Die Geometrie des Schachbretts

Nach so viel Politik ist es an der Zeit, schachlich wieder etwas zu arbeiten. Zur Aufpeppung eines langweiligen Wochenendes haben sich Studien trefflich bewährt:

Die Geometrie des Schachbretts hat Ihre eigenen Gesetze und weicht häufig in verblüffendem Maße vom normalen menschlichen Denken ab. Sehr plastisch stellte dies Richard Réti in seiner bekannten Bauernendspielstudie dar:

Richard Réti, 1921, Weiß am Zug - Remis

retistudi1

Es ist verblüffend, wie der weiße König, der sich weit außerhalb des Bauernquadrats befindet, den gegnerischen Freibauern noch einholen kann.

Mit diesem Verständnis fällt die Lösung der nächsten Aufgabe deutlich leichter:

Weiß am Zug - Remis

bendspiel2


Ein nettes Beispiel fand ich unlängst in einem alten Sportverlagsbuch. Als Komponist ist nur "Gaja" angegeben – mir unbekannt. Vielleicht kann hier ein Leser Licht ins Dunkel bringen*.

Gaja, Weiß am Zug - Gewinn

gaja1

* "Der Verfasser heißt Richard Kenneth Guy, ist geboren am 30. September 1916 und laut Wikipedia - wie passend! - emeritierter Mathematikprofessor an der University of Calgary: http://de.wikipedia.org/wiki/Richard_Kenneth_Guy Die Studie wurde in CHESS, Vol. 4, No. 38 vom 14. Oktober 1938 auf Seite 78 veröffentlicht."
Vielen Dank an unseren Leser Eckart, der uns in Windeseile erleuchtete!

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Jörg Hickl

Großmeister, Schachtrainer, Schachreisen- und -seminarveranstalter.
Weitere Informationen im Trainingsbereich dieser Website
oder unter Schachreisen

Webseite: www.schachreisen.eu

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