Wieder auf den letzten Drücker kommt das Problem des Monats. Heute stelle ich euch, liebe Leser, das Motiv des Seebergers vor. Was das ist, wird im Titel schon angedeutet. Schwarz wird zu etwas gezwungen, was wohl jedem von uns schon einmal passiert ist: eine Figur wird eingebaut. Jüngst habe ich das als grobes Versehen bei Nigel Short (London Chess Classics 2011 gegen Kramnik) gesehen, aber im Schachproblem ist das natürlich alles erzwungen.
Das Motiv ist nach seinem Erfinder benannt, der 1860 ein Problem dazu entwarf, ein Vierzüger, der glücklicherweise auch die Computerprüfung überstand. Ich habe jedoch ein zeitgenössisches Stück des Neckargemünders Ralf Krätschmer herausgesucht. Es erschien in der Rhein-Main-Presse, kurz bevor diese die Schachecke einstellte.
Materiell ist es vielleicht noch ausgeglichen, aber der schwarze König ist in schlechter Verfassung. Mit vier gut durchdachten Zügen erzwingt Weiß das Matt.
Viel Spaß beim Lösen, Lösungsvorschläge, Gedankengänge und alles, was euch sonst noch zu diesem Stück einfällt, gerne als Kommentar.
Kommentare
Danach sehe ich keine Verteidigung mehr gegen das erstickte Matt auf g3.
Nach 1.gxf4? Se4 kann man keinen Zugzwang auslösen, dafür muss man den freien schwarzen Turm immobilisieren.
Ebenfalls matt in vier. Ich zog das gezeigte Stück vor, da es nicht ganz so viele Verzweigungen gibt und damit das Motiv sehr klar herausgearbeitet wird.
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