-Bewerb, der erst in der Schlussrunde ein Remis abgibt und mit 8,5 Punkten überlegen den Sieg vor dem Klagenfurter Gerhard Raschun mit 7 Punkten holt.

Gleich könnte man auf den Gedanken kommen, die Österreicher spielen gleich gerne dort wo sie auch Chancen auf Preisgeldränge haben und da sind gleich sehr hohe Preisgeldfonds nicht gleich das optimale, da – das ist zwar gleich ungerecht – die Spitze in anderen Ländern etwas stärker ist und die sich gleich die Preise gleich sichern und die Österreicher fürchten müssen gleich leer auszugehen.

Kommen wir gleich zum Anfang zurück und sprechen wir gleich das letzte Mal über den Passus, der gleich das Blut der Krennwurzn so in Wallung versetzen konnte. 

2014Gleich1

Nach Ansicht von gleich zwei Behörden (Bundesministerium für Konsumentenschutz und Europarechtsabteilung der Steiermärkischen Landesregierung) verstößt dieser Passus gegen den § 23 des Dienstleistungsgesetz (DLG) und damit europäischen Normen.

zimmer03

Nun haben die gleich komplizierte und gleich unlösbare Situation, dass daran nichts zu rütteln ist, wenn auch ein Teil der steierischen Schachfreunde das gleich anders sehen. Gleichzeitig ist es gar nicht leicht dem Recht zum Durchbruch zu verhelfen, denn die Bezirkshauptmannschaft Südoststeiermark könnte zwar eine Strafe gegen die Veranstalter aussprechen, kann aber auch für künftige Ausschreibungen den Passus nicht verbieten, da hierfür die rechtlichen Grundlagen fehlen. So bliebe nach Rücksprache mit Konsumentenschutzrechtsexperten gleich nur mehr zwei Wege um den Passus zu bekämpfen: erstens eine Klage wenn man ihn tatsächlich bezahlen musste oder zweitens eine Beschwerde an die Volksanwaltschaft, weil die zuständige Bezirkshauptmannschaft nicht durch hohe Verwaltungsstrafen hart genug gegen den Veranstalter vorgeht. Beides ist für die Krennwurzn nicht denkbar und so gebe ich den Don Quijotischen Kampf gegen die Windmühlen der Bürokratie und gleich auch der Starrsinnigkeit, mit der der Veranstalter sein eigenes Turnier in wohl schädigendes Fahrwasser bringt, auf!

Krennwurzn

Anonymer aber dennoch vielen bekannter kritischer Schachösterreicher! Ironisch, sarkastisch und dennoch im Reallife ein netter Mensch - so lautet meine Selbstüberschätzung! Natürlich darf jeder wissen wer die Krennwurzn ist und man darf es auch weitererzählen, aber man sollte es nicht schreiben, denn die Krennwurzn hat so eine abkindliche Freude damit „anonym“ zu sein – lassen wir ihr doch bitte diese Illusion!

Motto: Erfreue Dich am Spiel, nicht an der Ratingzahl! Das Leben ist hart, aber ungerecht (raunzender Ösi)!
 

Kommentare   

#1 glorscheid 2014-07-14 13:55
Ich mag es garnicht wenn jemand vom Sofa zu Hause an allem herumnörgelt, obwohl es einen nicht im geringsten betrifft.
Niemand zwingt jemanden in Bad Gleichenberg teilzunehmen. Wenn ich mir ein Turnier anschaue, untersuche ich für mich das Gesamtpaket (Turnier, Startgeld, Unterkunft) und dies ist dort hervorragend.
Dieses Jahr haben einige Ausländer mehr verstanden, dass das A-Turnier eins der wenigen preiswerten Open mit GM-Norm Chance ist. Wenn Österreicher wegbleiben, weil man ihnen das Geld nicht mehr in den Hintern schiebt, ist dies aus deren Sicht leicht zu ertragen.
Ich hoffe das Turnier wird es auch unter bisherigen Konditionen von Zusatzzahlung für Fremdbucher weiter geben.
#2 Krennwurzn 2014-07-14 14:27
Also am Sofa betrifft mich:

- als Staatsbürger mal flapsig formuliert die Aussage einer Behörde: wenn sie den Spatz (rechtswidrigen Passus) bekämpfen wollen, dann müssen sie eine Kanone (Volksanwaltschaft) verwenden!

- als Österreicher und Schachspieler wie mit Geld aus Steuern und Beiträgen umgegangen wird - denn ein wirtschaftlicher Erfolg wird das Turnier für den Veranstalter nicht gewesen sein.

Dass das Gesamtpaket in Ordnung ist, habe ich nie bestritten - um so unsinniger erscheint mir aus dieser Sicht der Passus, den man sonst eher mit Abzockabsicht in Verbindung bringt.

Auch Ihre Hoffnung auf rechtswidrige, diskriminierende Zusatzzahlungen kann ich als Demokrat nicht teilen!
#3 Thomas Richter 2014-07-15 15:16
Organisationsgebühr lasse ich mal unkommentiert, ansonsten: Ist es ein Problem, dass drei Turniere parallel stattfinden? Dazu stellen sich mir zwei weitere Fragen:
1) Hatten die Turniere deutlich mehr Teilnehmer-Kapazität, die sie wegen Konkurrenz nicht ausschöpfen konnten?
2) Wenn ja: Wieviele Spieler würden zwei oder drei der drei Turniere spielen, wenn das terminlich möglich wäre?

glorscheid hat Recht: Niemand muss in Bad Gleichenberg mitspielen - zumal es Alternativen gab.
#4 Meister Troll 2014-07-16 10:24
Liebe Krennwurzn!

Leider muss auch ich heute widersprechen. Mittel für die Veranstaltung eines Turniers aufzubringen ist schwierig. Ganz offenbar haben die Veranstalter nun Sponsoren aus der Hotellerie gefunden. Doch merke: Ein Sponsor ist ein Sponsor und kein Mäzen, ein Sponsor wünscht sich einen Return to Asset (Invest). Und wenn ein Spieler woanders (vermutlich günstiger) hausen möchte, so ist eben eine Orga-Gebühr fällig. Ist das wirklich schwer nachzuvollziehen?

Bleiben nun diejenigen Schachfreunde, die überhaupt keine Unterkunft brauchen, weil sie um’s Eck wohnen. Denen will der Veranstalter keine zusätzlichen (und unnötigen) Kosten auferlegen. Ist das nicht auch verständlich? Startgeld zahlen sie ja dennoch.

Der Autor spricht von „Kanonen und Spatzen“. Ist es denn hier nicht eher die Krennwurzn, die diesmal mit Kanonen auf Spatzen schießt? Mit Grundrechten wie Anti-Diskriminierung hantiert nur weil der Schachfreund X im Gäu wohnt, der Schachfreund Y aber woanders?

Dies ist ein objektives Kriterium - für die Anfahrt - z. B. per Zug - zum Turnier zahlt ein Hamburger ja auch mehr als ein Innsbrucker.

Mit freundlichen Grüßen M. T.
#5 Krennwurzn 2014-07-16 13:29
Kann der Verzicht auf einen Teilnahmezwang - den es im demokratischen Europa bei einem Open wohl nicht geben wird - rechtswidrige Ausschreibungsdetails rechtfertigen?

Orga-Gebühr ist nachvollziehbar, wenn alle diese zahlen müssen - entweder indirekt über die Quartierbuchung oder aber direkt an den Veranstalter. Was unterscheidet Leute, die ums Eck wohnen von Leuten, die sich ein Zimmer ums Eck besorgen? (oder bei einem Freund ums Eck wohnen - vielleicht sogar auf Gegenseitigkeit mit einem anderen Turnier)

Klar ein Startgeld von 120 Euro (50+70 Orga) erschiene vielen doch ein wenig hoch und dennoch würden sogar 125 Vollzahler (125*120) nur 15.000 der 18.000 Preisgelder decken - bedenkt man weitere Organisationskosten und dass es auch Nenngeldbefreiung gibt, dann dürfte das Turnier kein finanzieller Erfolg gewesen sein. Das ging auch wiederum niemanden etwas an, wenn nicht der Veranstalter der LV Steiermark wäre, der sein Geld aus öffentlichen Mittel bezieht und die Sponsoren ebenfalls eher dem öffentlichen Bereich zurechenbar wären.

Die Teilnehmerkapazitäten aller drei Turniere dürfte jenseits der 250er Marke liegen - Gleichenberg hatte zB Liveübertragung von 36 Bretter und musste in beiden Jahren auch Partien aus dem B-Turnier übertragen, da im A-Turnier keine 72 Spieler mitspielten. Österreich dürfte als Schachland zu klein sein, um 3 Open gleichzeitig mit genügend Teilnehmer zu füllen.
#6 Thomas Richter 2014-07-16 23:15
Orga-Gebühr (und wer davon befreit ist) ist und bleibt Ansichtssache. Ansonsten ist mir nicht klar, was genau die Krennwurzn kritisiert, denn:

1) Es ist sicher die grosse Ausnahme, wenn ein Turnier sich weitgehend über Startgelder finanziert oder gar Geld verdient. Den Rest finanzieren eben Sponsoren, aus reiner Liebe zum Schachspiel oder weil sie sich indirekte (auch langfristige) Einnahmen versprechen - im gegebenen Fall sicher touristische Reklame für die Region. Beim niederländischen Limburg-Open kenne ich mich ein bisschen aus, da ich die Organisatoren kennengelernt habe: ohne Details zu nennen, da finanzieren Stargelder grob 50% des gesamten Budgets.

2) Auch wenn die Turniere hintereinander statt parallel ausgetragen würden, wieviele Schachfreunde würden dann zwei oder alle drei spielen? Amateure spielen vielleicht ein Turnier pro Jahr, oder zwei/drei zu verschiedenen Jahreszeiten bzw. in verschiedenen Ländern. Die Terminüberschneidung mag unglücklich sein, hat aber vielleicht auch konkrete Gründe - z.B. dass das Spiellokal nur in dieser einen Woche frei war, oder dass freiwillige Helfer nur dann Zeit hatten.
#7 Krennwurzn 2014-07-17 11:23
Die Orga-Gebühr in der ausgeschriebenen Form hat sich von "Ansichtssache" doch massiv in Richtung "gesetzeswidrig" bewegt - zumindest nach Meinung eines Ministeriums und einer Landesregierung - Klarheit kann natürlich nur ein Gericht schaffen, aber wollen bzw. brauchen wir das wirklich?

Das andere Themenfeld ist Umgang mit öffentlichen Mittel!

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